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Meinhard Simon

28. August 2019   282/19    Wissenschaftliche Tagung

Internationale Experten für Meeresbakterien tagen in Oldenburg

Mehr als 100 Forscher diskutieren über neueste Erkenntnisse aus der Forschung

Oldenburg. Winzig aber wichtig: So lässt sich die Rolle der Meeresbakterien aus der Gruppe der Roseobacter zusammenfassen. Die Mikroben kommen in allen Weltmeeren vor – von den Polargebieten bis in die Tropen, von der Tiefsee bis ins Wattenmeer. Welche Rolle Roseobacter und andere Meeresbakterien für globale Stoffkreisläufe spielen, wie ihr Stoffwechsel funktioniert und wie sich die Überlebenskünstler an die unterschiedlichsten Umweltbedingungen anpassen – das diskutieren rund 100 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in Oldenburg. Forscher aus den USA, Kanada, China, Israel und aus verschiedenen europäischen Ländern nehmen an der Tagung „Marine Microbiota“ teil, die vom 28. bis 30. August im Alten Landtag stattfindet. Ausrichter der Veranstaltung ist der von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderte Transregio-Sonderforschungsbereich (SFB) „Roseobacter“.

„Roseobacter haben einen sehr vielseitigen Stoffwechsel und können sich dadurch gut an verschiedene Umweltbedingungen anpassen“, erläutert Prof. Dr. Meinhard Simon, Sprecher des SFB und Vizepräsident für Forschung und Transfer der Universität Oldenburg. Um der Vielseitigkeit der Mikroben auf die Spur zu kommen, erforscht das interdisziplinäre Team aus Oldenburg, Braunschweig, Göttingen und Bonn seit 2010 die Genetik, den Stoffwechsel, die Ökologie und die Verbreitung der Bakterien. Die Ergebnisse der bisherigen Forschung und die Herausforderungen für künftige Aktivitäten diskutieren die Wissenschaftler um Simon nun mit internationalen Kollegen. Dabei geht es unter anderem darum, wie die Bakteriengemeinschaften in den unterschiedlichen Regionen der Ozeane zusammengesetzt sind und wie einzelne Vertreter miteinander und mit anderen Organismen, wie etwa einzelligen Algen, interagieren. Die Wissenschaftler können dabei auf ein enormes Wissen zurückgreifen: Rund 600 Genome – also die Gesamtheit aller Gene eines Organismus – haben die Forscher des SFB und andere Roseobacter-Experten in den vergangenen Jahren entschlüsselt. Aus diesen und anderen Ergebnissen schließen die Wissenschaftler, dass das Zusammenleben der verschiedenen Bakterien im Meer sehr viel komplizierter ist, als noch vor wenigen Jahren angenommen. „Das Meerwasser verbindet die Bakterien untereinander, aber auch Bakterien und einzellige Algen stärker miteinander als gedacht. Die Mikroben haben einen ausgeprägten gemeinsamen Stoffwechsel“, betont Simon. Was dies für das Verständnis von Meeresökosystemen und die Rolle der Bakterien bedeutet, beleuchten die Forscher ebenfalls auf der Tagung.  

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Der Mikrobiologe Prof. Dr. Meinhard Simon ist seit 2010 Sprecher des Transregio-Sonderforschungsbereich "Roseobacter". Foto: Universität Oldenburg

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Kontakt

Prof. Dr. Meinhard Simon, Tel.: 0441/798-5361, E-Mail:

(Stand: 19.01.2024)  | 
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