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Inhalt 8/2008

Studium & Lehre

Praktikant trifft Cheney

Oldenburger Student nahm alle Hürden und arbeitete im US-Kongress

Dennis Bürjes hat es eilig: Er steht kurz vor seiner Abreise nach Berlin, dort wird er ein Praktikum im Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz absolvieren. Seinen Praktikumsplatz in Berlin hat der 25-jährige Oldenburger Student der Politikwissenschaften und Geschichte kurzfristig erhalten – was man von seinem letzten Praktikum in Amerika nicht sagen kann. Dennis Bürjes war Praktikant im Kongress der Vereinigten Staaten von Amerika.

Dennis Bürjes: Praktikant in der Haupstadt der amerikanischen Politik.


Während seines Auslandssemesters an der Universität in Wyoming absolvierte Bürjes zunächst ein Praktikum in der Stadtverwaltung Laramie, danach eines in der Verwaltung des Landkreises Albany County. Die nächste Station konnte nur noch Washington D.C. sein – die Hauptstadt Amerikas und die Hauptstadt der amerikanischen Politik. Wobei nur wenige Ausländer die Gelegenheit bekommen im Amerikanischen Kongress ein Praktikum zu absolvieren.
Über insgesamt drei Stufen zog sich das Bewerbungsverfahren: Zuerst musste Bürjes die üblichen Bewerbungsunterlagen bestehend aus Motivationsschreiben, Zeugnissen und Referenzschreiben einreichen. In einem zweiten Schritt verfasste er Aufsätze über die politische und wirtschaftliche Struktur des Bundesstaates Wyoming und eine Abhandlung über die Außenpolitik der USA. Die letzte Hürde war ein Telefoninterview und eine Sicherheitskontrolle der persönlichen Daten.

Im Kongress arbeitete Bürjes im Repräsentantenbüro von Barbara Cubin, der einzigen Repräsentantin des Staates Wyoming. „In den USA ist die Politik viel offener, die Bürger bringen sich stärker ein. Sie kommen in das Büro ihres Repräsentanten und erzählen dort ihre Probleme und Leiden zu Themen wie Naturschutz, Benzinpreise, Irakpolitik“, erzählt Bürjes. Bis zu 300 E-Mails, 100 Briefe, 100 Faxe und unzählige Anrufe, die alle protokolliert und beantwortet werden, erreichen das Repräsentantenbüro täglich. „Diese Anfragen zu bearbeiten machte einen Großteil meiner Arbeit aus“, sagte Bürjes. „Außerdem gibt es Sitzungen, Vorträge und Podiumsdiskussionen, in denen aktuelle politische Themen behandelt werden. Diese zu besuchen und das Büro darüber zu unterrichten war ebenfalls eine wichtige Aufgabe.“ Als einen Höhepunkt seines Praktikums bezeichnet Bürjes sein Treffen mit dem amerikanischen Vizepräsidenten Dick Cheney. „Cheney fühlt sich Wyoming sehr verbunden. Zwei Mal im Jahr lädt er alle Praktikanten der Repräsentanten und Senatoren von Wyoming zu einem Treffen ein. Ich war also zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort“.

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Hilfen für den Endspurt

Workshops, individuelle Coachings und Beratungen für Langzeitstudierende

Um Langzeitstudierende zu unterstützen, setzt die Universität Oldenburg auf eine Reihe neuer, gezielter Angebote. Dazu gehören Workshops, Gruppenprogramme und individuelle Coachings und Beratungen. Neben den MitarbeiterInnen der Psychosozialen Beratungsstelle (PSB), der Zentralen Studienberatung (ZSB) und des Studentenwerks Oldenburg unterstützen ab dem Wintersemester nun auch AnsprechpartnerInnen in den Fakultäten die Studierenden mit eigens konzipierten Maßnahmen.

Als Langzeitstudierende gelten diejenigen, die die Regelstudienzeit für ihre Fächer um mehr als vier Semester überschritten haben. An der Universität zählen dazu momentan etwa 1.000 Studierende. Diese dürften nicht pauschal als „Bummelstudenten“ diffamiert werden, so PSB-Leiter Wilfried Schumann. Oft gebe es gewichtige Gründe im familiären, finanziellen oder persönlichen Bereich dafür, dass sich das Studium in die Länge gezogen habe.

Studienfachwechsel, Auslandsaufenthalte, Krankheit und Prüfungsängste spielten häufig eine Rolle. Daneben führe insbesondere die für die Studienfinanzierung oft notwendige Erwerbstätigkeit bei zahlreichen Studierenden zu Studienverzögerungen. Statt auf Sanktionen und Druck setze man in Oldenburg auf intensive Beratung, um die Langzeitstudierenden bei ihrem Studienabschluss zu unterstützen.

Bei den neuen Angeboten, die aus Langzeitstudiengebühren finanziert werden, steht in der Regel ein Einzelinterview am Anfang. Der bisherige Studienverlauf, Stärken und Schwächen, Motivationskrisen und Prüfungsängste sind mögliche Themen. Auf Grundlage dieses Gesprächs werden gemeinsam konkrete Perspektiven entwickelt, über Fortsetzung oder Abbruch des Studiums nachgedacht sowie Schritte zur Realisierung eines Studienabschlusses eingeleitet.

Im Mittelpunkt der von den Fakultäten konzipierten Maßnahmen steht die Gruppenarbeit. Sie soll den oft isoliert arbeitenden Langzeitstudierenden Kontakt mit KommilitonInnen ermöglichen, die sich in einer ähnlichen Lage befinden. In den Gruppen sollen Zielsetzungen und fachnahe Hilfestellungen für das wissenschaftliche Arbeiten vermittelt und die einzelnen Schritte kontinuierlich begleitet werden, die zur Beendigung eines Studiums erforderlich sind.

Wilfried Schumann, Tel.: 798-4400, psb@uni-oldenburg.de

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Studium Niederdeutsch

Erste Master-Prüfung an der Universität auf Platt

Seit dem Wintersemester können Studierende der Germanistik im neu eingerichteten „Schwerpunktstudium Niederdeutsch“ Seminare und Übungen zu niederdeutschen Themen besuchen, ein Praktikum an Schulen und Institutionen absolvieren, an denen „Platt“ gesprochen wird. Für StudentInnen aller Fachrichtungen und GasthörerInnen besteht die Möglichkeit, in Sprachkursen Plattdeutsch zu erlernen.

Nachdem Ende 2007 am Institut für Germanistik eine sprachwissenschaftliche Professur mit dem Schwerpunkt Niederdeutsch eingerichtet und mit Prof. Dr. Jörg Peters besetzt wurde, konnte der Niederdeutsch-Schwerpunkt nach intensiven Vorbereitungen jetzt mit einem umfangreichen Lehrangebot an den Start gehen. Er hoffe, so Peters, dass das Angebot dazu beitrage, das Niederdeutsche als Regionalsprache im Norden Deutschlands lebendig zu halten.

Ein Beleg für die Lebendigkeit: An der Universität ist erstmals eine Examens-prüfung auf Platt abgelegt worden. Daniela Feldmann wählte als mündliches Prüfungsthema „Niederdeutsch-Unterricht in der Grundschule“. Auf ihren Wunsch hin wurde das Prüfungsgespräch in plattdeutscher Sprache geführt. 30 Minuten lang referierte die angehende Grundschullehrerin über „Spraakgeschicht“ sowie „de rechtliche Grundlaag för Platt in d’ School“ und stellte ihr Konzept „Een Ünnerrichtsstünn mit Platt“ vor. Feldmann schloss ihre Prüfung mit „sehr gut“ ab.

www.uni-oldenburg.de/Niederdeutsch/index.html

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Mehr Studierende ...

… als je zuvor haben im Wintersemester ihr Studium in den beiden Renewable Energy Masterprogrammen Postgraduate Programme Renewable Energy (PPRE) und European Master in Renewable Energy (EUREC) aufgenommen: insgesamt 33 Studierende aus 23 Entwicklungs- und Schwellenländern sowie aus den USA, Kanada und der Europäischen Union. Zwei der PPRE Kursteilnehmer – Motaher Hossain (Bangladesh) und Sujit Thakuri (Nepal) – erhielten ein e8-Stipendium. Diese gut dotierten Stipendien werden seit 2001 jährlich von den zehn führenden Energieversorgungsunternehmen der G8 Staaten an nur wenige KandidatInnen weltweit vergeben. Neun weitere PPRE TeilnehmerInnen werden ebenfalls durch Stipendien unterstützt. Mit mehr als 180 qualifizierten Bewerbungen ist PPRE inzwischen so stark nachgefragt, dass statt derzeit 19 mindestens 30 Studierende aufgenommen werden könnten, wenn entsprechende Ressourcen zur Verfügung ständen.

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ALSO goes WIssenschaft

Mit Unterstützung des Lehrstuhls für die Didaktik der Politischen Bildung und der Kooperationsstelle Hochschule-Gewerkschaften veranstaltet die Arbeitslosenhilfe Oldenburg (ALSO) am 29. November, 10.00 Uhr, im Bibliothekssaal der Universität ein Symposium zum Thema „Armut und gesellschaftliche Ausgrenzung im Aufschwung“. Ziel der Veranstaltung ist der Austausch zwischen Wissenschaft und Praxis und die Erörterung von Gegenbewegungen und Alternativen zur gegenwärtigen gesellschaftlichen Entwicklung. Gemeinsam mit der Evangelischen Akademie Oldenburg wird das Symposium am Freitag, 18.00 Uhr, im Gemeindehaus Bloherfelde mit dem Vortrag „Kinder, Armut und Bildung“ von Prof. Dr. Christoph Butterwegge eröffnet.

www.also-zentrum.de/allgemein/index.htm

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21 neue Frühstudierende

Besonders begabte SchülerInnen der Region, 14 Jungen und 7 Mädchen, sind in diesem Jahr zum Frühstudium an der Universität Oldenburg zuge-lassen worden. Die von ihren Schulen vorgeschlagenen 15 bis 18-Jährigen besuchen parallel zur Schule reguläre Veranstaltungen in den naturwissenschaftlichen Fächern, der Mathematik und der Informatik. Erstmals haben auch die Geisteswissenschaften Frühstudierende aufgenommen: Vier SchülerInnen absolvieren Module des Fachs Geschichte. Am Ende des Semesters können die Frühstudierenden Modulprüfungen ablegen, die im späteren Bachelor-Studium angerechnet werden.

www.uni-oldenburg.de/studium/fruehstudium

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Ab ins Ausland

Mit klaren Studienzielen ging der erste Jahrgang des Fachmasters Europäische Geschichte in diesem Semester an eine europäische Partneruniversität. Zur Auswahl standen eine Reihe von Erasmus-Partneruniversitäten u.a. in England, den Niederlanden, Dänemark und Schweden, die das Institut für Geschichte als Teil einer gezielten Internationalisierungsstrategie gewinnen konnte. Die StudentInnen hatten auch die Möglichkeit eigenständig eine Universität zu suchen. Ziel des obligatorischen Auslandssemesters zu Beginn des zweiten Studienjahrs sei es, auf fortgeschrittenem Studienniveau mit einer anderen Wissenschaftstradition und –kultur vertraut zu werden, hochschulübergreifende Kontakte zu knüpfen und interkulturelle Kompetenzen zu entwickeln, erklärte die Master- und Auslandsbeauftragte des Instituts für Geschichte, Prof. Dr. Dagmar Freist.

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(Stand: 19.01.2024)  | 
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