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Anna Levke Brütt

Lena Ansmann

18. Dezember 2019   428/19    Forschung

Gesundheitsverständnis verbessern

Oldenburger Versorgungsforschung erhält für eine neue Studie rund 360.000 Euro

Oldenburg. Was ist ein Aneurysma? Wieso benötige ich eine Untersuchung mit einem Magnetresonanztomographen (MRT)? Damit Patientinnen und Patienten Informationen, die ihre Gesundheit betreffen, besser verstehen und nutzen können, benötigen sie spezielle Kompetenzen. Eine Möglichkeit, diese Kompetenzen zu verbessern, besteht darin, die Kommunikationsfähigkeit von Krankenhausmitarbeiterinnen und -mitarbeitern zu stärken. So sind diese besser in der Lage, auf Bedürfnisse von Patienten einzugehen und sie während des Krankenhausaufenthaltes und im Umgang mit ihrer Erkrankung zu unterstützen. Genau darum geht es im Projekt „Wie für uns gemacht – Partizipativ angelegte Implementierung eines Kommunikationskonzepts zur Verbesserung der professionellen Gesundheitskompetenz“ (PIKoG) der Fakultät VI Medizin und Gesundheitswissenschaften der Universität Oldenburg. Kooperationspartner sind vier Universitätskliniken des Pius-Hospitals sowie die Jacobs University Bremen. Das Bundesministerium für Gesundheit fördert das Projekt mit rund 360.000 Euro.

Das Ziel des Vorhabens ist, dass Patientinnen und Patienten die Informationen zu ihrer Gesundheit besser verstehen und nutzen können. „Wir wollen die Gesundheitskompetenz der Patientinnen und Patienten stärken und sie so in die Lage versetzen, sich besser um die eigene Gesundheit zu kümmern“, sagt die Oldenburger Versorgungsforscherin Prof. Dr. Lena Ansmann, die gemeinsam mit ihrer Kollegin PD Dr. Anna Levke Brütt das Projekt leitet. „Eine wesentliche Voraussetzung ist dabei, dass die in der entsprechenden Gesundheitseinrichtung Beschäftigten auf die individuellen Informationsbedarfe der Patientinnen und Patienten eingehen können.“

Um die Kompetenzen von Klinik-Mitarbeitenden zu fördern, passt das Forschungsteam nun ein bereits erprobtes Kommunikationstraining an die Bedingungen in den beteiligten Universitätskliniken für Orthopädie und Unfallchirurgie, Gynäkologie, Innere Medizin – Onkologie sowie Viszeralchirurgie an. Dafür arbeiten die Versorgungsforscherinnen eng mit den Mitarbeitenden des Pius-Hospitals sowie den Patientinnen und Patienten zusammen. „Wir entwickeln ein Trainingsprogramm, das die Kommunikation vor allem mit solchen Patientinnen und Patienten verbessert, die Schwierigkeiten haben, Gesundheitsinformationen zu verstehen“, sagt Prof. Dr. Sonia Lippke, die als Gesundheitspsychologin der Jacobs University Bremen für das Training verantwortlich ist. 

Ergänzend erarbeitet das Oldenburger Forschungsteam gemeinsam mit den Mitarbeitenden praktische Maßnahmen, um im Klinikalltag besser mit Patientinnen und Patienten zu kommunizieren, damit diese zu „Expertinnen“ und „Experten“ ihrer eigenen Erkrankung und in die Lage versetzt werden, selbstbestimmt zu entscheiden.

Um das Kommunikationskonzept, dessen Umsetzung und Wirksamkeit zu evaluieren, befragen die Forschenden wiederholt und standardisiert die Klinik-Mitarbeitenden mit Patientenkontakt sowie Patientinnen und Patienten während und nach einem stationären Aufenthalt. Dabei werden Einschätzungen der Gesundheitskompetenz sowie der Kommunikationskompetenz vor und nach Einführung des Kommunikationskonzepts verglichen. Das PIKoG-Team wertet dann aus, wie sehr sich die Versorgung an den Patientinnen und Patienten orientiert. Ziel ist, das Konzept auch über das dreijährige Projekt hinaus langfristig in den Klinikalltag zu integrieren.

Weblinks

Kontakt

Prof. Dr. Lena Ansmann, Tel.: 0441/798-4165, E-Mail:

(Stand: 19.01.2024)  | 
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