Kontakt

Presse & Kommunikation

Pressemitteilungen

 

» Druckversion

 

» Februar 2000
» Gesamtübersicht

Siegfried Grubitzsch

 

8. Februar 2000   40/00

Universität trauert um Rosalinde von Ossietzky-Palm

Oldenburg. Die Carl von Ossietzky Universität Oldenburg trauert um ihre erste Ehrenbürgerin: Rosalinde von Ossietzky-Palm. Die 81-jährige Tochter des Friedensnobelpreisträgers Carl von Ossietzky starb gestern Nachmittag nach einem längeren Krankenhausaufenthalt in Stockholm.

Rosalinde von Ossietzky-Palm sei eine große Freundin der Universität Oldenburg gewesen und habe viel dazu beigetragen, dass die Hochschule heute den Namen ihres Vaters trage, für dessen Vermächtnis sie sich europaweit engagiert habe, sagte heute Präsident Prof. Dr. Siegfried Grubitzsch. Wie keine andere habe sie von Carl von Ossietzky ein lebendiges Bild vermittelt und damit viele junge Menschen für den großen Demokraten interessiert. Wegen dieses Engagements habe sie der Senat der Universität 1991 zur ersten Ehrenbürgerin ernannt.

Rosalinde von Ossietzky-Palm wurde am 21. Dezember 1919 in Berlin geboren, wo sie auch aufwuchs und zur Schule ging. Nach der Verhaftung ihres Vaters 1933 schickte ihre Mutter Maud, eine gebürtige Engländerin, sie auf die britische Insel, um sie vor den Nationalsozialisten zu schützen. Dort besuchte die erst 13-jährige eine Internatsschule und begann mit der Ausbildung zur Tänzerin. Nach ihrer Übersiedlung Mitte der 30er Jahre nach Schweden konnte sie diese Pläne nicht weiter verfolgen und begann eine Ausbildung als Sozialarbeiterin. Diesen Beruf übte sie bis zu ihrer Pensionierung in der schwedischen Hauptstadt aus. Sie lebte in zweiter Ehe mit dem Journalisten Björn Palm zusammen und hinterlässt einen Sohn, den Maler Ebbe Palm.

Der Kontakt zur Oldenburger Universität entstand in den 70er Jahren durch die Auseinandersetzungen um die Namensgebung. Nach mehreren Besuchen und Auftritten vor Studierenden und der Oldenburger Öffentlichkeit übergab Rosalinde von Ossietzky-Palm 1981 den Nachlass ihres Vaters an die Universität und ermöglichte damit die durch Oldenburger WissenschaftlerInnen herausgegebene Ossietzky-Gesamtausgabe. Ihren letzten Besuch stattete sie der Universität Oldenburg im vergangenen Jahr zum 25-jährigen Jubiläum ab.

(Stand: 19.01.2024)  | 
Zum Seitananfang scrollen Scroll to the top of the page