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Stephan Weil

17. Juli 2020   125/20    

Oldenburger Medizinstudierende kämpfen für dringend benötigte finanzielle Mittel

Stellungnahme der Fachschaft Humanmedizin zum niedersächsischen Haushaltsplanentwurf 2021

Oldenburg. Oldenburger Studierende der Humanmedizin haben eine Stellungnahme zum Haushaltsplanentwurf 2021 der niedersächsischen Landesregierung abgegeben.

Die Stellungnahme im Wortlaut:

„Auf ihrer Klausurtagung am 6. Juli 2020 hat die Niedersächsische Landesregierung den Haushaltsplanentwurf für das Jahr 2021 aufgestellt. Der Haushalt beträgt knapp 36 Mrd. Euro und stellt die Finanzplanung bis 2024 auf. Nicht berücksichtigt wurde die – zuvor vom Land zugesagte – finanzielle Unterstützung der Medizinischen Fakultät der Universität Oldenburg.

Wir, die Studierenden der Medizinischen Fakultät Oldenburg, haben diese Entscheidung mit großem Entsetzen und Unverständnis zur Kenntnis genommen. In einem Brief an Ministerpräsident Stephan Weil sowie an die niedersächsischen Ministerien für Wissenschaft und Kultur, für Finanzen und für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung haben wir unserer Enttäuschung Ausdruck verliehen.

Wir kritisieren scharf, dass trotz der bisherigen Versprechungen aus dem Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur sowie der Bekräftigungen und Bekenntnisse der Landesregierung zur Universitätsmedizin Oldenburg offensichtlich keine Stärkung der hiesigen Medizinischen Fakultät gewollt ist. Gerade vor dem Hintergrund der Landtagsdebatte, in der die Medizinische Fakultät Oldenburg von fast allen Fraktionen gelobt wurde, eine Unterstützung aber trotzdem nicht zustande kam, sehen wir hier einen Wortbruch der Politik.

Konkret fordern wir die Finanzierung eines neuen Lehr- und Forschungsgebäudes. Dieses ist dringend notwendig, um die Qualität des Studiengangs, insbesondere bei wachsender Anzahl von Studienplätzen, aufrechtzuerhalten. Schon mit der derzeitigen Anzahl an Studierenden ist Platz für die angehenden Ärztinnen und Ärzte und die Forschungsfläche für Professorinnen und Professoren nicht mehr gegeben.

Die Evaluation der jungen Medizinischen Fakultät durch den Wissenschaftsrat im Jahr 2018 ergab eindeutig positive Ergebnisse und eine klare Empfehlung zur Weiterentwicklung des Studiengangs und der gesamten Oldenburger Universitätsmedizin. Im Fokus des Abschlussberichts stand die bisher fehlende, aber dringend notwendige finanzielle Ausstattung der Fakultät durch das Land Niedersachsen. Damals wie heute sehen wir die Landesregierung in der Pflicht, zu der von ihr gegründeten Fakultät zu stehen.

Wir wünschen uns nach dem Lippenbekenntnis zur finanziellen Unterstützung durch das Land nun die schnelle Umsetzung. Wir sind überzeugt vom Konzept unseres Studiengangs. Die Erfolge der bisherigen Absolventinnen und Absolventen geben sowohl der Idee der Universitätsmedizin Oldenburg als auch deren Umsetzung recht. Betrachtet man die Ergebnisse der Oldenburger Fakultät in vergangenen Staatsexamina im nationalen Vergleich, so zeigen diese deutlich den Erfolg unseres Studiengangs. So erzielten die Studierenden in Oldenburg das drittbeste Ergebnis aller deutschen Fakultäten im Staatsexamen im Frühjahr 2020.

Auch und gerade in der aktuellen Covid-19-Krise demaskiert sich der ohnehin kritische Fachkräftemangel im Gesundheitswesen noch weiter. An den niedersächsischen Fakultäten werden exzellente Medizinerinnen und Mediziner ausgebildet. Diese Ressource unnötig zu verknappen, scheint uns mehr als irrational.

Wir, die Oldenburger Medizinstudierenden, erhoffen uns, dass die Finanzierung des neuen Lehr- und Forschungsgebäudes doch noch bewilligt wird – und die Landesregierung damit ihr Versprechen hält, trotz schwieriger Zeiten keine gravierenden Kürzungen bereits laufender Maßnahmen vorzunehmen.“

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(Stand: 19.01.2024)  | 
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