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Birger Kollmeier

 

6. Mai 1998   132/98

Absolventenmangel: Physiker schlagen Alarm

Oldenburg. Obwohl der Arbeitsmarkt für PhysikerInnen insbesondere aus dem Bereich der Angewandten Physik und Computerphysik sich stürmisch ausweitet und ein Ende nicht absehbar ist, entscheiden sich bundesweit viel zu wenig AbiturientInnen für ein Physikstudium. Auf diese eklatante Fehlentwicklung wies der Dekan des Fachbereichs Physik, der Physiker und Arzt Prof. Dr. Dr. Birger Kollmeier in einer Pressekonferenz hin: "Wöchentlich bekommen wir Anfragen von Industriebetrieben und von anderen Universitäten aus dem In- und Ausland, die gezielt einen Absolventen oder eine Absolventin aus Oldenburg suchen. Aufgrund der viel zu niedrigen Anfängerzahlen können wir den Bedarf gar nicht decken."

Gefragt sind Physik-AbsolventInnen besonders wegen ihrer Fähigkeit, problemorientiert zu denken und neue Lösungswege überall dort aufzuzeigen, wo Standardmethoden der Technik und der Ingenieurwissenschaften versagen. Dabei ist die frühzeitige Ausrichtung auf praktische Probleme, der Kontakt zu Industriebetrieben und der Blick über den Tellerrand in Nachbardisziplinen bereits während des Studiums besonders wichtig. "Genau hier setzen wir in Oldenburg an: Durch die zwei An-Institute ‚Hörzentrum Oldenburg' und ‚Institut für Technische und Angewandte Physik (ITAP)' ist die Verbindung zur Praxis und Industrie sichergestellt", erläutert Kollmeier. Zusätzlich sind die Oldenburger Physiker maßgeblich an fächerübergreifenden Aktivitäten wie dem Graduiertenkolleg Psychoakustik, dem Sonderforschungsbereich ‚Neurokognition' und dem Institut für komplexe integrierte Systeme und Mikrosensorik beteiligt.

Auch die internationalen Verbindungen wichtige Voraussetzungen für das spätere Agieren der AbsolventInnen im europäischen und internationalen Maßstab werden durch Austauschprogramme mit verschiedenen europäischen Universitäten und durch den neuen, auslandsorientierten Studiengang "Physics Engineering" zusammen mit der Fachhochschule Ostfriesland gefördert. Es werde für die Universität zunehmend schwieriger, besonders qualifizierte AbsolventInnen für den eigenen Forschungs- und Lehrbetrieb zu halten, erklärt Kollmeier. "Manche Doktoranden haben schon ein halbes Jahr vor ihrem Abschluß einen attraktiven Arbeitsvertrag bei einer internationalen Firma in der Tasche".

Kontakt: Prof. Dr. Dr. Birger Kollmeier, Arbeitsgruppe Medizinische Physik
Tel.: 0441/9706-470, Fax: 0441/798-3698, e-mail:

(Stand: 19.01.2024)  | 
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