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Forschung und Lehre

Neu: Zentrum für Interdisziplinäre Frauen- und Geschlechterforschung

Einrichtung der Universität nimmt die Arbeit auf / Vorstandswahl im Dezember

Am 20. September 2000 hat der Senat auf Vorschlag des Präsidiums einstimmig die Errichtung des Zentrums für Interdisziplinäre Frauen- und Geschlechterforschung an Universität Oldenburg (ZFG) beschlossen. Noch wird von der Versammlung der Gründungsmitglieder die Sprecherinnengruppe und die geschäftsführende Sprecherin gewählt. Mit dem ZFG entsteht ein zentraler Ort an der Universität, der WissenschaftlerInnen, NachwuchswissenschaftlerInnen, StudentInnen und PraktikerInnen eine organisatorische und inhaltliche Struktur bietet, um (vorhandene) Aktivitäten und Projekte im Bereich von Frauen- und Geschlechterforschung zu bündeln, fächer- und disziplinenübergreifend (weiter-)zuentwickeln und zu vernetzen. Zu den Aufgaben des ZFG gehören insbesondere:
• Planung, Durchführung, Weiterentwicklung der seit 1997 bestehenden Studiengänge zu Frauen- und Geschlechterstudien (Magisternebenfach Frauen- und Geschlechterstudien, Aufbaustudiengang Kulturwissenschaftliche Geschlechterstudien).
• Förderung der Zusammenarbeit von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern unterschiedlicher Fachdisziplinen und Initiierung und Unterstützung von Forschungsprojekten und Veröffentlichung deren Ergebnisse.
• die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses.
• die Unterstützung von Initiativen, die die Thematik in Studiengänge und Fachdisziplinen einführen und verankern wollen.
• die Förderung von nationalen und internationalen Kontakten.

Das Spektrum gegenwärtiger Forschungs- und Lehrschwerpunkte des ZFG umfasst „Geschlechterverhältnisse und Emanzipationsprozesse“, „Körper, Geschlecht und (Technik-)Kultur“ und „Gedächtnis, Institutionen, Geschlechterdifferenz“. Eingebettet in die grundlegende interdisziplinäre Stuktur des Zentrums konstituieren sich derzeit gemeinsame Untersuchungsfelder dieser drei Forschungsschwerpunkte, an deren Entwicklung Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus den Geistes- und Sozialwissenschaften sowie den Naturwissenschaften beteiligt sind. In Vorbereitung ist eine internationale Tagung zum Thema ‘Societies in Transition - Challenges to Women’s and Gender Studies’. Sie soll vom 28. Juni bis zum 1. Juli 2001 an der Oldenburger Universität stattfinden.

Die Aufbauphase des Zentrums wird durch die Universitätsleitung mit der Einrichtung einer halben Stelle unterstützt. Seit dem 1. Oktober 2000 arbeitet Dr. Jutta Jacob als wissenschaftliche Mitarbeiterin für das Zentrum und ist als Ansprechpartnerin für Information, Anfragen, Kontakt- und Kooperationsinteressen erreichbar. Sprechzeit: dienstags 14.30 – 15.30 Uhr, Tel.: 0441/798-5142, E-mail: jutta.jacob@uni-oldenburg.de

Erfolgreicher Start der Psychotherapieausbildung

Im Sommer 2001 bereits der zweite Weiterbildungskurs

Die psycho-soziale Abteilung des Zentrums für wissenschaftliche Weiterbildung (ZWW) wird ab dem Sommersemester 2001 den zweiten Weiterbildungsstudiengang in Psychotherapie beginnen. Angesprochen sind alle Interessierten für die neuen Berufe der Psychologischen PsychotherapeutInnen und der Kinder- und JugendlichenpsychotherapeutInnen sowie ÄrztInnen, die den Zusatztitel Psychotherapie erwerben wollen.

Das seit dem 1. Januar 1999 in Kraft getretene bundesweite Psychotherapeutengesetz regelt erstmalig die Erlaubnis zum Führen des Titels Psychotherapeut/in. Danach setzt die Tätigkeit eine dreijährige Vollzeit bzw. eine fünfjährige Teilzeitausbildung an einer staatlich anerkannten Ausbildungsstätte voraus. Der Gesetzgeber sieht neben privaten Ausbildungsinstituten vor allem Hochschulen als Ausbildungsstätten für die Erlangung der Approbation vor.

Diese Situation gab dem Leiter der psycho-sozialen Abteilung des Zentrum für wissenschaftliche Weiterbildung (ZWW), Dr. Joseph Rieforth, den Anstoß, sich für die Errichtung einer Weiterbildungsstätte an der Universität Oldenburg einzusetzen. Nach ersten Ideen und konzeptionellen Überlegungen betraute das Präsidium das ZWW im Oktober 1998 mit dem Aufbau einer solchen Einrichtung. Nach kurzer Zeit wurden Gespräche mit der Fachhochschule Oldenburg, Ostfriesland, Wilhelmshaven (OOW) in Emden zwecks einer Zusammenarbeit aufgenommen.

Im Rahmen umfangreicher Vorarbeiten wurde innerhalb eines Jahres u.a. ein Netz an kooperierenden Kliniken, Praxen und Einrichtungen zur Sicherstellung von Praktikumsstellen aufgebaut. Für die Antragstellung lagen im Sommer 1999 die Zusagen von elf Psychiatrischen Kliniken und mehr als 20 Klinikeinrichtungen aus dem Rehabilitations- und teilstationären Bereich vor. Der Akkreditierungsantrag wurde in Kooperation mit Prof. Dr. Alex Schaub als Leiter (Fachhochschule OWW, Standort Emden) gestellt.

Im September 1999 erhielt das ZWW die staatliche Anerkennung für die Universität Oldenburg als Standort des Weiterbildungsgangs sowohl für die Ausbildung von Psychologischen PsychotherapeutInnen als auch für Kinder- und JugendlichenpsychotherapeutInnen.

Bereits zum Ende des Wintersemesters 1999/2000 startete die erste Ausbildungsgruppe mit insgesamt 15 Teilnehmenden in der neu entstandenen Ausbildungsstätte und Institutsambulanz im ÖcoCentrum auf dem Campus der Universität.

Entsprechend den gesetzlichen Bestimmungen müssen die TeilnehmerInnen zur PsychotherapeutInnenausbildung ein abgeschlossenes Hochschulstudium in Diplom-Psychologie, mit dem Studienfach Klinische Psychologie, aufweisen. Für die Ausbildung als Kinder- und Jugend-lichenpsychotherapeut(in) ist ein Hochschulabschluss in Diplom-Pädagogik oder in Diplom-Sozialpädagogik (FH) Voraussetzung. AbsolventInnen des Lehramtsbereiches der Sekundarstufe I können ihre Studienzulassung nach Prüfung durch das Landesprüfungsamt in Hannover erhalten. In der hiesigen Ausbildungsstätte können zusätzlich ÄrztInnen nach den Richtlinien der Ärztekammer Niedersachsens Bausteine für den Erhalt des Zusatztitels Psychotherapie erwerben. Die inhaltliche Ausrichtung der Ausbildungsstätte orientiert sich an dem Richtlinienverfahren „Tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie“. Dies stellt eines der drei vom wissenschaftlichen Beirat anerkannten Psychotherapieverfahren dar. Innerhalb dieses Verfahrens werden im Rahmen des Curriculums theorie- und praxisbezogene Schwerpunktbereiche gelehrt und praxisorientiert vermittelt. Hierzu gehören:
• Erwerb von fundierten Kenntnissen in der Theorie,
• Aneignung technischer Kenntnisse des Psychotherapieverfahrens (Kasuistik),
• Einzel- und Gruppenselbsterfahrung sowie die Teilnahme an Balint-Gruppen,
• Erkennen und Einüben der Behandlung von psychischen Störungen mit Krankheitswert im Rahmen der praktischen Tätigkeit,
• Erarbeitung von praktischen Kompetenzen im tiefenpsychologisch-therapeutischen Prozess im Rahmen der praktischen Ausbildung unter Einzel-und Gruppensupervision,
• Patientenheilbehandlung.

Das Kontaktstudium endet nach einem staatlichen Examen. Durch die erfolgreich abgelegte Prüfung erhalten die Teilnehmenden die Approbation. Dies berechtigt zur Beantragung der Teilnahme an der kassenärztlichen Versorgung.

Termin zum 2. Kurs

Der Fachausschuss der Weiterbildung plant für Interessierte einen Informationsabend für die Durchführung der zweiten Weiterbildungsgruppe ab Sommersemester 2001 ein. Sie findet am 13. Dezember 2000 um 20 Uhr im Seminarraum der Akademischen Lehr- und Ausbildungsstätte (Öco-Centrum, Uhlhornsweg 99c) statt. Die Broschüre zum Kontaktstudium Psychotherapie - tiefenpsychologisch fundierte Verfahren kann über die homepage des ZWW unter: www.uni-oldenburg.de/zww bezogen werden oder ist im Info-Point der Geschäftsstelle des ZWW erhältlich.

Kein Vorsprung der Männer

Projekt über Medienkompetenz in der Musikpädagogik

Der Einsatz von Medien ist sehr verbreitet, aber vornehmlich pragmatisch ausgerichtet. Dies ist das Ergebnis einer Befragung zur Mediennutzung im Fach Musik, die in einem von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderten Projekt über Medienkompetenz in der musikpädagogischen Praxis stattfand. An der Befragung nahmen 32 DozentenInnen und 57 Studierende teil.

So stellte sich beispielsweise heraus, dass Überspielungen und Audioschnitte von und auf MC verbreiteter als Harddiskrecording sind, dass das Internet primär als Medium für Textkommunikation und sogar der Computer weniger zu Musikproduktion und -analyse als vielmehr zum Bearbeiten von Schrift- und Notentexten verwendet wird. Neue Medien haben offensichtlich nur eine Chance, wenn sie wirklich Zeitersparnis oder Qualitätssteigerung bringen (was zwischen MC- und PC-Audioschnitt kaum der Fall ist) bzw. nicht mit Qualitätsverlusten verbunden sind (was bei der Internetnutzung der Fall wäre).

Interessant ist auch, dass die Studierenden die neuen Medien nur in puncto “Unterhaltung” und die alten Medien nur im Hinblick auf ihre Fernsehgewohnheiten anders und intensiver als die Lehrenden nutzen. Auch gibt es weder einen “Vorsprung” der Jungen gegenüber den Alten noch der Männer gegenüber den Frauen.

Direkt in die Lehre werden im Fach Musik neue Medien eher mit einbezogen. Der Befragung zufolge wird seminarbegleitendes Material den Studierenden hauptsächlich in Form von Fotokopien zugänglich gemacht (97 Prozent). Demgegenüber nutzen nur 19 Prozent der DozentInnen regelmäßig das Internet für ihre Lehrveranstaltungen.

Alle DozentInnen befürworten einen Erfahrungsaustausch unter Kollegen im Sinne einer fachinternen hochschuldidaktischen Fortbildung. Aus diesem Grund soll ab dem laufenden Semester eine fachinterne Fortbildungsreihe eingerichtet werden.

Nachhaltigkeit: Von der Kommune zur Region

Diplomarbeit über Nachhaltigkeit in "Oldenburg und Umland"

Die zunehmende Bedeutung der Region für eine nachhaltige Entwicklung war Thema einer Diplomarbeit des Sozialwissenschaftlers Michael Greif, die jetzt auch als Buch im BIS-Verlag der Universität erschienen ist. Der Titel: “Von der lokalen zur regionalen Nachhaltigkeit”. Kürzlich überreichte der Autor eines Exemplar des Buches an Oldenburgs Oberbürgermeister Dr. Jürgen Poeschel – im Beisein von Prof. Dr. Uwe Schneidewind, Universitätsvertreter im Agenda-Beirat der Stadt, sowie von Dr. Hilmar Westholm, der die Arbeit betreut hatte.

Greif nähert sich dem Thema zunächst theoretisch: Im Rückgriff auf verschiedene Forschungsansätze – insbesondere der Identitätsforschung, der Regulationstheorie sowie der Diskussion um den “kooperativen Staat” – verdeutlicht er, dass die regionale Ebene in wachsendem Maße an Bedeutung gewinnt und gleichzeitig eine Fülle von Ansatzpunkten für eine nachhaltige Entwicklung bietet. Die Region übernimmt dabei eine “Scharnierfunktion” zwischen Staat, Kommunen und Privaten.

In einem zweiten Schritt werden - bezugnehmend auf die Beispielregion “Oldenburg und Umland” - Akteure und Handlungsfelder einer regionalen Nachhaltigkeit benannt, um darauf aufbauend die Skizze eines regionalen Nachhaltigkeitsprozesses zu entwerfen und dessen Chancen und Hemmnisse abzuschätzen.

Ein wichtiges Ergebnis ist die Erkenntnis, dass nachhaltige Entwicklung nicht an den Gemeindegrenzen Halt macht, sondern zunehmend interkommunale Kooperation und Vernetzung gefragt sind. Gerade in Bereichen wie “Verkehr” oder “Siedlungsentwicklung” können nachhaltige Problemlösungen nur in der Zusammenarbeit zwischen Stadt und Umland verwirklicht werden.

Der Autor plädiert deshalb dafür, ergänzend zu den Lokalen Agenda 21-Prozessen einen Regionalen Agenda 21-Prozeß zu initiieren.

 

Ausbildung der Lehrerausbildung

Erziehungswissenschaftler an EU-Projekt beteiligt

Die Entwicklung eines Programms zur Ausbildung der Lehrerbildner in allen unterrichtsrelevanten Fächern und Erziehungswissenschaft auf europäischer Ebene ist das Ziel eines Projektes, an dem sich Universitäten aus sechs Ländern beteiligen. Neben den Universitäten Umea (Schweden), Helsinki (Finnland), Sheffield (Großbritannien), Linz und Graz (Österreich) sowie Riga (Lettland) ist auch die Universität Oldenburg mit den Erziehungswissenschaftlern Prof. Dr. Friedrich W. Busch und Dr. Klaus Winter beteiligt.

Hintergrund des von der EU geförderten Erasmus-Projektes sind die in den meisten europäischen Ländern uneinheitlichen und vom wissenschaftlichen Standard unterschiedlichen Voraussetzungen für Hochschulangehörige, an einer modernen Lehrerausbildung mitzuwirken. Unter Berücksichtigung der Europäischen Dimension sollen durch die Zusammenarbeit von WissenschaftlerInnen aus „ausbildungserfahrenen“ Ländern wie Deutschland und Österreich und regionale Besonderheiten aufweisenden Ländern wie Schweden, Finnland oder Lettland Bausteine für einen internationalen Studiengang „Ausbildung der Lehrerausbilder“ entwickelt werden.

Bei der Konzipierung dieser Bausteine soll einerseits auf die in den jeweiligen Ländern vorhandenen und bewährten Traditionen und Erfahrungen zurückgegriffen werden, andererseits aber auch die Idee der „Europakompatibilität“ Berücksichtigung finden. Auch die neuen Medien sollen einbezogen werden, da ein Teil der zu entwickelnden Module über Internet Verbreitung finden sollen. Der erfolgreiche Abschluss des Studienganges wird mit der Verleihung des Doktorgrades honoriert.

Die Oldenburger Wissenschaftler sind zunächst für Studiengangsmodule verantwortlich, die die nationalen Bildungspolitiken vergleichend untersuchen sowie das Methodenrepertoire für angehende LehrerInnen entwickeln.

Drei Oldenburger Projekte nahmen die erste Hürde

Ausschreibung des Bundesforschungsministeriums zum Multimedia-Einsatz in Forschung und Lehre

Die erste Hürde haben drei unter Federführung der Universität Oldenburg konzipierte Multimedia-Projekte genommen, die im Rahmen der Ausschreibung des Bundesministeriums für Bildungs- und Forschung zum Multimedia-Einsatz in Forschung und Lehre eingebracht wurden. Insgesamt gab es bundesweit 466 Anträge, wovon 66 als förderungswürdig eingestuft wurden, davon vier aus Niedersachsen. Die drei Oldenburger Anträge umfassen ein Volumen von etwa zehn Millionen Mark. In fünf weiteren Projekten sind WissenschaftlerInnen der Universität Oldenburg beteiligt. Mit einer endgültigen Entscheidung wird Mitte Dezember gerechnet. Die Oldenburger Projekte:

- Im Projekt e-stat soll eine multimediale und internetbasierte Lehr- und Lernumgebung in der angewandten Statistik verwirklicht werden, die in vielfältiger und nachhaltiger Weise die Lehre unterstützt und einen innovativen Beitrag zu einer garantierbaren Qualitätsverbesserung in der praxisnahen Aus- und Fortbildung leistet. Die Vermittlung anwendbarer quantitativer Methodik ist ein wesentlicher Bestandteil der Ausbildung in der Schule, in vielen Studiengängen (Wirtschaftswissenschaften, Natur-, Ingenieur- und Lebenswissenschaften, Mathematik, Informatik und Wirtschaftsinformatik) und in berufsbegleitenden Maßnahmen. Die Federführung in diesem Projekt hat die Universität Oldenburg mit Prof. Dr. Udo Kamps (Sprecher), Prof. Dr. Kristina Reiss, Dr. Erhard Cramer und Prof. Dr. Dietmar Pfeifer (alle Fachbereich 6 Mathematik) sowie Prof. Dr. Claus Möbus (Fachbereich 10 Informatik). Beteiligt sind die Humboldt-Universität (Berlin) sowie die Universitäten Potsdam, Münster, Dortmund Bonn und Karlsruhe.

- Im Projekt „Virtuelles Praktikum Gentechnik - ViP-Gen“ entsteht ein virtuelles multimediales Genlabor, in dem die Studierenden sehr realitätsnah Genversuche wie beispielsweise eine Restriktionskartierung am Rechner durchspielen und einüben können. Dieses System soll als Ergänzung zum realen Laborpraktikum in die Lehre eingeführt werden. Neben der Universität Oldenburg sind an ViP-Gen unter Leitung von Prof. Dr. Jürgen Appelrath (FB 10 Informatik) die biologischen Fakultäten der Universitäten Düsseldorf, Tübingen, Frankfurt, Halle und Hohenheim sowie das Informatikinstitut OFFIS und der Spektrum-Verlag (Heidelberg) beteiligt. - Das Projekt „Studienbegleitendes Web-Based Training (WBT)“ sieht die Entwicklung und Erprobung eines multimedial unterstützten, integrierten Lern- und Orientierungssystems zur Vermittlung überfachlicher Schlüssel-kompetenzen wie Kommunikationsfähigkeit, Selbst- und Projektpräsentation, Zeitmanagement, Vor- und Nachbearbeitung von Praktika u.a. für Studierende vor. Erste Nutznießer sollen Studierende des neuen Bachelor-Studienganges der Informatik werden.

An dem Projekt beteiligt sind neben der Universität Oldenburg mit Dr. Heike Tendler (Zentrale Studienberatung, Sprecherin), Prof. Dr. Franz Januschek (FB 11 Sprach- und Literaturwissenschaften), Dr. Maria Egbert (FB 1 Pädagogik) und Thomas Robbers (FB 2 Kommunikation/Ästhetik), die Fachhochschule Nordostniedersachsen (Lüneburg) und die Universität Hamburg.

Mit Lautsprecher und Laser im Kloster

Physiker untersuchen weltberühmte Wandmalereien

Die aus dem 8. Jahrhundert stammenden karolingischen Wandmalereien im Kloster St. Johann in Müstair in Graubünden gehören zum Weltkulturgut der UNESCO. Durch Umwelteinflüsse wie Salze in der Wand oder Verkehrserschütterungen ist ihr Bestand extrem gefährdet, da sie sich stellenweise vom Untergrund lösen und herunterzufallen drohen. Die zuständigen Denkmalspfleger wollten wissen, wo die Gefährdung des Kunstwerks am größten ist und ob der Prozess der Ablösung fortschreitet. Hierfür haben nun die Optiker vom Fachbereich 8 Physik unter Leitung von Prof. Dr. Klaus Hinsch eine neuartige Messmethode entwickelt. Während ein Restaurator üblicherweise ein aufwendiges Gerüst für eine derartige Untersuchung aufbauen muss, können die Oldenburger Physiker vom Boden aus messen. Mit Schall aus einem Lautsprecher regen sie etwaige lose Wandstellen zu winzigen Schwingungen an. Diese werden mit einer eigens entwickelten laseroptischen Messtechnik auf einem Videomonitor sichtbar gemacht. Quadratmeter um Quadratmeter wird so der Zustand der wertvollen Malerei erfasst. Bei der Entwicklung dieser Technik ist die Arbeitsgruppe von Hinsch in den vergangenen Jahren vonder Deutschen Stiftung Umwelt gefördert worden.

„In den nächsten Jahren“, so Diplomphysiker Holger Joost, der seit einigen Wochen vor Ort arbeitet, „werden wir die Messungen unter gleichen Bedingungen wiederholen, um zu sehen, ob und wo sich der Zustand verschlechtert.“ An den dringendsten Stellen werden dann Reparaturen durchgeführt. Ein Nachteil ist zur Zeit noch die Lärmbelästigung während der Messung. Erst abends, wenn die Touristen gegangen sind, kann das Gerät eingeschaltet werden. Die Wissenschaftler haben aber bereits Pläne, in Zukunft eine Art Schallscheinwerfer einzusetzen, bei dem nur jeweils ein Stückchen Wand beschallt wird und es in der übrigen Kirche ruhig bleibt.

Vor vier Milliarden Jahren

Chemische Experimente bestätigen: Es existierten schon damals Aminosäuren

Es gibt Hinweise darauf, dass auf der jungen Erde, d. h. vor ca. vier Milliarden Jahren, Aminosäuren vorhanden waren, und zwar noch bevor die ersten Organismen existierten. Vermutlich handelte es sich um Aminosäuren in Form von Verbindungen zwischen Metallen und Aminosäuren - so genannten Metall-Aminoacidaten (bzw. Metall-Aminocarboxylaten). Laborexperimente, die in der Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Henry Strasdeit (Fachbereich 9 Chemie) im Rahmen eines DFG-Forschungsprojekts durchgeführt wurden, bestätigen nun diese Annahme.

Aus einfachen Ausgangsverbindungen wie Zinkoxid oder Calciumhydroxid konnten durch Umsetzungen mit der jeweiligen Aminosäure in heißer wässriger Lösung zahlreiche neue Zink- und Calcium-Aminoacidate gewonnen und als kristalline Feststoffe isoliert werden. Die eingesetzten Aminosäuren waren racemisch, d. h. sie bestanden aus gleichen Teilen links- und rechtshändiger Moleküle. Die Ergebnisse lassen den Schluss zu, dass bestimmte Metall-Aminoacidate tatsächlich auf der Urerde existiert haben könnten. Die dazu nötigen Annahmen über die präbiotischen Bedingungen bewegen sich im Rahmen der gegenwärtig akzeptierten geo- und kosmochemischen Modelle. Wahrscheinlich waren die Metall-Aminoacidate auf der Urerde zumindest lokal hohen Temperaturen ausgesetzt. Deshalb untersuchten die ChemikerInnen die thermische Zersetzung der Verbindungen. Dazu wurde jeweils kristallines Material einige Stunden im Stickstoffstrom bei 320° C gehalten. Es stellte sich heraus, dass die Aminoacidate dabei nicht nur in kleinere Bruchstücke zerlegt werden, sondern es entstehen in erheblichem Umfang auch größere Moleküle, die zu gänzlich anderen Verbindungsklassen gehören als die Aminosäuren.

Zwar wurden keine Verbindungen gefunden, die den chemischen Bausteinen heutiger Lebewesen nahe kommen, doch konnte bisher erst ein geringer Teil der zahlreichen Produkte identifiziert werden. Die Ergebnisse stützen aber die Vermutung, dass thermische Umwandlungen von Metall-Aminoacidaten zu dem präbiotischen chemischen Inventar auf der jungen Erde beigetragen haben könnten.

Internet, Handy und Familie

Internet und Handy gelten als Inbegriff der neuen Informations- und Kommunikationsmedien. Während sich das Handy immer mehr verbreitet, besonders unter Jugendlichen, gibt es aber auch kritische Stimmen. So empfinden viele Menschen die Handyklingelei und das Telefonieren etwa in der Bahn, im Kino, bei Vorträgen oder bei Konzerten als große Belästigung, ebenso lehnen manche die permanente Erreichbarkeit ab. Beim Internet wird allgemein das große Informations- und Kommunikationsangebot positiv bewertet. Jugendliche akzeptieren das Internet in hohem Maße, während sich viele Eltern mit diesem Medium schwer tun, gerade dann, wenn sie beruflich noch wenig Kontakt damit hatten.

In einem Forschungsprojekt beschäftigt sich die Arbeitsgruppe Familiensoziologie, Prof. Dr. Rosemarie Nave-Herz, Fachbereich 3 Sozialwissenschaften, mit den Auswirkungen der neuen Medien auf die Familie. Es geht dabei um mögliche Veränderungen von Kommunikation in der Familie. Geklärt werden soll u.a., inwieweit das Internet in der Familie zum Konfliktstoff wird, etwa weil Jugendliche mehr Zeit im Netz verbringen, als den Eltern lieb ist. Die WissenschaftlerInnen suchen Eltern und Jugendliche, die ihre Meinungen und Vorstellungen zu den Themen “Internet” und “Handy” gemeinsam mit anderen diskutieren möchten. Von großem Interesse sind ebenso die Meinungen von jenen, die zurzeit noch nicht über ein Handy bzw. über Internetzugang verfügen. Jugendliche im Alter zwischen 13 und 17 Jahren und Erwachsene können sich unter Tel.: 0441/798-5182 melden.

Musikforscherinnen tagten in Oldenburg

Unter internationaler Beteiligung fand an der Oldenburger Universität die vierte Tagung der Sektion Frauen- und Geschlechterforschung in der Gesellschaft für Musikforschung statt. Wissenschaftlerinnen aus Deutschland, der Schweiz, Liechtenstein, Holland, Bulgarien, Japan und den USA waren angereist, um zu dem Thema „Geschlechterpolarisierungen in der Musikgeschichte des 18. und 19. Jahrhunderts“ ihre neuesten Forschungsergebnisse auszutauschen und zu diskutieren. Thematische Schwerpunkte der Tagung lagen im Bereich der Sinfonie, des Lieds und des Chorwesens im 19. Jahrhundert und im Bereich von Oper und Singspiel; auch die Frage nach Geschlecht und Instrument wurde thematisiert. Regionale Informationen und ergänzende Diskussionsbeiträge zur historischen Entwicklung der Geschlechterbeziehungen und zu der Stellung der Frau in der Musik sowie ein Ausblick auf Pop und Jazz rundeten die Tagung ab. Als Vorkämpferin der musikwissenschaftlichen Frauenforschung ehrten die Teilnehmerinnen Prof. Dr. Eva Rieger mit einer in der Oldenburger Bibliothek erschienenen Festschrift.

Ergebnisse der Tagung, für die Prof. Dr. Freia Hoffmann (Fachbereich 2, Musik) gemeinsam mit den MitarbeiterInnen der Farrence-Edition verantwortlich war, sollen in einem Tagungsbericht dokumentiert werden.

(Stand: 19.01.2024)  | 
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