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9. Juli 1997   198/97

Schreitbahnen mußten verlegt werden

Oldenburg.Vierzehn Schreitbahnen auf der Wiese der Universität Oldenburg am Uhlhornsweg sind verlegt worden: Franz Erhard Walther, Künstler von internationalem Rang, hatte sie Ende der 80er Jahre als "Oldenburger Block" auf dem Gelände der Universität installiert. Die geplanten Neubauten haben jetzt die Verlegung der Bahnen notwendig gemacht. Der Künstler legte selber Hand an und hat sie auf einer Wiese neben dem AVZ neu eingerichtet.

Der "Block" besteht aus dem Ensemble der 14 metallenen Schreitbahnen, neun metallenen Standstellenbahnen auf dem Campus, sowie aus dem siebenteiligen "Oldenburger-Fries ROT", jenen Stoffbahnen roten Kartons in der Eingangszone der Bibliothek. Bei ihnen handelt es sich aber nicht nur um Gegenstände ausschließlich ästhetischer Betrachtung, die zu dem umliegenden Gebäudekomplex in einem dekorativen Verhältnis stehen und von der Alltagsrealität vereinnahmt werden sollen - vielmehr fordern sie zu einer Handlung auf. Walther hat das Prinzip "Handlung" in sein Werk eingeführt, der handelnde Mensch erst vollendet das Kunstwerk - beispielsweise so: Bei den Standstellenbahnen kann man sich wie auf einen Sockel stellen und wird damit zur "ergänzenden" Plastik, die Schreitbahnen werden handelnd ergänzt durch ein langsames Seitwärtsgehen. Solche Aktionen haben dabei immer auf die gesamte Umgebung zu reagieren, in die diese "Kunst am Bau" eingelassen ist. Die Wandformationen des "Oldenburg-Fries ROT" sind zehn Jahre später als die Bahnen entstanden (1980) und verzichten auf eine reale physische Handlung als Supplement, die in ihnen aber angelegt ist: Ihre Proportionen sind auch vom Körpermaß des Menschen abgeleitet - er muß sich ihnen aber nicht mehr realiter einfügen, es genügt, daß er es sich vorstellt. Walthers Anliegen ist bei allen diesen Werken, den individuellen menschlichen Körper in eine Raumsituation einzubinden und sich dabei erfahren zu lassen. Zugleich ergänzt er sich mit der Kunst.

(Stand: 19.01.2024)  | 
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