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Inhalt 2/2009

Hochschulpolitik

Wichtige erste Hürde genommen

DAAD-Wettbewerb: Oldenburg weiter im Rennen

Hochschulexzellenz in der Entwicklungszusammenarbeit“ ist das Thema eines deutschlandweiten Wettbewerbs, bei dem die Universität Oldenburg eine wichtige erste Hürde genommen hat. Es geht um eine Förderung von fünf Millionen € pro Hochschule. Veranstalter ist der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD), Geldgeber das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ). Hintergrund des Wettbewerbs sind die globalen Problembereiche Finanzkrise, Rezession und Klimawandel, von deren Folgen Entwicklungsländer besonders betroffen sind. Tragfähige Lösungsansätze aus der Wissenschaft sind mehr denn je gefragt.

Von 44 Hochschulen erreichten 13 die zweite Runde, darunter die Universität Oldenburg. Im April werden fünf Hochschulen endgültig ausgewählt. Mit der Förderung von insgesamt 25 Millionen € erhalten die Preisträger die Möglichkeit, ihre Zusammenarbeit mit Entwicklungsländern in Lehre, Forschung und Beratung zu intensivieren und Kompetenzzentren der Entwicklungszusammenarbeit aufzubauen. Die Konzepte sollen sich an den Millenniumsentwicklungszielen der Vereinten Nationen orientieren.

„Die herausragenden Oldenburger Kompetenzen, die wir in unserem Antrag sichtbar machen, beziehen sich vor allem auf die Bereiche Erneuerbare Energien, Biodiversität sowie Nachhaltigkeitsmanagement und Betriebliche Umweltinformatik“, erläuterte der Wirtschaftswissenschaftler Prof. Dr. Bernd Siebenhüner, der zu den Verantwortlichen des Projektantrags gehört. „Schon das Erreichen der zweiten Runde ist ein großer Erfolg und belegt die hervorragende entwicklungspolitische Kompetenz unserer Universität“, so Siebenhüner.

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Deutliches Signal bei Senatswahlen

„Universität im Umbruch“ bei Professoren und Mittelbauern erfolgreich

Mit einem deutlichen Signal endeten an der Universität die Senatswahlen. Die anstelle der „Linken Liste“ (LILI) neu gebildete Gruppe „Universität im Umbruch“ (UIU) gewann nicht nur bei der Gruppe der ProfessorInnen zwei Sitze (wie 2007 die Linke Liste) sondern auch einen von zwei Sitzen bei den Wissenschaftlichen MitarbeiterInnen (WM). Die älteste hochschulpolitische Gruppe „Demokratische Hochschule“ (DH) fand in der Professorengruppe zu alter Stärke zurück. Sie errang drei Sitze zulasten der Gewinnerin der Wahl von 2007: der Gruppe „Hochschulautonomie“, die sowohl einen Sitz bei den ProfessorInnen als auch bei den Wissenschaftlichen MitarbeiterInnen verlor.

Bei den MitarbeiterInnen des Technischen und Verwaltungsdienstes (MTV) änderte sich nichts. Hier teilen sich die Gruppen Ver.di und Signal die beiden Sitze. Die Studierenden werden allein durch die Liste „Fachschafter-Innen und WISENT“ vertreten. Sie errang beide Mandate. Der Senat setzt sich aus sieben ProfessorInnen und je zwei VertreterInnen der WM, MTV und Studierenden zusammen. Da derzeit das PräsidentInnenamt neu zu besetzen ist, kommt der Senatswahl eine besondere Bedeutung zu.


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"Keine Medizin light"

Geplanter Studiengang Humanmedizin soll 40 Studienplätze bereitstellen

Das Konzept für die European Medical School (EMS) und somit für die Medizin-Ausbildung im Bachelor-Master-System an der Universität steht. Prof. Dr. Reto Weiler stellte es bei einer Informationsveranstaltung der Kommission für Hochschulentwicklungsplanung (HEP) vor. Der Wissenschaftsrat wird Ende 2009, Anfang 2010 darüber befinden, ob an der Universität eine medizinische Fakultät gegründet werden kann und pro Jahr jeweils 40 Studierende im Bachelor- und Masterstudiengang Humanmedizin ausgebildet werden.

„Momentan sperrt sich die deutsche Medizin, das Studium auf Bachelor und Master umzustellen. Aber es ist unausweichlich, da es ein staatlicher Auftrag ist“, erklärte Weiler. Deshalb habe die Medizinausbildung im Bachelor- und Mastersystem, wie sie in Oldenburg angestrebt wird, deutschlandweiten Vorzeigecharakter.

Das Konzept beruht auf drei Säulen: Der Bildung einer Medizinischen Fakultät, der Gründung der European Medical School Oldenburg – Groningen (EMS) und dem Zusammenschluss der drei Oldenburger Kliniken zum Universitätsklinikum Oldenburg (UKO).

Dreh- und Angelpunkt ist die Einrichtung eines Studiengangs Humanmedizin, dessen Kernstück ein europäisches Verbundprojekt mit der Universität Groningen, der „European Medical School Oldenburg – Groningen“ ist. Das dreijährige Studium zum Bachelor of Science in Humanmedizin orientiert sich weitgehend an dem Studiengang der Universität Groningen. Studierende können nach diesem Abschluss in Unternehmen, Krankenkassen, Verbänden und anderen Instituten des Gesundheitswesens arbeiten – allerdings nicht in ärztlicher oder arztähnlicher Tätigkeit.

Erst nach drei weiteren Jahren ist dies mit dem Abschluss des Masterstudiengangs Humanmedizin möglich. Mit dem Master erlangen die AbsolventInnen auch den niederländischen Master in Geneeskunde und das heißt: durch diesen Abschluss wird über europarechtliche Anerkennungspflichten auch die ärztliche Approbation in Deutschland erteilt.

„Es geht nicht darum, eine Medizin light in Oldenburg zu machen“, kommentierte Weiler die Möglichkeit mit dem Mastertitel auch die Approbation zu erhalten. „Die Inhalte des Bachelor- und Masterstudiengangs orientieren sich an den Vorgaben der Approbationsordnung. Das ist uns wichtig und selbstverständlich“.

Wenn der Wissenschaftsrat und auch das Land Niedersachsen zustimmen, verfügt die medizinische Fakultät in Oldenburg über insgesamt 21 Professuren im außerklinischen Bereich. Acht Professuren würden aus Landesmitteln neu geschaffen, die restlichen 13 Professuren würden von den Fakultäten II und V in einer Doppelmitgliedschaft gestellt. Die Forschungsschwerpunkte würden nach den bereits bestehenden medizinisch-na-turwissenschaftlichen Schwerpunkten der Universität ausgerichtet. Zudem würde ein Institut für Sozialmedizin und Versorgungsforschung gegründet werden.

Für den klinischen Bereich würden sich die drei Oldenburger Kliniken – das Pius Hospital, das Evangelische Krankenhaus und das Klinikum Oldenburg – zu einer GmbH zusammenschließen und ein Universitätsklinikum Oldenburg bilden. Dessen habilitierte Mitglieder könnten dann zu professoralen Mitgliedern der Fakultät berufen werden. So würde eine Ausbildung in allen medizinischen Bereichen gesichert.

Der Universitätshaushalt würde vom gesamten Klinikbereich nicht tangiert. Die Kosten der Medizinischen Fakultät inklusive Forschungsausgaben würden jährlich gut 5,5 Millio-
nen € betragen, die das Land übernehmen müsste. Damit sei gewährleistet, dass die Medizinausbildung und –forschung die anderen Bereiche der Universität im Hinblick auf die Kosten nicht gefährden könne. Weiler betonte bei seiner Präsentation, dass die Kosten für einen medizinischen Ausbildungsplatz zudem um nahezu ein Drittel niedriger wären als an anderen Universitäten. „Wir haben hier ein Modell gefunden, das zukunftsweisend ist“, betonte er.

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Erfolgsprojekt verlängert

Der Studiengang ,Engineering Physics’ ist ein wichtiger Baustein zur Vernetzung der Hochschulregion im Nordwesten“, erklärte Prof. Dr. Volker Mellert, Koordinator des Studiengangs, bei der Erneuerung des Kooperationsvertrags zwischen der Universität und der Fachhochschule Oldenburg/Ostfriesland/Wilhelmshaven (FH OOW) für den internationalen Studiengang „Engineering Physics“. Die Vereinbarung wurde von der kommissarischen Präsidentin der Universität, Dr. Heide Ahrens, und der Vizepräsidentin der Fachhochschule, Christiane Claus, unterzeichnet. „Engineering Physics“ war 1998 das erste Studienprogramm, das eine Universität und eine Fachhochschule gemeinsam durchgeführt haben. 373 AbsolventInnnen aus 39 Ländern haben bisher die physikalisch-mathematisch basierte Grundausbildung mit dem direkten Anwendungsbezug zur indu-
strienahen Forschung und Entwicklung im Spektrum der Bereiche Laser & Optics, Biomedical Physics, Sound & Vibration, Material Science und Renewable Energy erfolgreich abgeschlossen.

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Austausch mit Guatemala

Die enge Kooperation ihrer Universitäten fortzuführen – dieses Ziel verfolgen Prof. Dr. Hans-Peter Schmidtke (Interkulturelle Pädagogik) und Prof. Dr. Ligia Patricia Oviedo Gasparico (Universidad San Carlos de Guatemala). Ende letzten Jahres besuchte Oviedo Oldenburg. Gemeinsam mit Schmidtke bereitete sie ein dreiwöchiges Studienpraktikum für Studierende aus Guatemala in Oldenburg vor. Im Mai werden die StudentInnen sonderpädagogische Einrichtungen, die Diakonie und allgemein bildende Schulen besuchen. Zurzeit betreut Oviedo zwei Oldenburger Studentinnen in Guatemala, die Deutsch unterrichten und an einem Forschungsprojekt mitarbeiten. Seit 1985 kooperiert die Universität mit der vor 330 Jahren gegründeten Universidad San Carlos de Guatemala, die mit 150.000 Studierenden zu einer der größten Universitäten Süd- und Mittelamerikas zählt.

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(Stand: 19.01.2024)  | 
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