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Nachrichten aus der Universität

Doktor h.c. für Biologin und Chemiker

Lynn Margulis (USA) und Hans-Rudolf Christen (Schweiz) wurden ausgezeichnet

Für hervorragende Leistungen auf den Gebieten Symbiose und Zellevolution sowie der Entstehung der Makroorganismen aus Bakterien ist die Biologin und Geowissenschaftlerin Prof. Dr. Lynn Margulis (University of Massachusetts/USA) mit der Ehrendoktorwürde der Universität Oldenburg ausgezeichnet worden.

Die Verdienste von Margulis um die Entwicklung der Bio- und Geochemie sowie der Geophysiologie sind eng mit der Forschung des Fachbereichs 7 Biologie, Geo- und Umweltwissenschaften und mit der Entwicklung der wissenschaftlichen Grundlagen des ICBM verknüpft. Durch ihre Arbeiten hat Margulis einen wesentlichen und grundlegenden Beitrag zur Integration von Bio-, Geo- und Umweltwissenschaften geleistet. Gewürdigt wird außerdem das unermüdliche Engagement von Margulis für Chancengleichheit und nachhaltige Entwicklung.

Ebenfalls mit der Ehrendoktorwürde ausgezeichnet wurde der emeritierte Schweizer Chemiker Prof. Dr. Hans Rudolf Christen (75) für seine großen Verdienste um den Chemieunterricht und die Chemiedidaktik.

Christen war nach Studium und Promotion zunächst Gymnasiallehrer. Ein Meilenstein in seiner wissenschaftlichen Laufbahn war der Auftrag der Vereinigung Schweizerischer Naturwissenschaftslehrer, ein neues Lehrwerk für den Chemieunterricht zu verfassen. Das Buch erwies sich als Revolution für den Chemieunterricht an Schulen. Etliche von ihm allein oder als Co-Autor verfaßte Lehrbücher wie "Allgemeine Chemie", "Einführung in die Chemie", "Struktur, Stoff, Reaktion" und "Grundlagen der anorganischen und allgemeinen Chemie" wurden in alle großen Sprachen der Welt übersetzt.

HWK: Erfolgreicher Start der "Denkfabrik"

Hanse-Wissenschaftskolleg präsentierte sich

Die Stärkung des Forschungspotentials im Nordwesten ist das Ziel des Hanse-Wissenschaftskollegs (HWK), erklärte Gründungsrektor Prof. Dr.Dr. Gerhard Roth anläßlich eines Workshops am 11. Juni, auf dem sich das HWK in Oldenburg präsentierte. Roth wies in seiner Einführung auf die in Deutschland einmalige Struktur des Kollegs hin. Mit seinen Schwerpunkten in der Meeresforschung, in den Neuro- und Kognitionswissenschaften sowie in den Sozialwissenschaften bestehe die Möglichkeit, international und national anerkannte Spitzenforscherinnen und –forscher als Fellows an das Kolleg zu holen und in die Forschungsbereiche der Universitäten Oldenburg und Bremen einzubinden. Eine weitere Besonderheit: Während andere Wissenschaftskollegs in Deutschland und den USA überwiegend nur im Bereich der Geisteswissenschaften arbeiten, kann das Hanse-Wissenschaftskolleg interdisziplinäre Forschung zu den Naturwissenschaften fördern. Dies geschieht auch in zahlreichen Tagungen und Workshops, die vom HWK organisiert und durchgeführt werden.

Die Leiter der Universitäten Oldenburgs und Bremens, Prof. Dr. Siegfried Grubitzsch und Prof. Dr. Jürgen Timm, erklärten in ihren Beiträgen übereinstimmend, daß die Stärkung des Forschungsbetriebes im Nordwesten durch das HWK jetzt schon spürbar sei.

Seit der Eröffnung der Einrichtung im Oktober 1997 haben 40 WissenschaftlerInnen aus dem In- und Ausland im HWK gelebt und Impulse ihrer Forschungaktivitäten in die Universitäten getragen. Ihre Erfahrungsberichte standen im Mittelpunkt des von der Forschungs- und Förderungsabteilung des Dezernats 5 organisierten Workshops. Sie berichteten von den exzellenten Bedingungen, die ihnen im Kolleg und an den Hochschulen geboten wurden und von der guten Betreuung durch das HWK, die auch in der Gründungsphase gewährleistet worden sei. Dabei wurde deutlich, daß viele Fellows gerne ihren Aufenthalt ausdehnen oder ein zweites Mal wiederkommen würden , denn die Zusammenarbeit mit den WissenschaftlerInnen vor Ort stellten sie als außerordentlich produktiv für ihre eigene Forschungstätigkeit dar. Wichtig ist auch der direkte Kontakt zu den Co-Fellows, mit denen man durch die Lebenssituation im HWK und die zahlreichen – auch informellen – Veranstaltungen am HWK zwangsläufig in einen inspirierenden und fruchtbaren Gedankenaustausch kommt.

Großes Lob also für die "Denkfabrik". Die Abschlußdiskussion warf dann aber auch einige Fragen auf. So die Frage, wie man jüngere ForscherInnen an das HWK holen kann und wie die Kontinuität in den Berufungen von Fellows für alle Schwerpunkte gesichert werden kann. Denn, so Roth, für gute Leute brauche es oft Zeit, weil sie in zu vielen anderen wissenschaftlichen Verpflichtungen eingebunden seien.

Rita Kurth

Gnadenjahr des Herrn?

Erzbischof Oscar Rodriguez sprach in der Universität

In einem sehr gut besuchten Vortrag "Unschuldig verschuldet - Entschuldung jetzt!" am 17. Juni in der Universität setzte sich der katholische Erzbischof von Tegucigalpa/Honduras, Oscar Rodriguez, für einen Schuldenerlaß für die ärmsten Länder der Erde ein. Eingeladen hatte ihn die Katholische Hochschulgemeinde im Rahmen der weltweiten Kampagne "Erlaßjahr 2000".

Rodriguez, der auch Schirmherr der deutschen Kampagne ist, vertritt die La-teinamerikanische Kirche und Justitia et Pax gegenüber der Weltbank und dem Internationalen Währungsfond. Bis vor kurzem war er außerdem Präsident der Lateinamerikanischen Bischofskonferenz.

In der Erlaßjahr 2000-Kampagne bemühen sich Menschen aus aller Welt, einen Schuldenerlaß für die am höchsten verschuldeten und ärmsten Länder der Erde zu erreichen. Dazu hat Erzbischof Rodriguez Bundeskanzler Gerhard Schröder als dem gastgebenden Präsidenten des G8-Gipfels am 19. Juni in Köln im Rahmen des Gipfels 17 Millionen Unterschriften aus 51 Ländern übergeben. Bei der Übergabe der Unterschriften, davon 1,5 Millionen Unterschriften aus Deutschland, wurde Rodriguez durch eine Menschenkette mit etwa 50.000 TeilnehmerInnen, darunter 220 aus Oldenburg, unterstützt.

Die Kampagne beruft sich auf die Jubeljahr-Tradition der Bibel: "Er hat mich gesandt, damit ich den Armen eine gute Nachricht bringe, damit ich den Gefangenen die Entlassung verkünde und ... ein Gnadenjahr des Herrn ausrufe".

Bereits am 14. Juni hatte Rodriguez dem Bundeskanzler eine gemeinsame Erklärung von 17 katholischen Bischöfen übergeben, in der es heißt: "Es ist ungerecht, die Rückzahlung von Krediten zu verlangen, wenn das zu politischen Entscheidungen führen muß, die Hunger und Verzweiflung für Millionen Menschen nach sich ziehen". Die Entschuldung sei ein notwendiger erster Schritt hin zu gerechten Beziehungen zwischen den Menschen und auf dem Weg zur Ausrottung der Armut.

Die wirtschaftliche und damit auch die soziale Situation in vielen Entwicklungsländern hat sich seit den 70er Jahren durch die Verschuldung dramatisch verschlechtert. So fließt aus Honduras pro Dollar, der an Entwicklungshilfe oder Kredit in das Land kommt, 5,80 Dollar aus dem Land heraus. Für viele der in den 70er Jahren aufgenommenen Kredite ist mittlerweile das Dreifache des Kreditvolumens nur an Zinsen bezahlt worden. Viele Entwicklungsländer bezahlen ein mehrfaches der Ausgaben für Bildung und Gesundheitswesen als Schuldendienst an die Industrieländer. Weil die G8-Länder bisher nur zu einer Teilentschuldung bereit sind, werden die Organisatoren die Kampagne fortsetzen.

Chipkarte und Datensicherheit

Die multifunktionale Chipkarte für Studierende war ein brandaktuelles Thema auf der 13. Tagung der niedersächsischen Hochschuldatenschutzbeauftragten, zu der der Oldenburger Datenschutzbeauftragte Prof. Dr. Gerd Reich (Institut für Technische Bildung) eingeladen hatte. Einige Hochschulen haben bereits erste positive Erfahrungen mit der Chipkarte gemacht. Auch an der Universität Oldenburg soll die Karte zum Einsatz kommen. In puncto Datenschutz sei durch den Einsatz von Verschlüsselungstechniken ein Höchstmaß an Sicherheit beim Einsatz der Chipkarte zu erreichen, erläuterte der Leiter des Hochschulrechenzentrums, Dr. Bernd Wagener, in seinem Vortrag. Durch die Chipkarte seien die Datenmengen erheblich zu reduzieren. Einen parallelen Einsatz von Chipkarte und konventionellem Verfahren schlossen die TagungsteilnehmerInnen aus Kostengründen aus.

Studierendenzahl sank deutlich

Gegenüber dem Sommersemester des letzten Jahres hat die Universität Oldenburg einen Rückgang der Studierendenzahlen von 5 Prozent zu verzeichnen. Nach der Abschlußstatistik des Immatrikulationsamtes sind zur Zeit 10.962 Studierende eingeschrieben, 577 weniger als vor 12 Monaten. Der Rückgang ist offensichtlich auf die Einführung des Verwaltungskostenbeitrages von 100 Mark durch den Landtag zurückzuführen.

Die Universität Osnabrück hat nach eigenen Angaben etwa 1.000 Studierende verloren. Ihre Gesamtzahl sank auf etwa 10.100 Studierende. Die Universität Göttingen, die ihr Rückmeldverfahren noch nicht abgeschlossen hat, rechnet mit "Einbußen" von über 2.000 Studierenden. In Hannover gibt es weiter Widerstand gegen die Verwaltungsgebühr: 4.900 StudentInnen haben noch nicht gezahlt.

Autobiographisches von Pädagogen

In den letzten Jahren ist die erste Pädagogengeneration an der Universität Oldenburg in den Ruhestand getreten. Acht von ihnen, Enno Fooken, Herbert Hasler, Otto Lange, Bernhard Möller, Hans-Dietrich Raapke, Arno Schmidt, Günter Wilde und Horst E. Wittig, haben nun einen autobiographischen Rückblick auf ihre Karriere als Wissenschaftler und über die Entwicklung der Pädagogik in ihrem Fachbereich seit Gründung der Universität im Jahre 1973 vorgelegt. "Geschichte der Pädagogik an der Universität Oldenburg in Selbstdarstellungen", ist der Titel des ersten Bandes einer im BIS-Verlager scheinenden Reihe.

Zukunft des Sozialstaats

Generationenvertrag neu verhandeln? Zur Zukunft des Sozialstaats". ist das Thema einer Veranstaltung der Kooperationsstelle Hochschule-Gewerkschaften am Mittwoch, 7. Juli 1999, 16.00 - 18.00 Uhr, im Bibliothekssaal (Uhlhornsweg) Referentinnen sind Dr. Mechthild Veil vom Büro für Sozialpolitik und Geschlechterforschung in Frankfurt/M., Ruth Palik vom DGB Bundesvorstand und MdB Dr. Thea Dückert, sozialpoltische Sprecherin der Bündnis 90/Die Grünen-Fraktion.

Neuer Arbeitskreis Niederlande-Studien

Um die Niederlande-spezifischen Kompetenzen an der Universität besser zu vernetzen, haben Hochschulangehörige aus vier Fachbereichen einen "Arbeitskreis Niederlande-Studien" gegründet. Der Arbeitskreis findet sich ab Oktober an jedem ersten Freitag im Monat zu einem Informationsaustausch zusammen. Ein erstes Treffen ist für Freitag, 9. Juli 1999, 16.00 bis 18.00 Uhr, Gebäude A3, Raum 1-109, mit einem Vortrag der Soziologin Prof. Dr. Annabella Weismann zum Thema "Nationalsozialistische Propaganda in den besetzten Niederlanden am Beispiel des Zeichentrickfilms "Van den Vos Reynaerde" geplant.

AIK protestiert gegen Gebühren

In einem offenen Brief an Wissenschaftsminister Thomas Oppermann protestiert der Arbeits- und Informationskreis der Gasthörenden an der Universität Oldenburg (AIK) gegen die geplante Erhöhung der Gebühren für Ältere Studierende. Man wolle sich nicht vor "selbstverständlichen Kostenverpflichtungen drücken", aber in der beabsichtigten Form handele es sich um "maßlos überhöhte Studiengebühren", heißt es in dem Brief. Sollten die Pläne realisiert werden, müßten die meisten Gasthörenden "aussteigen". Beim nächsten AIK-Treffen, am 7. Juli, 14.00 Uhr, Raum A9 2-222, soll das Thema mit Präsident Grubitzsch erörtert werden.

Kursangebote für Fremdsprachen

Das Fremdsprachenzentrum hat eine Broschüre mit neuen Angeboten von Grund- und Fortgeschrittenenkursen herausgegeben. Die Kurse stehen Studierenden, Mitgliedern und Angehörigen der Universität offen und beginnen im kommenden Wintersemester. Informationen und Anmeldungen unter Tel: 798-4905.

Outdoor-Training

Ein Outdoor-Training im Harz mit dem Schwerpunkt der beruflichen Orientierung wird vom 9. -14. August 1999 für Oldenburger Studierende angeboten. Veranstaltet wird es von der Erlebnispädagogin Maren Scheiff, dem Projekt "Studierende und Arbeitswelt" und dem Verein "Erlebnistage im Harz". Klettern, Abseilen, Stollenexpedition und Orientierungstour sollen nicht der Urlaubserholung dienen, sondern als ein Instrument zur Erprobung effektiver Kooperationsformen und individueller Persönlichkeitsentwicklung. Infos unter Tel: 0441/592914 oder unter 798-2353.

Festakt für den Gründungsvater

Mit einem Kolloquium und einem Festakt ehrt der Fachbereich 3 Sozialwissenschaften am 17. Juli den Geographen und Gründungsrektor der Universität Oldenburg, Prof. Dr. Rainer Krüger, anläßlich seines 60. Geburtstages. Als Gastrefrent hat sich auch der Präsident der Universität Hamburg, Dr. Jürgen Lüthje, angesagt. Lüthje war früher Kanzler in Oldenburg und hat zusammen mit Krüger den Aufbau der Universität organisiert. Krüger war 1974 zum Rektor gewählt worden und 1979 aus Protest gegen die Benachteiligung der Universität Oldenburg durch die Landesregierung zurückgetreten.

Das Kolloquium mit Vorträgen von Prof. Dr. Jürgen Hasse (Frankfurt) zum Thema "Raum- und Umweltwahrnehmung im Konflikt" und Prof. Dr. Ingo Mose (Vechta) zum Thema "Regionen im Aufbruch? - Entwicklungsperspektiven peripherer Räume in Europa" beginnt um 14.30 Uhr im Vortragssaal der Bibliothek. Der Festakt folgt um 16.00 Uhr.


(Stand: 19.01.2024)  | 
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