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Katharina Al-Shamery

 

27. Juni 2006   233/06   Studium und Lehre

Mit dem Abi auch den Bachelor in der Tasche?
Universität Oldenburg öffnet sich für hochbegabte Schüler

Oldenburg. Hochbegabte SchülerInnen haben im kommenden Wintersemester erstmals die Möglichkeit, in den naturwissenschaftlichen Fächern an regulären Veranstaltungen der Universität Oldenburg teilzunehmen. Über die neue Möglichkeit informiert die Universität LehrerInnen, Eltern und SchülerInnen in einer Veranstaltung am Mittwoch, 5. Juli 2006, 15.00 Uhr, Raum W3 1-161, Campus Wechloy, Carl-von-Ossietzky-Straße. Bewerbungsschluss für eine Aufnahme in das Frühförderprogramm ist der 15. Juli 2006; die Bewerbung erfolgt über die Schulen. Wer angenommen wird, kann ab 23. Oktober erste Module in den Bachelor-/Masterstudiengängen Mathematik, Physik, Chemie und Biologie belegen. Die Leistungen werden für ein späteres Studium an der Universität Oldenburg angerechnet, sofern die Prüfungen am Semesterende bestanden sind.
Zwar sei es eher unwahrscheinlich, dass SchülerInnen den Bachelor während ihrer Schulzeit abschließen könnten, aber es sei durchaus möglich, einen nicht unerheblichen Teil der Module abzuleisten, erklärte die Initiatorin des Projekts, die Chemikerin Prof. Dr. Katharina Al-Shamery .
Für das Frühstudium müssen die SchülerInnen von ihrer Schule vorgeschlagen werden und ein strenges Auswahlverfahren durchlaufen. Eine Kommission aus HochschullehrerInnen überprüft in Tests und Gesprächen, ob sie in der Lage sein werden, den wissenschaftlichen Vorlesungen zu folgen. Die Schule verpflichtet sich, die Universität über die schulischen Leistungen der Frühstudierenden auf dem Laufenden zu halten. Schließlich müssen die Jugendlichen versäumten schulischen Unterrichtsstoff selbstständig nacharbeiten, um parallel zum Studium ihr Abitur zu machen.
Haben die SchülerInnen alle Hürden genommen und sind zum Frühstudium zugelassen worden, wird ein auf ihren persönlichen Schulstundenplan abgestimmtes Universitätsprogramm festgelegt. MentorInnen der Universität stehen ihnen dabei zur Seite. Schließlich, so Al-Shamery, verlange der gleichzeitige Besuch von Schule und Universität den Schülern ein besonderes Zeitmanagement ab.
Warum sollten außergewöhnlich begabte SchülerInnen an diesem Programm teilnehmen? „Lehrer haben oft Probleme, diese Schüler in den Unterricht einzubinden, weil sie weit mehr leisten können, als an den staatlichen Schulen gemeinhin gefordert wird, und es gleichzeitig in den großen Klassen oft nur schwer möglich ist, auf individuelle Bedürfnisse einzugehen,“ sagt die Wissenschaftlerin und fügt hinzu: „Im Frühstudium werden die Schüler merken, dass sie doch nicht immer alles wissen, und werden so neu motiviert.“
Etwa zwei bis drei Prozent eines Jahrgangs gehörten zur Gruppe der Hochbegabten, so die Lehrerin Erika Schmidt, Fachberaterin für die Initiative „Hochbegabung fördern“ der Landesschulbehörde Weser-Ems, Mitorganisatorin und eine der Vertreterinnen des Kooperationsverbunds der Oldenburger Schulen, der sich um Hochbegabte kümmert. Ein erheblicher Teil dieser Toptalente bliebe allerdings unentdeckt.
In den Bundesländern Nordrhein-Westfalen, Bayern, Rheinland-Pfalz und Saarland sind Frühstudienprogramme bereits gesetzlich geregelt. Auch Niedersachsen plant eine solche Regelung. Die Universität Oldenburg geht diesen Schritt schon jetzt und bietet eine systematische naturwissenschaftliche Frühförderung an.

ⓚ Kontakt:
Prof. Dr. Katharina Al-Shamery, Institut für Reine und Angewandte Chemie, Tel.: 0441/798-3853, E-Mail: katharina.al.shamery(Klammeraffe)uni-oldenburg.de,
Erika Schmidt, Cäcilienschule Oldenburg, Tel.: 0441/7779974, E-Mail: sekretariat(Klammeraffe)caeci.de
 
(Stand: 19.01.2024)  | 
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