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Kulturelles

Komponisten-Colloquium

Vom Finden eines Publikums für neue Musik

Seit April und noch bis Mitte Juli veranstaltet das Fach Musik ein "KomponistInnen-Colloquium", bei dem sich zeitgenössische KomponistInnen jeweils mittwochs, 18.00 Uhr, im Kammermusiksaal (Bauteil A11) mit ihren Arbeiten in Wort und Ton vorstellen. Insgesamt 14 international anerkannte KomponistInnen aus dem In- und Ausland sind dabei zu Gast in Oldenburg. Dem von Prof. Violeta Dinescu organisierten Wagnis, ein Publikum für Neue Musik zu finden, ist schon jetzt Erfolg beschieden: Das Kolloquium hat seine Zuhörerschaft gewonnen und gehalten.

Mit dem KomponistInnen-Colloquium setzt das Fach Musik eine Reihe von Schlaglichtern auf die Vielzahl kompositorischer Sprachen und musikalischer Stile der Gegenwart, die sich schon lange nicht mehr in bestimmte Schulen unterteilen lassen. Im Juli gibt es noch dreimal die Gelegenheit, sich im direkten Kontakt mit Komponisten einen lebendigen Eindruck von deren aktuellen Arbeiten zu verschaffen. Am 2. Juli stellt sich Gustavo Becerra-Schmidt (Oldenburg) mit dem Thema "Politische Musik?" dem Publikum, am 9. Juli kommt Erwin Koch-Raphael aus Bremen ("Grenzräume ... Grenzzeiten") und zum abschließenden Festvortrag am Donnerstag, 10. Juli, wird Bojidar Spassov aus Bulgarien zum Thema "Die Pieriden" sprechen (Raum A9 017). Anschließend an den Festvortrag wird das KomponistInnen-Colloquium mit einem Konzert der Kompositions- und Improvisationsklasse des Fachs Musik mit dem Titel "... On a marché sur la lune ..." abgeschlossen.

Schreitbahnen mußten verlegt werden

Vierzehn Schreitbahnen auf der Wiese am Uhlhornsweg sind verlegt worden: Franz Erhard Walther, Künstler von internationalem Rang, hatte sie Ende der 80er Jahre als "Oldenburger Block" auf dem Gelände der Universität installiert. Die geplanten Neubauten haben jetzt die Verlegung der Bahnen notwendig gemacht. Der Künstler legte selber Hand an und hat sie auf einer Wiese neben dem AVZ neu eingerichtet.

Der "Block" besteht aus dem Ensemble der 14 metallenen Schreitbahnen, neun metallenen Standstellenbahnen auf dem Campus, sowie aus dem siebenteiligen "Oldenburger-Fries ROT", jenen Stoffbahnen roten Kartons in der Eingangszone der Bibliothek. Bei ihnen handelt es sich aber nicht nur um Gegenstände ausschließlich ästhetischer Betrachtung, die zu dem umliegenden Gebäudekomplex in einem dekorativen Verhältnis stehen und von der Alltagsrealität vereinnahmt werden sollen - vielmehr fordern sie zu einer Handlung auf. Walther hat das Prinzip "Handlung" in sein Werk eingeführt, der handelnde Mensch erst vollendet das Kunstwerk - beispielsweise so: Bei den Standstellenbahnen kann man sich wie auf einen Sockel stellen und wird damit zur "ergänzenden" Plastik, die Schreitbahnen werden handelnd ergänzt durch ein langsames Seitwärtsgehen. Solche Aktionen haben dabei immer auf die gesamte Umgebung zu reagieren, in die diese "Kunst am Bau" eingelassen ist. Die Wandformationen des "Oldenburg-Fries ROT" sind zehn Jahre später als die Bahnen entstanden (1980) und verzichten auf eine reale physische Handlung als Supplement, die in ihnen aber angelegt ist: Ihre Proportionen sind auch vom Körpermaß des Menschen abgeleitet - er muß sich ihnen aber nicht mehr realiter einfügen, es genügt, daß er es sich vorstellt. Walthers Anleigen ist bei allen diesen Werken, den individuellen menschlichen Körper in eine Raumsituation einzubinden und ihn sich dabei erfahren zu lassen. Zugleich ergänzt er mit sich die Kunst.

Christiane Dierks

Projektionsfläche-Körpergehäuse

Vom 2. bis zum 10. Juli ist in der Alten Kegelbahn (Unibad-Passage) die Ausstellung "Projektionsfläche-Körpergehäuse" zu sehen. In einem Seminar von Barbara Habermann und Sabine Wallach (beide Fachbereich 2 Kommunikation/Ästhetik) entstanden in der Auseinandersetzung mit Fragen zur eigenen Körper-Identität Objekte, die zu Projektionsflächen eigener und fremder Blicke, Bilder, Gedanken und Emotionen wurden. Diese Projektionen werden in der Ausstellung durch Video- und Diainstallationen sichtbar und ergeben im Wechselspiel mit den weitgehend aus Naturmaterialien erstellten Objekten neue Brüche und setzen wiederum Assoziationsketten frei.

Die Ausstellung ist von Mittwoch, 2. Juli, bis Freitag, 4. Juli, und von Montag, 7. Juli, bis Donnerstag, 10. Juli, jeweils von 12.00 bis 14.00 Uhr geöffnet.

Struwwelpeter fand neue Bleibe

Die Struwwelpeter-Ausstellung, die Prof. Dr. Jens Thiele (Fachbereich 2 Kommunikation/Ästhetik) zusammen mit StudentInnen des Faches Kunst im November 1995 für die Oldenburger Kinder- und Jugendbuchmesse (Kibum) entworfen hat, fand in Berlin eine dauerhafte Bleibe.

Nach Präsentationen in Oldenburg, Lüneburg, München und Magdeburg wurde die gesamte Ausstellung der 10. Grundschule am Prenzlauer Berg als Geschenk übergeben.

Leserbrief an presse@uni-oldenburg.de

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(Stand: 19.01.2024)  | 
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