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Jörg Peters

 

07. Juni 2011   216/11   Wissenschaftliche Tagung

„Grenzüberschreitungen“: Niederdeutsche Sprachforscher tagen erstmals in Oldenburg

Oldenburg. „Grenzüberschreitungen“ – unter diesem Motto steht die 124. Jahresversammlung des Vereins für niederdeutsche Sprachforschung (VndS), die vom 13. bis 16. Juni erstmals an der Universität Oldenburg (Bibliothekssaal) stattfindet. Zu der Tagung, die der Verein in Kooperation mit dem Oldenburger Institut für Germanistik ausrichtet, werden über 80 WissenschaftlerInnen aus Schweden, Dänemark, Belgien, den Niederlanden, Russland und Deutschland erwartet.
„Es handelt sich um die größte und wichtigste wissenschaftliche Fachtagung zum Niederdeutschen. In Verbindung mit dem 2008 eingerichteten Schwerpunkt Niederdeutsch am Institut für Germanistik wird die Tagung dazu beitragen, die Rolle der Universität als Forschungsstandort im Bereich Niederdeutsch im internationalen Kontext hervorzuheben“, sagte Prof. Dr. Jörg Peters, der den Oldenburger Schwerpunkt leitet.
Grenzüberschreitungen seien notwendig, um kulturelle Eigenarten und kulturelle Differenz zu verstehen, erklärte die VndS-Vorsitzende Prof. Dr. Ingrid Schröder (Universität Hamburg). Sie manifestierten sich in der Sprachwissenschaft in der Berücksichtigung verschiedener Sprachräume, Sprachperioden und Textsorten, in der Analyse von Sprachkontakt und Sprachwandel sowie in der Modellierung des Sprecherwissens über Sprachstruktur und Sprachgebrauch. Die Jahrestagung thematisiert „Grenzüberschreitungen“ auf vielfältige Weise: Die Vorträge thematisieren beispielsweise die Bilderhandschrift des mittelalterlichen Oldenburger Sachsenspiegels, die sprachlichen Merkmale in deutsch-russischen Gesprächsbüchern, die Bildung der modernen niederländischen Standardsprache, der Schreibsprachenwechsel in frühneuzeitlichen Rechtstexten, die Ortsnamen zwischen Rhein und Elbe und die aktuellen Spracheinstellungen zum Niederdeutschen.
Neben Vorträgen bietet die Jahrestagung ein umfangreiches Rahmenprogramm. Zu den Highlights zählen die Präsentationen der kostbaren mittelalterlichen Bilderhandschrift des Oldenburger Sachsenspiegels in der Landesbibliothek sowie der ältesten (vor-)niederdeutschen Schriftzeugnisse, der Weserrunenknochen, im Landesmuseum Natur und Mensch.

Der Verein für niederdeutsche Sprachforschung (VndS) ist eine wissenschaftliche Gesellschaft mit derzeit ca. 400 Mitgliedern. Er hat das Ziel, die niederdeutsche Sprache und Literatur in ihrer sprachkulturellen Erscheinungsvielfalt in Geschichte und Gegenwart zu erforschen. Damit will der Verein einen Beitrag zum Verständnis der kulturellen Vielfalt in Europa und zu ihrer Erhaltung in der Gegenwart leisten.

ⓘ www.niederdeutsch.uni-oldenburg.de/
 
ⓚ Kontakt:
Prof. Dr. Jörg Peters, Institut für Germanistik, Tel.: 0441/798-4589, E-Mail: joerg.peters(Klammeraffe)uni-oldenburg.de
Prof. Dr. Ingrid Schröder, Universität Hamburg, Tel. 040 /42838-2723 oder -4779; E-Mail: ingrid.schroeder(Klammeraffe)uni-hamburg.de
 
(Stand: 19.01.2024)  | 
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