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13. November 2019   389/19    Hochschulpolitik

Senat votiert für Vizepräsidenten

Verena Pietzner und Martin Fränzle sollen ab 2020 der Hochschulleitung angehören – Zweite Amtszeit für Jörg Stahlmann

Oldenburg. Nach Vorschlag von Präsident Prof. Dr. Dr. Hans Michael Piper hat der Senat der Universität Oldenburg heute die Chemiedidaktikerin Prof. Dr. Verena Pietzner als Vizepräsidentin für Studium, Lehre und Internationalisierung sowie den Informatiker Prof. Dr. Martin Fränzle als Vizepräsidenten für Forschung, Transfer und Digitalisierung bestätigt. Das Votum des Senats wird zusammen mit der Stellungnahme des Hochschulrats, der kommende Woche tagt, dem Niedersächsischen Wissenschaftsministerium (MWK) zur Entscheidung vorgelegt. Die zweijährige Amtszeit der nebenamtlichen Präsidiumsmitglieder beginnt voraussichtlich am 1. Januar 2020.

Der Senat votierte heute ebenfalls dafür, den hauptamtlichen Vizepräsidenten für Verwaltung und Finanzen, Jörg Stahlmann, vorzeitig und unter Verzicht auf Ausschreibung für eine zweite, nunmehr achtjährige Amtszeit zu bestellen. Auch dieses Votum wird in Kürze mit der Stellungnahme des Hochschulrats dem MWK zur Entscheidung vorgelegt. Stahlmann ist seit 2015 im Amt, zuvor hatte er es bereits kommissarisch vertreten.

Universitätspräsident Piper erklärte, er freue sich darauf, die „sich seit Jahren sehr dynamisch entwickelnde Universität“ in bewährter Zusammenarbeit mit dem Verwaltungs- und Finanzexperten Stahlmann sowie wiederum mit zwei ausgewiesenen Persönlichkeiten aus Forschung und Lehre weiter voranzubringen. „Schon jetzt danke ich den scheidenden Vizepräsidenten für ihren hochengagierten Einsatz“, so Piper. Die Amtszeit des amtierenden Präsidiums währt noch bis zum Jahresende. Pietzner folgt dann der Germanistin Prof. Dr. Sabine Kyora nach, die vier Jahre im Amt war, Fränzle löst den Biologen Prof. Dr. Meinhard Simon ab. Die Nachfolge von Sprachwissenschaftlerin Prof. Dr. Esther Ruigendijk – ebenfalls seit vier Jahren Vizepräsidentin – steht derzeit noch nicht fest.

Pietzner betonte in ihrer Rede vor dem Senat, ihre Hauptaufgabe der kommenden zwei Jahre werde die Einführung der sogenannten Systemakkreditierung sein. „Diese wird es der Universität ermöglichen, Studiengänge in eigener Verantwortung auf ihre Qualität hin zu prüfen sowie kontinuierlich an wissenschaftliche und gesellschaftliche Entwicklungen anzupassen.“ Zudem werde beim Weiterentwickeln der Abläufe in Studium und Lehre zwischen Fakultäten und zentralen Einheiten die Digitalisierung eine wichtige Rolle spielen. Den neuen Ressortzuschnitt, der Studium und Lehre sowie Internationalisierung vereint, sieht Pietzner als Chance für eine engere Verzahnung – etwa um „Mobilitätsfenster“ in den Studiengängen zu verankern: „Es gilt, unseren Studierenden den Weg ins Ausland zu ebnen und bisherige Hürden in der Studienorganisation abzubauen.“ Um Sprachbarrieren zu minimieren, setze sie zudem auf zusätzliche Lehrangebote in englischer Sprache.

Fränzle unterstrich die Bedeutung wissenschaftlicher Erkenntnis für unsere Gesellschaft, deren Entwicklung und Wandel. Dies zwinge dazu, Forschung und Transfer als Einheit zu betrachten. Exemplarisch dafür stehe auch der – erstmals an einer niedersächsischen Hochschule explizit benannte – Ressortteil „Digitalisierung“ mit seiner Vielschichtigkeit. Digitalisierung sei nicht nur technisches Hilfsmittel in Lehre, Forschung und Verwaltung, sondern ebenso ein transdisziplinäres Forschungsfeld unter anderem mit technischer, ethischer, rechtlicher und demokratietheoretischer Dimension und Folgen für den Einzelnen wie für die gesamte Gesellschaft. All dies müsse die künftige Digitalisierungsstrategie der Universität berücksichtigen, die es „in breitem überfachlichem Dialog“ zu erarbeiten gelte. Um sämtliche Zukunftsfelder der Universität zu fördern, werde er neue Forschungs- und Transfervorhaben systematisch unterstützen.

Stahlmann betonte in seiner Rede die Herausforderungen, die das stete Wachstum der Universität etwa hinsichtlich Studierendenzahl, Professuren, Forschungsprojekten und Beschäftigtenzahl mit sich bringe. Um Forschung, Studium, Lehre, aber auch Service und Verwaltung zu sichern, sei die erforderliche Infrastruktur wesentlich – ob es nun um energieeffiziente Gebäude, neue Flächen oder Rechnerkapazitäten und IT-Sicherheit gehe. Als Ziel für die kommenden Jahre nannte Stahlmann auch den weiteren erfolgreichen Ausbau der Medizinischen Fakultät, die etwa dringend ein zentrales Forschungs- und Lehrgebäude benötige. Innerhalb der Universität, aber auch mit Partnern wie beispielsweise den kooperierenden Krankenhäusern der Universitätsmedizin, seien zudem transparente Verwaltungsstrukturen unverzichtbar. Dabei lege er auch Wert auf ein neues Qualitätsmanagement und die weitere Digitalisierung. Im Zentrum, betonte Stahlmann, stünden für ihn bei alledem die Menschen, die die Universität ausmachten, und eine Kultur des Miteinanders.   

Zu den Personen:

Prof. Dr. Verena Pietzner ist seit 2014 Hochschullehrerin für Didaktik der Chemie an der Universität Oldenburg und leitet das Lehr-Lern-Labor „CHEMOL – Chemie in Oldenburg“. Nach dem Lehramtsstudium der Mathematik und Chemie in Bielefeld promovierte Pietzner an der Technischen Universität Braunschweig und habilitierte sich am dortigen Institut für Fachdidaktik der Naturwissenschaften. Bevor sie dem Ruf nach Oldenburg folgte, lehrte und forschte sie an den Universitäten Duisburg-Essen, Koblenz-Landau und Hildesheim. Pietzner beschäftigt sich unter anderem mit Kreativität sowie Computereinsatz im Chemieunterricht, fachübergreifendem Chemieunterricht sowie der chemiebezogenen Berufsorientierung. Ihre Forschung führte sie als Gastwissenschaftlerin an Hochschulen in Japan und Israel. Pietzner ist seit 2017 Studiendekanin der Fakultät V Mathematik und Naturwissenschaften.

Prof. Dr. Martin Fränzle ist seit 2004 Hochschullehrer für „Hybride Systeme“ an der Universität Oldenburg. Nach Informatikstudium und Promotion in Kiel war Fränzle ab 1997 als Wissenschaftlicher Mitarbeiter und Wissenschaftlicher Assistent in Oldenburg tätig. Bevor er 2004 den Ruf erhielt, forschte und lehrte er gut zwei Jahre lang als Associate Professor an der Dänischen Technischen Universität (DTU) in Kongens Lyngby nahe Kopenhagen. Zu seinen Arbeitsschwerpunkten gehören das mathematische Modellieren sowie die Überprüfung und Konstruktion sicherer und zuverlässiger cyber-physischer Systeme, also der Verschmelzung physischer  Objekte mit Informationstechnologie zu „smarten“ Infrastrukturen wie autonomen Fahrzeugen, Produktionsanlagen oder Versorgungsnetzen. Gastprofessuren und Forschungsaufenthalte führten ihn unter anderem nach Tallinn (Estland), Grenoble (Frankreich), Oxford (England) und an die Chinesische Akademie der Wissenschaften. Von 2013 bis 2015 war Fränzle Dekan der Fakultät II Informatik, Wirtschafts- und Rechtswissenschaften.

Jörg Stahlmann ist seit 25 Jahren an die Universität Oldenburg tätig. Nach seiner Verwaltungsausbildung bei der Göttinger Kreisverwaltung war er zunächst in der Personalabteilung der dortigen Universitätskliniken tätig, ehe er 1994 ins Finanzdezernat der Oldenburger Universität wechselte. 2007 übernahm er die Funktion des Dezernenten. Nebenberuflich absolvierte er ein Studium zum Betriebswirt. Mitte 2013 übernahm Stahlmann – zunächst kommissarisch – das Amt des Vizepräsidenten für Verwaltung und Finanzen.

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Das Leitungsteam der Universität ab 2020 ist fast komplett: Universitätspräsident Prof. Dr. Dr. Hans Michael Piper (links), die neue Vizepräsidentin für Studium, Lehre und Internationalisierung, Prof. Dr. Verena Pietzner (2. v. r.), der neue Vizepräsident für Forschung, Transfer und Digitalisierung, Prof. Dr. Martin Fränzle (rechts), und der hauptamtliche Vizepräsident für Verwaltung und Finanzen, Jörg Stahlmann. Foto: Universität Oldenburg/Daniel Schmidt

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Universitätspräsident Prof. Dr. Dr. Hans Michael Piper (5. v. l.) im Kreis der künftigen und amtierenden Vizepräsidenten: Neu ins Präsidium rücken zum Jahreswechsel Prof. Dr. Verena Pietzner (2. v. r.) und Prof. Dr. Martin Fränzle (rechts). Jörg Stahlmann (Mitte) bleibt nach dem Willen des Senats dem Präsidium für eine zweite Amtszeit erhalten. Prof. Dr. Sabine Kyora (links) und Prof. Dr. Meinhard Simon (2. v. l.) scheiden zum Jahresende aus, die Nachfolge von Prof. Dr. Esther Ruigendijk (3. v. l.) steht derzeit noch nicht fest. Foto: Universität Oldenburg/Daniel Schmidt

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(Stand: 19.01.2024)  | 
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