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Bernhard Kittel

Winfried Schulz-Kaempf

 

14. Mai 2010   196/10  

Erziehungswissenschaftler Rolf Meinhardt verstorben

Oldenburg. Prof. Dr. Rolf Meinhardt, Erziehungswissenschaftler mit dem Schwerpunkt Interkulturelle Bildung an der Fakultät I Bildungs- und Sozialwissenschaften der Universität Oldenburg, ist heute im Alter von 68 Jahren an den Folgen eines Herzinfarkts verstorben.
„Die Universität trauert um einen Wissenschaftler, der sich mit seiner ganzen Kraft dafür eingesetzt hat, hochqualifizierten Einwanderern in Deutschland eine Chance auf dem Arbeitsmarkt zu eröffnen“, erklärte Prof. Dr. Bernhard Kittel, Dekan der Fakultät I. Meinhardt habe früh erkannt, dass Deutschland es sich nicht leisten könne, das Potenzial der Zuwanderer ungenutzt zu lassen. Seiner Initiative sei es zu verdanken, dass die Universität durch die Schaffung spezieller Studiengänge und Qualifizierungsangebote für Migranten europaweit eine Vorreiterrolle übernommen habe, betonte Kittel.
Meinhardt studierte von 1964 bis 1967 an der Pädagogischen Hochschule Oldenburg und war als Lehrer an Grund- und Hauptschulen und dann als Wissenschaftlicher Assistent an der Pädagogischen Hochschule Braunschweig tätig. 1978 promovierte er an der Universität Göttingen und kam 1983 als Hochschulassistent an die Universität Oldenburg, wo er sich 1987 habilitierte. 1992 wurde er zum außerplanmäßigen Professor ernannt.
Bereits in den 1980er Jahren führte Meinhardt Untersuchungen zur Qualifizierung von Studierenden aus Ländern der Dritten Welt durch. 1991 übernahm er die Leitung des landesweiten Projekts „Flüchtlingssozialarbeit in Niedersachsen“. Sowohl auf Landes- als auch auf Bundesebene war Meinhardt ein gefragter Experte für Integrationsfragen. So leitete er u.a. die Koordinierungsstelle des Programms „Kooperative Migrationsarbeit in Niedersachsen“ zur Förderung der landesweiten Zusammenarbeit und Vernetzung von Integrationsangeboten.
An der Universität Oldenburg war Meinhardt viele Jahre lang Direktor des Interdisziplinären Zentrums für Bildung und Kommunikation in Migrationsprozessen (IBKM). Neben einer akademischen Weiterbildung für höher qualifizierte Flüchtlinge initiierte er den europaweit ersten weiterbildenden Bachelor-Studiengang „Interkulturelle Bildung und Beratung“, der sich speziell an Zugewanderte mit pädagogischer, sozialpädagogischer oder sozialwissenschaftlicher Grundausbildung richtet. 2009 folgte in Zusammenarbeit mit dem Department für Informatik das Studienprogramm „Informatik für Migranten und Migrantinnen“, das ebenfalls ein europaweit beispielloses Lehrangebot bietet.
„Rolf Meinhardt hatte sowohl für die Studierenden als auch für die Kollegen immer ein offenes Ohr und war als kluger Ratgeber hoch geschätzt. Er wird uns allen sehr fehlen“, sagte Winfried Schulz-Kaempf, Kommissarischer Direktor des IBKM.

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