Kontakt

Presse & Kommunikation

+49 (0) 441 798-5446

Hochschulzeitung UNI-INFO

UNI-INFO

Kulturelles

 

Die Verantwortlichkeit der Philosophen

Die ungarische Philosophin Agnes Heller zu Gast bei den Karl-Jaspers-Vorlesungen zu Fragen der Zeit

Die in Budapest geborene Philosophin Agnes Heller ist vom 6. bis 8. Juni Gast der am Institut für Philosophie in Verbindung mit der Stiftung Niedersachsen stattfindenden Karl Jaspers Vorlesungen zu Fragen der Zeit. Heller war Schülerin von Georg Lukács und dessen Assistentin in Budapest. 1959 wurde sie wegen „der falschen und revisionistischen Ideen“ von Lukács von der Universität entlassen und aus der ungarischen kommunistischen Partei ausgeschlossen. Ihrer Rehabilitation 1963 folgte 1968 ihre erneute Suspendierung, nachdem sie gegen die Okkupation der Tschechoslowakei durch den Warschauer Pakt protestiert hatte.

1978 ging sie in den Westen und lehrte zunächst bis 1986 Soziologie an der La Trobe University in Melbourne. Seit 1987 ist sie Hannah-Arendt-Professor of Philosophy an der Graduate Faculty der New School for Social Research in New York. Für ihre politisch-theoretische Arbeit erhielt sie u.a. 1981 den Lessing-Preis der Stadt Hamburg.

Zu den wichtigsten Veröffentlichungen von Agnes Heller zählen Der Mensch in der Renaissance (1966), Alltag und Geschichte (1970), Hypothese über eine marxistische Theorie der Werte (1972), Theorie der Bedürfnisse bei Marx (1976), Theorie Gefühle (1980), Biopolitik (mit Ferenc Fehér) 1995 und Der Affe auf dem Fahrrad (1998).

Seit ihrem grandiosen Erstwerk Der Mensch in der Renaissance, das in einem philosophischem Kreis um Georg Lukács, in dem über die „Renaissance des Marxismus“ nachgedacht wurde, entstand, dreht sich das philosophische Denken von Agnes Heller um die obersten Werte Leben und Freiheit bzw. um die Frage, wie das menschliche Naturverhältnis als gesellschaftliches und historisches zu begreifen ist. Die „Wählbarkeit der Geschichte“ ist ein hermeneutischer Grundgedanke dieses Buches, das erst siebzehn Jahre später erstmals in deutscher Übersetzung und noch einmal sechs Jahre später im Suhrkamp-Verlag erschien. Im deutschen Nachwort schreibt sie: „Ich war bereits in Der Mensch der Renaissance davon überzeugt, und bin es auch seither, dass alle großen Leistungen der Kultur aus den Bedürfnissen, Konflikten und Problemen des täglichen Lebens hervorgehen“. Für sie hat die philosophische Anthropologie ihren Ursprung in der Renaissance, die durch ein “pluralistisches moralisches Wertsystem” scharf von Antike und Mittelalter getrennt ist.

Jede Seite ihrer Autobiographie Der Affe auf dem Fahrrad zeichnet die Bedrohungen von Leben und Freiheit in ihrer jüdischen Existenz hautnah und zugleich ironisch nach. Vor diesem geschichtlichen Hintergrund verwundert nicht ihre Klage über die „adiaphorische“ (gleichgültige) Philosophie und insbesondere über die von Richard Rorty, den Gast der Jaspers-Vorlesungen im vergangenen Jahr. Bei ihm sei Philosophie zu einem „Schachspiel, Puzzle oder Kreuzworträtsel, eine rein formale Geisteshaltung von minderer Wichtigkeit und Bedeutung“ geworden. Vielleicht kann man ja in der Philosophie alle Probleme auflösen, solange man keine Partei ergreift. Agnes Heller hat aber für Leben und Freiheit immer Partei ergriffen. Der Titel ihres Vortrages am Mittwoch, 6. Juni 2001, 16 Uhr, im Hörsaalzentrum lautet daher beinahe zwangsläufig: “Die Schwierigkeiten der gegenwärtigen Philosophie und die Verantwortlichkeit der Philosophen”.

Reinhard Schulz

Zeitgenössische Malerei im Abstand von 20 Jahren

Galerie Kegelbahn präsentiert Bilder britischer Künstler

Die Galerie Kegelbahn zeigt ab 11. Mai eine Ausstellung der besonderen Art. Präsentiert werden nicht einzelne Künstler oder Themenkreise, dokumentiert wird die Entwicklung, die fünf zeitgenössische KünstlerInnen innerhalb von zwanzig Jahren genommen haben. Jennifer Durrant, James Faure Waker, William Henderson, Bruce Russell und Gary Wragg, alle in den vierziger Jahren in Großbritannien geboren und in den sechziger Jahren an Kunsthochschulen ausgebildet, stellten erstmals 1979 gemeinsam ihre Werke in der Hayward Gallery in London aus. Im Rückblick erscheint die damalige Ausstellung als Höhepunkt eines kurzen, aber aufregenden Augenblicks abstrakter Kunst inmitten einer Kunstszene, die die KonzeptArt hinter sich liess und sich anschickte, in die Postmoderne aufzubrechen.

Die 1999 für die Stanley Picker Gallery an der Kingston University konzipierte Ausstellung „5x20“ blickt zurück auf die Hayward Ausstellung und konfrontiert je ein Werk mit zwei Werken, die die KünsterInnen zwanzig Jahre später erstellt haben. Die Werkschau, die bis 2002 in Deutschland und Nordamerika gezeigt wird, wird in Oldenburg gesponsert von der Universitätsgesellschaft und der Volksbank Oldenburg.

Die Eröffnung findet am Freitag, 11. Mai, 18.00 Uhr, statt. Im Anschluss an die Begrüßung durch Ina Grieb, Vizepräsidentin der Universität, und Dr. Monica Thompson Meyer-Bohlen von der Deutsch-Englischen Gesellschaft Oldenburg e.V. führt Prof. Dr. Silke Wenk (Fachbereich 2 Kommunikation/Ästhetik) in die Ausstellung ein. Die Bilder sind vom 11. bis 23. Mai, Mo. bis Sa., 12.00 bis 15.00 Uhr in der Galerie zu sehen.

David Bowie als Vaterersatz

OUT präsentiert deutsche Erstaufführung der schwarz-humorigen Komödie

Der 18-jährige Martin liegt in einer Klinik für Jugendliche mit Essstörungen. Die soziale Struktur seiner Familie bietet ihm keinen Halt, und alles was ihm bleibt, ist der imaginäre Dialog mit David Bowie.

Mit dem Debütstück „From Ibiza to the Norfolk Broads“ des 33-jährigen britischen Autors Adrian Berry eröffnet das Oldenburger Universitätstheater (OUT) seine Sommersaison. Die schwarz-humorige Komödie über einen magersüchtigen jungen David Bowie-Fan präsentiert das Ensemble des OUT als deutsche Erstaufführung.

Berry thematisiert in seinem Stück drei Elemente mit teilweise autobiographischem Bezug: das Tabu männlicher Magersucht, das Männerbild in unserer Gesellschaft und den Starkult als zeitgemäßes Symptom. David Bowie als Identifikationsfigur für Martin gewählt zu haben, begründet der Autor mit dem steten Bemühen des vielseitigen Künstlers, Geschlechterrollen und -grenzen zu hinterfragen und mit seinen Auftritten zu untergraben. „Bowie verkörpert auch heute noch, ebenso wie in den siebziger Jahren, den Inbegriff der radikalen Innovation und Selbststilisierung. Kaum ein Popstar hat es über so viele Jahre geschafft, sich immer wieder neu und entsprechend dem Trend einer Zeit zu erfinden und diesen Trend dabei selbst mit zu prägen“, kommentiert Mathias Grön (OUT-Regisseur der deutschen Fassung) die Entscheidung für die Oldenburger Übersetzung.

Auch die Musik David Bowies ist ein wesentliches Element in der Oldenburger Inszenierung. Zur Premiere am 11. Mai. 2001 um 20.00 Uhr in der Kulturetage Oldenburg wird auch Adrian Berry anwesend sein. Weitere Termine: siehe Veranstaltungskalender.

"Vaterspiel" gewinnt den Preis von LiteraTour Nord

Auseinandersetzung mit deutsch-österreichischer Geschichte

Der 45-jährige österreichische Schriftsteller Josef Haslinger erhält den diesjährigen Preis der LiteraTour Nord. Haslinger bekommt die mit 30.000 Mark dotierte Auszeichnung für seinen aktuellen Roman „Das Vaterspiel“ (S. Fischer Verlag, 576 Seiten, 46 Mark). Darin setzt sich der Autor aus der Sicht eines Nachgeborenen mit den Verbrechen der Vatergeneration an litauischen Juden auseinander. Haslinger, der in Wien über die Ästhetik bei Novalis promovierte und seit 1996 am Deutschen Literaturinstitut in Leipzig lehrt, wurde u.a. mit seinem 1995 erschienen Politthriller „Opernball“ bekannt.

Der Preis wird seit 1993 von der DG Bank gestiftet und von einer Jury, bestehend aus Literaturwissenschaftlern, Literatur-Büroleitern und Buchhändlern ausgewählt. Jeweils sechs AutorInnen stellen ihre neu erschienen Werke bei Lesungen in Oldenburg, Bremen, Hamburg, Lübeck und Hannover vor. Initiator von LiterTour Nord war der im vergangenen Jahr verstorbene Germanist Prof. Dr. Dirk Grathoff. Seine Aufgaben hat der Germanist Michael Schardt, Lehrbeauftragter am Fachbereich 11 Literatur- und Sprachwissenschaften, übernommen. Die Preisverleihung findet am 17. Juni in der DG Bank Hannover statt.

Vierter Uniball

Bereits zum vierten Mal findet am Sonnabend, 23. Juni, in der Weser-Ems-Halle der Uniball unter der Schirmherrschaft von Präsident Prof. Dr. Siegfried Grubitzsch statt. Der Ball wird von den studentischen Vereinen AIESEC und MARKET TEAM organisiert und beginnt um 19.30 Uhr mit einem Sektempfang. Danach wird den Gästen ein vielfältiges Rahmenprogramm geboten, nebst einer Tombola, deren Reingewinn der Universität zu Gute kommt. Für die Musik ist in diesem Jahr die international bekannte „James Steiner Band“ verpflichtet worden. Für das leibliche Wohl sorgt der Gastronomie - Service der Weser-Ems-Halle. Unterstützt wird der Ball von der Universitätsgesellschaft und insbesondere deren Vorsitzenden Peter Waskönig.

Die Karten (29,- Mark) sind im Vorverkauf vom 2. bis 5. Mai (11.30- 14.00 Uhr) im Mensafoyer oder über www.uni-oldenburg.de/uniball erhältlich.

nach oben nach oben

Uni-Sport-Tag am 30. Mai

Am Mittwoch, den 30. Mai, ist es wieder so weit: Mit der Hoffnung auf sonniges Wetter bietet der Hochschulsport zum dritten Mal im Rahmen des Universitätssporttages ein umfangreiches Sport-Programm für Studierende und andere Interessierte an. Auf den Sportanlagen in Wechloy werden ab 13.00 Uhr verschiedene Turniere stattfinden: ein Fußball-Turnier (6 SpielerInnen pro Mannschaft, keine Stollenschuhe!), ein Beachvolleyball-Turnier (4 SpielerInnen pro Mannschaft), ein Tennis-Turnier (Doppel), ein Basketball-Turnier (5 SpielerInnen pro Mannschaft) und ein Boule-Turnier in ausgelosten Zweierteams.

Für Getränke und Spaß auch zwischen den einzelnen Turnieren ist gesorgt. Interessierte können sich ab dem 13. Mai 2001 täglich in der Geschäftsstelle des Hochschulsports (Uhlhornsweg, Schwimmbad) in der Zeit von 16.00 bis 20.00 Uhr anmelden. Frühzeitige Anmeldung wird empfohlen, da die Teilnehmerzahl begrenzt ist. Die Anmeldegebühr beträgt 10 Mark pro Person pro Turnier und dient der Finanzierung von Preisen für siegreiche SpielerInnen.

Sollte es am 30. Mai „aus Kübeln“ gießen, muss der Universitätssporttag leider ausfallen. Meldegelder werden dann zurückerstattet.

Heim für 2.000 Studierende

Wohnen und studieren in einer Atmosphäre, die geprägt ist von Toleranz und Achtung vor der Meinung Andersdenkender: Mit diesem Anspruch wurde vor 25 Jahren das Studentenwohnheim Hermann Ehlers-Haus in der Eichenstraße gebaut, benannt nach dem Oldenburger Oberkirchenrat und ersten Bundestagspräsidenten von 1950 bis 1954.
Seit dem 1. April 1976 haben rund 2.000 Studierende die 164 Einzelzimmer, verteilt auf 11 Stockwerke, und die 13 Appartements in einem Nebengebäude bewohnt. Jede Wohneinheit verfügt über einen Telefon- und Kabelanschluss sowie einen kostenfreien Internetzugang. Die HausbewohnerInnen administrie-ren ihr Internet-Netzwerk selbst und sorgen damit außer für ein Web-unterstütztes Studieren auch für einen intensiven Informationsfluss der am Netzwerk angeschlossenen Hermann Ehlers-Wohnheime in Norddeutschland. Foto: Golletz

nach oben

Doktorarbeit über die "Schmetterlinge"

Die legendäre österreichische Polit-Rock-Gruppe „Schmetterlinge“ kam kürzlich in Wien wieder zu einem Auftritt zusammen. Anlass war die Vorstellung einer an der Universität Oldenburg entstandenen Doktorarbeit, die sich mit der politisch-musikalischen Tätigkeit der Gruppe beschäftigt: „Politische Musik und ‘naive Musiktherapie’ - Eine Untersuchung zum Erleben politischer Konzerte in den 80er Jahren am Beispiel von Aufführungen des szenischen Oratoriums ‘Proletenpassion’ der Polit-Rock-Gruppe ‘Schmetterlinge’“. Verfasserin der Arbeit, die jetzt als Buch vorliegt (BIS-Verlag), ist die Erziehungswissenschaftlerin Inge Karger. Betreut wurde sie von Prof. Dr. Wolfgang Martin Stroh (Musik) und Prof. Dr. Wolfgang Nitsch (Pädagogik). Letzterer nahm - neben der Autorin - auch an einer Podiumsdiskussion zum Thema „Träumen nach vorwärts - Politische Musik nach ‘68“ teil, die im Rahmen der Wiener Veranstaltung stattfand. Der Erlös kam einem Flüchtlingsintegrationshaus zugute.

„Die Schmetterlinge“ nahmen in den 70er und 80er Jahren in der Bundesrepublik Deutschland sowie in ihrem Heimatland mit ihren musikalischen Mitteln aktiv an politischen Kämpfen teil, z.B. gegen die Atomkraft, und engagierten sich auch u.a. für Probleme der Dritten Welt (Programm „Die letzte Welt“). Sie gastierten damals in fast jeder deutschen Universitätsstadt, so auch an der Uni Oldenburg.

nach oben

Kinder und andere Künstler

In der Studenten-Selbsthilfe-Tagesstätte am Küpkersweg wird Sonntag, 20. Mai, 11 Uhr die Ausstellung „Kinder und andere Künstler“ eröffnet. Gezeigt werden Aquarelle, Buntstiftzeichnungen, Mischtechniken, Collagen, Ölbilder, und Kreidezeichnungen sowie Metallskulpturen und Gipsplastiken. Tanz, Musik und Kulinarisches runden das Programm ab. „Kinder halten sich nicht mit Techniken auf. Sie haben die Idee und machen einfach“, kommentiert die Malerin Uly Niemann das Besondere der Werke. Alle Objekte können erworben werden, 10 Prozent des Erlöses sind als Spende für die Tagesstätte gedacht.

nach oben nach oben

KIBUM-Preis ausgeschrieben

Die Stadt Oldenburg hat den Preis für literarische und künstlerische Leistungen für Kinder- und Jugendliteratur ausgeschrieben. Er ist mit 15.000 Mark dotiert und wird im Rahmen der 27. Kinder- und Jugendbuchmesse (KIBUM), die vom 3. bis 13. November stattfindet, verliehen. Die Ausschreibung wendet sich an SchriftstellerInnen und IllustratorInnen, die sich erstmalig mit einem eigenständigen Werk auf dem Gebiet der Kinder - und Jugendliteratur an die Öffentlichkeit wenden. Neben diesem Personenkreis sind auch die Verlage teilnahmeberechtigt. Die Titel müssen 2001 erschienen sein. Die Unterlagen müssen bis zum 15. Juni 2001 bei der Stadtbibliothek eingereicht werden.

Tour de bleu

Das autonome Referat für behinderte und kranke Studierende veranstaltet am 22. Mai um 20 Uhr in der Aula der Universität einen bunten, kulturellen Abend. Unter dem Motto „Tour de bleu“ entführen Mitglieder des „Blauschimmel-Ateliers“ Oldenburg die Gäste in ihre „blaue Kunst“. Eintrittskarten zu 7,-/13,- Mark gibt es an der Abendkasse.

nach oben

Kino, Kult, Kommerz

Einen kabarettistischen Filmriss mit dem Titel „cut!“ bietet das Kabarett - Duo „Der Rest“ am Freitag, 4. Mai, 20.00 Uhr im Unikum. Ihr Programm reicht von Kino, Kult, Kommerz und Politik über Darsteller, Regisseure, Produzenten und Publikum. Kalauer und scharfe Pointen mischen sich zu einem verrückten Filmspiel. Eintritt: 18,- Mark (ermäßigt 14,- Mark).

nach oben nach oben
(Stand: 19.01.2024)  | 
Zum Seitananfang scrollen Scroll to the top of the page