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2. April 1998   95/98

Neue Frauenförderrichtlinie an der Universität

Oldenburg. Der Akademische Senat der Universität Oldenburg hat eine neue Frauenförderrichtlinie verabschiedet. Sie ersetzt die Richtlinie von 1986 auf Grundlage neuerer gesetzlicher Regelungen, wie sie u.a. im Niedersächsischen Hochschulgesetz und im Niedersächsischen Gleichberechtigungsgesetz enthalten sind. Nach Auffassung der Gleichstellungsstelle der Universität sind insbesondere mit dem neu zu entwickelnden "Frauenförderplan" Hoffnungen auf eine "spür- und sichtbare Verbesserung der Situation von Frauen an der Universität" verbunden. Mit dem Plan verpflichtet sich die Hochschule, innerhalb eines Zeitraums von sechs bzw. zehn Jahren (für den professoralen Bereich) durch konkrete Maßnahmen "quantitativ die Unterrepräsentanz von Frauen an der Universität zu beseitigen und qualitativ die Studien- und Arbeitsbedingungen von Frauen an der Universität zu verbessern sowie Frauen- und Geschlechterstudien zu einem integralen Bestandteil von Studium, Lehre und Forschung fortzuentwickeln". Neben einem zentralen sollen auch dezentrale Frauenförderpläne für die einzelnen Fachbereiche und Organisationseinheiten erstellt werden. Zur Umsetzung der Fördermaßnahmen ist ein "Anreiz- und Sanktionssystem" vorgesehen.

Für das Studium sei besonders wichtig das nach den Richtlinien zu schaffende "Ergänzende Qualifikationsangebot", sagte die studentische Vertreterin in der Senatskommission für Frauenförderung und Gleichberechtigung, Monika de Vries, in einer Stellungnahme. Die Kommission hatte die Richtlinie erarbeitet. So sollen künftig für Studentinnen regelmäßig Veranstaltungen zur "überfachlichen Qualifizierung" angeboten werden, z.B. Bewerbungstraining, Rhetorik, Kreatives Schreiben und Zeitmanagement.

Im übrigen sei die Frauenförderrichtlinie keinesfalls gleichbedeutend mit einer "Männerbenachteiligungsrichtlinie", so de Vries. "Weil man eine Frau ist, ist man ja nicht automatisch gegen den Mann". Es gehe erst einmal darum, "den Frauen die gleichen Entwicklungsmöglichkeiten zu geben wie den Männern".

Im Wissenschaftsbereich ist die Unterrepräsentanz von Frauen an der Universität Oldenburg besonders stark ausgeprägt. So gehören hier nur 24 Prozent des Personals dem weiblichen Geschlecht an (Ende 1996). Bei den C4-Professuren sind es gar nur 3 Prozent. Beinahe ausgeglichen ist dagegen das Geschlechterverhältnis bei den Studierenden (48 Prozent weiblich), abgesehen von erheblichen Unterschieden in einzelnen Fächern (z.B. Germanistik 73 Prozent, Informatik 7 Prozent, Physik 12 Prozent weiblich).

Kontakt: Gleichstellungsstelle für Frauen, Marion Rieken (Frauenbeauftragte), Tel.: 0441/798-3724, Fax: -3756.

(Stand: 19.01.2024)  | 
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