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Christin Hansen

30. Oktober 2018   358/18    Wissenschaftliche Tagung / Veranstaltungsankündigung

Religion als Hafen oder Bedrohung?

Öffentliche Tagung zu religiösen Stereotypen in Oldenburg

Oldenburg. Welche Rolle spielen religiöse Stereotypen in unserer Gesellschaft? Wie nutzen Gruppen religiöse Stereotypen, um sich nach Außen abzugrenzen? Und wie prägen sie so ein Zugehörigkeitsgefühl und eine eigene religiöse Identität? Diesen und anderen Fragen widmet sich eine Tagung vom 14. bis 16. November an der Universität Oldenburg (Ammerländer Heerstraße 114, Gebäude A06 Raum 1-111). Die interdisziplinäre Konferenz „Religion als Hafen oder Bedrohung - Religiöse Stereotypen in der medialen Vermittlung des 20. Jahrhunderts“ bringt dabei verschiedene Forschungsansätze zusammen. Der Fokus der Vorträge liegt auf den drei monotheistischen Religionen Christentum, Islam und Judentum.

Religiöse Stereotypen spielen in aktuellen Debatten eine große Rolle. Oft genug sind sie historisch vorgeprägt, wie sich zum Beispiel anhand von Islambildern zeigen lässt. Die Konferenz-Vorträge von Religionswissenschaftlern, Historikern, Kommunikations- und Politikwissenschaftlern und Theologinnen thematisieren diese Debatten aus  interdisziplinärer Perspektive. Heterostereotypen (Fremdbilder), und Autostereotypen (Selbstbilder) religiöser und konfessioneller Gemeinschaften sind dabei ebenso Thema, wie Bilder, die andere gesellschaftliche Gruppen von bestimmten Religionen und ihren Anhängern haben.

Höhepunkte der dreitägigen Veranstaltung sind zwei Abendvorträge im Saal der Universitätsbibliothek (Campus Haarentor, Uhlhornsweg 49-55): Am Mittwoch, 14. November, 19.30 Uhr, spricht die Kommunikationswissenschaftlerin Prof. Dr. Martina Thiele von der Universität Salzburg über „Religiöse Stereotype in der öffentlichen Kommunikation rechtspopulistischer Parteien und Bewegungen“. Der Politikwissenschaftler Dr. Farid Hafez, Universität Salzburg, beleuchtet am Donnerstag, 15. November, 19.30 Uhr, aus einer vergleichenden Perspektive „Antisemitische und islamophobe Verschwörungstheorien zu Weltherrschaftsfantasien“.

In weiteren Vorträgen, teilweise in englischer Sprache, sprechen die Referentinnen und Referenten darüber, welche Funktion Stereotypen beispielsweise bei der Stabilisierung von Gruppenidentitäten haben, seien es protestantische Autostereotype in Schulbüchern oder innerjüdische Stereotype zwischen Ost und West. Weitere Themen sind der Wandel des Polenbildes deutscher Katholiken im 20. Jahrhundert, das Islambild in den deutschen Massenmedien oder Stereotypen, Politik und Religion im sogenannten „American Bible Belt“. Die Konferenz hat dabei eine internationale Perspektive: Sie blickt nach Europa und Amerika ebenso wie nach Russland oder auf den Nahen Osten. Die Beiträge werden anschließend in der internationalen Zeitschrift Contemporary Church History / Kirchliche Zeitgeschichte (CCH/KZG) veröffentlicht.

Die Konferenz richtet sich an Akademiker, Medienvertreter und die interessierte Öffentlichkeit. Gasthörer sind sowohl zu einzelnen Vorträgen und Podiumsgesprächen als auch auf der gesamten Tagung willkommen. Die Veranstalter bitten um vorherige Anmeldung (). In dem Konferenzbeitrag von 30 Euro ist Verpflegung inbegriffen. Studierende und Nichtverdienende können kostenfrei teilnehmen. Das Institut für Evangelische Theologie und die Arbeitsstelle Historische Stereotypenforschung der Universität Oldenburg richten die Tagung gemeinsam mit der Arbeitsstelle „Interkulturelle Jüdische Studien“ der Universität und der Jüdischen Gemeinde zu Oldenburg aus. Das Niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur fördert die Konferenz im Rahmen des Programms ProNiedersachsen.

Weblinks

Kontakt

Christin Hansen, Tel.: 0441/798-2165, E-Mail: christin.hansen@ur.de

(Stand: 19.01.2024)  | 
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