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Violeta Dinescu

 

18. Januar 2001   18/01

Musikalische Feldforschung

Oldenburg. Ein Colloquium mit der Komponistin Sibylle Pomorin, bei dem sie ihre "Soundscapes", ihre Klanglandschaften vorstellt, findet am Donnerstag, d. 25. Januar 2001, 16.15 bis 17.45 Uhr, im Kammermusiksaal der Universität Oldenburg statt. Während eines sechsmonatigen Aufenthalts in New York hatte Sibylle Pomorin ihr Projekt zur Vertonung präkolumbianischer Texte in Angriff genommen. Sie unternahm eine Reihe von Feldforschungen zur Kultur der Azteken in Mexiko, dokumentierte Gedichte in der Originalsprache "Nahuat" und machte Aufnahmen in Indiodörfern, in denen die Sprache noch lebendig ist. Mit dem Material erstellte sie - erst gefördert durch ein Stipendium des Berliner Senats und dann im Auftrag des WDR - insgesamt drei "Soundscapes". Das Radiohörstück "Prayer for the Sun before Travelling" erhielt den ersten Preis beim internationalen Kompositionswettbewerb in Amsterdam.

Aus ihrer subjektiven Perspektive demonstriert Pomorin mit den "Soundscapes", wie sich mit kompositorischen Mitteln interkulturelle Dialoge in Gang setzen und Erfahrungen transkulturell vermitteln lassen. Insofern lassen sich ihre Kompositionen auch als Exempel "angewandter Musik-Ethnologie" charakterisieren, als Versuche einer einfühlend künstlerisch-produktiven Aufhebung der Antinomie von Subjekt und Objekt bei der vergleichenden Kulturforschung.

Sibylle Pomorin, die Flöte und Saxophon studierte, trat seit 1980 als Virtuosin überwiegend mit eigenen Kompositionen und Projekten auf. 1984 begann sie Komposition zu studieren und lebt seit 1986 als freie Musikerin und Komponistin in Berlin. Stipendien, Kompositionsaufträge und künstlerische Projekte führten sie in viele Länder Europas, Nord- und Südamerikas, in die Türkei und nach Israel. Ende 2000 arbeitete sie im Auftrag des Berliner Senats an einer Komposition für Oskar Salas legendäres Mixturtrautonium. Ausschnitte aus dem Werk werden - noch vor der Uraufführung - am Freitag, 26.1.2001, 10.15 Uhr, im Kammermusiksaal vorgestellt.

Kontakt: Prof. Dr. Wolfgang Martin Stroh (in Vertretetung von Frau Prof. Violeta Dinescu), Tel.: 0441-798 2314, Fax; 0441-798 4016, E-Mail:

(Stand: 19.01.2024)  | 
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