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Hans Michael Piper

19. Dezember 2019   433/19    Personalie

Germanist Marron C. Fort verstorben

Oldenburg. Dr. Marron C. Fort, ehemaliger Leiter der Arbeitsstelle „Niederdeutsch und Saterfriesisch“ an der Universität Oldenburg, ist am 18. Dezember im Alter von 81 Jahren verstorben. Fort, 1938 in Boston geboren und seit 1988 deutscher Staatsbürger, war von 1986 bis 2003 Akademischer Oberrat an der Universität. Dabei widmete sich der Germanist der wissenschaftlichen Erforschung und Dokumentation des Saterfriesischen und der niederdeutschen Mundarten. Für seine Verdienste erhielt Fort im Jahr 2012 den Niedersächsischen Verdienstorden und 2015 den Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland.

„Mehr als 20 Jahre lang hat Dr. Marron C. Fort an der Universität hervorragende Forschung zum Niederdeutschen und Saterfriesischen betrieben und damit den Grundstein für viele weitere wissenschaftliche Arbeiten auf diesem Feld gelegt. Dafür sind wir ihm zu großem Dank verpflichtet“, erklärte Universitätspräsident Prof. Dr. Dr. Hans Michael Piper.

Fort wuchs in New Hampshire (USA) auf und studierte Germanistik, Anglistik, Niederlandistik, Skandinavistik sowie Mathematik in Princeton (USA), Philadelphia (USA), an der Universität Freiburg sowie in Gent (Belgien). Ein Studienaufenthalt führte ihn 1963 erstmals nach Deutschland, und er begann an der Universität Freiburg über das in Vechta gesprochene Niederdeutsch zu arbeiten. Seine Promotion zu diesem Thema schloss er 1965 in Philadelphia ab. Von 1969 bis 1980 lehrte und forschte Fort als Professor für Germanistik an der Staatsuniversität New Hampshire. Zwei Gastprofessuren führten ihn 1976 und 1982 an die Universität Oldenburg, wo er 1986 endgültig blieb und sich insbesondere dem Saterfriesischen und den niederdeutschen Dialekten im Küstenraum zwischen Weser und Ems widmete.

Bekannt wurde er unter anderem durch die Veröffentlichung eines saterfriesischen Wörterbuchs (1980), zweier Bände mit Volkserzählungen in saterfriesischer Sprache (1985 und 1990) und der Übersetzung des Neuen Testaments und der Psalmen ins Saterfriesische (2000).

Fort legte immer großen Wert darauf, die zu erforschenden Sprachen selbst perfekt zu beherrschen. Nicht zuletzt dadurch erwarb er sich hohe Anerkennung in der Region und erhielt zahlreiche Ehrungen.  

Bilder

  

Dr. Marron C. Fort. Foto: Universität Oldenburg

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(Stand: 19.01.2024)  | 
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