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Dagmar Freist

Henrik Mouritsen

20. Juli 2017    254/17    Veranstaltungsankündigung

„Ein frey und offen Landt?“

Doppelausstellung lässt dänisch-oldenburgische Personalunion lebendig werden

Oldenburg. Sie ging als „Dänisch-oldenburgische Personalunion“ in die Geschichte ein – die Zeit von 1667 bis 1773, in der Oldenburg unter dänischer Herrschaft stand. In diesem Jahr jährt sich der Beginn dieser Epoche zum 350. Mal. Aus diesem Anlass haben Lehrende und Studierende am Institut für Geschichte der Universität Oldenburg unter Leitung der Historikerin Prof. Dr. Dagmar Freist die Ausstellung „Ein frey und offen Landt“ entwickelt. Das Besondere: Die Schau schlägt eine Brücke zur Philatelie und damit zu einer weiteren Ausstellung: Auf Initiative des Oldenburger Biologen und Philatelisten Prof. Dr. Henrik Mouritsen zeigen Privatsammler dänischer und deutscher Philatelistenverbände fünf außergewöhnliche postgeschichtliche Sammlungen zum Thema.

Am Freitag, 28. Juli, öffnet die Doppelausstellung um 10.30 Uhr im Bibliothekssaal der Universität (Campus Haarentor, Uhlhornsweg 49-55) und ist dort bis einschließlich Sonntag, 30. Juli, zu sehen (Freitag bis 18.00 Uhr, Samstag von 10.00 bis 18.00 und Sonntag von 10.00 bis 16.00 Uhr). Begleitend laden das Institut für Geschichte, die Universitätsbibliothek und die Philatelistenverbände zu diversen Veranstaltungen ein: Mehrfach ist der Film „Historische Tagesschau – ein frey und offen Landt“ zu sehen – ein Gemeinschaftsprojekt ehemaliger Oldenburger Schülerinnen und Schüler, Studierender und des Projekts Forschen@Studium der Universität Oldenburg – außerdem werden Führungen angeboten. Das Gesamtprogramm der Doppelausstellung, zu dem auch öffentliche philatelistische Vorträge gehören, findet sich unter uol.de/r/personalunion_programm. Am 31. Juli zieht die historische und philatelistische Ausstellung dann ins Foyer der Universitätsbibliothek, wo sie bis zum 28. August als Faksimile zu sehen sein wird.

Der erste Teil der Doppelausstellung ist in den vergangenen beiden Semestern im Rahmen einer Lehrveranstaltung am Institut für Geschichte entstanden. Kooperationspartner sind das Bibliotheks- und Informationssystem der Universität, das  Niedersächsische Landesarchiv Oldenburg, das Deutsche Schifffahrtsmuseum Bremerhaven und die Oldenburgische Landschaft. Die Studierenden recherchierten in diversen Oldenburger Archiven und fuhren auch nach Kopenhagen, wo sie das Dänische Nationalmuseum und das Nationalarchiv aufsuchten. Entstanden ist eine Ausstellung, die laut Freist erst den Anfang einer bislang weitgehend unbekannten Geschichte dänisch-oldenburgischer Verbundenheit erzählt. Sie gliedert sich in die Themenschwerpunkte Raum und Herrschaft, Raum und Handel, Raum und Ordnung sowie Raum und Kommunikation. Originaldokumente und Raritäten aus dem Niedersächsischen Landesarchiv in Oldenburg sowie Stationen zu Brieffalttechniken und zur Kunst des Briefeschreibens laden die Besucher zu einer historischen Entdeckungsreise ein.

Der zweite Ausstellungssektor widmet sich ganz der Philatelie. Exponate mehrerer Privatsammler aus deutschen und dänischen Philatelistenverbänden bieten den Besuchern einen neuen Zugang zur „Dänenzeit“. „Briefmarken erzählen uns viel über die Geschichte und Kultur des Landes, aus dem sie stammen“, sagt Mouritsen. „Mit unserer Ausstellung wollen wir die eigentlich offensichtliche Verbindung zwischen Geschichte und Postgeschichte herausstellen“. Zwei der insgesamt fünf ausgestellten Sammlungen gehören laut Mouritsen zu den wertvollsten „Oldenburgern“ – das Großherzogtum gab im 19. Jahrhundert eigene Briefmarken heraus. Eine weitere Sammlung zeigt königliche Briefe, die von allen dänischen Regenten von Frederik II. bis Christian IX. unterschrieben wurden. Die vierte Schau widmet sich der wechselvollen Geschichte der dänischen Herzöge Schleswigs und Holsteins. „Die letzte Sammlung erzählt eine Geschichte voller Lügen und Intrigen, aber auch Romantik am dänischen Königshof: Die berühmte ‚Ménage-à-trois‛ der Struensee-Affäre im 18. Jahrhundert“, sagt Mouritsen.

Begleitend zum Hauptausstellungswochenende findet vom 28. bis 30. Juli im Sportzentrum der Universität die bilaterale Briefmarkenausstellung Dänemark – Deutschland als Wettbewerbsausstellung statt, zu der bis zu 2000 Philatelisten beider Länder erwartet werden.

Weblinks

Bilder

  

Im Dezember 1659 schreibt Graf Anton Günther diesen Brief an Herzog Friedrich Wilhelm II. von Sachsen-Altenburg. Er wünscht ihm ein frohes neues Jahr und drückt seine Hoffnung aus, dieses in Frieden und gegenseitigem Verständnis verbringen zu können. Das rückseitige Lacksiegel trägt die Inschrift: Anton Günt(er) Com(es) in Oldenb(urg) et Delm(enhorst), D(om)inus in Jev(er) et Knip(hausen). Foto: privat

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Dieser Brief ging um 1860 von Varel nach Santiago de Kuba. Das Besondere: Die Oldenburger Briefmarken, denn diese wurden für Briefe in entlegene Gegenden kaum genutzt. Der Versand von Varel nach Kuba kostete übrigens 7¾ Silbergroschen. Foto: privat

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Kontakt

Prof. Dr. Dagmar Freist, Institut für Geschichte, Tel.: 0441/798-4640, E-Mail:

Prof. Dr. Henrik Mouritsen, Bund Deutscher Philatelisten, Tel.: 0441/798-3081, E-Mail:

(Stand: 19.01.2024)  | 
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