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Personalien

Hinrichs nach Berlin berufen

Der Historiker Prof. Dr. Ernst Hinrichs (58) ist zum Gründungsdirektor des Forschungsinstituts für die Geschichte Preußens ernannt worden, das gemeinsam von den Ländern Berlin und Brandenburg getragen wird. Hinrichs wird zunächst aber nicht nach Berlin überwechseln, sondern noch mindestens bis 1997 in Oldenburg lehren. Präsident Prof. Dr. Michael Daxner würdigte die Ernennung Hinrichs als eine außerordentliche Auszeichnung, die von dem großen Ansehen des Wissenschaftlers zeuge. Wenn Hinrichs nach Berlin gehe, so werde ihn die Universität Oldenburg doch nicht ganz verlieren, da eine Zusammenarbeit mit dem neuen Institut fest ins Auge gefaßt sei. Hinrichs wurde 1975 auf den Lehrstuhl für die Geschichte der Frühen Neuzeit an die Universität Oldenburg berufen. Von 1984 bis 1992 leitete er das Georg-Eckert-Institut für internationale Schulbuchforschung. Im Anschluß an eine Professur an der TU Braunschweig war er vor einem Jahr nach Oldenburg zurückgekehrt.

Ehrendoktorwürde für "ungebrochenen Aufklärer"

Christian Graf von Krockow vom FB 3 geehrt

Im Rahmen einer Feierstunde wurde der Politologe, Publizist und Schriftsteller Prof. Dr. Christian Graf von Krockow (68) am 16. Januar mit der Ehrendoktorwürde "Rerum Politicarum" des Fachbereichs Sozialwissenschaften der Universität Oldenburg ausgezeichnet. Gewürdigt werden soll damit die herausragende schriftstellerische und wissenschaftliche Leistung von Krockows, "erbracht in leidenschaftlichem Engagement für eine aufgeklärte demokratische Gesellschaft in Deutschland und für ein von Feindbildern und Ressentiments befreites Zusammenleben der Völker", wie es in der Begründung heißt. Insbesondere habe von Krockow der Versöhnung von Deutschen und Polen mit seinem Werk in einzigartiger Weise geistig den Weg bereitet.

Christian Graf von Krockow gehörte dem Gründungsausschuß der Universität Oldenburg an, der sich vor 25 Jahren, am 17. Februar 1971, konstituierte. In dem umstrittenen Prozeß der Universitätsgründung habe von Krockow "eine zentrale und stabilisierende Funktion wahrgenommen", sagte der Dekan des Fachbereichs Sozialwissenschaften, Prof. Dr. Rüdiger Meyenberg.

In seiner Laudatio befaßte sich der Politologe Prof. Dr. Gerhard Kraiker ausführlich mit dem wissenschaftlichen und schriftstellerischen Werk von Krockows, den er als einen "ungebrochenen Aufklärer" charakterisierte. Die 1958 erfolgte Veröffentlichung "Die Entscheidung", in der sich von Krockow mit Martin Heidegger, Ernst Jünger und Carl Schmitt auseinandersetzt, bezeichnete Kraiker als einen durchaus "nonkonformistischen Akt". Damals habe Heideggers Philosophie in großen Teilen der Geisteswissenschaft noch dominiert. Überdies habe es als hochgradig unfein und störend gegolten, frühere Äußerungen eines akademischen Vertreters auf ihre Affinität zum Nationalsozialismus hin zu untersuchen.

Daß von Krockow auch als Schriftsteller so erfolgreich sei, habe, so Kraiker, sicher viel mit seiner Prosa zu tun, deren Vorbilder im Wissenschaftlichen Sigmund Freud und in den erzählerischen Werken Heine und Fontane sein könnten. In dieser Prosa "verbinden sich die aufklärerische und die kommunikative Intention des Autors, in ihr schlägt sich aber auch die Redlichkeit nieder, nicht mehr vorzugeben, als gedanklich zur Klarheit gebracht ist." Auch als freier Schriftsteller sei von Krockow seiner früheren Praxis treu geblieben, brisante politische Themen frühzeitig aufzugreifen.

Er nehme die Auszeichnung "mit großer Bewegung entgegen", erwiderte von Krockow. Sie erscheine ihm als "das Krönungsgeschenk einer langen und schicksalhaften Verbundenheit mit Oldenburg, mit dieser Universität und mit ihrer Vorgängerin, der Pädagogischen Hochschule". In seiner Rede plädierte von Krockow für "einen langen Atem" in bezug auf Frieden und Versöhnung. Man müsse "bei der Sache, bei einer Sache bleiben". Überdies brauche die Versöhnung die Wahrheit: "Die Wahrheit mag schmerzen, doch wir dürfen sie einander nicht ersparen."

Personalien - kurz notiert

  • Ina Grieb, Vizepräsidentin und Leiterin des Zentrums für Wissenschaftliche Weiterbildung (ZWW), stellte als Vertreterin der deutschen Hochschulen auf einer Internationalen Konferenz des Europarates in Italien zum Thema "Guidance and Connseking" die Situation der Massenuniversitäten in Deutschland vor.

  • Bernhard Mergner, Lehrbeauftragter und Musiker am Fachbereich 2 Kommunikation/Ästhetik, tourte vom 3. bis 17. Januar 1996 mit dem von ihm geleiteten Jugendjazzorchester Niedersachsen durch die amerikanischen Bundessaaten Florida, Georgia und South Carolina. Im Mittelpunkt der Reise stand die Teilnahme an der Fachkonferenz der International Association of Jazz Educators in Atlanta/Georgia. Darüber hinaus gab die Band zahlreiche Konzerte zwischen Miami und Columbus.

  • Prof. Dr. Dr. Rosemarie Nave-Herz, Familiensoziologin am Institut für Soziologie, ist von der Bundesministerin Nolte in das Preiskomitee des Bundeswettbewerbes "Der familienfreundliche Betrieb" berufen worden. Mit dem Bundeswettbewerb sollen Betrieb ausgezeichnet werden, die in vorbildlicher Weise familiengerechte Lösungen in die betriebliche Praxis umgesetzt haben.

  • Dr. Bernhard Schnetger, wissenschaftlicher Mitarbeiter der Arbeitsgruppe Mikrobiogeochemie am Institut für Chemie und Biologie des Meeres (ICBM) der Universität Oldenburg, wird auf Einladung der Science and Technology Agency of Japan für zweieinhalb Monate am National Institute of Radiological Sciences (NIRS) in Nakaminato (Japan) als Gastwissenschaftler arbeiten. Im Mittelpunkt des Besuches steht der Erfahrungsaustausch auf dem Gebiet der Analyse von Spurenelementen und Radionukliden.

  • Dr. Hans-Jürgen Witte (37), Wssenschaftlicher Assistent am Fachbereich 6 Mathematik, ist mit der Verwaltung einer Professorenstelle "Mathematesierung der Wirtschaftswissenschaften" beauftragt worden. Witte studierte Mathematik und Physik in Aachen, wo er auch promovierte. 1988 kam er zunächst als Wissenschaftlicher Mitarbeiter nach Oldenburg, seit 1989 lehrt er hier als Hochschulassistent. Nachdem er an der Universität Siegen ein Jahr eine Professur für "Stochastik" vertreten hatte, habilitierte er sich 1993 in Oldenburg.


(Stand: 19.01.2024)  | 
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