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"Oldenburg, ist da nicht Krumbein?"

Wolfgang Ebenhöh zum 60sten des Genies und Exzentrikers W.E.K.(rumbein)

Unser Kollege Wolfgang E. Krumbein, "WEK", wie er sich selbst gern nennt, ist sicher einer der ganz großen Geister im ICBM, in der Universität und in der Welt. Mit seinen Ideen und dem Wort "Geophysiologie" schuf er das Samenkorn, und mit seiner Initiative brachte er es zum Wachsen. Die Pflanze, die daraus entsprang, das ICBM, entsprach dann zwar nicht ganz seinen Wünschen, aber Gott ging es vermutlich bei der Erschaffung der Welt auch nicht anders. Überall, wo ich hin kam, Australien, Japan, Kanada u.a., war er schon da. Wenn ich mich im Ausland vorstellte, antworteten meine Gastgeber oft genug mit: "Oldenburg, ist da nicht Krumbein?"

WEK ist ein Genie, aber damit kommt er auch manchmal in gefährliche Nähe jener ominösen Grenze, die wir Mittelmäßigen als die Grenze zum Wahnsinn bezeichnen, weil wir das Genie nicht mehr verstehen können. WEK hat beinahe die Zahl 1000 mit seinen Veröffentlichungen erreicht, aber von denen sind manche auch außerordentlich schwer zu verdauen. WEK ist weltweit bekannt, aber einige wenige halten ihn auch für einen Spinner. WEK: Welch eminenter Koloß, aber auch: Welch eitler Kerl. WEK: Welch erhabene Klugkeit, aber auch: Welch exzentrischer Kollege. Meine Bewunderung für WEK ist ehrlich und riesengroß, aber er ist für mich auch abschreckendes Beispiel.

Wolfgang Krumbein kennt mein Problem und versucht es freundlich zu lindern. Kürzlich hat er mir ein Buch geschenkt und schrieb dazu die Worte: "Beiliegend ein kleines Trostpflaster für die vielen Stunden, die Sie mir als ICBM-Direktor opfern müssen". Das Buch heißt "Planet des Lebens". In ihm stellt Krumbein seine bekannte These dar, daß die Erde ein lebendes Wesen ist, ein - wie er sagt - "prächtiges rundes blaues Lebewesen", dem er den Namen terra sempervirens gibt (siehe auch EINBLICKE Nr. 25). Eine solche Definition hat weitreichende psychologische Auswirkungen. Krumbein sagt: Sie ordnet den Menschen herab, und das mag der gar nicht. Folgt man nämlich dieser Ansicht, sind die Menschen schlimmstenfalls eine Art Schnupfenvirus auf terra sempervirens.

Große Ideen haben große Auswirkungen. Seine Idee ist durchaus vergleichbar mit der Idee des Kopernikus, der die Menschheit aus der Mitte der Welt verstieß. Krumbein ist noch radikaler: Er erkennt der Menschheit den Titel "Krone der Schöpfung" ab. Die Menschheit zu einem winzigen kurzlebigen Teil eines Lebewesens zu degradieren, das halten viele von uns nicht aus.

Aber letztlich hält auch er vermutlich die Menschheit nicht für ein unbedeutendes Härchen auf der terra sempervirens, vielmehr denkt er, wenn ich ihn richtig interpretiere, daß sich terra sempervirens durch uns einen weiteren Mantel geschaffen hat. Neben der Lithosphäre, der Hydrosphäre, der Atmosphäre und der Biosphäre hat terra sempervirens nun die Noosphäre, die Sphäre des Geistes und Verstandes, der Kunst und der Liebe. Und auch das ist schwer zu ertragen, daß wir nur als Teil dieser Noosphäre existieren können und bewußt oder unbewußt zu ihrer weiteren Entwicklung beitragen.

Bundesverdienstkreuz für Sport-Pionier

Prof. Dr. Jürgen Dieckert, Sportwissenschaftler an der Universität Oldenburg, wird das Verdienstkreuz am Bande der Bundesrepublik Deutschland verliehen. Dieckert erhält die Auszeichnung für seine großen Verdienste um den deutschen Sport, den er als Wissenschaftler und Präsident des Deutschen Turnerbundes maßgeblich beeinflußt hat. Präsident Prof. Dr. Michael Daxner erklärte, Dieckert sei ein wichtiges Aushängeschild der Universität und in vieler Hinsicht ein Vorbild. Er bewundere die besondere Mischung von politischen, humanitären und wissenschaftlichen Arbeitsfeldern, die Dieckert bewältige. Dieckert ist auch u.a. Mitglied des nationalen Olympischen Komitees und maßgeblich an der Sportkonzeption für die EXPO 2000 in Hannover beteiligt.

Birgit Bruns, bisher Leiterin des Auslandsamtes an der Fachhochschule Ulm, ist neue Leiterin des Oldenburger Akademischen Auslandsamtes (AAA). Die 33jährige studierte die an der Universität Hannover Anglistik und Romanistik und war dort für die Betreuung ausländischer StudentInnen zuständig, bevor sie 1992 nach Ulm ging.

Prof. Dr. Gottfried Bauer, Hochschullehrer für Halbleiterphysik und Strahlungswandel ist zum neuen Dekan des Fachbereichs 8 Physik gewählt worden. Bauer studierte in Stuttgart Elektrotechnik, wo er sich 1979 auch promovierte. Er forschte anschließend an amorphen Silizium- Dünnschichtleitern - hauptsächlich für Solarzellenanwendungen. 1982 wurde er erstmals Projektleiter für ein vom BMFT gefördertes Forschungsprojekt, dem weitere von der EG und der Volkswagen-Stiftung folgten. Bauer nahm zwei Gastaufenthalte an der Universität von Rio de Janeiro (Brasilien) wahr. seine Forschungsschwerpunkte sind u. a. Chemische Reaktionen in Plasmen, Pspektroskopie, Dünnschichthalbleiter, Solarzellen und Photoelektrochmie.

Dr. Michael Huebner, Regionalplaner und Arbeitsmarktpolitiker am Institut für Soziologie und Sozialplanung, ist zum Geschäftsführer des Forschungsinstituts Region und Umwelt FORUM an der Oldenburger Universität gewählt worden. Er löst den Stadt- und Raumplaner Prof. Dr. Klaus Brake ab.

Prof. Dr. Ulrich Kattmann, Hochschullehrer für die Didaktik der Biologie und Humanbiologie, ist in seiner Funktion als Dekan des Fachbereichs 7 Biologie wiedergewählt worden. Kattmann, der seit 1982 als Hochschullehrer in Oldenburg lehrt und forscht, ist seit einem Jahr Dekan in der Biologie. 1988/89 war er Vizepräsident der Universität, von 1990 bis 1996 Geschäftsführender Direktor des Instituts für Chemie und Biologie des Meeres (ICBM).

Manfred Klöpper, Kreisvorsitzender des DGB in Wilhelmshaven, ist zum neuen Vorsitzenden des Kooperationsausschußes Hochschule-Gewerkschaften gewählt worden. Er löst den Arbeitsrechtler Prof. Dr. Thomas Blanke (Fachbereich 4 Wirtschafts- und Rechtswissenschaften) ab, der jetzt die Stellvertretung übernommen hat. Klöpper hat bereits einmal dem Ausschuß vorgestanden.

Prof. Dr. Jürgen Martens, Hochschullehrer für organische Chemie, ist zum neuen Dekan des Fachbereichs 9 Chemie gewählt worden. Martens studierte nach einer Chemielaborantenlehre bei der Deutschen Shell AG in Hamburg an der Fachhochschule Darmstadt zum Abschluß Diplom-Ingenieur und an der Technischen Universität Berlin Chemie, wo er auch promovierte. Während dieser Zeit war Martens wissenschaftlicher Assistent am Institut für Organische Chemie der TU Berlin und Post Doc an der Harvard Universität in Cambridge (USA). Industrieerfahrung erwarb er von 1977 bis 1986 bei der Degussa AG (Hanau und Frankfurt). Seit 1986 lehrt und forscht Martens in Oldenburg. 1989 lehnte er einen Ruf an die Universität Linz ab.

Prof. Dr. Rüdiger Meyenberg, Sozialwissenschaftler mit dem Schwerpunkt Didaktik der Politischen Bildung am Institut für Politikwissenschaft II - Politik und Gesellschaft, ist zum Dekan des Fachbereichs 3 Sozialwissenschaften wiedergewählt worden. Meyenberg, der 1995 erstmals zum Dekan gewählt worden ist, lehrt und forscht seit 1974 in Oldenburg. Seine Arbeitsschwerpunkte sind u.a. die Drogen- und Suchtprävention. Zum Prodekan wurde Prof. Dr. Wolfgang Weiß, Hochschullehrer für Evangelische Theologie, Schwerpunkt Neues Testament, gewählt.

Prof. Dr. Wolfgang H. Nebel, Hochschullehrer für Technische Informatik, ist erneut zum Dekan des Fachbereichs 10 Informatik gewählt worden. Er ist seit 1996 in dieser Funktion. Nebel, der 1993 nach Oldenburg berufen wurde, war vorher in der Industrie tätig, zuletzt Leiter der Software-Entwicklung bei einem Hamburger Unternehmen. Seine Forschungsschwerpunkte sind u.a. Simulationstechnik für digitale Systeme, Spezifikationsverfahren komplexer multi-disziplinärer Systeme und mikroeletronischer Systeme im Anwendungsbereich.

Prof. Dr. Reinhard Pfriem, Hochschullehrer für Allgemeine Betriebswirtschaftslehre, Unternehmensführung und betriebliche Umweltpolitik am Institut für Betriebswirtschaftslehre I, ist zum neuen Dekan des Fachbereichs 4 Wirtschafts- und Rechtswissenschaften gewählt worden. Pfriem, der in Berlin Politik und Philosophie und in Bochum Wirtschaftswissenschaften studierte, war von 1985 bis 1990 Geschäftsführer des von ihm mit initiierten und gegründeten Instituts für Ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW) in Berlin. Nach Oldenburg kam er 1991 zunächst als Verwalter einer Professur. 1994 wurde er Universitätsprofessor. In diesem Jahr erhielt er den Umweltpreis des Bundesdeutschen Arbeitskreises für Umweltbewußtes Management (B.A.U.M.) für seine Pionierarbeit auf dem Gebiet der ökologisch orientierten Unternehmensführung.

Prof. Dr. Ulrike Rockmann ist zur Dekanin des Fachbereichs 5 Philosophie, Psychologie, Sportwissenschaft gewählt worden. Sie löst den Philosophen Prof. Dr. Michael Sukale ab. Rockmann, die seit 1994 Hochschullehrerin für Sportwissenschaft mit dem Schwerpunkt Bewegungswissenschaft in Oldenburg ist, studierte Mathematik und Sportwissenschaft an der FU Berlin, wo sie auch als Lehrbeauftragte tätig war und promovierte. Nach einem Ergängzungsstudium der Informatik habilitierte sie sich im Fach Sportwissenschaft. Vor ihrer Rufannahme nach Oldenburg war sie Referentin für Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung beim Statistischen Landesamt Berlin und Lehrbeauftragte für Informatik an der Staatlichen Techniker-Schule.

Prof. Dr. Gerald Schmieder, Mathematikprofessor mit dem Schwerpunkt "Komplexe Analysis", ist zum Dekan des Fachbereichs 6 Mathematik gewählt worden. Schmieder studierte und promovierte in Hannover. Nach seiner Habilitation vertrat er in Würzburg einen Lehrstuhl, bevor er 1990 einer Berufung nach Oldenburg folgte. Seine Schwerpunkte sind Fragen zur konformen Abbildung und komplexe dynamische Systeme, die Geometrische Funktionstheorie und die komplexe Approximationstheorie.

Dr. Wolfgang Schramke, von 1976 bis 1994 Hochschulassistent im Fach Geographie und danach als Mitarbeiter im Zentrum für pädagogische Berufspraxis (ZpB) für die Organisation der Pädagogische Woche zuständig, hat den Ruf auf die C 3-Professur für Didaktik der Geographie an die Universität Bremen angenommen. Schramke hatte zuvor bis 1997 kommissarisch die Professur für Geographie und ihre Didaktik an der Universität Jena vertreten. Den Ruf auf diese Stelle lehnte er ebenso ab wie einen Ruf an die Bildungswissenschaftliche Hochschule Flensburg.

Prof. Dr. Wolfgang Martin Stroh, seit 1978 Hochschullehrer für Systematische Musikwissenschaft, ist zum Dekan des Fachbereichs 2 Kommunikation/Ästhetik gewählt worden. Stroh, der 1978 den Ruf nach Oldenburg angenommen hat, engagierte sich überwiegend in der Musiklehrerausbildung und arbeitet in den Forschungsschwerpunkten "Psychologie neuer musikalischer Erfahrungen", "Neue Musiktechnologien in der Schule" und "Szenische Interpretationen von Musiktheater".

Prof. Dr. Silke Wenk, Hochschullehrerin für Feministische Kunstwissenschaft am Fachbereich 2 Kommunikation/Ästhetik und Sprecherin des Kollegs für Kulturwissenschaftliche Geschlechterstudien, stellt als Gastwissenschaftlerin an der Harvard-University, Cambridge, und an der University of California, Los Angeles, das geplante "Holocaust Memorial" in Berlin vor.


(Stand: 19.01.2024)  | 
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