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Ein Uni-Projekt schuf die KIBUM

Oldenburg feiert die 25. Kinder- und Jugendbuchmesse - bundesweit ein Begriff

Vor 25 Jahren fand sie zum ersten Mal statt: die Oldenburger Kinder- und Jugendbuchmesse. Heute ist sie bundesweit unter dem Kürzel KIBUM ein Begriff und eine Größe. Kein Kinderbuchverlag würde darauf verzichten, auf der nach wie vor nicht kommerziellen Büchermesse präsent zu sein.

Die Idee zur KIBUM wurde 1974 in der Volkshochschule geboren, als der Germanist Prof. Dr. Wolfgang Promies und VHS-Referentin Dr. Elisabeth Friedl mit Eltern über Kinderbücher sprachen und die Frage gestellt wurde, wie man sich eigentlich einen Überblick über die jährlichen Neuerscheinungen verschaffen könne. Promies, der 1980 nach Darmstadt wechselte, nahm damals die Idee auf und trug sie in das Projekt "Kinderbuch und Markt" der gerade neu gegründeten Universität Oldenburg. Dort wurde die erste und gleich erfolgreiche KIBUM 1975 vorbereitet.

Zwei Jahre später stiftete die Stadt Oldenburg den Kinder – und Jugendbuchpreis zur KIBUM. Ihr Kulturdezernent Dr. Ekkehardt Seeber hatte die große Chance erkannt und dafür gesorgt, dass die Stadt als Träger mitwirkt. Sie stellt im PFL die Räumlichkeiten für die Messe und ist für das umfangreiche Rahmenprogramm zuständig.

Für den Part der Universität an der KIBUM engagierten sich nach der Promies-Ära der Pädagoge Prof. Dr. Hans-Dietrich Raapke und die Bibliothek, die unter der Regie von Direktor Hermann Havekost für die Erfassung der jährlich erscheinenden Titel und deren Veröffentlichung in dem bibliographischen KIBUM-Katalog sorgt. Für die jährlich stattfindenden Sonderausstellungen zu einem speziellen Bereich der Kinder- und Jugendliteratur zeichnet inzwischen der Leiter der gleichnamigen Forschungsstelle, Prof. Dr. Jens Thiele, verantwortlich. Zum Jubiläumsjahr gibt es allerdings keine Sonderaustellung. Thiele und sein Team bieten diesmal unter dem Titel "kinder feiern feste" in der Halle am Steinweg 22 zehn Tage lang nachmittags ab 15.00 Uhr ein Mitmachprogramm an, für das die Fächer Kunst, Musik, Textiles Gestalten, Germanistik, Sportwissenschaft und Hauswirtschaft ihre Ideen eingebracht haben. "kinder feiern feste" ist auch der Titel einer Fachpublikation, in der sich WissenschaftlerInnen und JournalistInnen mit den historischen, literarischen, soziologischen und ästhetischen Aspekten des Kinderfestes und des Feierns mit Kindern auseinander setzen.

Das Gesamtprogramm der KIBUM vom 6. bis 16. November im PFL-Kulturzentrum ist in der Bibliothek erhältlich.

25 Jahre KIBUM

Von Hermann Havekost (Leiter der Bibliothek)

Die Vorlesungsverzeichnisse der Universität vom Sommersemester 1975 bis zum Wintersemester 1978/79 kündigten das Projekt "Kinderbuch und Markt – Zur Wirkung und Wertung von Jugendliteratur" an, ein Projekt, das sich als Ziel die Einarbeitung von ästhetischen, soziologischen und pädagogischen Kriterien für die Beurteilung von Jugendliteratur setzte. Im übrigen sollte die Veranstaltung, wie es im ersten Semester hieß, der "Vorbereitung einer Kinderbuchmesse in Oldenburg" dienen, in Folgesemestern der "Nutzbarmachung für die Kinderbuchmesse Oldenburg".

Der Initiator und Träger dieses Projektes war der Literaturwissenschaftler Wolfgang Promies, und die Bücherschau, die seit 1975 in Kooperation mit der Stadt und der Volkshochschule präsentiert wurde, war gleichsam das Ergebnis familiären Engagements, in denen neben den Studenten insbesondere auch Promies' Frau den Part übernahm, von Verlagen deutschsprachiger Kinder- und Jugendliteratur Belegexemplare zu erbitten.

Das Unternehmen schien mit dem Weggang von Promies nach Darmstadt gefährdet. Im Februar 1980 trafen sich die Vertreter der Veranstalter und entschieden, daß es mit verteilten Rollen weitergehen solle.

Hans-Dietrich Raapke übernahm in der Folgezeit den Part der wissenschaftlichen Betreuung, die Universitätsbibliothek die Beschaffung der Bücher, deren Titelzahl sich von Jahr zu Jahr mehrte.

Hans-Dietrich Raapke und ich waren ein gutes Team, er nicht nur der wissenschaftliche Begleiter, auch Mentor, Ideengeber und Lehrer, der selbst lesend die KIBUM als Instrument der Leseförderung verstand und darum stritt. Der Bibliothekar als Manager, die Kontakte zu Verlegern einsetzend, um mit einem großen Stab von Mitarbeitern das alljährliche Katalogisieren und den Aufbau einer Datenbank verantworten. Dazu kamen die Sonderausstellungen, die zum Teil weit über Grenzen Oldenburg Beachtung fanden wie die zu "Robin Hood".

Das Rezept der Erfolgsgeschichte KIBUM liegt in der Kooperation zwischen Kommune und Hochschule, einem renommierten, von der Stadt gestifteten Preis und einer ebenso renommierten Reihe wissenschaftlicher Literaturausstellungen, die in ihren Katalogen der kritischen Auseinandersetzung mit der Lese- und Schreibkultur von Kindern und Jugendlichen Raum gab und an der sich nicht nur Oldenburger Wissenschaftler und Bibliothekare beteiligten, sondern auch die Experten des gesamten Forschungsfeldes.

Die Universität Oldenburg kann sich heute mit ihren Forschungen auf dem Gebiet der Kinder- und Jugendliteratur mit den großen bekannten Instituten anderer Hochschulen durchaus messen. Durch die Einrichtung einer Forschungsstelle unter Jens Thiele (FB 2) ist nun auch der institutionelle Rahmen dafür geschaffen.

Die KIBUM hat bewirkt, dass sich heute über 31.000 Kinder- und Jugendbuchtitel in der Universitätsbibliothek befinden. Sie sind allerdings nicht ausleihbar, sondern stehen allein der Forschung zur Verfügung

Natürlich gibt es auch Vorstellungen, die nicht realisiert wurden. Eine davon ist die, die Oldenburger KIBUM unter Beteiligung von Land und Bund in eine nationale Kinder- und Jugendbuchmesse zu überführen – so wie es Veranstaltungen dieser Art in Frankreich, Spanien oder Italien gibt. Für den deutschsprachigen Raum könnte Oldenburg tatsächlich diese Rolle übernehmen.

"Wir bleiben hier"

Veranstaltung: 10 Jahre politische Wende in Deutschland

Wir bleiben hier! – 10 Jahre politische Wende in Deutschland: Bilanz und Perspektiven" lautet das Thema einer öffentlichen Diskussionsveranstaltung, zu der der Fachbereich 1 Pädagogik am Dienstag, 16. November 1999, um 20.00 Uhr, in das Hörsaalzentrum (Hörsaal 3) einlädt.

Hintergrund der Veranstaltung ist das jetzt erschienene Buch "Wir bleiben hier! Erinnerungen an den Leipziger Herbst 89", das Anfang September, von lebhaften Diskussionen begleitet, im Leipziger Gewandhaus vorgestellt wurde. Zwei der drei Autoren, Dr. Thomas Ahbe und Dr. Michael Hofmann, sind Gäste der Diskussionsveranstaltung. An der Gesprächsrunde nimmt auch der Oldenburger Erziehungswissenschaftler Prof. Dr. Friedrich W. Busch teil, der in der Wendezeit Gründungsdekan in Leipzig und Dresden war, und der sich seitdem um eine Verständigung zwischen Ost- und Westdeutschland bemüht. Anliegen der Veranstaltung ist es unter anderem, die Gespräche zwischen Ost und West über das Zusammenwachsen Deutschlands fortzusetzen.

Gründerväter der Soziologie

Ausstellung und Ringvorlesung im Wintersemester

Unter dem Titel "Gründerväter der Soziologie" steht eine Ausstellung mit Werken des Soziologen Werner Gephart (Bonn), die bis Ende November in der Bibliothek gezeigt wird. Veranstalter ist das Institut für Soziologie und Sozialforschung. Gezeigt werden Portraits und Collagen der bekanntesten Klassiker der Soziologie, unter ihnen Max Weber, Emile Durkheim und Niklas Luhmann. Die Kunstwerke sind voller ironischer Anspielungen und hintergründiger Symbolik und vermitteln einen inspirierenden Zugang zur Soziologie und ihrer Geschichte. Der Künstler Prof. Dr. Werner Gephart lehrt an der Universität Bonn. Die Ausstellung wurde bereits mit großem Erfolg in Düsseldorf, Bonn und Köln gezeigt. Darüber hinaus hat der Künstler 1998 einen Bildband publiziert (Werner Gephart, Gründerväter – Soziologische Bilder, Verlag Leske und Budrich).

Die Ausstellung bildet den Auftakt einer Ringvorlesung des Instituts für Soziologie und Sozialforschung zum Thema "Klassiker und Klassikerinnen der Soziologie". Die Vorträge richten sich nicht nur an eine Fachöffentlichkeit und die Studierenden, sondern sollen auch einem größeren Kreis von Interessierten einen Einblick in die Geschichte der Soziologie vermitteln.

"Voll der Gnade"

Voll der Gnade" und doch bis an die Schmerzgrenze gnadenlos sind Ruth Schiffer und Barbara Beckmann mit ihrem Musikkabarettprogramm. Hinreißende Songs, starke Stimmen und ein unverschämt gutes Aussehen - die zwei Frauen wickeln ihr Publikum geschickt um den kleinen Finger. Dabei bleiben sie politisch, parteiisch und pur. Termin: Donnerstag, 18. November, 20.00 Uhr, UNIKUM. Karten: Kultur-Büro, Tel.: 798-2658, und Ossietzky-Buchhandlung. (Weitere Kabarett-Highlights s. Veranstaltungskalender S.8.)

Kosmische Kunst

Zusammen mit den Künstlern von Cosmic Mind Art e.V. eröffnete die Bibliothek am 25. Oktober die Ausstellung "kosmische Kunst". Kunst soll, so die Gruppe Cosmic Mind Art, reale oder hypothetische Strukturen und Objekte des Universums zeigen und sich mit der Rolle des Menschen im Weltall beschäftigen. Die Ausstellung ist noch bis zum 27. November in der Bibliothek während der Öffnungszeiten zu sehen.


(Stand: 19.01.2024)  | 
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