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Inhalt 9/2007



Studium & Lehre


Riesenmuscheln und Krokodilsfische

Studentischer Bericht über Exkursion ans Rote Meer

Die Riesenmuschel filtert kleine Nahrungspartikel aus dem Wasser. Im Hintergurnd: ein Pfauenauge-Kaiserfisch.
Foto: Hannah Schmidt


Von unserer Tauchbasis in Dahab können wir knapp 20 Kilometer vor der ägyptischen Küste Land sehen: Saudi Arabien. Immer wieder schieben sich dicht bepackte Containerschiffe die Küste hinauf, dorthin, wo an der Spitze des Golfs von Akaba Israel und Jordanien auf engstem Raum ans Rote Meer grenzen. „Schwimmt nicht zu weit rüber“, wurden wir gleich gewarnt, „die haben Küstenwache und Motorboote und holen euch aus dem Wasser!“

Auf unserer Seite gibt es anderes zu entdecken. Direkt vor der Haustür kann man unter der spiegelnden Oberfläche des Wassers einen Saum erahnen. Sacht brechende Wellen verraten, dass unter ihnen das Dach des „Gebäudes“ liegt, das ca. 200 Meter vor der Küste steil ins offene Meer abfällt: das Riff. Es ist Grund unseres Aufenthalts für die nächsten zwei Wochen hier an der Küste des Sinai.

In einer Art multikulturellem Miteinander teilen sich am Riff Papagei-, Doktor-, Igel- und Kofferfisch, Seepferdchen und -gurke, Schildkröte, Krokodilsfisch und Griffelseeigel den begrenzten Platz. Korallenriffe weisen neben Kelpwäldern (Algenwäldern) den größten Artenreichtum der Weltmeere auf. Allein im Roten Meer finden sich über 200 verschiedene Korallenarten, die Lebensraum für mehr als 600 Fischarten bieten. Wegen der Abgrenzung zum Mittel- und zum Arabischen Meer sind über zehn Prozent der Arten endemisch, das heißt, sie kommen nur hier und nirgendwo sonst vor.

So bot die vierte Meeresbiologische Exkursion nach Ägypten der „AG Biodiversität und Evolution der Tiere“ unter Leitung von Dr. Thomas Glatzel für uns genügend Raum abzutauchen und auf Entdeckungsreise zu gehen. Mit Leichtigkeit fanden wir uns in Gruppen zu unterschiedlichen Projektarbeiten zusammen. Fast die ganzen Tage verbrachten wir schnorchelnd im Wasser. Und da konnten wir einiges entdecken, was in keinem Lehrbuch steht: Unter anderem beobachteten wir, dass die Riesenmuscheln, die Tridacnen, stets parallel oder im rechten Winkel zur Strömung siedeln, und dass die Fischschwärme der Gattung Blaugrüner Chromis vor allem bei grünfarbenen Fischattrappen in ihrem Korallenstock Schutz suchen. Wir konnten sogar beobachten, dass jedes einzelne Individuum seinen angestammten Platz in der Koralle hat.

Die Exkursion ans Rote Meer bot uns, das ist nicht übertrieben, unvergessliche Eindrücke und einmalig schöne Erlebnisse. So etwas ist durch Theorie allein niemals zu ersetzen.

Hannah Schmidt und Nele Röttger

10 Jahre Gender Studies

Rasante inhaltliche und strukturelle Entwicklung

Zehn Jahre Studiengänge zur Geschlechterforschung an der Universität Oldenburg – aus diesem Anlass lädt das Zentrum für interdisziplinäre Frauen- und Geschlechterforschung (ZFG) am Freitag, 14. Dezember 2007, 16.00 bis 20.00 Uhr, zu einem Fest im Bibliothekssaal ein. Auf dem Programm stehen der Vortrag „Gender Studies: die frei flottierende Währung des akademischen Kapitals“ von Prof. Dr. Christina von Braun (Humboldt Universität Berlin) und die Berliner Künstlerin Hilde Kappes mit multi-instrumentaler Musik- und Gesangs-Performance.

Die inhaltliche Entwicklung der Studiengänge zur Geschlechterforschung war rasant. Stand zunächst die Situation von Frauen in patriarchalen Strukturen im Mittelpunkt, ging es schon bald um die Analyse beider Geschlechter und asymmetrischer Geschlechterverhältnisse. Die Männerforschung wurde integriert. Heute gehen viele WissenschaftlerInnen davon aus, dass Frauen und Männer sowie Männlichkeit und Weiblichkeit soziokulturelle Produkte sind. Dieses Verständnis eines „doing gender“ eröffnet Veränderungsmöglichkeiten. An der Universität Oldenburg können diese Themen auf einer sozialwissenschaftlichen Basis mit Schwerpunktsetzungen in den Geschichts-, Erziehungs-, Kultur-, Religions-, Sprach- und Literaturwissenschaften studiert werden. Eine Besonderheit ist auch die Verbindung der Gender Studies mit den Natur- und Technikwissenschaften.

Der interdisziplinäre Magisterstudiengang Frauen- und Geschlechterstudien wurde im Winter 1997 bundesweit als einer der ersten Studiengänge dieser Art in Oldenburg eingerichtet. Im Zuge der Umstrukturierung entstand das Bachelor-Fach „Gender Studies“, das in Kooperation mit der Universität Bremen durchgeführt wird und ebenfalls gute Resonanz gefunden hat. Im Wintersemester 2008/09 wird der Master „Kulturanalysen: Repräsentation, Performativität, Gender“ eingerichtet. Der ebenfalls erfolgreiche, 1997 etablierte Promotionsstudiengang „Kulturwissenschaftliche Geschlechterstudien“ ist der einzige Promotionsstudiengang der Universität und laut ZFG das bundesweit einzige Studienangebot mit einem kulturwissenschaftlichen Schwerpunkt in der Geschlechterforschung.

Forschungsfeld Visuelle Kultur

Bereits einen Tag vor dem ZFG-Fest laden die beiden Herausgeberinnen der Reihe „Studien zur visuellen Kultur“ Prof. Dr. Silke Wenk (Oldenburg) und Prof. Dr. Sigrid Schade (früher Bremen, heute Zürich) gemeinsam mit den Autorinnen und CvO Unibuch zur Vorstellung der Reihe in den Bibliothekssaal ein (13. Dezember, 19.00 Uhr). Das Erscheinen des fünften Bandes fällt zusammen mit dem zehnjährigen Bestehen der Gender Studies in Oldenburg. Im Mittelpunkt des Abends steht das Konzept „visuelle Kultur“, das gleichermaßen Fragestellungen und Gegenstandsbereich der Kunstgeschichte überschreitet und deren Methoden aufzunehmen und weiterzuentwickeln beansprucht.

Vor gut zehn Jahren gründeten die Wissenschaftlerinnen das Kolloquium zur kunst- und kulturwissenschaftlichen Geschlechterforschung. Seither treffen sich mehrmals im Semester DoktorandInnen der Universitäten Oldenburg und Bremen zum Austausch über ihre Arbeiten und zur Lektüre und Diskussion methodisch-theoretischer Texte und Positionen. Seit einigen Jahren ist auch Prof. Dr. Irene Nierhaus (Bremen) mit von der Partie – ebenso wie PromovendInnen aus anderen Orten und aus Zürich, wo Schade seit 2002 lehrt. Aus diesem Forschungszusammenhang sind etliche Dissertationen hervorgegangen, die in der Reihe zunächst beim Jonas Verlag in Marburg und seit 2006 beim Transcript Verlag in Bielefeld publiziert wurden.

Fristverlängerung für OLB/EWE Preis

Noch bis zum 30. Dezember können sich Studierende für den OLB/EWE Preis bewerben. Der Preis wird für besondere Leistungen vergeben, wie z.B. gute Noten, kurze Studienzeiten und Engagement in Projekten.

www.uni-oldenburg.de/forschung/6871.html

Tag der Chemie

Einen „Tag der Chemie“ veranstalten am Donnerstag, 17. Januar 2008, ab 9.15 Uhr, das Institut für Reine und Angewandte Chemie (IRAC) und der Ortsverband Oldenburg der Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh). Das Angebot richtet sich an StudienanfängerInnen, SchülerInnen und LehrerInnen. Auf dem Programm stehen neben Vorträgen, Laborführungen und einer Geräte- und Posterausstellung auch die Angelus-Sala-Preisverleihung und die Prämierung herausragender Studienleistungen. Darüber hinaus werden Informationen zu den Studien- und Berufsmöglichkeiten geboten. Im Rahmen des Chemischen Kolloquiums spricht um 17.15 Uhr Prof. Dr. Andreas Hirsch (Universität Nürnberg-Erlangen) über die „Synthese und supramolekulare Organisation von kohlenstoffreichen Architekturen“.

www.chemie.uni-oldenburg.de/28909.html

Studienpreis

Die Körberstiftung vergibt erneut den Deutschen Studienpreis für Dissertationen, die sich durch besondere gesellschaftliche Relevanz auszeichnen. Teilnehmen können WissenschaftlerInnen, die 2007 ihre Arbeit mit exzellentem Ergebnis abgeschlossen haben. Einsendeschluss ist der 1. März 2008.

www.studienpreis.de

Sprachen lernen

Studierende, die in der vorlesungsfreien Zeit nach dem Sommersemester ihre Fremdsprachenkenntnisse im Ausland erweitern wollen, können sich beim Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) noch bis zum 15. Januar um ein Stipendium für Sommersprachkurse bewerben. Berücksichtigt werden alle Sprachen außer Englisch.

www.daad.de

(Stand: 19.01.2024)  | 
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