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9. März 2000   66/00

Frauenförderung unter der Lupe

Oldenburg. Was können Wiedereinstiegs- und Qualifizierungsprogramme für Frauen in der Wissenschaft wirklich leisten, und wie bewerten die geförderten Frauen den Erfolg eines solchen Programms? Mit diesen Fragen haben sich an der Universität Oldenburg die beiden wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen Monika Schlegel und Regina Erdmann in dem einjährigen Projekt "Evaluation frauenfördernder Maßnahmen in Niedersachsen" beschäftigt. Auf einem abschließenden Workshop am 9. März, an dem die geförderten Frauen, die Hochschulfrauenbeauftragten und die VertreterInnen von Hochschule und Politik teilnahmen, wurden die Ergebnisse vorgestellt .

Ziel des Projektes, das unter der Leitung von Prof. Dr. Karin Flaake (Fachbereich Sozialwissenschaften) und Prof. Dr. Heike Fleßner (Fachbereich Pädagogik) bearbeitet wurde, war die Untersuchung zweier Förderprogramme für Wissenschaftlerinnen, die in den Jahren 1991 bis 2000 in Niedersachsen durchgeführt wurden.

"Positiv" - so bewerteten 173 von 230 Teilnehmerinnen das Wiedereinstiegsprogramm. Es richtete sich an Frauen, die ihre wissenschaftliche Weiterqualifizierung unterbrochen hatten und denen nach einer Familienpause der Weg zurück in die Wissenschaft erleichtert werden sollte. In der Regel hatten die geförderten Frauen die Möglichkeit zur Promotion. Als besonderen Pluspunkt werteten sie die gute Vereinbarkeit von wissenschaftlicher Arbeit und Familienarbeit und die verbesserten Einstellungschancen innerhalb und außerhalb von Wissenschaft und Forschung. 43 Prozent der Frauen waren nach Abschluss der Förderung in der Wissenschaft beschäftigt, 36 Prozent fanden einen Arbeitsplatz in einem anderen Bereich. Häufigster Kritikpunkt war aber die unzureichende Dotierung der Förderungen.
Die Finanzierung des Programms aus Bund-Länder-Mitteln läuft mit Ablauf des Jahres 2000 aus. Eine Weiterführung liegt in der Verantwortung der Hochschulen.

Das Dorothea-Erxleben-Programm, das ebenfalls im Rahmen des Projekts untersucht wurde, zielte auf die Qualifizierung von Wissenschaftlerinnen für die Übernahme von Professuren an Universitäten und Fachhochschulen. Auch dieses Programm wurde von den 55 geförderten Frauen überwiegend positiv beurteilt. Die Einstellungschancen auf dem Arbeitsmarkt haben sich nach Meinung der Wissenschaftlerinnen verbessert, auch wenn bislang nur wenige der Teilnehmerinnen auf Professuren berufen wurden. Die geäußerte Kritik am Programm bezieht sich auf die finanzielle Ausstattung der Stellen, die Dauer der Förderung und auf die unklare Definition des Status der Geförderten.

Kontakt: Monika Schlegel, M.A., Fachbereich Sozialwissenschaften, Tel. 0441/798-2810

(Stand: 19.01.2024)  | 
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