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Niko Paech

Reinhard Pfriem

 

03. Juni 2015   222/15   Forschung

Nachhaltige Ernährungswirtschaft: Universität koordiniert großangelegtes Forschungsprojekt

Oldenburg. Lebensmittelskandale, Umweltverschmutzung, Überdüngung, Klimawandel, Versorgungsprobleme auf dem Land: Das etablierte Ernährungssystem befindet sich in einer Krise. Ein Wandel zu einer nachhaltigen Wirtschaftsweise im Ernährungsbereich sei notwendig, so die Meinung vieler Experten. Die Möglichkeiten dieses Wandels untersucht das großangelegte Forschungsprojekt „nascent – Neue Chancen für eine nachhaltige Ernährungswirtschaft durch transformative Wirtschaftsformen“, das Prof. Dr. Reinhard Pfriem, Hochschullehrer für Unternehmensführung und Betriebliche Umweltpolitik an der Universität Oldenburg, leitet.
Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert „nascent“ mit rund 850.000 Euro. Neben Pfriem sind der Oldenburger Postwachstumsökonom apl. Prof. Dr. Niko Paech, Prof. Dr. Cordula Kropp, Sozialwissenschaftlerin an der Hochschule München, und Dr. Christa Müller von der Stiftungsgemeinschaft „anstiftung und ertomis“ mit ihren Wissenschaftlichen MitarbeiterInnen an dem Projekt beteiligt. Unterstützung erhalten die WissenschaftlerInnen durch zahlreiche Praxis-, Transfer- und BeratungspartnerInnen im gesamten Bundesgebiet.
Urban Gardening, Solidarische Landwirtschaft, Erzeuger-Verbraucher-Gemeinschaften oder regionale Lebensmittelnetzwerke sind Beispiele neuer Formen nachhaltiger Ernährungswirtschaft. Urban Gardening steht für freiwilligen und gemeinschaftlichen Gartenbau auf städtischen Flächen. Bei der Solidarischen Landwirtschaft kooperieren Verbrauchergruppen auf lokaler Ebene mit einem Vertragslandwirt und geben ihm eine Abnahmegarantie der landwirtschaftlichen Erzeugnisse. Erzeuger-Verbraucher-Gemeinschaften organisieren den Zusammenschluss von Verbrauchern zum gemeinsamen Einkauf größerer Lebensmittelmengen direkt vom Erzeuger. „All diese Projekte sind geprägt von einem neuen Verständnis des Zusammenwirkens von Konsumenten und Produzenten. Sie eint, dass der Verbraucher seine Fremdversorgung aufgibt – zugunsten eines transparenten, selbstbestimmten und nachhaltigen Konsums“, erklärt Pfriem.
Das Projekt „nascent“ rückt diese neuen und oftmals unkonventionellen Wirtschaftsformen und -initiativen ins Zentrum der Forschung und untersucht deren Potenziale zur Transformation des etablierten Ernährungssystems. Dafür analysiert es Initiativen in fünf Regionen Deutschlands: Oldenburg und Umland, Berlin und Umland, Leipzig und Dresden, München und Umland sowie Freiburg im Breisgau und Umland. Das Projektteam erarbeitet daraus eine Typologie der Initiativen, kristallisiert ihre unterschiedlichen Motivationen und Interessen heraus.
Zusätzlich kooperieren die WissenschaftlerInnen mit internationalen Partnern, um die Entwicklung nachhaltiger Ernährungssysteme im Ausland zu berücksichtigen. Anhand dieser Ergebnisse wollen sie Diffusionspotenziale aufzeigen und zielgruppenspezifische Informationsangebote bereitstellen, so dass eine nachhaltige Entwicklung des Ernährungssystems unterstützend vorangetrieben werden kann.

ⓘ www.uni-oldenburg.de/laub/
 
ⓚ Kontakt:
Prof. Dr. Reinhard Pfriem, Unternehmensführung/Betriebliche Umweltführung, Tel.: 0441/798-4182, E-Mail: reinhard.pfriem(Klammeraffe)uni-oldenburg.de.
 
(Stand: 19.01.2024)  | 
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