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Forschung

OFFIS: Software zum Schutz vor Software

Oldenburger Spin-Off erobert die Weltmärkte

Die OSC Embedded Systems AG, ein Spin-Off aus dem Umfeld des Informatikinstituts OFFIS, ist im Begriff, die Märkte der Welt zu erobern. Unterstützung erhält sie dabei von einem potenten amerikanischen Kooperationspartner: der Firma I-Logix. Die Namen der Kunden lesen sich wie das „Who is who“ der Großindustrie: General Motors, Lockheed Martin, DaimlerChrysler, BMW, EADS Airbus, Nissan, Honda, British Aerospace, Bombardier Transportation.

Das Verhalten von Autos, Bahnen und Flugzeugen wird heutzutage maßgeblich von der Elektronik bestimmt. Die Software, eingebettet in Steuergeräte, soll FahrzeugführerInnen und PilotInnen entlasten, für gesteigerten Komfort, erhöhte Funktionalität und mehr Sicherheit sorgen. In der Praxis allerdings kommt es immer wieder dazu, dass die Elektronik nicht funktioniert, wie sie sollte, und zum Sicherheitsrisiko mutiert: Der vermeintlich deaktivierte Airbag pumpt sich zur Unzeit auf, das Antiblockiersystem versagt seinen Dienst, wenn es wirklich gebraucht wird, oder der PKW macht beim Einparken einen unmotivierten Satz rückwärts. Tödliche Risiken mitunter und kostspielige Rückrufaktionen der Herstellerfirmen sind die Folge.

Je nach Modell, Preisklasse und Ausstattung ist eine Vielzahl von Steuergeräten im Inneren der Fahrzeuge verborgen (s. Bild). Die Funktionen, die die Steuergeräte erfüllen, werden immer vielfältiger und immer anspruchsvoller. Mit jedem Fortschritt wächst die Komplexität der Software und damit die Fehleranfälligkeit, die von den Entwicklern nicht mehr übersehen und von Qualitätskontrollen der Industrie nicht ohne weiteres vollständig erfasst werden kann. Hier setzt OSC-Embedded Systems mit seinem „ModelChecker“ an, einem Instrument zur Fehlerdiagnose von Steuerungssoftware.

Im Gegensatz zu traditionellen Verfahren erlaubt die Oldenburger Technik die vollständige Überprüfung auf Soft­warefehler bereits in frühen Phasen des Entwicklungsprozesses. Auf Modellebene werden die Steuerungen dazu mit den Sicherheitserfordernissen und allen möglichen Krisensituationen konfrontiert. Der ModelChecker berechnet mit ausgeklügelten mathematischen Algorithmen die kritischen Übergänge von einem Betriebszustand in den anderen und überprüft so die Sicherheitseigenschaften der Steuergeräte.

Bei der Entwicklung konnte die junge Firma auf reichhaltige Erfahrungen zurückgreifen, die am Informatikinstitut OFFIS in gut zehn Jahren in EU- und BMBF-geförderten Verbundprojekten mit Automobil- und Luftfahrtfirmen gesammelt wurden. Prof. Dr. Werner Damm, Hochschullehrer für Sicherheitskritische Eingebettete Systeme, Vorstandsmitglied von OFFIS und Aufsichtsratsvorsitzender der OSC-Embedded Systems AG, betont: „Das Zusammenspiel von Grundlagenforschung an der Universität und anwendungsorientierter Forschung am Institut OFFIS bildeten eine wesentliche Voraussetzung, um den Weg auf den Markt vorzubereiten. Dass mit Prof. Dr. David Harel und Prof. Dr. Amir Pnueli vom Weizmann Institute of Science, Rehovot, Israel, ausgerechnet die Gründer des heutigen Kooperationspartners I-Logix auch enge wissenschaftliche Kooperationspartner sind, unterstreicht die Relevanz eines solchen Dreiklangs von Forschung zur Anwendung.“ Pnueli erhielt Ende 2000 die Ehrendoktorwürde des Fachbereichs Informatik der Oldenburg Universität.

www.osc-es.de


CDL auf der CeBIT

Universität Oldenburg vorn im Bereich eLearning

Projekte und Neuheiten rund um das Thema eLearning präsentierte das Center for Distributed eLearning (CDL) der Universität im März auf dem CeBIT-Gemeinschaftsstand des Landes Niedersachsen. Vorgestellt wurden die Projekte

- „Ökonomische Bildung online“ für Lehrkräfte im Bereich Wirtschaft (Prof. Dr. Hans Kaminski),

- „Rechtsinformatik Online“ (RION) und „Rechtsfragen des eLearning“ (Prof. Dr. Jürgen Taeger),

- e-stat, der multimediale Statistikkurs (Prof. Dr. Udo Kamps),

- „Bachelor of Business Administration“, der internetgestützte Studiengang (Prof. Dr. Anke Hanft und Prof. Dr. Uwe Schneidewind),

- ViLeS, das virtuelle Medientutorium (Prof. Dr. Hans Peter Litz),

- das Fernstudienzentrum mit seinen eLearning-Programmen (Dr. Ulrich Bernath).

Die Oldenburger WissenschaftlerInnen konnten sich in den letzten Jahren einen festen Platz auf dem eLearning-Parkett erobern. Dies drückt sich neben der erfolgreichen Bündelung der Kernkompetenzen im Bildungs- und Wissensmanagement, in der System-entwicklung und der Multimediaproduktion innerhalb der Universität auch in der nachhaltigen Einbindung außeruniversitärer Partner aus.

Rechzeitig zur CeBIT erschien im übrigen das Forschungsmagazin EINBLICKE Nr. 37, das sich als Schwerpunktheft dem Thema eLearning widmet und, über die auf der CeBIT gezeigten Projekte hinaus, die Oldenburger Aktivitäten rund um virtuelle Lehr- und Lernumgebung vorstellt.

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Umweltschutz in Betrieben

Neues Projekt wird von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt gefördert

Mit der Frage, wie sich Umweltschutz und Umweltbildung in kleinen und mittleren Betrieben dauerhaft verankern lassen, beschäftigt sich das Projekt „Umweltkommunikation und Mitarbeiterqualifizierung“ der Universität Oldenburg. Die Projektpartner entwickeln gemeinsam mit zehn Partnerunternehmen und der Universität Hamburg eine internetbasierte Lernumgebung, die den MitarbeiterInnen praktische Handlungsempfehlungen in den Bereichen Energie, Einkauf und Entsorgung sowie interne Kommunikation und Mitarbeitermotivation geben soll.

Ausgangspunkt des Vorhabens ist die Erkenntnis, dass die Verantwortung für Umweltschutz in kleinen und mittleren Unternehmen häufig bei einer einzelnen Person liegt. Damit betrieblicher Umweltschutz jedoch in die Alltagspraxis übergeht, müssen möglichst viele MitarbeiterInnen die wirtschaftliche und ökologische Bedeutung umweltverträglichen Verhaltens erkennen. Unternehmen, die Interesse haben, ihre MitarbeiterInnen im betrieblichen Umweltschutz weiterzuqualifizieren und ihre bisherigen Erfahrungen in der Umsetzung umweltgerechter Maßnahmen einzubringen, sind daher eingeladen, sich an dem Projektaustausch zu beteiligen.

„Uns ist wichtig, dass die von uns entwickelten Schritte auch die betriebliche Praxis erreichen. So wird zunächst auf der Homepage ein Diskussionsforum über die zukünftigen Marktchancen alternativer Energien angeboten, in dem die Ergebnisse einer Expertenumfrage zu diesem Thema diskutiert werden können“, so die Projektleiterin und Wirtschaftswissenschaftlerin Prof. Dr. Karin Rebmann.

Auf der Projekthomepage werden Unternehmen flexibel zusammenstellbare Qualifizierungsbausteine und Weiterbildungsvorschläge zur Verfügung gestellt. Hierzu gehören neben Handblättern für die Gestaltung von Umweltmaßnahmen ein Quellenpool, Expertenangebote, Literaturlisten oder auch Erfahrungen. Das Angebot soll beispielsweise helfen, Energie effizienter zu nutzen, einen Normenkatalog für die umweltgerechte Beschaffung und Entsorgung zu entwickeln und eigene Ideen in die Abläufe der Unternehmen einzubringen.

Das dreijährige Vorhaben wird von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt gefördert und steht als Beispiel für Projekte, die an der Schnittstelle von Ökologie und Ökonomie ansetzen.

www.uk-mq.de

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OLB-Preis für junge WissenschaftlerInnen

Der Mathematiker Dr. Aiso Heinze (links) und der Historiker André Ralph Köller (3. von links) aus Oldenburg wurden mit dem Wissenschaftspreis der OLB-Stiftung für Dissertationen und Abschlussarbeiten in Höhe von je 5.100 s ausgezeichnet. Heinzes Dissertation befasst sich mit dem Computer als Instrument für mathematische Berechnungen, die auf konventionelle Weise nicht möglich wären. Köller erhielt den Preis für seine Examensarbeit über Eheverbindungen und Familienbeziehungen im Adel und in ländlichen Führungsgruppen des deutschen Nordwestens (13. - 16. Jahrhundert). Ausgezeichnet wurden ferner Dr. Christoph Renner, Sabinne Lattmann und Dr. Susanne Kolter (von rechts alle Universität Oldenburg) sowie Robert Glaß (2. von links) Fachhochschule Osnabrück). Die höchste Auszeichnung im Nordwesten war wieder heiß begehrt. Über 80 Arbeiten waren eingereicht worden. Fast alle haben durch, so der OLB-Vorstandsvorsitzende Dr. Jörg Bleckmann, durch ihren hohen wissenschaftlichen Wert beeindruckt.

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Jugend über die Ehe

Vergleichende internationale Umfrage

Die Vorstellungen, die Jugendliche mit Ehe und Familie verbinden, war Gegenstand eines Internationalen Workshops im Februar, zu dem die Erziehungswissenschaftler Prof. Dr. Friedrich W. Busch und Prof. Dr. Wolf-Dieter Scholz Kooperationspartner aus Polen, Spanien, Litauen, Südkorea und Deutschland eingeladen hatten.

Bei der Tagung wurde ein von der Oldenburger Projektgruppe um Busch und Scholz entwickelter Fragebogen diskutiert, der die normativen Orientierungen der Jugendlichen, ihre Lebenspläne und Wünsche abfragt und bereits an 130 Auszubildenden zwischen 15 und 25 Jahren erprobt wurde. Auch in den Kooperationsländern fanden vergleichbare Voruntersuchungen mit den Oldenburger Fragen statt. Mit den Erfahrungen dieser Voruntersuchungen wollen die Projektpartner jetzt auf nationaler Ebene repräsentative Befragungen durchführen und ihre empirische Datenbasis erheblich erweitern. Auf einem für Anfang 2004 im polnischen Lublin geplanten Workshop sollen dann die nationalen Ergebnisse miteinander verglichen werden.

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(Stand: 19.01.2024)  | 
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