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Forschung und Lehre

OLB/EWE-Preis für besondere Leistungen

Bereits zum zweiten Mal wurde am 25. April der OLB/EWE-Preis verliehen, mit dem StudentInnen für besondere Leistungen ausgezeichnet werden. Als “besondere Leistungen” werden herausragende Arbeiten im Studium (Prüfungsnoten, Studienzeiten) bewertet, aber auch außergewöhnliche Leistungen und Engagements in Projekten und besonderen Initiativen.

Die Preise gingen in diesem Jahr an zwei Arbeitsgruppen und neun EinzelbewerberInnen.

Für das Projekt „23 Internationale Aspekte der Behindertenarbeit“ (Sonderpädagogik) nahmen ihn Cathleen Grieß, Sandra Haskamp, Beate Hüttl und Jorina Voss entgegen, für die Arbeitsgruppe Luftschiffmodell (Technik), Malte Busse, Wolfgang Dewenter, Jens Lüken und Björn Oswald. Außerdem erhielten Ralf Beckers (Informatik), Kolja Bredies (Pädagogik), Veit Etzold (Anglistik), Simon Giesecke (Mathematik und Informatik), Martin Greschner (Biologie, Chemie und Informatik), Christiane Trotzky (Germanistik und Religion) und Christian Ziegler (Sozialwissenschaften) eine Prämie von je 1.000 Mark. Darüber hinaus wurden Maren Kruse (Marine Umweltwissenschaften) und Frédéric Laquai (Chemie) mit Sonderpreisen der Sponsoren bedacht.

Die Oldenburgische Landesbank (OLB) und die EWE AG ermöglichten im vergangenen Jahr die Fortsetzung einer seit 1986 an der Universität bestehenden Tradition, studentische Leistungen auch mit Preisen auszuzeichnen. An der diesjährigen Preisverleihung nahmen neben Uni-Vizepräsidentin Ina Grieb auch der EWE-Vorstandsvorsitzende Dr. Werner Brinker und der Sprecher des OLB-Vorstandes Dr. Stepan Kaulvers als Vertreter der Sponsoren teil.

Was Bakterien alles leisten

Mikrobiologen aus aller Welt tagten in Oldenburg / Highlights der Forschung

Weil Bakterien eher als Krankheitserreger bekannt sind, haben sie einen schlechten Ruf. Dabei besiedeln sie praktisch jeden Punkt auf der Erdoberfläche sowie Pflanzen, Tiere und Menschen und schaffen dabei die notwendigen Bedingungen für den Fortbestand des Lebens. So werden die meisten chemischen Reaktionen auf unserem Planeten natürlicherweise durch Mikroorganismen ausgelöst. Die Leistungen von Mikroorganismen prägen die Stoffkreisläufe in Seen und Ozeanen und ermöglichen das Leben von Pflanzen und Tieren. Selbst mehrere hundert Meter unter dem Meeresboden oder in heißen Tiefseequellen gibt es noch bakterielles Leben.

Dieses riesige Forschungsfeld wird von verschiedenen Fachrichtungen der Mikrobiologie bearbeitet, deren Vertreter sich vom 25. bis 28. März in der Universität Oldenburg trafen. Es handelte sich um die Jahrestagung der VAAM (Vereinigung für Allgemeine und Angewandte Mikrobiologie), der größten mikrobiologischen Tagung in Deutschland. Rund 800 WissenschaftlerInnen aus dem In- und Ausland sowie Nachwuchskräfte, DoktorandInnen und Studierende nahmen daran teil. Die Schwerpunktthemen werden zugleich in Forschungsinstitutionen der Universität Oldenburg bearbeitet:

- Aquatische Mikrobiologie: Was leisten die verschiedenartigen Mikroorganismen in den Ozeanen und anderen Gewässern für die Stoffumsätze und Nahrungsketten?

- Biogeochemie/Geomikrobiologie: Hier werden die gewaltigen Auswirkungen der Mikroben auf die Gestaltung der Erdoberfläche und der globalen Stoffkreisläufe erforscht.

- Struktur und Funktion von Proteinen: Die Vielzahl der Proteine (Eiweißmoleküle) ermöglicht sämtliche chemische Reaktionen, die für Leben und Leistungen der Organismen erforderlich sind.

- Horizontaler Gentransfer/Genomevolution: Wie tauschen Mikroorganismen Gene aus, und welche Auswirkungen hat dies für die Entwicklung neuer Eigenschaften einschließlich Pathogenität und Resistenz gegen Antibiotika?

Daneben wurden auch Themen der Biotechnologie, der industriellen Mikrobiologie und der Umweltmikrobiologie diskutiert.

Renommierte GastsprechInnen aus Deutschland, den Niederlanden, Frankreich, Großbritannien, der Schweiz, Australien und den USA stellten in Oldenburg Highlights der aktuellen Forschung vor. Weitere aktuelle Forschungsergebnisse wurden in 150 Kurzvorträgen und auf 350 Postern zur Diskussion gestellt.

Die Jahrestagung der VAAM wurde von den mikrobiologischen Arbeitsgruppen am Institut für Chemie und Biologie des Meeres (ICBM) und am Fachbereich Biologie der Universität Oldenburg organisiert. Es handelt sich um die AGs Paläomikrobiologie (Prof. Dr. Heribert Cypionka), Biologie Geologischer Prozesse (Prof. Dr. Meinhard Simon), Geomikrobiologie (Prof. Dr. Wolfgang E. Krumbein), Mikrobiologie (Prof. Dr. Susanne Fetzner) und Genetik (Prof. Dr. Wilfried Wackernagel).

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Stress, Frustration und Resignation

Psychologiearbeit über Bäuerinnen / Projekt zur Gesundheitsförderung

Als Johanna Venema ihre Diplomarbeit im Fach Psychologie über „Agrarpolitik und Gesundheit“ schrieb, standen die Themen BSE und MKS (Maul- und Klauenseuche) noch nicht auf der Tagesordnung. Gleichwohl hält sie Ergebnisse ihrer Untersuchung keinesfalls für überholt. Die 55-jährige Wissenschaftlerin, die in ihrem anderen Beruf selbst Bäuerin ist, bewirtschaftet gemeinsam mit ihrem Mann und ihrem ältesten Sohn einen 90-Hektar-Milchviehbetrieb im ostfriesischen Rheiderland. Als Konsequenz aus ihrer wissenschaftlichen Arbeit hat sie ein bundesweit bislang einmaliges Projekt zur Gesundheitsförderung von Bäuerinnen initiiert. Beteiligt sind die Hannoversche landwirtschaftliche Krankenkasse und die Evangelische Erwachsenenbildung.

Für ihre kürzlich abgeschlossene Diplomarbeit - „Eine qualitative Studie zur Gesundheitsförderung von Bäuerinnen“ - hat Venema neun Vollerwerbsbäuerinnen zwischen 30 und 54 Jahren aus dem Rheiderland interviewt. Sie kommt zu dem Ergebnis, dass die Agrarpolitik und deren Rahmenbedingungen deutliche Auswirkungen auf die Gesundheit von Bäuerinnen hat, vor allem auf deren seelisches und soziales Wohlbefinden. Ein weiteres Ergebnis: Bäuerinnen stehen gesundheitsfördernden Projekten prinzipiell positiv gegenüber.

Johanna Venema konstatierte bei den befragten Bäuerinnen eine recht hohe körperliche Belastung. Sie erleben sich zeitweise überfordert, stark ermüdet und körperlich erschöpft. Die Reihe der belastenden Emotionen, die durch die veränderten politischen Bedingungen ausgelöst wurden, reicht von zunehmender Unlust bei der Arbeit über Enttäuschung und Trauer über die schwierige wirtschaftliche Entwicklung der letzten Jahre, Schmerzen und Neid bezogen auf die Mitmenschen, Ärger und Wut über die politischen Entscheidungen bis zu Ängsten, großen Sorgen und Hoffnungslosigkeit bezogen auf die Zukunft.

Ihre eigene Lebenssituation bewerten die meisten befragten Bäuerinnen sehr kritisch. Sie empfinden Anspannungen, Stress, Nervosität und Unsicherheit. Aufgrund der als mangelhaft erlebten Perspektiven verdrängen sie Gedanken an die Zukunft, beschäftigen sich nicht mit agrarpolitischen Themen oder konzentrieren sich auf ihre eigenen Angelegenheiten.

Das soziale Wohlbefinden speist sich im Wesentlichen aus einer funktionierenden Partnerbeziehung. Umgekehrt heißt das, dass Partnerschaftsprobleme besonders schwer wiegen. Eher problematisch wird die Beziehung zu Berufskollegen und -kolleginnen gesehen. Vorherrschend scheint die Erfahrung der mangelnden Solidarität, der Konkurrenz und des Neides innerhalb der Berufsgruppe zu sein. Nur bei extrem starker Belastung wird offenbar der Austausch mit Berufskolleginnen gesucht. Als bestehende, belastende Bedingungen werden die soziale Kontrolle, traditionelle Wertvorstellungen und eine mangelnde Anerkennung von Frauen innerhalb des Berufsstandes erlebt.

Vor dem Hintergrund dieser „Besorgnis erregenden Befunde“ plädiert die Wissenschaftlerin für eine spezielle Gesundheitsförderung im ländlichen Raum. Wichtig sei, so Venema, das Bedürfnis nach Vertrauen, emotionaler Sicherheit, Verlässlichkeit und Geborgenheit zu befriedigen. Auch im ländlichen Raum sollten Menschen befähigt werden, mehr Selbstbestimmung über ihre Gesundheit zu erlangen und ihre Gesundheit so zu stärken, dass sie den zunehmenden Anforderungen ihres Alltags gewachsen blieben.

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REIN - Rechtsinformatik bundesweit im Netz

Jürgen Taeger (Fachbereich 4 Wirtschafts- und Rechtswissenschaften iniitiert bundesweites Multi-Media-Projekt

Studierende des 21. Jahrhunderts sind nicht länger ausschließlich an traditionelle Lehrmethoden ihrer Universität gebunden. Was in den USA längst gang und gäbe ist, soll auch in Deutschland in Kürze Realität werden. Nämlich der Zusammenschluss lokaler Universitäten zu einem virtuellen Campus mit multimedialem Lehrangebot, auf das StudentInnen unabhängig von Studienort und Tageszeit zugreifen können. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung bewilligte 2,99 Millionen Mark aus dem Förderprogramm „Neue Medien in der Bildung“ für ein ehrgeiziges Projekt, das unter dem Titel „REIN - Rechtsinformatik im Netz“ derzeit von mehreren Universitäten bundesweit entwickelt wird. Unter der Federführung des Oldenburger Rechtsinformatikers Prof. Dr. Jürgen Taeger, der auch Dekan des Fachbereichs 4 Wirtschafts- und Rechtwissenschaften ist, und Prof. Dr. Britta Schinzel (Institut für Informatik und Gesellschaft der Universität Freiburg) soll das Fach der Rechtsinformatik multimedial aufbereitet und so in die Lehrangebote der rechtswissenschaftlichen, informatischen und wirtschaftswissenschaftlichen universitären Ausbildung integriert werden. Rechtsinformatik umfasst Themengebiete wie EDV-Recht, Telekommunikations- und Medienrecht sowie Internetrecht und gehört heute u.a. in den Bundesländern Niedersachsen und Baden-Württemberg zum Wahlpflichtstoff des juristischen Studiums.„Das Projekt bietet einen reizvollen Ansatz, um sowohl die neuen Anforderungen an das Recht durch den Einsatz neuer Medien in allen gesellschaftlichen Bereichen zu verdeutlichen als auch auf flexible Lernbedürfnisse der Studierenden zu reagieren“, sagte Taeger. Neben Freiburg und Oldenburg, wo auch Prof. Dr. Peter Gorny vom FB 10 Informatik mitwirkt und wo nun für zweieinhalb Jahre sechs Mitarbeiterinnen eingestellt werden können, sind die Universitäten Hannover, Karlsruhe, Münster, Darmstadt, Lüneburg, Göttingen und die FU Berlin an dem Projekt beteiligt. Alle Projektpartner verfügen über teils langjährige Erfahrungen in der multimedialen Lehre.

Bereits 2002 werden StudentInnen durch REIN die Möglichkeit haben, moderne Lehrmethoden auf der Basis von Internettechnologien, virtuelle Diskussionsräume und Rollenspiele sowie netzgestützte Betreuungs- und Beratungsangebote auf innovative, flexible Weise zu nutzen.

Die Niederlande und Deutschland

Ein Buch zum gegenseitigen Kennenlernen und Verstehen

Während Niederländer über-wiegend negativ über Deutsche denken, stehen Deutsche den Niederländern eher positiv gegenüber. Dieser Befund einer „asymmetrischen Wertschätzung“, der durch wissenschaftliche Untersuchungen wiederholt bestätigt wurde, bildet eines der Hauptmotive für die Arbeit der Politologen Prof. Dr. Gebhard Moldenhauer (Universität Oldenburg, Fachbereich 3 Sozialwissenschaften, Foto) und Dr. Jan Vis (Universität Groningen) sowie ihrer WissenschaftskollegInnen diesseits und jenseits der Grenze. Seit mehr als 20 Jahren existiert eine intensive Zusammenarbeit zwischen der Groninger und Oldenburger Universität. Beteiligt sind daran insbesondere die Fächer Politik, Soziologie und Geschichte. In vielfältigen Auseinandersetzungen und Diskussionen, an denen DozentInnen und Studierende gleichermaßen teilnahmen, wurden die jeweiligen Unterschiede und Gemeinsamkeiten beider Länder mit ihren Bewohnern konkret erfahrbar. Dabei erwies sich nach Erkentnissen von Moldenhauer und Vis als besonders fruchtbar, wenn die Studierenden die KommilitonInnen ihrer Partneruniversität betreuten und mit ihnen auch in privaten Kontakt kamen. Damit bestätigt sich ein Ergebnis der bekannten Clingendael-Untersuchungen (die ein überwiegend negatives Deutschlandbild bei niederländischen Schülern zutage förderten): Stereotypen verlieren an Bedeutung, wenn man den anderen besser kennen lernt.

Die Ergebnisse und Erfahrungen ihrer Arbeit haben Moldenhauer und Vis nun in einer Publikation zusammengefasst, an der außer ihnen 21 deutsche und niederländische WissenschaftlerInnen beteiligt waren. Nachdem kürzlich eine niederländische Fassung des Buches erschienen ist, liegt jetzt die deutsche Ausgabe vor. Jeweils im Ländervergleich geben die ExpertenInnen (darunter neun Angehörige der Universität Oldenburg) einen Einblick in die Bereiche „Landeskunde“, „Deutschlandbilder und Hollandbilder“ sowie „Die niederländisch-deutschen Beziehungen“. Die Beiträge bieten, so die Herausgeber, „grundlegende Informationen zum besseren Verständnis der politischen, gesellschaftlichen und kulturellen Situation der beiden Nachbarländer und tragen damit zum Abbau der immer wieder festzustellenden Informationsdefizite bei“.

Gebhard Moldenhauer, Jan Vis (Hrsg.): „Die Niederlande und Deutschland - Einander kennen und verstehen“, Waxmann Verlag, Münster; 440 Seiten, 68,00 DM, ISBN 3-89325-747-0.

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Öko - nicht nur Schlagwort

ONNO: Ökologisches Unternehmensnetzwerk Ostfriesland

ONNO ist nicht nur ein alter ostfriesischer Vorname, ONNO steht auch für das von der deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) geförderte „Ökologische Unternehmensnetzwerk Ostfriesland“. Das Projekt wird vom Betriebswissenschaftler Prof. Dr. Reinhard Pfriem, Fachbereich 4 Wirtschafts- und Rechtswissenschaften, geleitet.

Es gelte, so Pfriem, das Wirtschaftsprofil einer intakten Kulturlandschaft mit gesundem Klima ohne industrielle Ballungsräume zu stärken - um so mehr, als Ostfriesland touristisch hoch im Kurs steht. Zahlreiche Betriebe arbeiten hier bereits nach umweltverträglichen Grundsätzen: Landwirte betreiben ökologischen Landbau, Bauunternehmer verwenden umweltverträgliche Baustoffe, Wind- und Sonnenkraft wird je nach Wetterlage für die Energiegewinnung genutzt und Hotelköche servieren Öko-Kartoffeln.

ONNO will die umweltbewusst arbeitenden Unternehmen im Wettbewerb durch Vernetzung stärken, bietet Informationen über unterschiedliche Sachgebiete an, entwickelt ökologische Qualitätsstandards, organisiert Weiterbildungen für Geschäftsleitungen und deren MitarbeiterInnen und hilft den Firmen, sich Interessenten gegenseitig zuzuleiten. Kürzlich wurde die Finanzierung des Projekts um ein weiteres Jahr von der Bundesstiftung Umwelt bewilligt. Mit Hilfe dieser Förderung soll bis Anfang 2002 die Dienstleistungsgesellschaft ONNO geschaffen werden, die sich finanziell selbst trägt. Weitere Infos unter www.onno-net.de

 

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(Stand: 19.01.2024)  | 
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