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07. Juli 2010   282/10   Hochschulpolitik

Forschung, Lehre und Graduiertenausbildung gemeinsam voranbringen
Neue Vizepräsidenten vom Senat bestätigt

Oldenburg. Die Universität Oldenburg wird künftig von einem fünfköpfigen Präsidium geleitet. Nach Vorschlag von Präsidentin Prof. Dr. Babette Simon hat der Senat der Universität heute die Chemikerin Prof. Dr. Katharina Al-Shamery als Vizepräsidentin für Forschung, die Historikerin Prof. Dr. Gunilla Budde als Vizepräsidentin für Studium und Lehre und den Ökonomen Prof. Dr. Bernd Siebenhüner als Vizepräsidenten für das neue Ressort „Wissenschaftlicher Nachwuchs und Qualitätsmanagement“ bestätigt. Sie lösen Prof. Dr. Dr. h.c. H.-Jürgen Appelrath und Prof. Dr. Mathias Wickleder ab, die die Ämter seit dem 1. Januar 2009 kommissarisch innehaben. Die zweijährige Amtszeit der nebenamtlichen VizepräsidentInnen beginnt am 1. Oktober 2010.
Simon sagte, sie sei erfreut, dass sie drei ausgewiesene und hochkompetente Persönlichkeiten gewonnen habe, die gemeinsam mit ihr und der hauptamtlichen Vizepräsidentin für Verwaltung und Finanzen, Dr. Heide Ahrens, künftig die Geschicke der Universität lenken würden. Auch die Stärkung des Präsidiums durch nunmehr drei nebenamtliche Vizepräsidenten sei angesichts der anstehenden Aufgaben dringend notwendig gewesen. Den Weg dafür hatte die Änderung der Grundordnung der Universität bereitet, die der Senat im Mai beschlossen hatte.

Bei der Anhörung im Senat erklärte Al-Shamery – stellvertretend für ihre beiden Kollegen Budde und Siebenhüner – dass sie gemeinsam das Ziel verfolgten, die Hochschule im Team und mit einem ganzheitlichen Ansatz in Forschung, Lehre und Graduiertenausbildung voranzubringen. Die Universität Oldenburg müsse „eine Authentizität mit einer neuen Vorbildfunktion für andere entwickeln“ und sich unter dem Motto „Miteinander statt Konkurrenz“ ihrer gesellschaftlichen Verantwortung stellen. Im Bereich Forschung könne sie auf viel bereits Erreichtes aufbauen und werde begonnene Projekte weiter vorantreiben. Die Zielvereinbarungen mit dem Land, die Anträge für die kommende Runde der Exzellenzinitiative und ein Konzept zur internen Forschungsförderung seien Beispiele dafür. Mit Nachdruck will sich Al-Shamery für die Entwicklung der zahlreichen neuberufenen KollegInnen und die interdisziplinäre Zusammenarbeit einsetzen. Dazu gehöre auch, die Voraussetzungen dafür zu schaffen, dass KollegInnen sich gegenseitig und insbesondere den wissenschaftlichen Nachwuchs bei der Einwerbung von Drittmitteln unterstützen. Zur Stärkung der Vernetzung der Universität verfolge sie gemeinsam mit den anderen Präsidiumsmitgliedern den Ansatz, feste fächerspezifische Netze in Europa und weltweit aufzubauen. Die Diversität im Zusammenwirken der Fächer müsse noch stärker durch ein „multikulturelles Miteinander der Menschen“ begleitet werden, betonte Al-Shamery.

Budde, zukünftige Vizepräsidentin für Studium und Lehre, erklärte in ihrer Ansprache, für die Gegenwart und Zukunft der Universität sei das vertrauensvolle und kreative Miteinander von Studierenden und Lehrenden besonders wichtig. Dazu gehörten das Vorantreiben der Reform des Bologna-Prozesses mit Augenmaß, der Ausbau von Mentorenprogrammen und die Entbürokratisierung des Lehr- und Studienalltags. Außerdem forderte Budde die Universität auf, „Abschied zu nehmen von der Marginalisierung der Lehre“. Mit ihrer „hervorragend aufgestellten Lehrerbildung“ könne die Universität wie keine andere auf didaktische Expertise zurückgreifen, die es noch stärker in den Lehrbetrieb einzubringen gelte. Mit Nachdruck will sich die Wissenschaftlerin auch für die stärkere Anerkennung von im Ausland erbrachten Studienleistungen, den Ausbau von ERASMUS-Partnerschaften, die Schaffung eines DozentInnen-Austauschs und die Förderung des Auslandsstudiums einsetzen. Es sei zudem unerlässlich, neue Gruppen der Gesellschaft an die Universität zu holen und diesen auch die nötige Unterstützung zu bieten. Dabei gehe es vor allem um Jugendliche mit Einwanderungshintergrund, Studierende mit Kindern und Studierwillige ohne Abitur. „Wir müssen im Lehren und Lernen noch viele Grenzen überschreiten und Brücken bauen“, erklärte Budde.

Siebenhüner bezeichnete in seiner Rede vor dem Senat den wissenschaftlichen Nachwuchs als „eine zentrale Lebensader“ der Universität. Hieraus leite sich die Dringlichkeit ab, attraktive Angebote für DoktorandInnen, Post-DoktorandInnen und Junior-ProfessorInnen zu entwickeln. Die Schaffung des neuen präsidialen Ressorts sei ein wichtiger Schritt, zumal Politik und Forschungsförderungseinrichtungen bundesweit nachdrücklich strukturierte Promotionsprogramme forderten. Sein Ziel sei es, eine disziplinübergreifende Graduiertenakademie für die Promotions- und Post-DoktorandInnen-Ausbildung einzurichten. Außerdem müsse die Universität mehr interdisziplinäre und international vernetzte Promotionsstudiengänge anbieten, um zukunftsfähig zu sein. Im Bereich Qualitätsmanagement sieht Siebenhüner seine Aufgabe in der Schaffung eines „entscheidungsunterstützenden Informations- und Qualitätssicherungssystems“ und in der Entwicklung verbesserter Verfahren der Datenermittlung und -auswertung.

Zu den Personen:

Prof. Dr. Katharina Al-Shamery ist seit 1999 Hochschullehrerin für Physikalische Chemie an der Universität Oldenburg. Sie ist Initiatorin und Gründungsdirektorin des Center of Interface Science der Universitäten Oldenburg, Osnabrück und Bremen. 2008 erhielt Al-Shamery ein Radcliffe fellowship an der Universität Harvard und 2009 eine Honorarprofessur der Universität Odense (Dänemark). Von 2003 bis 2007 war sie Direktorin des Instituts für Reine und Angewandte Chemie und initiierte 2006 das Frühstudium für besonders begabte SchülerInnen. Al-Shamery studierte Chemie in Göttingen und Paris und promovierte an der ETH Zürich. Nach zweijähriger Tätigkeit an der Universität Oxford habilitierte sie sich an der Universität Bochum. Im Anschluss wechselte sie an das Fritz-Haber-Institut der Max Planck Gesellschaft in Berlin und folgte dann dem Ruf an die Universität Ulm.
Ihre Forschungsschwerpunkte liegen im Bereich nanostrukturierter Oberflächen, zeitaufgelöster Nanophotonik, Oberflächen(photo)chemie und Modellanalyse.

Prof. Dr. Gunilla Budde ist seit 2005 Hochschullehrerin für Deutsche und Europäische Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts an der Universität Oldenburg. Sie ist stellvertretende Sprecherin des kürzlich von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) bewilligten Graduiertenkollegs „Selbst-Bildungen“ und seit 2006 Direktorin des Instituts für Geschichte. Budde studierte Geschichte, Germanistik und Pädagogik in Hamburg und Bielefeld. Sie promovierte und habilitierte sich an der Freien Universität Berlin. Zu ihren Forschungsschwerpunkten gehören die Geschichte des europäischen Bürgertums, DDR-Geschichte, Bildungsgeschichte, Unternehmensgeschichte sowie Musik und Politik in der Geschichte.

Prof. Dr. Bernd Siebenhüner, von 2002 bis 2006 Junior-Professor und Leiter der Forschernachwuchsgruppe Gelena (Gesellschaftliches Lernen und Nachhaltigkeit) an der Universität Oldenburg, erhielt 2007 den Ruf auf die Professur für Ökologische Ökonomie. Im selben Jahr wurde er zum Direktor des Instituts für Betriebswirtschaftslehre und Wirtschaftspädagogik gewählt. Siebenhüner studierte Volkswirtschaftslehre und Politologie an der FU Berlin und promovierte 2000 an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. Seine Forschungsschwerpunkte sind kollektive Lernprozesse, ökologische Ökonomie, Umweltbildung, ökologische Ethik, deutsche und internationale Umweltpolitik und konzeptionelle Fragen der Nachhaltigkeit.

Auf dem Foto (von links): Prof. Dr. Bernd Siebenhüner, Dr. Heide Ahrens, Prof. Dr. Babette Simon, Prof. Dr. Gunilla Budde und Prof. Dr. Katharina Al-Shamery

ⓚ Kontakt:
Prof. Dr. Katharina Al-Shamery, Tel.: 0441/798-3853, E-Mail: katharina.al.shamery(Klammeraffe)uni-oldenburg.de, Prof. Dr. Gunilla Budde, Tel.: 0441/798-4510, E-Mail: gunilla.budde(Klammeraffe)uni-oldenburg.de, Prof. Dr. Bernd Siebenhüner, Tel.: 0441/798-4366, E-Mail: bernd.siebenhuener(Klammeraffe)uni-oldenburg.de
 
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