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Hochschulpolitik

Silberstreifen am Horizont

Neue Organisationsstruktur im Senat - Pro Fach ein Institut?

Im nächsten Jahr sollen die Würfel über die neue Universitätsstruktur fallen. Dass es eine grundsätzliche Veränderung geben muss, darüber besteht inzwischen weitgehend Einigkeit. Allerdings existiert noch kein festes Modell, dafür aber ein Eckpunkte-Papier für die Neustrukturierung und mehrere Alternativen zur Verminderung der Fachbereiche. In seiner Dezember-Sitzung wird der Senat Vorschläge des Präsidiums dazu beraten. Präsident Prof. Dr. Siegfried Grubitzsch hält einen Beschluss des Gremiums noch im Wintersemester für möglich. „Wir haben nicht mehr viel Zeit. Wir müssen einen Weg finden, diesen wichtigen Reformschritt zu tun, um uns für die Zukunft zu wappnen“, sagte er.

Die Zusammenlegung der jetzt elf Fachbereiche zu größeren Einheiten, die dann die Bezeichnung „Fakultäten“ tragen werden, soll eine bessere interdisziplinäre Zusammenarbeit ermöglichen, aber auch eine professionellere Leitung und Verwaltung gewährleisten. Die Fakultäten sollen dann - entsprechend dem Präsidium - über ein Leitungsteam verfügen: dem Dekan an der Spitze sowie dem Studiendekan und dem Forschungsdekan als Stellvertreter. Auch ein für die Verwaltung zuständiger Geschäftsführer soll zur Leitung gehören.

Wie viele Fakultäten es geben wird, wird allein der Senat entscheiden. Zur Diskussion stehen drei Modelle. Das radikalste sieht die Bildung von nur zwei Fakultäten vor mit Sozial- und Kulturwissenschaften auf der einen, Naturwissenschaften/Mathematik auf der anderen Seite. Ein andere Lösung wäre ein Modell mit drei Fakultäten: Sprach-, und Kultur- und Erziehungswissenschaften; Wirtschafts-, Sozial- und Rechtswisssenschaften; Mathematik/Naturwisssenschaften. Am breitesten gefächert ist das dritte Modell mit fünf Fakultäten: Sprach- und Kulturwissenschaften; Wirtschafts-, Sozial- und Rechtswisssenschaften; Erziehungswissenschaften; Naturwissenschaften; Mathematik/Informatik.

Auch die nachgeordenete Struktur in den Fakultäten soll anders gestaltet werden als bisher. Danach soll es pro Fach bzw. Lehreinheit ein Institut geben, und alle WissenschaftlerInnen Mitglieder einer dieser Einrichtungen werden, wobei auch Doppelmitgliedschaften möglich sein sollen. Außerdem ist die Einrichtung interdisziplinärer Forschungszentren geplant.

Sollte sich der Senat, wie vorgesehen, tatsächlich zu einem endgültigen Beschluss bis Ende des Wintersemesters durchringen, würde die Umsetzung allerdings erst zum 1. Oktober 2002 erfolgen können. Deshalb der deutliche Appell des Präsidenten: „Wir müssen diese Diskussion überlegt, aber auch zügig voranbringen, um zu Ergebnissen zu kommen. Denn erst nach der Entscheidung geht die eigentliche Arbeit los.“

Wolfgang Nebel Vizepräsident

Er wolle nicht vom Tagesgeschäft „gefressen“ werden, sondern strategisch arbeiten und denken. Das erklärte der neue Vizepräsident der Universität, der Informatiker Prof. Dr. Wolfgang Nebel, vor dem Konzil, das ihn auf Vorschlag des Präsidenten mit großer Mehrheit als Nachfolger des im August verstorbenen Politologen Prof. Dr. Rüdiger Meyen-berg wählte. Nebel betonte vor dem Gremium, es sei dabei für ihn unabdingbar, die Entscheidungsprozesse im Präsidium für alle Hochschulangehörigen transparent zu machen und möglichst viele MitarbeiterInnen daran mitwirken zu lassen. „Wir sind auf ihre Mitwirkung bei der Umgestaltung unserer Universität angewiesen. Wenn wir sie nicht einfordern, verzichten wir auf wichtige Ratschläge und dürfen uns auch nicht über mangelnde Motivation beklagen“, sagte er wörtlich. Dem Präsidium werde durch die neue Gesetzgebung immer mehr Entscheidungskompetenz zufallen. Sie sinnvoll zu nutzen, setze eine gute Abstimmung innerhalb der gesamten Universität voraus.

Nebel, der das Ressort Forschung und den Vorsitz der Haushaltskommission übernehmen wird, verlangte zudem von der Universität, mehr für die Region zu tun. Dass die Universität an sich schon ein großer Wirtschaftsfaktor für den Nordwestraum sei, reiche nicht. Von ihr müssten mehr Impulse für Unternehmensgründungen und -ansiedlungen ausgehen.

Nebel war nach seinem Ingenieurstudium an der Universität Hannover wissenschaftlicher Mitarbeiter im Bereich Technische Informatik an der Universität Kaiserslautern, wo er auch 1986 promovierte. 1987 wechselte er in die Wirtschaft und wurde Leiter der CAD Softwareentwicklung eines Hamburger Großbetriebes. Gleichzeitig nahm er Lehraufträge an der TU Hamburg-Harburg und in Oldenburg wahr. Nach der Berufung an die Universität Oldenburg 1993 beteiligte sich am Aufbau des Informatik-Instituts OFFIS, dessen Vorstand er seit 1998 angehört. 1996 bis 1998 war er Dekan des Fachbereichs 10 Informatik.

Gremienwahlen im Januar

Vom 23. bis 25. Januar sind wieder alle ProfessorInnen, wisenschaftlichen MitarbeiterInnen, MitarbeiterInnen in Technik und Verwaltung (MTV) und alle Studierende im Konzil, Senat und den Fachbereichsräten zu wählen. Parallel zu den Gremienwahlen bestimmen die Studierenden ihr Parlament (22. bis 26. Januar 2001). Das 50-köpfige Studierendenparlament bestimmt dann den neuen AStA.

Gegen Erhöhung des Semester Tickets

In der ersten Sitzung in diesem Semes- ters lehnte das Studierendenparlament die vom Verkehrsverbund Bremen/Niedersachsen (VBN) vorgesehene Tariferhöhung beim SemesterTicket von 84,60 Mark auf 90 Mark zum 1. April nächsten Jahres einstimmig ab. Sie liegt mit 6,38 Prozent deutlich über dem Durchschnitt der Erhöhung von 3,43 Prozent und stellt daher nach Ansicht der Studierenden eine unangemessene Benachteiligung dar.

AG für Position zum NHG

Zur Erarbeitung einer Stellungnahme zum Entwurf des neuen Niedersächsischen Hochschulgesetzes (NHG) hat das Präsidium eine Arbeitsgruppe angesetzt, der neben Präsident Prof. Dr. Siegfried Grubitzsch der Slawist Prof. Dr. Rainer Grübel, die Juristen Prof. Dr. Thomas Blanke und Prof. Dr. Dieter Sterzel sowie die Dezernentin Helga Wilhelmer (Akademische und Studentische Angelegenheiten) und VertreterInnen des ASTA und der Gleichstellungsstelle angehören. Die Vorlage der Arbeitgruppe soll Grundlage für eine Diskussion im Konzil sein.

 

 

(Stand: 19.01.2024)  | 
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