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Gerhard Kraiker

Gerhard Kraiker

 

13. April 2011   126/11   Forschung

Der Aufstieg Heinrich Himmlers

Oldenburg. Keine Person ist mit der Organisation des Holocaust so eng verbunden wie der SS-Führer Heinrich Himmler (1900-1945). Als Jugendlicher wollte der aus gesicherten bürgerlichen Verhältnissen stammende spätere Diplom-Landwirt eigentlich Berufsoffizier werden. Die Kriegsniederlage 1918 und der Zusammenbruch des Kaiserreichs durchkreuzten diese Pläne. Die politischen Verwerfungen und Umwälzungen der Weimarer Republik begünstigten die extreme Radikalisierung Himmlers, an deren Ende die enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit Adolf Hitler und der Eintritt in die NSDAP standen.
Den Lebensweg Heinrich Himmlers bis zum Beginn der NS-Herrschaft 1933 hat der Sozialwissenschaftler Dr. Klaus Mües-Baron (49) in seiner Dissertation im Fach Politikwissenschaft an der Universität Oldenburg akribisch untersucht. Die Arbeit ist jetzt im Verlag Vandenhoeck & Ruprecht erschienen.*
Als ideologisches Fundament erweise sich laut Mües-Baron ein sich zunehmend radikalisierender Antisemitismus Himmlers, der sich wie ein roter Faden durch seine gesamte Biographie ziehe. Dieser extreme Antisemitismus habe ihm zum „festen und unabänderlichen Erklärungsansatz für alle Lebenssituationen“ gedient. Hinzu seien als entscheidende persönliche Eigenschaften ein großes Organisationstalent, ausgeprägte Zielstrebigkeit sowie eine rücksichtslose Härte gegenüber sich selbst und anderen gekommen, die in ihrer unheilvollen Kombination den Aufstieg Himmlers zum „Reichsführer SS“ ermöglicht hätten.
Die Studie thematisiert die Zeit bis zum 30. Januar 1933. Die persönliche Biographie Himmlers ist eingebettet in eine grundlegende Darstellung der frühen Organisation der SS, der Durchsetzung des „Führerprinzips“ innerhalb der NSDAP sowie der neuartigen Propagandaarbeit, die sich als entscheidende Eckpunkte auf dem Weg zur Reichskanzlerschaft Hitlers erwiesen. Obgleich Himmler auch selbst ein Produkt dieser Zeit ist, war er zugleich eine Person, so Mües-Baron, die „stets im vollen Bewusstsein über die realen Konsequenzen seines Handelns agierte und dessen beabsichtigte Ziele Millionen Menschen das Leben kosten sollten“.
Mües-Baron studierte Politikwissenschaft in Heidelberg, Göttingen und Oldenburg. Gutachter seiner Dissertation waren der Politikwissenschaftler Prof. Dr. Gerhard Kraiker und der Historiker Prof. Dr. Werner Boldt. Zurzeit ist der Wissenschaftler in Löcknitz (Landkreis Uecker-Randow) in der Erwachsenenbildung tätig.

* Klaus Mües-Baron, Heinrich Himmler – Aufstieg des Reichsführers SS (1900-1933), 561 Seiten, 67,90 EURO, ISBN 978-3-89971-800-3, Verlag Vandenhoeck & Ruprecht V&R unipress, Göttingen 2011

Rezensionsexemplare können beim Verlag angefordert werden: Vandenhoeck & Ruprecht GmbH & Co. KG, Theaterstraße 13, 37073 Göttingen

Auf dem Foto: Dr. Klaus Mües-Baron

ⓘ www.v-r.de/de/Muees-Baron-Heinrich-Himmler/t/389971800
 
ⓚ Kontakt:
Dr. Klaus Mües-Baron, Tel.:039754-526226, Mobil: 017-24324640
E-Mail: K.Muees-Baron(Klammeraffe)lkuer.de
 
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