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Sandra Künzler

Saskia Rathjen

Thomas Müller

29. Juni 2017    230/17    Forschung

Forscher stellen neue Katalysatoren her

Herausragende Forschungsarbeit künstlerisch auf Deckblatt eines renommierten Fachjournals dargestellt

Oldenburg. Eine neue Klasse Katalysatoren – also Moleküle, die chemische Reaktionen beschleunigen – hat eine Gruppe NachwuchswissenschaftlerInnen um Prof. Dr. Thomas Müller vom Institut für Chemie an der Universität Oldenburg entwickelt. Anders als Katalysatoren aus sogenannten seltenen Übergangsmetallen, bestehen die Verbindungen aus häufig vorkommenden Elementen. Sie sind daher im Vergleich zu den heute eingesetzten, teuren und meist giftigen Katalysatoren günstiger und umweltverträglicher. Die neuen Reaktionsbeschleuniger könnten beispielsweise schwer abbaubare Fluorkohlenwasserstoffe, die unter anderem als Kältemittel dienen und einen Teil der Treibhausgase ausmachen, in harmlose Kohlenwasserstoffe umsetzen. Die Ergebnisse sind in dem renommierten Fachjournal „Chemistry – A European Journal“ erschienen, das das Thema auf der Titelseite präsentiert.

Ein Katalysator nimmt zwar an einer Reaktion zwischen Molekülen teil und bildet dabei eine vorübergehende Zwischenstufe. Sobald jedoch das gewünschte Produkt entstanden ist, wird der Katalysator wieder unverändert frei und kann erneut die Reaktion beschleunigen. Dem Oldenburger Team um Erstautorin Dr. Natalie Kordts, die inzwischen in der chemischen Industrie arbeitet, ist es gelungen, Katalysatoren herzustellen, die ähnlich reaktionsfreudig wie die bisher verwendeten Reaktionsbeschleuniger sind. „Wir haben die Hauptgruppenelemente Silizium, Sauerstoff und Schwefel so kombiniert, dass sie ähnliche Eigenschaften wie die Katalysatoren aus Übergangsmetallen haben“, erklärt Sandra Künzler, die an der Studie maßgeblich beteiligt war. Zurzeit entwickeln die Chemiker die Katalysatoren weiter „In Zukunft könnten sie für die chemische oder pharmazeutische Industrie von Interesse sein“, ergänzt Doktorandin Saskia Rathjen.

N. Kordts, S. Künzler, S. Rathjen, T. Sieling, H. Großekappenberg, M. Schmidtmann & T. Müller (2017). Silyl Chalconium Ions: Synthesis, Structure and Application in Hydrodefluorination Reactions. Doi:10.1002/chem.201700995   

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Den sogenannten Katalysezyklus hat Dr. Natalie Kordts für das Titelblatt des Fachmagazins künstlerisch dargestellt: Die Katze (englisch: cat) symbolisiert den Katalysator (englisch: catalist), dessen wichtigster Bestandteil ein Kation – ein positiv geladenes Teilchen – ist (englisch: cation). Die Beutetiere auf dem Bild stehen für die umgesetzten Moleküle. Foto: Natalie Kordts

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Prof. Dr. Thomas Müller, Tel.: 0441/798-3874, E-Mail:

(Stand: 19.01.2024)  | 
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