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Personalien

Prof. Dr. Christoph Lienau, bisher Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Max-Born-Institut für Nichtlineare Optik und Kurzzeitspektroskopie Berlin, hat den Ruf auf die Professur für Experimental-Physik mit dem Schwerpunkt Optische Kurzzeitspektroskopie am Institut für Physik angenommen. Lienau, der Physik in Göttingen studierte, promovierte 1992 über experimentelle Arbeiten zur Dynamik chemischer Elementarreaktionen in Molekülclustern. Danach erhielt er ein Postdoktorandenstipendium der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) und arbeitete zwei Jahre als Research Fellow in der Gruppe des Nobelpreisträgers Prof. Ahmed H. Zewail am California Institute of Technology, Pasadena (USA), wo er sich mit der Femtosekundendynamik kleiner Moleküle in Lösung beschäftigte. 1995 wechselte Lienau an das neu gegründete Max-Born-Institut. Hier initiierte er Forschungsaktivitäten in dem noch neuen Feld der „Ultraschnellen Nanooptik“. In seinen Forschungsarbeiten werden Methoden der Femtosekunden-Laserspektroskopie und der Nano-Optik kombiniert, um die optischen Eigenschaften von neuen Nanomaterialien besser zu verstehen, zu manipulieren und zu optimieren. Nach der Habilitation in Berlin im Jahr 2003 erhielt Lienau Rufe an die Universitäten Oldenburg, Kiel und Arkansas (USA).
Prof. Dr. Thomas Müller, bisher Privatdozent am Institut für Anorganische und Analytische Chemie der Johann Wolfgang Goethe Universität Frankfurt/Main, ist auf die Professur für Anorganische Chemie am Institut für Reine und Angewandte Chemie berufen worden. Müller studierte Chemie an der Universität Tübingen und promovierte dort 1993. Nach einem mehrjährigen Aufenthalt als Stipendiat der MINERVA Stiftung am Technion-Israel Institute of Technology, Haifa, kehrte er nach Deutschland zurück, wo er zunächst an der Humboldt Universität Berlin und dann an der Universität Frankfurt an seiner Habilitation arbeitete, die er 2002 abschloss. Sein Arbeitsgebiet an der Schnittstelle zwischen Anorganischer, Organischer und Theoretischer Chemie ist die Chemie des Siliziums und seiner Gruppennachbarn.
Dr. Hans-Ulrich Heyer, Jurist, ist für sein Engagement in der Fakultät II Informatik, Wirtschafts- und Rechtswissenschaften und seinen Einsatz in der Lehre zum Honorarprofessor ernannt worden. Heyer ist Richter am Amtsgericht Oldenburg und seit 1997 als Lehrbeauftragter für Insolvenzrecht und Zwangsvollstreckungsrecht an der Universität tätig. Er hat ein Lehrbuch zum Insolvenzrecht verfasst, das auch an anderen Hochschulen eingesetzt wird. Heyer war an das Bundesjustizministerium abgeordnet und hat an der Insolvenzrechtsreform maßgeblich mitgewirkt. Er ist in den Rechtswissenschaften durch seine Buch- und Zeitschriftenveröffentlichungen zu Fragen des Insolvenzrechts als Fachmann ausgewiesen. In Oldenburg promovierte der Jurist 2003 mit einer Arbeit über die Restschuldbefreiung im Insolvenzverfahren. Seine Dissertation wird bereits als Standardwerk und als Beispiel dafür genannt, dass eine Dissertation nicht nur von der Kommentarliteratur wahrgenommen wird, sondern in der rechtspolitischen Diskussion eine beachtliche Resonanz gefunden hat.
Dr. Ingo Sommer, Architekt und Architekturhistoriker, ist in Anerkennung seiner längjährigen Lehrtätigkeit im Dienste der Vermittlung zwischen universitärer Theorie und Praxis der Architektur zum Honorarprofessor der Fakultät III Sprach- und Kulturwissenschaften ernannt worden. Die Verknüpfung von architektonischer Praxis, Theorie und Geschichte und deren Vermittlung prägte Sommers beruflich-wissenschaftlichen Werdegang. Er studierte an der Technischen Universität in Berlin Architektur und Städtebau. Sommers Berufung zum Leiter des Hochbauamtes der Stadt Wilhelmshaven 1973 erschloss dem späteren Mitglied der Architektenkammer des Landes Niedersachsen und der Arbeitsgemeinschaft Denkmalschutz und Denkmalpflege der Oldenburgischen Landschaft einen neuen Wirkungskreis. Dazu trug auch seine rege Publikationstätigkeit bei. 1995 habilitierte sich Sommer mit einer umfassenden Untersuchung zur „Architekturgeschichte der Wohnbaureform“. Nach seiner Pensionierung zog er nach Bonn. Er bleibt jedoch der Universität treu und wird weiter Seminare abhalten.
Prof. Dr. Ulrich Mees, Psychologe, ist zum Direktor des Instituts für Psychologie gewählt worden. Mees studierte Psychologie in Saarbrücken und Tübingen. Nach seiner Promotion 1972 in Tübingen war er zunächst als Assistenzprofessor an der FU Berlin tätig, wo er sich 1978 habilitierte. Seit 1978 lehrt und forscht der Wissenschaftler an der Universität Oldenburg als Hochschullehrer für Allgemeine Psychologie mit den Schwerpunkten Motivation, Handlung, Emotion und Lernen. Mees beschäftigt sich vor allem mit der Beziehung zwischen Emotionen und Handlungen, der Analyse spezifischer Emotionen sowie den Bereichen Aggression und Gewalt.
Burkard Meyendriesch, bisher IT-Architekt im Rechenzentrum Münster von T-Systems, ist neuer Leiter des Rechenzentrums (IBIT-Bereich IT-Dienste) der Universität Oldenburg. Meyendriesch hat Mathematik und Physik an den Universitäten Münster und Osnabrück studiert. Bereits während der Arbeit am Diplom war er bei der Firma SYSTEC Microprocessor Systeme Technologie in Münster als Entwicklungsingenieur und Projektleiter tätig. Anschließend war der Diplom-Physiker bei der Telekom, DeTeMobil, T-Mobile und T-Systems u.a. Wissenschaftlicher Mitarbeiter, Fachbeauftragter Netzwerk und Gruppen- bzw. Abteilungsleiter. Im IBIT (Informations-, Bibliotheks- und IT-Dienste), einer Einrichtung der Universität, die die zentrale Datenverarbeitungs-Infrastruktur zusammenfasst, leitet Meyendriesch seit Juli 2006 den Geschäftsbereich IT-Dienste. Dieser stellt das IT-Netz, zentrale Speicher-, Rechner- und Anwendungssysteme sowie Rechnerarbeitsplätze für Studierende und die Verwaltung zur Verfügung.
Prof. Dr. Hans Colonius, Psychologe am Institut für Psychologie, ist zum Mitglied der Kommission „Bachelor- und Masterstudiengänge in der Psychologie“ der Deutschen Gesellschaft für Psychologie (DGPs) ernannt worden, die in ihrer nächsten Arbeitsphase Konzepte für Doktorandenprogramme bzw. die Doktorandenausbildung entwickeln soll.
Prof. Dr. Rainer Danielzyk, Humangeograph und Raumplaner am Institut für Politikwissenschaft, ist für die laufende Legislaturperiode des Bundestages erneut in den Beirat für Raumordnung des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung berufen worden. Danielzyk ist gleichzeitig Direktor des Instituts für Landes- und Stadtentwicklungsforschung und Bauwesen des Landes Nordrhein-Westfalen.
Dr. Holger Freund, Leiter der ICBM-Meeresstation Wilhelmshaven, ist erneut in den Vorstand der Deutschen Quartärgeologischen Vereinigung, Bonn, gewählt worden. Er hat hier die Schriftleitung der Zeitschrift „Eiszeitalter und Gegenwart“ übernommen.
Ina Grieb, Leiterin des Zentrums für Wissenschaftliche Weiterbildung, hat im Auftrag des Deutschen Akademischen Austauschdienstes in Tansania und Kenia an Expertengesprächen über Qualitätssicherung an Hochschulen teilgenommen. Dies ist eine Fortführung der seit Anfang 2006 bestehenden Zusammenarbeit zwischen den ostafrikanischen Hochschulen und der Oldenburger Universität.
Dr. Peter Heinrich, Sonderpädagoge am Institut für Sonderpädagogik, verwaltet weiterhin die Professorenstelle Sonderpädagogik mit dem Schwerpunkt Pädagogik und Didaktik bei Beeinträchtigungen der geistigen Entwicklung.
Prof. Dr. Dirk Lange, Politikwissenschaftler, ist Herausgeber des Buchs „Politische Bildung an historischen Orten - Materialien zur Didaktik des Erinnerns“ (Schneider Verlag Hohengehren). Die Publikation, die sich vor allem an LehrerInnen wendet, ist Ergebnis des Forschungsprojekts „Politisches Lernen an historischen Orten des Weser-Ems-Landes“, das von der EWE Stiftung gefördert wurde. Themen sind u.a. die Euthanasie in der ehemaligen Heil- und Pflegeanstalt Wehnen, das Schicksal der Oldenburger Sinti sowie das KZ Neuengamme.
Prof. Dr. Klaus Rehkämper ist mit der Verwaltung der Professur für Philosophie am Institut für Philosophie beauftragt worden. Rehkämper ist seit 1992 als Wissenschaftlicher Mitarbeiter bzw. Lehrbeauftragter in Oldenburg tätig.
Dr. Heino Stöver, Privatdozent, Diplom-Soziologe und Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Fakultät I Erziehungs- und Bildungswissenschaften, ist zum „Außerplanmäßigen Professor“ ernannt worden.
Dr. Uwe Tänzer, Psychologe, verwaltet weiterhin die Professur für Sonder- und Rehabilitationspädagogische Psychologie. Der Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut war vor der Verwaltung der Professur als Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Erziehungswissenschaften beschäftigt.
Prof. Dr. Jens Thiele, Direktor der Forschungsstelle Kinder- und Jugendliteratur, ist vom Hamburger Kultursenat in den Beirat des Leseförderprojekts „bookstart“ berufen worden. Das Projekt will das Lese- und Sprachvermögen von Kleinkindern durch frühzeitige Auseinandersetzung mit Kinderliteratur messbar fördern und soll ab 2007 flächendeckend in Hamburg starten.
Nicola Albrecht, Mitarbeiterin der Stabstelle Studium und Lehre und der Zentralen Studienberatung, hat sich für den Ironman Triathlon, der am 22. Oktober auf Hawaii stattfindet, qualifiziert. Albrecht belegte im August bei den Qualifikationswettkämpfen im englischen Sherborne den 1. Platz bei den Amateurinnen und bei den Frauen insgesamt den 8. Platz. Sie bewältigte die 3,8 km Schwimmen, 180 km Radfahren und den Marathonlauf in einer Gesamtzeit von 10 Stunden 40 Minuten. Mit 3 Stunden 30 Minuten war ihre Laufzeit die drittschnellste der Frauen. Der Ironman Hawaii gilt als einer der schwierigsten Ausdauerwettkämpfe der Welt.
Benjamin Bönisch, Diplom-Ökonom und Absolvent der Universität, ist bei dem Ideenwettbewerb „venturesail 2005“ mit dem 5. Preis in der Kategorie „Gründer-Team“ ausgezeichnet worden. Das Preisgeld in Höhe von 30.000 s wird er dazu verwenden, sein System, ein neuartiges, nicht sichtbares Befestigungssystem für Fassaden, Decken, Wand- und Fußbodenelemente, bis zur Marktreife zu entwickeln.
Torsten Sievers, Diplom-Physiker in der Abteilung Mikrorobotik und Regelungstechnik am Department für Informatik, ist auf einer Online-Konferenz für seine Video-Präsentation zur Vorstellung und Evaluierung von Verfahren zur kontinuierlichen Positionsbestímmung von nanoskaligen Objekten im Rasterelektronenmikroskop ausgezeichnet worden. Die Konferenz fand zum Thema Intelligente Produktionsmaschinen und Systeme statt.
Caiyang Wu, Energie-Ingenieurin aus China, hat für ihre Teilnahme am englischsprachigen Postgraduate Programme Renewable Energy ein e8-Stipendium im Wert von 30.000 € erhalten. Das „e8 sustainable energy development scholarship program“ geht zurück auf den Zusammenschluss zehn führender Elektrizitätsversorgungsunternehmen der G8 Staaten. Es unterstützt herausragende Studierende aus Entwicklungs- und Schwellenländern mit einem Stipendium. Im vergangenen Jahr wurden weltweit nur acht Stipendien vergeben. Seit Abschluss ihres Studiums 1998 ist Wu als Ingenieurin im Bereich Energieanlagen in Shanghai tätig, wo sie Projekte im Bereich Lüftung, Wärme- und Klimatechnik leitet. Sie nimmt ihr Studium in Oldenburg in diesem Semester auf.


Verabschiedungen aus der Universität

Peter Janiesch

Prof. Dr. Peter Janiesch, Botaniker, scheidet aus dem aktiven Dienst aus. Er studierte Biologie und Chemie in Münster, wo er 1972 promovierte. Stark geprägt hat ihn seine Tätigkeit bei Reinhold Tüxen in Todenmann, bei dem er 1981 habilitierte, um dann 1982 dem Ruf nach Oldenburg auf die Professur für Ökophysiologie der Pflanzen zu folgen. Hier übernahm er 1986 die Leitung des Botanischen Gartens, die er bis heute beibehielt und auch noch weiterführen wird. Es ist besonders ihm zu verdanken, dass die Anlage am Philosophenweg erhalten blieb und weiter ausgebaut werden konnte. Für seine Verdienste erhielt er 2001 die Landschaftsmedaille der Oldenburgischen Landschaft. In der Forschung befasste sich Janiesch schwerpunktmäßig mit Fragen zum Mineralstoffwechsel der Pflanzen, wobei in seiner Arbeitsgruppe vor allem über membrangebundene Transportsysteme gearbeitet wurde. Später wandte er sich mehr der Renaturierungsökologie zu. Hier wurde in mehreren Projekten (u.a. zur Expo) vor allem zur Renaturierung von Feuchtgebieten geforscht - eine Richtung, die bereits in seiner Habilitationsarbeit vorzeichnet war. Zahlreiche Kooperationen u.a. mit KollegInnen in Groningen, Hannover und Bielefeld zeugen von Janieschs offener und integrativer Arbeitsweise. Allein aus der Arbeitsgruppe Pflanzenökologie sind elf Dissertationen und eine Habilitation hervor gegangen.

Albrecht Gerlach

Wolfgang Nitsch

Prof. Dr. Wolfgang Nitsch, Sozialwissenschaftler und Pädagoge, ist emeritiert worden. Nitsch studierte Geschichts- und Sozialwissenschaften an der FU Berlin und in London. Nach Abschluss eines Projekts zur international vergleichenden Hochschulforschung kam er 1974 als Hochschullehrer für Wissenschaftstheorie nach Oldenburg. Als Vorsitzender der gemeinsamen Kommission Lehrerbildung (GKL) förderte er die Verständigung zwischen Schule und Universität im Rahmen der Einphasigen Lehrerausbildung (ELAB). Nach dem Umbruch in der DDR hat er vielfältig zur Ost-West-Verständigung beigetragen. So initiierte er im Rahmen der Deutschen Gesellschaft für Erziehungswissenschaft eine Enquête-Kommission, die die Transformation im Bildungssystem begleitend erkundete und evaluierte. Darüber hinaus war und ist Nitsch in Fragen der Nord-Süd-Kooperation stark engagiert. Er gründete ein Zentrum für erziehungswissenschaftliche Studien im Nord-Süd-Verbund (ZES). In jüngster Zeit ist er intensiv an der Kooperation zwischen der Universität Oldenburg und südafrikanischen Universitäten (Port Elizabeth, Nelson-Mandela-Metropolitan-University) beteiligt.

Christa Händle

August Schick

Prof. Dr. August Schick, Psychologe, Hör- und Lärmforscher, wird emeritiert. Nach seiner Promotion in Münster und Tätigkeiten als Assistent in Osnabrück und als Akademischer Oberrat in Tübingen kam er nach Oldenburg. Hier war er langjähriger Direktor des Instituts zur Erforschung von Mensch-Umwelt-Beziehungen und stellvertretender Sprecher des Graduiertenkollegs Psychoakustik. Neun Symposien zur Psychologischen Akustik wurden von ihm geleitet. Zwanzig Jahre (1985 bis 2005) wirkte er in der Arbeitsgruppe „Interdisziplinäre Lärmwirkungsforschung“ beim Bundesumweltamt Berlin mit und war Schriftleiter der „Zeitschrift für Lärmbekämpfung“. Der Wissenschaftler wurde mehrfach ausgezeichnet: 1987 mit dem Satoh-Forschungspreis der Acoustical Society of Japan und 1994 mit dem Forschungspreis der Japan Society for the Promotion of Science in Kooperation mit der Alexander von Humboldt-Stiftung. Schick war Fellow des International Institute for Noise and Vibration und erhielt 1998 eine Ehrenpromotion der Baltic State Technical University St. Petersburg. Seit 1982 nahm er mehrere Gastprofessuren an der Universität Osaka (Japan) wahr. Die frühe Zusammenarbeit mit dem Fach Physik im Bereich der Akustik hat maßgeblich zur internationalen Reputation dieser interdisziplinären Forschung an der Universität Oldenburg beigetragen.

Uwe Laucken, Ulrich Mees

Peter Schleuning

Dass sich Prof. Dr. Peter Schleuning aus den universitären Aktivitäten wirklich zurückzieht, kann sich im Institut für Musik niemand so recht vorstellen. Als Musikwissenschaftler, als Lehrer und Kollege gleichermaßen geschätzt und beliebt, hat er das Fach über viele Jahrzehnte geprägt. In seinen Lehrveranstaltungen wurde die Musikgeschichte zu einem Feld spannender Entdeckungen, Generationen von Studienanfängern haben bei ihm Spaß an der Musiktheorie entwickelt. Als ausgebildeter Flötist, Pianist und selbstsozialisierter Saxophonist und Tubaspieler war er auch in musikpraktischen Zusammenhängen ein willkommener Ansprechpartner, sei es in der Lehre (Arrangement) oder bei fachpraktischen Prüfungen. Schleuning gehört zu den durch Studentenbewegung und Bildungsreform geprägten Wissenschaftlern, die das Fach Musik an der Universität Oldenburg zu einem Motor für die bundesweite Entwicklung der Musiklehrerausbildung haben werden lassen. Viele seiner Publikationen gelten international als beispielhaft für eine kulturgeschichtlich orientierte Musikgeschichtsschreibung. Seine unverminderte Arbeitsenergie (Ende 2006 wird seine Biographie über Fanny Mendelssohn-Hensel erscheinen) lässt uns hoffen: Die Pläne für Lehraufträge reichen bis ins Wintersemester 07/08, und auch als Prüfer steht er für viele Studierende auf der Wunschliste ganz oben.

Freia Hoffmann

Detlef Spindler

Der Lehrer Detlef Spindler kam 1971 als Planer für das Reformprojekt einer Einphasigen Lehrerausbildung mit der Integration wissenschaftlicher und praktischer Ausbildung nach Oldenburg. Die ELAB wurde ein Vorzeigeprojekt der neuen Universität. Das war auch Spindlers Erfolg, der sie durch gute Zusammenarbeit mit den Schulen mit Leben erfüllt hatte. Der Gesprächskreis Schule - Universität (GSU), der über 120 mal getagt hat, die Gemeinsame Kommission für Lehrerausbildung und das Zentrum für pädagogische Berufspraxis (ZpB) waren Transmissionsriemen für seine weiteren Projekte: die „Pädagogische Woche“ als größte universitäre Lehrerfortbildung in Deutschland; das „Oldenburger Fortbildungszentrum“ (OFZ) als erfolgreiches Modell einer universitären Trägerschaft staatlicher Lehrerfortbildung; der Aufbau der Arbeitsstellen „Schulreform“ und „Diagnostik und Förderplanung“. Die Überführung des ZpB in das Didaktische Zentrum (2002) als auch forschende Einrichtung war Folge dieser Entwicklung. Spindler sieht sich weniger als Manager und Macher, sondern - wie in seiner Fußballjugend - als „halblinker Flankengeber, dessen Vorlagen von Anderen in Tore für die ganze Mannschaft verwandelt werden“.

Falk Rieß, Hansjürgen Otto

Wolfgang Martin Stroh

Prof. Dr. Wolfgang Martin Stroh wird zum 1.10.2006 emeritiert. Seit 1978 lehrt er Systematische Musikwissenschaft an der Universität Oldenburg. Hier betrieb er musikwissenschaftliche Forschung im Dienste musikpädagogischer Fragestellungen wie z. B. „Unterrichtsforschung als Handlungsforschung“, „Musikpsychologische Grundlagenforschung“. Inhaltliche Schwerpunkte seiner Arbeit waren „Neue Technologien und Medienkompetenz“, „Szenische Interpretation von Musik“ und „Multikulturelle Musikerziehung“. Als spezifische Form von experimenteller Feld- und Laborforschung steht seine Methode künstlerisch-wissenschaftlicher Forschungsvorhaben. Hier seien als Beispiele das „Erste Improvisierende Streichorchester“, „Brain and Body“ und „Midi-Planetarium“ genannt. Bundesweit wurden diese Projekte in über 200 öffentlichen Konzerten präsentiert. Stroh hat sich an der Universität als Mitglied der „Linken Liste“ (später „Liste Links“) engagiert und tritt für den Erhalt und die Weiterentwicklung kritischer Wissenschaft auch auf hochschulpolitischer Ebene ein. Er hat maßgeblich das „Oldenburger Profil“ des Instituts für Musik mitgeprägt und sich unentwegt bis zum letzten Arbeitstag in außerordentlichem Maße für die Belange des Instituts und der Studierenden engagiert.

Axel Fries


Gertrude Kreutzmann †

Gertrude Kreutzmann, von 1974 bis 1992 für die Hochschulplanung der Universität Oldenburg verantwortlich, ist im Alter von 60 Jahren in München nach langer schwerer Krankheit gestorben. Kreutzmann war in den 70er und 80er Jahren mit der ihr eigenen Energie am Aufbau der Reformuniversität maßgeblich beteiligt und hat viele Akzente gesetzt. In ihre Tätigkeit fiel nicht nur der Aufbau vieler Studiengänge, sondern auch die Neubauten am Uhlhornsweg (Bibliothek, Mensa, Sporttrakt) und in Wechloy. 1992 ging sie zum Niedersächsischen Wissenschaftsministerium und war zwischenzeitlich einige Jahre beim Wissenschaftsrat in Köln tätig.

Martin Bröking-Bortfeldt †

Prof. Dr. Martin Bröking-Bortfeldt ist nach kurzer schwerer Krankheit verstorben. Bröking-Bortfeldt wurde 1982 in Oldenburg mit einer viel beachteten religionspädagogischen Dissertation zum Dr. phil promoviert. 1993 habilitierte er sich ebenfalls in Oldenburg mit der Arbeit „Mündig Ökumene lernen“, 2000 wurde er zum apl. Prof. an der Universität Oldenburg ernannt. Im selben Jahr erhielt er einen Ruf auf den Lehrstuhl für Evangelische Religionspädagogik an der Universität Regensburg. Bortfeldt hat äußerst engagiert seine Privatdozentur wahrgenommen und viele Studierende mit ökumenischen und befreiungstheologischen Ansätzen bekannt gemacht. Theologie und Pädagogik hat er auf besonders fruchtbare Weise in ein Gespräch gebracht, das weit über Oldenburg hinaus Beachtung fand. Das Institut für Evangelische Theologie und Religionspädagogik ist ihm zu großem Dank verpflichtet.
Jürgen Heumann


(Stand: 19.01.2024)  | 
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