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Hans Michael Piper

Meinhard Simon

27. November 2017   398/17    Forschung

Erneut 9,7 Millionen Euro für Forschung an Meeresbakterien

Deutsche Forschungsgemeinschaft fördert Oldenburger Sonderforschungsbereich für weitere viere Jahre

Oldenburg. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) hat dem Sonderforschungsbereich (SFB) „Roseobacter“ an der Universität Oldenburg erneut Mittel bewilligt: 9,7 Millionen Euro erhält das vom Oldenburger Meeresforscher Prof. Dr. Meinhard Simon geleitete Vorhaben von 2018 bis 2021 und damit für die abschließende Phase. Im Mittelpunkt des SFB mit dem offiziellen Titel „Ökologie, Physiologie und Molekularbiologie der Roseobacter-Gruppe: Aufbruch zu einem systembiologischen Verständnis einer global wichtigen Gruppe mariner Bakterien“ steht eine der wichtigsten Gruppen von Meeresbakterien. An dem Großprojekt sind neben der Universität Oldenburg auch die Technische Universität Braunschweig, das Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung, die Deutsche Sammlung von Mikroorganismen und Zellkulturen, das Genomforschungslabor der Universität Göttingen und das Kekulé-Institut für Organische Chemie und Biochemie der Universität Bonn beteiligt.

„Mit der Förderung für weitere vier Jahre würdigt die DFG die erfolgreiche Arbeit und Leistungsfähigkeit unseres Sonderforschungsbereichs. Wir freuen uns über diesen Erfolg, der die Oldenburger Meeresforschung weiter stärkt“, erklärt Universitätspräsident Prof. Dr. Dr. Hans Michael Piper.

Der Sonderforschungsbereich „Roseobacter“ bündelt die in Niedersachsen vorhandene Exzellenz auf dem Gebiet der Marinen Mikrobiologie. Seit 2010 forschen hier Mikrobiologen, Naturstoffchemiker, Genetiker und Bioinformatiker gemeinsam. „Die Ausrichtung unserer Arbeit ist einzigartig in Deutschland. Das Konsortium hat ein Netzwerk für Marine Mikrobiologie in Niedersachsen geschaffen, das weltweit große Strahlkraft besitzt“, betont SFB-Sprecher Simon.

Die Bakterien der Roseobacter-Gruppe zeichnen sich durch einen ungewöhnlich vielseitigen Stoffwechsel aus, der auch für biotechnologische Anwendungen interessante Substanzen liefert. Die Wissenschaftler befassen sich im SFB mit den evolutionären, genetischen und physiologischen Eigenschaften und Anpassungen der Bakterien in ihren verschiedenen Lebensräumen, die sich beispielsweise im Salzgehalt oder in den Nährstoffverhältnissen unterscheiden.

In den vergangenen Jahren widmeten sich die Experten um Simon daher grundlegend dem Stoffwechsel von zwei repräsentativen Bakterien aus der Roseobacter-Gruppe. Außerdem analysierten sie Proben und Daten, die sie auf fünf Expeditionen mit den Forschungsschiffen „Polarstern“ und „Sonne“ im Atlantik und Pazifik zwischen Subantarktis und Subarktis gewonnenen hatten. Die Ergebnisse zeigen sowohl, wie unterschiedliche Bakteriengruppen geografisch verteilt sind, als auch, wie sich deren Stoffwechsel und damit die ökologische Funktion unterscheiden. Insgesamt hat die Arbeit der Wissenschaftler allein in den vergangenen vier Jahren über 100 wissenschaftliche Veröffentlichungen, teils in hochrenommierten Fachjournalen, hervorgebracht.

Die Untersuchungen zur globalen funktionellen Biogeografie der Roseobacter-Gruppe wollen die Experten nun fortsetzen und abschließen. Basierend auf den Daten und mit mathematischen Modellen sollen Vorhersagen getroffen werden, wie die zahlreichen verschiedenen Vertreter der Roseobacter-Gruppe geografisch verteilt sind und welche ökologische Funktion sie erfüllen. Eines der Ziele ist, mögliche Einflüsse durch den Klimawandel auf die Rolle und Verbreitung der Roseobacter-Gruppe in verschiedenen Meeresgebieten abzuschätzen. Auch die Frage, wie die Bakterien den globalen Kreislauf von Stoffen – beispielsweise Kohlenstoff – beeinflussen, interessiert die Wissenschaftler. Antworten darauf sollen gezielte Laborexperimente mit Vertretern der Roseobacter-Gruppe und ausgewählten typischen Mikroalgen liefern.

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Freut sich über erneute Förderung durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft: Prof. Dr. Meinhard Simon, Sprecher des Sonderforschungsbereichs "Roseobacter" (Foto: Universität Oldenburg).

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Bis zu 480 Liter Wasser, hier aus dem Pazifik, befördert der Kranzwasserschöpfer des Instituts für Chemie und Biologie des Meeres an die Oberfläche (Foto: Thomas Badewien).

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Kontakt

Prof. Dr. Meinhard Simon, Tel.: 0441/798-5361, E-Mail:

(Stand: 19.01.2024)  | 
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