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Hochschulzeitung UNI-INFO

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< Inhalt 12/1995

Kulturelles

"Ein Käfig voller Narren"

Theateraufführung für die Universität

Nach dem großen Erfolg im vergangenen Jahr wird es auch am 16. Januar nächsten Jahres wieder eine Theateraufführung nur für die Universität im Oldenburger Staatstheater geben. Auf dem Programm steht eine der aufwendigsten Produktionen in der Geschichte des Theaters, das Musical "La Cage aux Folles" von Harvey Fierstein und Jerry Herman. Neben StudentInnen und Angehörigen der Universität mit ihren PartnerInnen sind auch die Mitglieder der Universitätsgesellschaft zum Theaterabend geladen. Die äußerst günstigen Karten gibt es ab 12. Dezember zum Einheitspreis von 20 Mark (Student-Innen 15 Mark) an den Kassen der Cafeterien in der Universität, in der Bibliothek und in der Carl von Ossietzky-Buchhandlung. Dabei wird nach Grundsatz verfahren, wer zuerst kommt, erhält die besten Karten.

Zum Stück: Krach im Haus von Georges, dem Nachtclubbesitzer von St. Tropez. Seine Zázá, Star der Revues, will nicht auftreten. Zázá heißt eigentlich Albin, ist ein Mann und lebt seine Bühnenexistenz zwischen Puder und Perücken auch privat. Die zwischen Streit und Versöhnung sorgsam ausbalancierte Partnerschaft der beiden Männer wird empfindlich gestört, als Jean Michel, Georges' Sohn - Produkt eines Seitensprunges - Heiratsabsichten äußert. Die Eltern der Auserwählten - stramme Vertreter der konservativen Partei für Tradition, Familie und Moral - haben sich zum Essen angesagt... Elemente der schwarzen englischen Komödie vereinen sich in diesem Musical, das sich inhaltlich an ein Theaterstück von Jean Poiret anlehnt, auf unnachahmliche Weise mit den großen Revue-Szenen des französischen Nachtclubs, heißt es dazu in der Ankündigung.

Der König David-Bericht

Stefan Heym zu Gast an der Universität

Am Mittwoch, 13. Dezember 1995, 10.00 Uhr, Vortragssaal der Universitätsbibliothek, liest der Schriftsteller und Politiker Stefan Heym aus seinem 1972 entstandenen Buch "Der König-David-Bericht". Heym, 1913 in Chemnitz als Sohn eines jüdischen Kaufmanns geboren, flüchtete 1933 in die USA. Aus Protest gegen den Korea-Krieg übersiedelte er 1952 nach Ostberlin. Hier wurde er insbesondere durch seine politischen Romane bekannt. Im Westen, wo Heym die meisten seiner Bücher drucken ließ, anvancierte er zum meistgelesenen DDR-Autor. Innerhalb der DDR galt er als Kritiker des Regimes und wurde u.a. wegen seiner Solidaritätserklärung für Wolf Biermann aus dem DDR-Schriftstellerverband ausgeschlossen. Nach der Maueröffnung gewann er 1994 bei der Bundestagswahl für die PDS ein Mandat, das er aus Protest gegen die geplante Diätenerhöhung kürzlich zurückgab.

Heym kommt auf Einladung des Seminars für Jüdische Studien, des Instituts für Evangelische Theologie und Religionspädagogik sowie der Fachkommission Germanistik nach Oldenburg. "Der König-David-Bericht" ist Thema einer Vorlesung von Prof. Dr. Friedemann Golka.

Sichtweisen auf Auschwitz - Eine Ausstellung

"Representations of Auschwitz" - eine Ausstellung, die der Kunsthistoriker Prof. Dr. Detlef Hoffmann im Rahmen eines TEMPUS-Projektes der EU gemeinsam mit StipendiatInnen konzipiert hat - zeigt Sichtweisen von Tätern, Opfern, Befreiern und jenen, die sich erst später mit Auschwitz und den Folgen auseinandersetzten. In Krakau und Weimar fand die Ausstellung große Beachtung. In Oldenburg ist sie vom 15. Dezember bis 28. Januar im Naturkundemuseum zu sehen. Eröffnung: 15. Dezember, 11.00 Uhr.

Swinging Library

Wer bis jetzt noch keine Karte für den Bibliotheksball "Swinging Library" am 9. Dezember 1995 hat, sollte sich beeilen: Es gibt nur noch wenige Plätze für den Ball, der im Erdgeschoß und 1. Etage (Zeitungsebene) der Bibliothek stattfindet. Eine Abendkasse wird nicht eingerichtet. Der Eintritt kostet 35 Mark. Dafür werden ein Buffet, eine Live-Band und Musik- und Showeinlagen geboten. Karten sind unter der Rufnummer 0441/798-2023 oder in der Bibliothek erhältlich.

Blendende Schönheiten

Die "blendenden Schönheiten", das sind Ellen Strobel und Pia Hoffmann aus Hamburg, präsentieren ihr neuestes Comedy-Programm "Thema Nr. 2" am Donnerstag, 7. Dezember 1995, um 20.00 Uhr im Unikum. Als weibliche Antwort auf Laurel und Hardy heben sie Banales mit ausgeprägtem Sinn für Groteskes auf humoristische Größe. Zwischen den beiden Frauen liegen stehend 20 Zentimeter Größenunterschied und A-Capella singend zwei Oktaven. Eintritt: 15 Mark (ermäßigt 12 Mark). Vorverkauf im Mensa-Foyer und im Kulturbüro des Studentenwerks in der Schwimmbad-Passage.

Literatour Nord mit Mordslesung

"Ich will meinen Mord" heißt das neue Buch der Schriftstellerin Birgit Vanderbeke, aus dem sie am Sonntag, 3. Dezember 1995, 11.00 Uhr, im Kulturzentrum PFL lesen wird. Es handelt sich um eine Veranstaltung der Literatour Nord 95/96. Literatour Nord ist eine literarische Vierstädtetournee, bei der sechs namhafte AutorInnen der deutschsprachigen Literatur neue Werke in Oldenburg, Bremen, Hamburg und Hannover vorstellen. Nach Abschluß der Lesesaison erhält eine/r aus dem Kreis der Eingeladenen den Preis der Literatour Nord, der von der DG Bank gestiftet wurde. Die Universität Oldenburg ist als Mitveranstalter durch Prof. Dr. Dirk Grathoff vertreten.

Weitere Lesungen: Burkhard Spinnen ("Langer Samstag"; 14.1.), Hans Joachim Schädlich ("Mal hören, was noch kommt", 11.2.), Raoul Schrott ("Finis terrae", 10.3.).

Robin Hood und Struwwelpeter auf der Kibum

Mit zeitgenössischer Musik wurde am 11. November die Kibum-Sonderausstellung "Robin Hood - Die vielen Gesichter des edlen Räubers" eröffnet. Rund 400 Exponate dokumentieren die Legendenbildung um die Symbolfigur von Sherwood Forest. Die von Dr. Kevin Carpenter, Anglist am Fachbereich 11 Literatur- und Sprachwissenschaften, konzipierte internationale Ausstellung ist noch bis zum 10. Dezember im Kulturzentrum PFL zu sehen. Den 150. Geburtstag von Heinrich Hoffmanns "Struwwelpeter" nahmen Studierende des Fachbereichs 2 Kommunikation/Ästhetik zum Anlaß, die Geschichten mit pädagogischem Zeigefinger als sinnlich erfahrbares "überdimensioniertes" Bilderbuch in einer zweiten Sonderausstellung zu präsentieren. Seit 1975 veranstalten die Stadt, Universität und Volkshochschule Oldenburg die bundesweit größte nichtkommerzielle Kinder- und Jugendbuchmesse.

(Stand: 19.01.2024)  | 
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