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Michael Daxner

Siegfried Grubitzsch

 

12. April 2002   102/02

Abschied für Ex-Unipräsidenten Horst Zilleßen

Oldenburg. Prof. Dr. Horst Zilleßen (64), Politologe an der Universität Oldenburg, ist heute im Rahmen der Akademischen Abschlussfeier des Fachbereichs Sozialwissenschaften für die AbsolventInnen der Diplom- und Magisterstudiengänge offiziell in den Ruhestand verabschiedet worden. Zilleßen war im Herbst 2001 aus dem Dienst der Universität ausgeschieden. Von 1980 bis 1986 war er Präsident der Universität Oldenburg.

Prof. Dr. Siegfried Grubitzsch, Präsident der Universität, hob in seiner Laudatio die besonderen Verdienste seines "Vorvorgängers" hervor. Zilleßen war der erste gewählte Präsident der 1973 gegründeten Universität. Seine Amtszeit stehe symbolisch auch für den Abschluss der Gründungs- und Aufbauphase der Universität, sagte Grubitzsch. Diese Zeit sei durch einen erheblichen Ausbau und Strukturwandel geprägt gewesen. So stieg seinerzeit die Zahl der Studierenden von 5.600 auf 9.400. Grubitzsch erinnerte an die damalige Zeit "politischer Flügelkämpfe" und die verbreitete Forderung nach einer "kritischen Wissenschaft". Zilleßen habe damals dafür plädiert, der Wissenschaft und der Universität ein "konkretes Ziel" vorzugeben, "nämlich das des Friedens oder der Gerechtigkeit". Damit sei Zilleßen "für viele Mitglieder und Angehörige der Universität, vor allem auch für Studierende, zum Vorbild für eine ausgewogene und auch in die Region vermittelbare Wissenschaftspolitik" geworden.

Zilleßens erfolgreiche anschließende wissenschaftliche Tätigkeit im Bereich des Konfliktmanagements sei nichts anderes gewesen, so Grubitzsch zu Zilleßen, "als was Sie zuvor in Ihrem Präsidentenamt als zartes Pflänzchen haben entstehen lassen: Die Akzeptanz der Universität in der Region". Auch aufgrund seiner Haltung sei die Universität "nach vielen Aufs und Abs zum regional akzeptierten Wissenstempel geworden, auf den man stolz sein kann".

Horst Zilleßen, gebürtig aus dem Rheinland, lehrte Umweltpolitik/Umweltplanung am Institut für Öffentliche Planung. Nach dem Studium der Politikwissenschaften an der Universität Köln war Zilleßen u.a. Leiter des Sozialwissenschaftlichen Instituts der EKD, bevor er 1980 zum Präsidenten der Universität Oldenburg gewählt wurde. 1986 wurde er durch Prof. Dr. Michael Daxner abgelöst. Bekannt geworden war Zilleßen durch sein umweltpolitisches Engagement. So war er 1972/73 Vorsitzender des Bundesverbandes der Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) und von 1976 bis 1980 stellvertretender Vorsitzender der Deutschen Umweltaktion.

In seiner anschließenden Lehrtätigkeit (seit 1986) befasste sich der Wissenschaftler schwerpunktmäßig mit Umweltpolitik. Er leitet das von ihm gegründete An-Institut MEDIATOR (Zentrum für Umweltkonfliktforschung und -management). Zu den größeren Projekten, an denen Zilleßen mit seinem Institut beteiligt war bzw. ist, gehören u.a. das Sonderabfallkonzept Niedersachsen, der Bürgerdialog Flughafen Berlin Brandenburg International sowie die Mediationsverfahren Abfallwirtschaftsprogramm Berlin, Gasteinertal/Österreich, Flughafen Wien und die Nachhaltige Entwicklung der Rheinniederung zwischen Worms und der Mainmündung.

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