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Kulturelles

Happy Birthday, Sir Duke!

Fach Musik veranstaltet großes Festival zum 100. Geburtstag Duke Ellingtons

29. April 1999, ehrt das Fach Musik der Universität Oldenburg unter der Leitung von Peter Vollhardt die Galionsfigur des Big Band Jazz – Duke Ellington – anläßlich seines 100. Geburtstags. Auf dem Programm stehen Konzerte, Vorträge, Filmvorführungen und Präsentationen seltener Plattenaufnahmen.

Als Vorgeschmack auf das Festival zeigt die Kinoinitiative der Universität, "Gegenlicht", am Mittwoch, 28. April, 20.00 Uhr, den Film "Cotton Club" - eine Hommage an das legendäre Jazz-Mekka in den 30er Jahren. Im Anschluß spielt die Big Band der Universität Ellington-Melodien, teils im Originalsound, teils mit dem Aroma der heutigen Zeit gewürzt. Das Festival beginnt am Donnerstag, 17.00 Uhr, mit Vorträgen von Prof. Gerald Farmer (USA) und Prof. Dr. Fred Ritzel (Oldenburg) sowie zahlreichen Audio- und Videoinstallationen. Das große Hauptkonzert. Am Abend beginnt um 20.30 Uhr mit Dietmar Kirstein und Eckhard Petri (Bremen), der Big Band der Universität, Ulrike Janssen und Christiane Abt (Oldenburg), Big Band der Musikschule Oldenburg, dem Jazzchor der Universität sowie weiteren A-cappella-Ensembles und Gruppen.

Der Komponist, Pianist und Bandleader Edward Kennedy Ellington repräsentiert die Geschichte des Jazz von den frühen 20er Jahren bis zu seinem Tod 1974. Die Zahl seiner Kompositionen für Big Band und Combobesetzungen wird auf über tausend geschätzt. Ellington hat in vielen Kompositionen eine Synthese zwischen populärer und klassischer Musik angestrebt. Neben etlichen Jazzklassikern zeugen davon seine Suiten aus den 40er und 50er Jahren und die "Sacred Concerts", Kirchenkonzerte mit Big Band und Chören Ende der 60er Jahre. Auf der anderen Seite seiner Arbeit steht die Improvisation. Viele Stücke entstanden spontan, z.B. wenn der Duke einen Konzertabend am Klavier improvisierend ausklingen ließ. Duke Ellingtons Einfluß auf den Jazz und auf die Popmusik ist unübersehbar. So bezeichnet Dave Brubeck ihn als großes Vorbild. Stevie Wonder ehrt ihn mit seinem Hit "Sir Duke".

DEFA-Arbeitsstelle mit Renommee

Teilnahme am Berliner Geschichtsforum / Neues Projekt "Diktatur und Lebenswelt" geplant

Einen bemerkenswerten Erfolg konnte jetzt die am Institut Politikwissenschaft II angesiedelte Arbeitsstelle "DEFA-Filme als Quellen zur Politik und Kultur der DDR' vermelden: sie erhielt eine Einladung zum "Geschichtsforum 1949-1989-1999: Getrennte Vergangenheit - Gemeinsame Geschichte?", das vom 28. bis 30. Mai 1999 unter der Schirmherrschaft des Bundestagspräsidenten in Berlin durchgeführt wird.

Viel Prominenz aus Politik und Kultur hat sich für einige zentrale Podiumsdiskussionen angekündigt. Im Mittelpunkt der wissenschaftlichen Debatten stehen mehrere Sektionsveranstaltungen zu Problemen der jüngsten deutschen Geschichte. Die Oldenburger Arbeitsstelle leitet eine eigene Sektion "Deutschlandbilder in Spiel- und Dokumentarfilmen"; sie wird in Zusammenarbeit mit der Potsdamer Hochschule für Film und Fernsehen und dem Stuttgarter Haus des Dokumentarfilms die politischen und ästhetischen Implikationen der differierenden Deutschlandbilder im Medium Film analysieren.

Damit festigt sich das Renommee der Universität Oldenburg in der Erforschung der DDR beziehungsweise der DEFA-Filmgeschichte. Bereits im Oktober 1998 hatte eine von der Arbeitsstelle durchgeführte internationale Fachtagung unter dem Titel "Erbauer der Zukunft - Zum Bild der Arbeiterklasse im DEFA-Film" in der Fachöffentlichkeit eine breite Resonanz gefunden. Inzwischen ist die Arbeitsstelle Mitglied in einem "Arbeitskreis Dokumentarfilm und Zeitgeschichte", der sich kontinuierlich mit dem Thema Zeitgeschichte in Film und Fernsehen beschäftigt.

Die DEFA-Arbeitsstelle hat sich im Sommer 1998 unter Leitung von Gebhard Moldenhauer, Akademischer Oberrat am Fachbreich 3 Sozialwissenschaften, konstituiert. Sie ist hervorgegangen aus mehrjährigen Lehrveranstaltungen zur Geschichte und Herrschaftsstruktur der DDR. Grundlage für Forschung und Lehre ist dabei die umfangreiche DEFA-Sammlung der Universitätsbibliothek. Es handelt sich hierbei um ein wohl einzigartiges Archiv mit 450 Spiel- und 330 Dokumentarfilmen der DEFA im 35mm-Format und zusätzliche Fernsehmitschnitte sowie um umfassende Begleitmaterialien, darunter 300 Drehbücher, Montagelisten und Produktionsunterlagen, rund 700 Filmplakate, eine Zeitungsausschnittsammlung mit Rezensionen, eine komplette Sammlung der Filmzeitschriften und der Publikationen der Studios.

Die Arbeitsstelle bemüht sich um eine noch breiter angelegte wissenschaftliche Aufarbeitung dieser DEFA-Sammlung. In der Bearbeitungsphase befindet sich derzeit ein Antrag für ein Projekt zum Thema "Diktatur und Lebenswelt". Die Politikwissenschaftler Prof Dr. Helmut Freiwald, Gebhard Moldenhauer und Klaus Finke wollen in dem Projekt die Konstitutionsprozesse der symbolischen Ordnung der DDR in der Ära Honecker zum Forschungsgegenstand machen. Untersucht werden soll in dieser sekundär-analytischen Studie über das visuelle Repräsentationsmedium Film die Erkennbarkeit einer lebensweltlich relevanten Sedimentierung der Grundannahmen des herrschenden ideologischen Systems. Hermeneutisch erschlossen werden soll die symbolische Ordnung in Hinblick auf die Verfügbarkeit der "Ressource Sinn" (Habermas). Zentral ist dabei die Frage nach der Deutungsmacht im lebensweltlichen "Universum vorgegebener Selbstverständlichkeiten" (Husserl).

Weitere Informationen im Internet unter https://uol.de/defa.

Oldenburger Filmemacherinnen auf Berlinale

Einen großen Erfolg können die beiden jungen Filmemacherinnen und Oldenburger Studentinnen Daniela Abke und Dorothee Brüwer verbuchen: unter mehr als 2000 Bewerbungen wurde ihr Kurz-Dokumentarfilm "go to shanghai"* gleich für mehrere Vorführungen auf dem 49. Internationalen Filmfestspielen Berlin ausgewählt. Die Premiere des Films fand am 10. Februar im ausverkauften Filmpalast am Kurfürstendamm statt.

Der 15minütige Dokumentarfilm wurde auf einer kleinen Werft in Ostfriesland gedreht. Aus der Filmankündigung: "Der Alltag scheint in seinen Abläufen zeitlos – schon lange gibt die Arbeit den Rhythmus vor. Zum ersten Mal bauen Werftarbeiter aus Emden ein Schiff für chinesische Auftraggeber. Fragmente beider Welten formen die Zeit. Ohne Worte beschreiben Bilder und Töne die Geburt eines Schiffes. Um der besonderen Atmosphäre im Dunkel des Schiffbauches gerecht zu werden, wurde speziell für go to shanghai ein ungewöhnliches Kopierverfahren entwickelt und erstmalig in Deutschland angewandt. Das Ergebnis ist ein außergewöhnlich hartes wie brilliantes schwarz/weiß – ein Novum, das auch für zukünftige Produktionen interessant sein dürfte."

Eine weitere Zusage zu einer Festivalteilnahme erhielten die beiden Oldenburger Filmemacherinnen von den 45. Internationalen Kurzfilmtagen in Oberhausen. Dort wird "go to shanghai" am 23. April im deutschen Wettbewerb präsentiert.

Daniela Abke (30, gelernte Industriekauffrau) und Dorothee Brüwer (31, gelernte Tischlerin) studieren Bildende Kunst/Visuelle Kommunikation und Musik an der Universität Oldenburg, wo sie erste filmpraktische Übungen unter der Betreuung von Volker Steinkopf absolviert haben. "go to shanghai" ist ihre erste Filmarbeit.

* "go to shanghai", 35 mm, schwarz/weiß, 15 min., Produktion: in flagranti film in Kooperation der Hochschule für Film und Fernsehen "Konrad Wolf", Potsdam-Babelsberg, gefördert mit Mitteln der Filmförderung des Landes Niedersachsen und der Hans-Böckler Stiftung.

Mehr als nur eine Funktion im Wissenschaftsbetrieb

Heumann legt Konzept für Raum der Stille vor

Für den geplanten Raum der Stille an der Universität hat jetzt der Religionswissenschaftler Prof. Dr. Jürgen Heumann ein Konzept vorgelegt. Danach soll der Raum tagsüber den Angehörigen der Universität zur individuellen Nutzung zur Verfügung stehen. Abends soll religiösen und anderen Gruppen ermöglicht werden, den Raum für die "seelische und körperlichen Erholung oder meditative Übungen und Konzentration" zu nutzen.

Angesichts von zunehmender Differenzierung und Komplexität der Arbeitsabläufe soll der Raum Rückzug aus der Betriebssamkeit von Studien- und Forschungsbelastungen ermöglichen, betont Heumann. Dabei gehe es nicht nur um "Ausspannen", sondern insbesondere darum, Beruhigung zu erfahren und neuen Mut und Kraft für die Bewältigung der Alltagsaufgaben zu erhalten. Die Erfahrung der Stille lasse darauf aufmerksam machen, daß der in der Hochschule arbeitende Mensch mehr sei als die Funktion, die er im Wissenschaftsbetrieb einnehme.

Nachdrücklich weist Heumann in seinem Papier darauf hin, daß es Orte und Räume der Stille - in Form von Kirchen und Kapellen - immer in Universitäten gegeben habe - wenn auch in der Regel konfessionsgebunden. Letzlich sei der Grund dafür wohl gewesen, Geist und Wissen, Seele und Körper nicht in ihrer jeweiligen Funktion, sondern als aufeinanderbezogene Einheit zu erleben.

Der Raum, der wahrscheinlich im AVZ eingerichtet wird und im Wintersemester zur Verfügung stehen soll, wird nach Heumanns Plänen von 8 bis 20 Uhr allen Universitätsangehörigen offen stehen und von 20 bis 22 Uhr von Gruppen benutzt werden können. Für die Ausstattung, die sehr spartanisch sein soll (Teppichboden, Vorhänge, Meditationshocker und -kissen) werden noch Förderer gesucht. Der Teppichboden ist bereits gesichert.

"Charme-Haarig"

Schrilles Küstenkabarett, bei dem über Dinge gelacht wird, die sonst nur zum Weinen sind präsentiert das Bremer Labskaus Kabarett am Freitag, 23. April, im UNIKUM. Sie bringen ein Best-Of-Programm, versetzt mit brandneuem Frischearoma. Das Trio bezeichnet sich als Recyclingprojekt mit Wiederaufbereitung vor der endgültigen Kompostierung.

Frauenkabarett mit mehr Selbstironie, als die Polizei erlaubt, bringt Rosa K. Wirtz. Sie lädt am Mittwoch, 28. April, ebenfalls in das UNIKUM zu ihrem Soloprogramm "Frau König" ein. Es geht um die wesentlichen Dinge im Leben: Heizdecken, Wechseljahre und Enthaarungscremes. Sie entpuppt sich, häutet sich und dreht ein bißchen durch. Beginn ist jeweils um 20.00 Uhr.

1. Uni-Sporttag

Erstmals findet am 5. Mai ein Universitätssporttag auf den Sportanlagen in Wechloy statt. Geboten werden Sportmöglichkeiten wie Fußball, Tennis und Streetball. An diesem Nachmittag fallen alle Veranstaltungen aus. Anmeldungen ab dem 24. April 1999 unter Telefon 798-2085.

 

(Stand: 19.01.2024)  | 
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