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Das aktuelle Interview

Altes aufgeben und dafür Neues schaffen

Perspektiven der Universität Oldenburg: Interview mit Universitätspräsident Prof. Dr. Siegfried Grubitzsch nach 18-monatiger Amtszeit

UNI-INFO: Eineinhalb Jahre sind Sie jetzt im Amt, Herr Grubitzsch. Kommen Sie immer noch jeden Tag gerne zur Arbeit?

GRUBITZSCH:Die Universität und mein Job liegen mir am Herzen. Deshalb arbeite ich viel, arbeite nachts und an den Wochenenden."Workoholic" zu sein, empfinde ich als Anerkennung. Ja, ich komme ausgesprochen gerne und ich habe Spaß daran. Es gibt Tage, da kommt man abends nach Hause und sagt sich: Heute hast ein gutes Werk getan - z.B. jemandem einen 10-qm-Raum verschafft und damit Forschung weiterhin ermöglicht. Und es gibt Tage, an denen ich sage: In der Universität ist nur wenig zu bewegen, weil wir eingebunden sind in äußere Zwänge und Rahmenbedingungen, die uns nur bedingt Raum für kurz- und mittelfristige planerische Entscheidungen lassen. Aber es sind nicht nur die äußeren Bedingungen – es geht auch um die Bereitwilligkeiten der Subjekte, Veränderungen zu wollen und voranzutreiben. Das zu bewerkstelligen, ist dann für mich die Herausforderung für den nächsten Tag.

UNI-INFO: Eine besondere Herausforderung ist der Modellversuch "Globalhaushalt".

GRUBITZSCH: Ja. Der Globalhaushalt ist ja 1995 auf zehn Jahre angesetzt worden. Inzwischen sagt das Land aber, dass man den Modellversuch nicht weiter fortführen, sondern jetzt schon flächendeckend die Budgetierung aller Hochschulen vorantreiben sollte. Von daher verschlechtern sich die Rahmenbedingungen für Oldenburg. Uns werden sogenannte Rationalisierungsgewinne abgezogen, obwohl wir noch gar nicht mit der Umsetzung der verschiedenen geplanten Aufgaben am Ende sind. Das Problematischste ist aber, dass von Seiten der Landesregierung permanent in unsere Arbeit eingegriffen wird, die damit unkalkulierbar zu werden droht. Zugesagte Mittel zwecks Arrondierung vorhandener Bereiche werden kurzfristig gestrichen und gerade umorgansierte Verwaltungsabläufe werden in Frage gestellt.

UNI-INFO: Sehen Sie in diesem Zusammenhang auch positive Entwicklungen?

GRUBITZSCH: Es gibt durchaus Bereiche, in denen wir gestalterisch vorangekommen sind. Nach meiner Amtsübernahme haben wir das Präsidium geschaffen und damit eine sehr gute Form der Zusammenarbeit gewählt. Es hat sich gezeigt, dass wir gemeinsam in der Lage sind, die Geschicke der Universität sozusagen im gegenseitigen Korrektiv voran zu bringen. Das bedeutet z.B. größere Sicherheit in der Entscheidungsfindung.

Auch die sogenannte indikatorengebundene Mittelvergabe nach innen ist jetzt verankert. Dass es da immer noch Nachbesserungsmöglichkeiten gibt, steht auf einem anderen Blatt, aber es ist doch ein Bewusstseinsprozess in der Universität in der Richtung eingeleitet worden, dass wir uns künftig viel stärker auf Wettbewerb und Profilierung auszurichten haben. Ich denke, das Präsidium nimmt da eine wichtige Mittler- und Moderatorenrolle ein.

Was soll für das Neue aufgegeben werden?

UNI-INFO: Außerordentlich heikel ist es aber ja nach wie vor, wenn es um die Neustrukturierung der Fachbereiche und um die Schließung bzw. Eröffnung neuer Studiengänge geht.

GRUBITZSCH: Wir sind im Präsidium seit einiger Zeit dabei, eine mittel- und langfristige Strategie für eine Strukturreform mit dem Ziel eines attraktiven Profils unserer Universität zu erarbeiten. Das Beispiel der Einstellung des Studiengangs Haushalts- und Ernährungswissenschaft zeigt uns aber, wie schwierig es ist, im Konsens Veränderungen vorzunehmen. Was viele noch nicht begriffen haben: Wir können nicht zum dem Alten mit den gleichen Mitteln zusätzlich Neues schaffen. Stattdessen müssen wir uns fragen: Wenn wir Neues schaffen, welche alten Dinge wollen wir dafür aufgeben? Das ist eine große Chance im bevorstehenden Generationenwechsel und es ist ein Problem. Denn solche Prozesse haben eben nicht nur sachliche Erwägungen, sondern beinhalten auch menschliche Komponenten.

UNI-INFO: Profilbildung bedeutet immer auch, sich von der Konkurrenz, sprich: anderen Hochschulen, abzusetzen. Wo sehen Sie gute Ansätze in Oldenburg?

GRUBITZSCH: Wir haben ja eine Reihe neuer Studiengänge eingerichtet. Bei den Geistes- und Kulturwissenschaften ist auf jeden Fall der Aufbaustudiengang Museum und Ausstellung für die Profilbildung der Universität erwähnenswert. Das ist ja etwas Einmaliges hierzulande. Ähnlich ist auch der Studiengang Medienkunst, jetzt in Verbindung mit dem Ruß-Haus, zu sehen. Auch bei den Frauenstudien sind wir, sag ich mal, im "bundesdeutschen Signalbereich".

Andererseits: Diese Studiengänge sind aus der Substanz entstanden und nicht unter der gleichzeitigen Überlegung: Was können wir streichen? Womöglich werden wir uns bald fragen müssen: Wie lassen sich diese Studienangebote - wenn sie sich bewährt haben - auf Dauer halten und was geben wir dafür auf? In dieser Universität muss sich jeder Studiengang und jedes Fach nach seiner Existenzberechtigung fragen lassen. Eine Bestandsgarantie kann es unter den gegenwärtigen Bedingungen für nichts und niemand geben.

In den Naturwissenschaften hat der internationale Studiengang Engineering Physics große Beachtung gefunden, vor allem weil er in der Kombination mit der Fachhochschule Ostfriesland entstanden ist. Gerade in der Zusammenarbeit mit anderen Hochschulen sollten wir hier neue Wege suchen. Der Studiengang Produkttechnologie, den wir mit Groningen zusammen machen, lässt sich auch in die Palette einreihen.

Aber noch mal: All das geht auf Dauer nur, wenn wir sagen, was wir dafür streichen. Wir wissen alle, dass die Gelddecke immer dünner wird und wir mit den vorhandenen Ressourcen die national und international erstrebenswerte Qualität kaum mehr halten können. Unser Haushalt steht auf dem Niveau von 1993. Und auf uns kommen im Rahmen des bevorstehenden Generationswechsels investive Belastungen zu, die grundlegende Entscheidungen im Lande Niedersachsen ebenso wie in der Hochschule erforderlich machen. Wer seine Hochschulpolitik mit der Gießkanne betreiben will, wird feststellen, dass keine Pflanze richtig wächst. Entscheidungen sind zu treffen, welche Blumen zum Blickfänger werden sollen im Unterschied zu allen anderen. Und das muss im Schulterschluss geschehen, nicht in Missgunst.

Aktuell: Umstrukturierung der Fachbereiche

UNI-INFO: Wie steht es nach Ihrem Eindruck um das Innovationspotenzial in der Universität?

GRUBITZSCH: Das Innovationspozential ist zweifellos vorhanden, und ich meine, dass wir es uns besonders durch eine Umstrukturierung der Fachbereiche erschließen können. Dahinter steckt ja die Idee, und das ist ein generelles Thema in der deutschen Hochschullandschaft, dass interdisziplinäre oder auch transdisziplinäre Forschung mit viel innovativem Gehalt dann entsteht, wenn die Wissenschaftler sich nicht gegenseitig abschotten in Form von Institutszäunen oder Fachbereichszäunen, sondern unter beweglichen und flexiblen Rahmenbedingungen arbeiten.

Ein zweiter Punkt betrifft die größere Flexibilität in der Mittelbewirtschaftung. Und dann spielt natürlich auch eine große Rolle, dass wir durch die Vergrößerungen der Organisationseinheiten Einsparungen im administrativen Bereich haben werden.

Dabei geht es nicht darum, wie gelegentlich behauptet oder vermutet wird, Stellen zu streichen und Mitarbeiter zu entlassen. Aber Tatsache ist, dass wir für neue Aufgaben Personal und Stellen benötigen, und die können wir nur durch Verlagerungen gewinnen. Ich denke da z.B. an die Einrichtung eines Studierendenbüros, mit dem die Betreuung für die Studierenden entscheidend verbessert werden könnte. Oder ich denke an besseren administrativen Service für unsere Wissenschaftler. Wir müssen über unsere Zentralen Einrichtungen ebenso nachdenken wie über die Verwaltungsstrukturen.

Einen Vorteil sehe ich auch darin, dass wir mit größeren Fachbereichen weniger Gremien haben werden, d.h. wir vereinfachen damit auch unsere Entscheidungsstrukturen und tragen zu einer Entlastung der Wissenschaftler bei.

Manche mögen diese Vorteile so nicht erkennen, besonders die kleinen Einheiten. Da heißt es: Es könnte vielleicht das eine oder andere verbessert werden, aber wir sehen nicht die Notwendigkeit einer grundsätzlichen Veränderung. Das ist übrigens in anderen Hochschulen ganz ähnlich, Oldenburg ist da keine Ausnahme. Es ist immer schwierig aus der Perspektive einzelner Fächer, das Gesamtinteresses der Hochschule zu erkennen und sich da einzuordnen. Aber ich glaube, dass wir weiterkommen, weil unser Gießkannenprinzip einfach keine Zukunft hat.

UNI-INFO: In welchen Zeiträumen denken Sie da?

GRUBITZSCH: Die vom Präsidium eingesetzte Arbeitsgruppe zur Umstrukturierung der Fachbereiche hat jetzt ein Modell entwickelt, das wir den Gremien zur Beschlussfassung vorlegen werden. Ich bin zuversichtlich, dass wir zum Wintersemester schon ein gutes Stück weiter sind. Ich habe nach meinem Amtsantritt gesagt, dass ich mich diesem Thema wieder stellen werde, nachdem die Hochschule ein Moratorium beschlossen hatte. Und ich lasse mich da auch nicht beirren von Kolleginnen und Kollegen, die glauben, dass dieses Thema hier an der Hochschule nicht mehr opportun sei.

UNI-INFO: Gibt es auch Innovationspotenzial in der Verwaltung?

GRUBITZSCH: Auch dort sehe ich manche Reformmöglichkeiten mit dem Ziel, den Wissenschaftsbereich vor Ort noch stärker zu unterstützen. Verwaltung kann und darf kein Selbstzweck sein.

UNI-INFO: In welchen Bereichen sehen Sie Reformbedarf?

GRUBITZSCH: Grundsätzlich in allen. Das heißt aber nicht, dass hier überall schlechte Arbeit gemacht wird. Nein, es heißt: Sind die Struktur und der Inhalt unserer Aufgaben den neuen Anforderungen weiterhin gewachsen, oder müssen wir perspektivisch Neues planen? Zum Beispiel beim Prüfungswesen: Die Prüfungen könnten in viel engerer Absprache zwischen Wissenschaftlern, Prüfern und Studierenden organisiert werden. Ob dabei eine Dezentralisierung die ideale Lösung ist, mag ich jetzt nicht entscheiden. Eine andere Frage betrifft die Personalverwaltung, die mehr als bisher als Serviveeinrichtung für den Wissenschaftsbereich fungieren müsste. Beratung vor Ort und Aufzeigen von beispielsweise arbeitsrechtlichen Gestaltungsmöglichkeiten ist dienlicher als restriktives Neinsagen. Hier ist Umlernen angezeigt.

UNI-INFO: Es gibt Befürchtungen, wonach Teile des Dienstleistungsbereichs privatisiert werden sollen. Sind diese Befürchtungen berechtigt?

GRUBITZSCH: Lassen Sie mich so sagen: Überdenken müssen wir jedes unserer Aufgabenfelder und jeden unserer Arbeitsabläufe. Outsourcen bzw. Privatisieren ist längst kein Allheilmittel. Das muss sehr genau bedacht werden und ist nicht überall sinnvoll. Vielerorts sind damit schlechte Erfahrungen gemacht worden. Wie wäre es, wenn wir die Büros selber sauber machen, auch die Fenster, und das Geld bleibt bei uns?

Studierendenwerbungen

UNI-INFO: Sie sprachen vorhin von "Profilbildung". Dazu gehören auch die Bereiche Öffentlichkeitsarbeit/Marketing/Corporate Design, wo derzeit ja einiges geschieht. Wie ist der gegenwärtige Stand?

GRUBITZSCH: Ich habe nach meinem Amtsantritt eine Reihe von Arbeitsgruppen eingerichtet, die sich mit diesen Bereichen befassen. Heraus gekommen ist z.B. die Einrichtung des Info-Points, der sich überraschend schnell etabliert hat. Alles kann ich hier nicht aufzählen, aber besonders wichtig ist mir das Thema Organisation von Veranstaltungen und Kongressen. Bislang arbeitet ja jeder für sich allein, und das ist oft nicht effektiv. Wir wollen einen Ort an der Universität schaffen, an dem Veranstaltungen für die Wissenschaftler weitgehend professionell organisiert werden können.

UNI-INFO: Es wird auch ein neues Logo geben.

GRUBITZSCH: Ja, das ist richtig. Eine Arbeitsgruppe hat sich intensiv damit beschäftigt. Das Logo soll unter Beibehaltung der wesentlichen bisherigen Elemente aktualisiert werden. Ziel solcher Bemühungen ist es, ein Corporate Design zu entwickeln, d.h. eine möglichst geschlossene Außendarstellung der Universität. Wir haben damit ja schon angefangen im Rahmen der 25-Jahr-Feier im vergangenen Jahr.

UNI-INFO: Auch bei der Werbung von neuen Studierenden tut sich etwas ...

GRUBITZSCH: Auch da gehen wir neue Wege. Über den Nordverbund wollen wir Anzeigen in einigen größeren Zeitungen schalten, die das Studieren im Norden besonders hervorheben. Dann haben wir uns auf ein Experiment mit Funkspots bei Radio ffn eingelassen, die jetzt im April laufen. Wir werden sehen, was dabei herauskommt. Und dann wollen wir vor allem Werbeveranstaltungen aus verschiedenen Fächern und Fachbereichen heraus intensivieren, egal ob das eine Sommerhochschule für Mädchen und Frauen in den Naturwissenschaften ist oder ein Schnupperstudium in Informatik. Auch grenzüberschreitend werden wir unsere Bemühungen verstärken müssen, auch wenn unsere Studierenden zu drei Viertel aus der Region kommen.

Zukunftsvisionen

UNI-INFO: Was denken Sie, wie wird die Universität Oldenburg in fünf Jahren aussehen?

GRUBITZSCH: Oldenburg wird mit Sicherheit eine Hochburg der Lehrerausbildung bleiben. In Niedersachsen stellen wir ja eine Besonderheit dar mit den integrierten Strukturen, die wir über alle Schulformen hinweg in der Lehrerausbildung geschaffen haben. Außerdem wird Oldenburg in einigen Forschungsbereichen Hochburg bleiben und werden. Das sind die sogenannten Kirchtürme, von denen ich immer spreche, die überregional und international gesehen werden müssen und mit denen Oldenburg identifiziert wird.

In den Geistes- und Kulturwissenschaften werden wir natürlich über Tucholsky, Ossietzky und jetzt auch Hannah Arendt wahrgenommen, auch über die Frauen- und Geschlechterstudien, aber wir wissen auch, dass in diesen Bereichen keine mit den Naturwissenschaften vergleichbare Spitzenforschung betrieben wird. Das wollen wir fördern. In den Naturwissenschaften sind wir bekanntlich in den Bereichen Neurokognition, Neurosensorik, Psychoakustik, medizinische Physik, technische Chemie national mit an der Spitze, und auch international werden wir hier wahrgenommen. Dazu kommt der in Planung befindliche Sonderforschungsbereich Watt. Und nicht zu vergessen die Informatik, wo ja jetzt mit dem neuen Bachelor-Studiengang Zeichen gesetzt werden.

UNI-INFO: Zum Thema "Internationalität". Was gibt es da zu verbessern?

GRUBITZSCH: Ich plädiere dafür, die vielen Kooperationen mit Partneruniversitäten daraufhin zu durchleuchten, ob sie das, was wir uns von ihnen versprochen haben, auch gehalten haben. Manches hängt ja eher an einzelnen Personen und hat wenig mit einer systematischen internationalen Öffnung zu tun. Augenblicklich legen wir unser größtes Augenmerk auf einen verstärkten Wissenschaftleraustausch. Nach meinem Eindruck sind uns in den letzten Monaten schon manche Verbesserungen gelungen, die auch mit der neuen Ressortaufteilung im Präsidium zu tun haben. Dadurch ist eine Konzentration auf bestimmte Schwerpunkte viel besser möglich geworden.

UNI-INFO: Stichwort "Powerstudium". Was sagen Sie zu entsprechenden Überlegungen etwa von Wissenschaftsminister Oppermann, der für Reformen in Richtung eines Intensivstudiums plädiert?

GRUBITZSCH: Grundsätzlich sind Überlegungen zur Verkürzung des Studiums richtig und sinnvoll. Dabei habe ich aber zunächst einmal die uns jetzt vorgegebenen Regelstudienzeiten im Blick. Ich denke, da wäre manches zu straffen, etwa indem Diplomarbeiten rascher durchgeschaut und den Studierenden der jüngeren Generation bessere Betreuungsmöglichkeiten gegeben würden. Die brauchen teilweise mehr Zuwendung und Anleitung, als es frühere Generationen benötigt haben.

Aber die Überlegungen von Oppermann gehen ja viel weiter, etwa mit ganzjährigen Lehrangeboten bei vier Wochen Ferien. Das ist nur praktizierbar, wenn zugleich ein vernünftiges Stipendiensystem - in welcher Form auch immer - den Studierenden dieses Studium ermöglicht. Es ist doch bekannt, dass viele Studierende nebenher arbeiten müssen, bzw. arbeiten und nebenher studieren, also eigentlich Teilzeitstudierende sind.

Außerdem wären die Hochschulen auf finanzielle und personelle Zusatzausstattung angewiesen. Natürlich wäre es möglich zu sagen: Wir bieten in Göttingen, Hannover oder Oldenburg einen solchen Studiengang mit ganzjährigem Angebot an und an anderen Hochschulen einen speziellen Studiengang für Teilzeitstudierende. Das wäre sicherlich auch im Sinne einer Profilbildung der Hochschulen.

UNI-INFO: Wie stehen Sie zu Studiengebühren?

GRUBITZSCH: Für wesentlich halte ich, dass wir nicht über Studiengebühren diskutieren sollten, ohne gleichzeitig eine Gesamtlösung für Stipendien auf den Weg zu bringen. Wenn diese gesichert wäre, könnte man z.B. auch über Vorschläge nachdenken, wonach man das Erststudium kostenfrei lässt, aber für Zweitstudien und ggfs. auch von Langzeitstudierenden Gebühren erhebt. Im Übrigen müßte sichergestellt sein, dass mögliche Studiengebühren ausschließlich den Hochschulen zugute kämen. Aber in der gegenwärtigen Diskussion zu dem ganzen Thema sehe ich keine tragfähigen Ansätze. Und Denkverbote, die da teilweise erteilt werden, auch SPD-intern, sind auch nicht gerade hilfreich, hier kreativ und innovativ weiter zu kommen.

uni-info . 3/2000

(Stand: 19.01.2024)  | 
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