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18. Oktober 2018   336/18    

Auftakt 18/19: Feierlicher Start ins Akademische Jahr mit Ökonom Hans-Werner Sinn

Oldenburg. Mit dem Ökonom Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Hans-Werner Sinn als Festredner haben heute die Universität Oldenburg und die Universitätsgesellschaft Oldenburg e.V. (UGO) in einer gemeinsamen Veranstaltung das Akademische Jahr eröffnet. Sinn widmete sich in seinem Vortrag vor rund 800 Gästen aus Stadt, Region und Universität der Frage: „Die Entwicklung der Weltwirtschaft: Trump, Brexit, Eurokrise. Was wird aus Deutschland?“ Der Öffentlichkeit ist Sinn vor allem durch die Wirtschaftsanalysen des Münchener ifo Instituts bekannt, dessen Präsident er bis 2016 war, sowie durch seine Stellungnahmen zu aktuellen Wirtschaftsthemen. „Die Zeiten sind wieder unruhig. Politische Weichenstellungen, die wir nicht in der Hand haben, bedrohen das ökonomische Gleichgewicht Europas“, betonte Sinn in seinem Vortrag. Europa müsse nun zusammenhalten, um seine Wirtschaft endlich wieder flott zu kriegen. Dies könne nicht durch Wunschdenken geschehen, sondern nur durch eine Politik, die sich den ökonomischen Realitäten stelle, so der Ökonom.  

„Jeder Auftakt eines neuen Jahres ist auch Schlusspunkt des vorangegangenen. Nutzen wir diesen Abend also für einen Blick zurück auf die großen Erfolge der Universität und auf die Aufgaben, die uns die Zukunft stellt. Dazu gehören ohne Zweifel, weiterhin innovative Forschung mit frischen Denkansätzen zu betreiben, die noch junge Medizinische Fakultät zu etablieren und unsere Studierenden zu fachlich versierten, kritikfähigen und verantwortungsbewussten Mitgliedern unserer Gesellschaft auszubilden“, erklärte Universitätspräsident Prof. Dr. Dr. Hans Michael Piper in seiner Ansprache. Der Vorsitzende der Universitätsgesellschaft, Hon. Prof. Dr. Werner Brinker, unterstrich in seiner Rede die Bedeutung von wissenschaftlichen Diskursen. „Wir als Universitätsgesellschaft wünschen uns den offenen, kritischen Dialog, den fachlichen Gedankenaustausch zwischen Wissenschaftlern unterschiedlicher Disziplinen, und wir wollen Wissenschaftlern die Möglichkeit geben, ihre Arbeiten der Öffentlichkeit zu präsentieren“, sagte Brinker.

Im Rahmen der Veranstaltung ehrte Universitätspräsident Piper den langjährigen Präsidenten der Universität Groningen, Prof. Dr. Sibrand Poppema, mit der Universitätsmedaille. In seiner Laudatio würdigte er die Verdienste Poppemas, der als Dekan der dortigen Medizinischen Fakultät und von 2008 bis 2018 als Präsident der Universität Groningen den gemeinsamen europäischen Studiengang Humanmedizin maßgeblich vorangetrieben habe. Diese einzigartige, grenzüberschreitende Zusammenarbeit in der Medizin sei 2010 entscheidend gewesen für das positive Votum des Wissenschaftsrats zur Gründung einer Medizinischen Fakultät in Oldenburg. Poppema habe damit in herausragender Weise zur weiteren Entwicklung der Universität Oldenburg beigetragen, sagte Piper.

Gleich zweimal vergab die UGO in diesem Jahr den mit 5.000 Euro dotierten „Preis für exzellente Forschung“: an die Physikerin Dr. Antonietta De Sio und an die Biologin Dr. Maren Striebel. Die Kulturwissenschaftlerin Dr. Stefanie Mallon erhielt den mit 2.000 Euro dotierten „Preis für herausragende Promotion“.

Den musikalischen Rahmen gestalteten Studierende unter der Leitung von Axel Fries, Peter Janßen und Volker Schindel vom Institut für Musik. Die Gäste erlebten ein Posaunenquartett, die Soulband der Uni und Auszüge aus „Alias Alice“. Das Musiktheaterprojekt hatte Schindel erstmals im Juni mit großem Erfolg zur Aufführung gebracht. Die Festveranstaltung schloss mit einem Empfang im Foyer des Hörsaalzentrums. Hier präsentierten zudem junge Existenzgründer den Gästen ihre Geschäftsideen.

Die Preisträgerinnen

Dr. Antonietta De Sio untersucht, wie in bestimmten Materialien mit Hilfe von Licht Strom erzeugt werden kann. Die gebürtige Italienerin, die am Institut für Physik der Universität Oldenburg promoviert hat, baute in der Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Christoph Lienau ein einzigartiges Labor für die zweidimensionale Laserspektroskopie auf. Dank dieses Verfahrens kann sie mithilfe von Lichtblitzen – die zehn Milliardstel Millionstel Sekunden kurz sind – Filme von der Licht-Strom-Wandlung aufnehmen. Diese zeigen, welche quantenmechanischen Prozesse der Energiewandlung in Nanomaterialien zugrunde liegen. Eines der Forschungsziele De Sios: organische Solarzellen oder Solarzellen aus anderen Materialien effizienter zu machen.

Dr. Maren Striebel untersucht den Einfluss von Umweltveränderungen auf Plankton-Lebensgemeinschaften in Meeren und Seen. Die Biologin studierte an den Universitäten Ulm und München, wo sie 2008 auch promovierte. Nach Forschungsaufenthalten in Norwegen und Österreich ist sie seit 2012 am Institut für Chemie und Biologie des Meeres (ICBM) der Universität Oldenburg am Standort Wilhelmshaven tätig. Striebel baute dort einzigartige Versuchsanlagen mit auf, die so genannten Planktotrone. In diesen 600-Liter-Behältern können Umweltforscher unter realistischen Bedingungen testen, wie Lebensgemeinschaften aus Algen, winzigen Krebsen und Bakterien auf höhere Temperaturen, Nährstoffmangel oder auch Stürme reagieren.

Dr. Stefanie Mallon hat ihre Promotion zum Thema „Das Ordnen der Dinge“ bei Prof. Dr. Karen Ellwanger am Institut für Materielle Kultur der Universität Oldenburg abgeschlossen. Die Aufräumpraxis ist ein bislang vernachlässigtes Feld in der wissenschaftlichen Auseinandersetzung. Denn es ist nicht so selbstverständlich wie es scheint, dass die permanent entstehende Unordnung im häuslichen Umfeld immer wieder aufgeräumt wird. An diesem Alltagsthema hat die Kulturwissenschaftlerin nachverfolgt, wie sich gesellschaftliche Prozesse selbst organisieren und die Spielräume unserer Praktiken bestimmen. Zu den Forschungsschwerpunkten der Wissenschaftlichen Mitarbeiterin zählen neben Ordnung auch Materialität und Wissen.

Hinweis für die Kolleginnen und Kollegen der Presse:

Unter www.presse.uni-oldenburg.de/mit/2018/336.html finden Sie ab Freitag, 19. Oktober, 9.30 Uhr, Fotos der Veranstaltung zum Herunterladen.

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Eröffnung des Akademischen Jahres: Der Ökonom Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Hans-Werner Sinn hielt den Festvortrag. Foto: Universität Oldenburg

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Eröffnung des Akademischen Jahres (v.l.): UGO-Vorstandsvorsitzender Hon. Prof. Dr. Werner Brinker, Universitätspräsident Prof. Dr. Dr. Hans Michael Piper, Prof. Dr. Sibrand Poppema, langjähriger Präsident der Universität Groningen, und Festredner Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Hans-Werner Sinn. Prof. Dr. Sibrand Poppema erhielt auf dem Festakt die Universitätsmedaille. Foto: Universität Oldenburg

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Den UGO-Preis für herausragende Promotion erhielt die Kulturwissenschaftlerin Dr. Stefanie Mallon (l). Je einen UGO-Preis für exzellente Forschung erhielten die Physikerin Dr. Antonietta De Sio (2. v. l.) und die Biologin Dr. Maren Striebel. Die Preise übergab UGO-Vorstandsvorsitzender Hon. Prof. Dr. Werner Brinker. Foto: Universität Oldenburg

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Studierende des Instituts für Musik gestalteten den musikalischen Rahmen des Abends. Foto: Universität Oldenburg

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(Stand: 19.01.2024)  | 
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