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Andrea Hildebrandt

Daniel Hölle

Martin Bleichner

15. Oktober 2021   177/21    Personalie

„Hermine Heusler-Edenhuizen Preis“ geht an zwei Preisträger

Nachwuchsforscher beschäftigen sich mit dem Hören unter Realbedingungen und der Fähigkeit, Gesichter zu erkennen

Oldenburg. Daniel Hölle und Juan Felipe Quiñones Sánchez, Doktoranden im Department für Psychologie der Fakultät VI – Medizin und Gesundheitswissenschaften an der Universität Oldenburg, sind mit dem „Hermine Heusler-Edenhuizen Preis“ ausgezeichnet worden. Die Medizinische Fakultät und der Verein der Freunde und Förderer der Universitätsmedizin Nordwest e. V. würdigen damit Publikationen der beiden Nachwuchswissenschaftler in international angesehenen wissenschaftlichen Zeitschriften.

Neuropsychologe Daniel Hölle veröffentlichte im Magazin „Behavior Research Methods“ eine Studie seines Teams, bei der durch Geräusche verursachte Signalübertragungen im Gehirn ganz bewusst nicht unter Laborbedingungen, sondern im Alltag der Probanden aufgezeichnet wurden. Wichtigstes Element des Versuchsaufbaus war ein Smartphone. Dieses Gerät erzeugte akustische Signale und zeichnete die dadurch verursachten elektrophysiologischen Aktivitäten des Gehirns über Sensoren am Ohr der Probanden auf. So gelang es zum ersten Mal, solche Hirnaktivitäten für eine Dauer von sechs Stunden im Alltag zu dokumentieren. Damit zeigen die Wissenschaftler: Neurosensorische Prozesse im Gehirn sind auch außerhalb des Labors erforschbar.

Hölle hat die Forschungsarbeit als Mitglied der Arbeitsgruppe „Neurophysiologie des Alltags“ von Dr. Martin Bleichner verfasst, die im Rahmen des renommierten Emmy Noether-Programms der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert wird.

Der ebenfalls ausgezeichnete Neuropsychologe Juan Felipe Quiñones Sánchez beschreibt im Fachmagazin „NeuroImage“, dass die Fähigkeit, Gesichter zu erkennen, sowohl von der genetisch determinierten Veranlagung eines Menschen als auch von umweltbedingten Einflüssen abhängt. Zu diesem Ergebnis kamen Quiñones Sánchez und sein Team, nachdem sie bei rund 400 Zwillingen mit Hilfe spezieller MRT-Gehirnscans die Fasern von Nervenbahnen der sogenannten Weißen Substanz untersucht hatten, die für die Gesichtserkennung verantwortlich sind. Die Qualität dieser Fasern zeigte sich stärker von Umweltfaktoren beeinflusst als die Qualität der Hauptfasern der übrigen Weißen Substanz im menschlichen Körper.

Juan Felipe Quiñones Sánchez arbeitet und forscht in der Abteilung Psychologische Methodenlehre und Statistik unter der Leitung von Prof. Dr. Andrea Hildebrandt.

Der vom Verein Freunde und Förderer der Universitätsmedizin Nordwest gestiftete „Hermine Heusler-Edenhuizen-Preis“ ist nach der ersten in Deutschland niedergelassenen Frauenärztin benannt und wird einmal pro Semester verliehen. Auf Vorschlag der Forschungskommission entscheidet die Medizinische Fakultät gemeinsam mit dem Verein über die Vergabe. Angesichts der hohen Qualität beider Arbeiten wurden ausnahmsweise zwei Preisträger vorgeschlagen. Zu den Auswahlkriterien zählen unter anderem die wissenschaftliche Qualität der eingereichten Publikationen und das Maß der interdisziplinären Zusammenarbeit innerhalb der Fakultät oder mit dem Kooperationspartner auf niederländischer Seite, dem University Medical Center Groningen.

Weblinks

Bilder

  

Neuropsychologe Daniel Hölle wurde für seinen Artikel im Magazin "Behavior Research Methods" augezeichnet. Foto: Universität Oldenburg

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Juan Felipe Quiñones Sánchez erhält den Hermine Heusler-Edenhuizen Preis für seinen Artikel im Fachmagazin "NeuroImage". Foto: pivat

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Prof. Dr. Dr. Klaus Peter Kohse (l.) und Dr. Karl Harms vom Vorstand der Freunde und Förderer der Universitätsmedizin Nordwest e.V. (2.v.l.) überreichten gemeinsam mit Prof. Dr. Hans Gerd Nothwang, Dekan der Medizinischen Fakultät der Universität Oldenburg (r.), den Hermine Heusler-Edenhuizen Preis an den Nachwuchswissenschaftler Daniel Hölle (M.) und an Prof. Dr. Andrea Hildebrandt (2.v.r.), die den Preis für Juan Felipe Quiñones Sánchez entgegennahm, der nicht persönlich anwesend sein konnte. Foto: Universität Oldenburg

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Dr. Beena Punnamoottil, E-Mail:

(Stand: 19.01.2024)  | 
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