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Henrik Mouritsen

 

04. Juli 2006   245/06   Forschung

Lichtenberg-Professur für Oldenburger Biologen
Mouritsen will klären, wie Zugvögel navigieren

Oldenburg. Der Biologe Dr. Henrik Mouritsen, Institut für Biologie und Umweltwissenschaften der Universität Oldenburg, erhält eine der neun soeben vergebenen „Lichtenberg-Professuren“ der VolkswagenStiftung. Mit der Initiative „Lichtenberg-Professuren“ fördert die Stiftung herausragende WissenschaftlerInnen in innovativen Lehr- und Forschungsfeldern. Mouritsen geht an der Universität Oldenburg der Frage nach, wie es Zugvögeln gelingt, präzise um den Globus zu navigieren.
Der 34-jährige aus Dänemark stammende Wissenschaftler kam 2002 an die Universität Oldenburg, wo er seitdem die von der VolkswagenStiftung finanzierte Nachwuchsgruppe „Animal Navigation“ leitet und sich 2005 habilitiert hat. Über ihre Aufsehen erregende Forschungsarbeit hat die Gruppe bereits eine Reihe von wissenschaftlichen Beiträgen veröffentlicht, darunter in Science, PNAS und Current Biology. An der Universität Oldenburg ist die Nachwuchsgruppe Mitglied des Forschungszentrums Neurosensorik.
Zwei Mal pro Jahr machen sich Millionen von Zugvögeln auf den Weg in wärmere oder kältere Gefilde. Tausende von Kilometern legen sie zurück, und ihr Navigationssystem ist von einer Präzision, die für menschliche Navigatoren vor dem Einsatz von GPS-Satelliten unerreichbar war. Bei der Untersuchung dieses Orientierungssinns konzentriert sich Mouritsen auf die verhaltensbiologischen, molekularen, physiologischen und kognitiven Mechanismen, die der Migration und der Langstreckennavigation zugrunde liegen. Im Mittelpunkt seiner Arbeit steht eines der rätselhaftesten Phänomene der Sinnesphysiologie: die Wahrnehmung des Erdmagnetfelds durch Zugvögel. Erst kürzlich haben erste Freiflug-Experimente mit nachtziehenden Singvögeln den Beweis erbracht, dass diese primär einen Magnetkompass während des Fluges nutzen. Mouritsen konnte zeigen, dass die Netzhaut von Zugvögeln lichtempfindliche Moleküle – so genannte Cryptochrome – enthält, die die molekulare Grundlage der Magnetfeld-Wahrnehmung bilden könnten. Aber noch sind bei weitem nicht alle Phänomene der Langstreckennavigation geklärt. Künftig wird der Wissenschaftler versuchen zu beweisen, wie der Magnetkompass der Zugvögel wirklich funktioniert und ob sie das Erdmagnetfeld tatsächlich sehen.

ⓚ Kontakt:
Dr. Henrik Mouritsen, Tel.: 0441/798-3081, E-Mail: henrik.mouritsen(Klammeraffe)uni-oldenburg.de
 
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Bild:
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