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Wissenschaft und Forschung

"Ausgrenzung und Urban Underclass"

Erste Projektkooperation von Studierenden der Universität Bremen und Oldenburg

Im Wintersemester 1998 begann das Lehrforschungsprojekt "Ausgrenzung und Urban Underclass" in Kooperation zwischen den Universitäten Bremen und Oldenburg. Vor dem Hintergrund der internationalen Debatte über Ausgrenzung, Exclusion und Urban Underclass untersuchen die ProjektteilnehmerInnen, ob sich derartige Phänomene in Oldenburg und/oder Bremen beobachten lassen.

Gegliedert ist das Projekt in drei Phasen. In der ersten fand eine theoretische Einarbeitung in die Thematik statt, vor allem ging es darum, die Forschungsfrage sowie den Untersuchungsgegenstand zu definieren. Die zweite Phase diente der Auseinandersetzung mit empirischen Erhebungsmethoden und schließlich der Ausarbeitung eines Interviewleitfadens sowie der Durchführung der Interviews. Das verbleibende Semester ist für die Auswertung der Interviews und das Verfassen des Projektberichtes vorgesehen.

Anhand der Rekonstruktion der Biografien einer Risikogruppe sollen die gesellschaftlichen Bedingungen erforscht werden, welche zu Ausgrenzungsmechanismen führen. Nach hitzigen Diskussionen einigten wir uns auf die Definition des Begriffes "Ausgrenzung" als einen Prozeß des Driftens an den Rand der Gesellschaft. Diesen wollen wir in vier Dimensionen (Arbeitsmarkt, Wohnen/Wohnumfeld, soziale Netzwerke und institutionelle Hilfen) operationalisieren.

Mit Hilfe von gemeinsamen Ortsbegehungen in Bremer und Oldenburger Problemvierteln sowie einer Exkursion nach Berlin ließ sich die im Raum stehende These, soziale Ausgrenzung sei visuell zu erfassen, widerlegen. Aufgrund dieser Erkenntnis schien es sinnvoll, die Risikogruppe über das Kriterium "Bildung" zu erfassen, letztlich wurden HauptschulabsolventInnen eines bestimmten Jahrgangs gewählt. Dabei lag es nicht in unserer Absicht, eine repräsentative Studie zu erstellen, sondern vielmehr, sich mit den jeweiligen Anforderungen der Planungs-, Erhebungs-, und Auswertungsphase auseinanderzusetzen.

Die Oldenburger und die Bremer Gruppe trafen sich wöchentlich in getrennten Plenen, deren Ergebnisse in Protokollen festgehalten wurden und über eine Internetwebside ausgetauscht werden sollten. Rückblickend betrachtet, fand das Medium Internet wenig Resonanz. Dagegen entwickelten sich gemeinsame Wochenendtreffen in Steinkimmen zu einem hervorragenden Forum, um den jeweils aktuellen Forschungsstand und weitere gemeinsame Vorgehensweisen abzugleichen. Bis dahin getrennt erarbeitete Ergebnisse wurden diskutiert, kritisiert, verteidigt, neu entwickelt. Der Lerneffekt dieser Treffen war enorm: einerseits wurde das inhaltliche Spektrum durch die jeweils zweite Gruppe erheblich erweitert, andererseits galt es, mit anders an die Problematik herangeführten Personen Ideen auszutauschen und Kompromisse zu erarbeiten, aber auch, Emotionen wie Ärger und Enttäuschungen zu bewältigen. Für die Verständigung zwischen den beiden Gruppen waren diese Plenen auf alle Fälle unerlässlich, weitere Treffen wären sicherlich sinnvoll gewesen, hätten aber das Zeitbudget der Studierenden und Lehrenden gesprengt.

Die AutorInnen denken auch im Namen ihrer KommilitonInnen und Lehrenden sprechen zu können, wenn sie die Teilnahme an dem Kooperationsprojekt zwischen den Universitäten Bremen und Oldenburg als einen intensiven, fortdauernden Lernprozess beschreiben. Der komplexe Ablauf eines Forschungsprojektes wurde durchlebt, als städteübergreifendes Projekt ließ es teilweise die Anwendung verschiedener Methoden zu, und darüber hinaus ist es für alle Studierenden eine Bereicherung, die Arbeitsweise einer anderen Universität kennenzulernen, ohne einen Wechsel vornehmen zu müssen.

Tanja Ehlers, Birgit Helms, Paul Behrens

Öko-Textilien für Massenmärkte

Vier-Millionen-Projekt zusammen mit der Wirtschaft

Ökologische Textilien kostengünstiger produzieren und vom "Wollsocken-Image" befreien ist das Hauptziel eines Forschungsprojektes, das jetzt unter Federführung von Prof. Dr. Uwe Schneidewind, Lehrstuhl für Produktion und Umwelt an der Universität Oldenburg, gestartet ist. Das Vorhaben mit dem Titel "Von der Öko-Nische zum ökologischen Massenmarkt im Bedürfnisfeld Textilien" wird drei Jahre lang vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) mit etwa vier Millionen Mark gefördert. Beteiligt sind auch der OTTO-Versand und die Klaus Steilmann GmbH & Co, eines der größten Textilunternehmen Europas.

Bisher fristen Öko-Textilien mit einem Marktanteil von unter fünf Prozent ein Nischendasein. Um dies zu ändern, will das Forschungsprojekt ein neuartiges Kostenmanagement entwickeln, das nicht nur das einzelne Unternehmen, sondern die gesamte so genannte Wertschöpfungskette (vom Rohstoffproduzenten bis zum Handel) umfasst. Ebenfalls zur Kostenreduktion beitragen sollen so genannte Positivlisten. Diese erleichtern die Auswahl von ökologisch optimierten und an den Kundenbedürfnissen ausgerichteten Vor- und Veredelungsprodukten.

Im Hinblick auf die Marktseite sollen neue Marketing- und Kommunikationsstrategien sowie ein ökologieorientierterAnsatz zum Strategischen Management entwickelt werden, der die Multifunktionalität eines Produktes stärker berücksichtigt. Zusammen mit innovativen Designkonzepten sollen so Marktsegmente erschlossen werden, die jenseits der heutigen Kundengruppen von Öko-Textilien liegen.

Schließlich wird zu diesem Zweck auch direkt am Produkt-Grundstoff angesetzt. Während sich ökologisch optimierte Textilangebote bisher fast ausschließlich auf Produkte aus Naturfasern - insbesondere Baumwolle - beschränken, werden im Rahmen des Forschungsprojektes auch Kunstfasern in die Analyse mit einbezogen.. Unter anderem wird der Frage nachgegangen, welche Kleidungsstücke für den Einsatz eines speziellen Polyester-Stoffes in Frage kommen, bei dessen Herstellung durch ein neuartiges Verfahren auf den sonst üblichen Einsatz des Schwermetalls Antimon verzichtet werden kann.

Einen engen Kontakt zur Unternehmenspraxis gewährleistet im Rahmen des Projektes die Zusammenarbeit mit dem OTTO-Versand und der Klaus Steilmann GmbH & Co., dessen Inhaber für sein Engagement im betrieblichen Umweltschutz kürzlich mit dem Deutschen Umweltpreis ausgezeichnet wurde. Kooperationspartner auf der wissenschaftlichen Seite sind Schneidewinds Oldenburger Kollege Prof. Dr. Reinhard Pfriem (Unternehmensführung und Betriebliche Umweltpolitik), Prof. Dr. Thomas Dyllick vom Institut für Wirtschaft und Ökologie an der Hochschule St. Gallen und Prof. Christiane Wöhler vom Fachbereich Design und Medien der Fachhochschule Hannover.

Molo Oldenburg!

Erster Gruppenbesuch in Port Elizabeth (Südafrika)

Molo" - das Xhosa Wort für "Hallo" - ist eines der Wörter der insgesamt 11 Landessprachen Südafrikas, das die 16 TeilnehmerInnen des Kooperationsprojektes zur LehrerInnenfortbildung in der Eastern Cape Province sehr schnell gelernt haben. Während ihres dreiwöchigen Aufenthaltes in Port Elizabeth und Umgebung im August 1999 lernten sie zum ersten Mal im direkten Kontakt ihre südafrikanischen KollegInnen kennen, die zum großen Teil in Schulen und Projekten in sozial und ökonomisch benachteiligten Gebieten (townships) arbeiten. Auf Oldenburger Seite wird dieses Projekt vom Zentrum für erziehungswissenschaftliche Studien im Nord-Süd-Verbund unter Leitung von Prof. Dr. Wolfgang Nitsch und Diplom-Pädagogin Claudia Lohrenscheit getragen, einer fachbereichsübergreifenden Arbeitsstelle in Verbindung mit dem Institut für Bildung und Kommunikation in Migrationsprozessen (IBKM). Es ist darüber hinaus Teil der Partnerschaft des Landes Niedersachsens mit der Eastern Cape Province und wird partiell aus Landesmitteln finanziert.

Die beteiligten LehrerInnen aus niedersächsischen Schulen, die Trainerlnnen und PädagogInnen aus Theaterprojekten und der Universität hatten sich über einen Zeitraum von eineinhalb Jahren auf diese erste Kooperationsphase in der Eastern Cape Province vorbereitet. Während ihrer regelmäßigen Arbeitstagungen und Gruppensitzungen wurde neben der inhaltlichen Vorbereitung auf die momentane Situation im südafrikanischen Bildungswesen ein intensives Kooperationsprogramm erarbeitet.

Dieses umfassende Programm beinhaltete Schulbesuche, Beobachtungen und Austausch mit Lehrerlnnen, Schulleitungen und -verwaltungen, die Zusammenarbeit mit Jugend- und Theaterprojekten in Port Elizabeth sowie gemeinsame Arbeitstagungen und Fortbildungsworkshops. Insgesamt war dieses erste Zusammentreffen für alle Beteiligten eine fruchtbare und intensive Begegnung, die die Motivation für die Fortsetzung des Projekts auf beiden Seiten gesteigert hat. Der Gegenbesuch der südafrikanischen Projektgruppe in Niedersachsen ist für den Zeitraum Juni 2000 geplant, während in der Zwischenzeit die Kontakte zwischen Schulen, Universitäten und Projekten über "Videobriefe", e-mail und Fax-Kommunikation, Fundraisingaktivitäten etc. weiterentwickelt und vertieft werden soll.

Der Grundstein für die Partnerschaft der Universität Oldenburg und der University of Port Elizabeth wurde im April 1998 mit der Unterzeichnung des Kooperationsabkommens gelegt. Seitdem hat sie sich durch gegenseitige Besuche, Gastvorträge von Dozentlnnen und Professorlnnen, studentischen Austausch und die Vermittlung von Stipendien durch private Unternehmer und das Land Niedersachsen beständig weiterentwickelt und belebt. Es hat sich deutlich gezeigt, dass eine Vertiefung des Abkommens durch die zusätzliche Vereinbarung eines gemeinsamen Kooperationsprojektes eine sowohl sinnvolle als auch lebendige Form und Struktur für die Zusammenarbeit der beiden Universitäten bietet. In diesem Rahmen verbindet das Projekt zur "LehrerInnenfortbildung in Niedersachsen und der Eastern Cape Province" die Ziele einer kooperativen, bi-nationalen Lehrerlnnenfortbildung mit der Erprobung internationaler Bildungsforschung und -praxis die - auch vor dem Hintergrund einer Entwicklungszusammenarbeit - durch die Beteiligten in beiden Universitäten, den Schulen und "Community"-Projekten getragen wird. Leider ist jedoch die Zusammenarbeit der Partneruniversitäten (auch im Rahmen des Projekts) bisher zum großen Teil eine One-Way-Kooperation. Deshalb sind wir besonders froh, dass nach eineinhalb Jahren schließlich eine erste Kandidatin für die Stipendien der Unternehmer Daun und Steinhoff gefunden wurde. Lindiwe Blaauw wird voraussichtlich zum kommenden Sommersemester ihre Arbeit zur Dissertation an der CvO- Universität Oldenburg beginnen.

Abschließend ein Aufruf zur Mitarbeit: Interessentlnnen für diese Zusammenarbeit, für Kontakte und Partnerschaften, die die Grenzen zwischen Menschen verschiedener Kulturen und Sprachen überschreiten und quer zu sozialen, ökonomischen und politischen Milieus liegen, melden sich bei Wolfgang Nitsch (wolfgang.nitsch@uni-oldenburg.de); oder Claudia Lohrenscheit (lohrensc @hrzl.uni-oldenburg.de).

Trinkwasserversorgung für die Nordseeinseln

Forschungsprojekt unter Beteiligung der Pflanzenökologie

Die Gewinnung und Bereitstellung von Trinkwasser in ausreichender Menge und Qualität wird eines der vorrangigsten und schwierigsten Probleme des kommenden Jahrhunderts sein. Betroffen sind davon auch die Nordseeinseln, die ihr Trinkwasser aus Süßwasserlinsen gewinnen, die natürlicherweise durch Salzwasser, aber auch durch anthropogene und naturgebundene Schadstoffe und durch zu hohe Ausbeutung bedroht sein können. Dies ist der Hintergrund eines interdisziplinären Forschungsprojekts auf den ostfriesischen Inseln Norderney und Langeoog sowie im Harlingerland, an dem WissenschaftlerInnen der Universitäten Oldenburg (Prof. Dr. Peter Janiesch, Arbeitsgruppe Pflanzenökologie, Fachbereich 7 Biologie-, Geo- und Umweltwissenschaften), Braunschweig (Prof. Dr. Jörg Wolff, Arbeitsgruppe Grundwasser und Boden) und Hannover (Prof. Dr. Richard Pott, Institut für Geobotanik, sowie Prof. Dr. Georgios Magoulas, Forschungsstelle Recht, Ökonomie und Umweltrecht) beteiligt sind. Das Projekt wird mit insgesamt 1,5 Mio. DM von der VW-Stiftung, der Stadt Nordeney und dem Oldenburgisch-Ostfriesischen Wasserverband finanziert.

Ziel des Forschungsvorhabens ist es, eine praktikable Konzeption für eine dauerhafte umweltschonende Grundwasser- und Bodenbewirtschaftung unter Beachtung der Belastbarkeit der Küstenlandschaft erarbeiten. Im Verbund von Hydrologie, Geobotanik, Pflanzenökologie und Sozioökonomie sollen außerdem ökologische Auswirkungen der Grundwasserbewirtschaftung und deren umweltökonomische und sozioökonomische Auswirkungen analysiert und nachhaltige umwelt- und sozialverträgliche Lösungsstrategien entwickelt werden, die auch auf andere Küstenregionen übertragbar sein sind. Dazu ist die Zusammenarbeit der beteiligten Disziplinen mit den örtlichen Verwaltungen, mit Dienstleistungsunternehmen, Landwirten und Naturschützern vorgesehen.

Auf den Spuren eines europäischen Schriftstellers

Niederländisch-deutsches Seminar über Heinrich von Veldeke / Groningen, Oldenburg und Bremen beteiligt

Im Jahre 1174 fand in Kleve die Hochzeit der Gräfin Agnes von Kleve mit dem Thüringer Landgrafen Ludwig III. statt. Zu dieser Großveranstaltung waren viele prominente Gäste geladen, aber auch nicht wenige Entertainer: Tänzer, Akrobaten, Sänger. Unter ihnen der limburgische Dichter Heinrich von Veldeke. Als Hochzeitsgeschenk brachte er ein aufsehenerregendes buchelin mit: das zum größten Teil vollendete Arbeitsmanuskript seines Eneas. Dieser Roman war eine Bearbeitung des anglonormannischen Roman d´Eneas, der 20 Jahre zuvor in Frankreich als einer der ersten höfischen Romane Literaturgeschichte geschrieben hat.

Für Veldeke und für die Gräfin, der er seinen Eneas gewidmet hatte, brachte die Hochzeit eine Enttäuschung. Denn die Handschrift wurde von einem gewissen Graf Heinrich gestohlen und nach Thüringen mitgenommen. "Des wart diu gravinne gram" heißt es im Epilog. Erst neun Jahre später bekam der Autor sein Manuskript wieder zurück und konnte dann den Roman vollenden. Mit seinem Eneas-Epos steht Veldeke als Vermittler der franzöischen Literatur am Anfang der Thüringer Dichterschule. Zu seinem Oeuvre gehört noch die Servatius-Legende, eine Maastrichter Heiligenlegende, die er in seiner Muttersprache, der Limburgischen Variante des Mittelniederländischen, verfasste. Auf seinem Repertoire standen außerdem Liebeslieder. "Wie wol sang er von minnen!" urteilteilte Gottfried von Straßburg über ihn.

Dieser maasländischer Dichter, dessen Wirkungsbereich sich vom heutigen Belgien bis in die neuen Bundesländer erstreckt, dessen Werke teilweise auf mittelniederländisch, teilweise auf oberdeutsch überliefert wurden, bietet für interdisziplinär ausgerichtete Philologen ein "gefundenes Fressen". Im Rahmen der Zusammenarbeit der Universitäten Oldenburg, Bremen und Groningen wird in diesem Wintersemester von vier Lehrenden der drei Universitäten ein gemeinsames Hauptseminar angeboten: "Maasländischer Dichter des 12. Jahrhunderts für das Kaiserreich? Heinrich von Veldeke im ‚niederländischen' und ‚deutschen' Sprachgebiet". Die 22 Teilnehmer, alle Studierende der Germanistik, Niederlandistik oder Mediävistik, besuchen während des Semesters an ihrer eigenen Universität einen wöchentlich stattfindenden Lektürekurs und treffen sich für das gemeinsame Hauptseminar in zwei Kompaktphasen, im Dezember in Oldenburg und im Februar 2000 in Groningen. Die Verkehrssprachen in diesen zweitägigen Arbeitstreffen sind Niederländisch und Deutsch. Die Studierenden bieten sich gegenseitig Unterkunft. Am 6. und 7. November fand als erste gemeinsame Veranstaltung eine Exkursion nach Maastricht statt. Diese Stadt im äußersten Süden der Niederlande ist eng mit Heinrich von Veldeke und mit dem von ihm besungenen heiligen Servatius verbunden. Auf dem Programm standen u.a. eine Stadtführung und eine Besichtigung der Servatius-Kirche.

Es ist das zweite Mal, dass im Bereich der mittelalterlichen Literatur dieser neue Veranstaltungstypus angeboten wird. Im WS 98/99 fand bereits ein niederländisch-deutsches Hauptseminar zum mittelniederdeutschen "Reynke de vos (Lübeck 1498) und seine mittelniederländischen Vorläufer." statt. Denn die Literatur des Mittelalters bietet sich für Forschungsansätze und Perspektiven, die über die Grenzen der jeweiligen Nationalphilologie hinausgehen, geradezu an. Die Teilnehmer der Exkursion haben auf jeden Fall eindringlich erfahren, dass Europa in Maastricht nicht erst mit dem Maastrichter Vertrag angefangen hat.

Hans Beelen und Uwe Meves

"The World since 1945"

Oneline-Lehrveransaltungen in Kooperation mit Towson

Der amerikanische Experte und Lehrbuchautor zur Nachkriegsgeschichte, Prof. Dr. Piotrowski (Towson University) bietet in Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Hilke GüntherArndt (Historisches Seminar) und dem Fernstudienzentrum vom 15. Februar bis zum 15. Mai 2000 ein"virtuelles Seminar" in englischer Sprache zum Thema"The World since 1945" an.

Die Veranstaltung findet via Internet auf der Lernplattform LOTUS Learning Space statt. Die interaktive Umgebung des Learning Space ermöglicht es, ein Online-Forum zu schaffen, in dem asynchrones, gemeinschaftliches Lernen ermöglicht wird. Die dafür nötige Software ist auf CD-Rom erhältlich.

Die Teilnehmerzahl ist auf 32 beschränkt: 12 Studierende von der Universität Oldenburg, 12 von der Towson University sowie acht GeschichtslehrerInnen von Gymnasien aus der Region. Es sollen dabei gemischte deutsch-amerikanische Lerngruppen gebildet werden, die gemeinsam Aufgaben lösen und die jeweils spezifische nationale Sichtweise einbringen können.

Der Kurs besteht aus vier Einheiten: The Cold War until the early 1960s, Decolonization after 1945, Economic & Social Issues und The Post-Cold War World since ca. 1991. Als Grundlage dienen das von McWilliams und Piotrowski verfaßte Lehrbuch "The World since 1945".

Interessenten können sich bei Prof. Dr. Hilke Günther-Arndt anmelden (hilke.guenther.arndt@unioldenburg.de, Tel. 798-2621). Schein-Erwerb möglich.

Fördermittel für die Frauenforschung

Der Niedersächsische Forschungsverbund für Frauen-/Geschlechterforschung in Naturwissenschaft, Technik und Medizin (NFFG) macht auf die 3. Förderrunde zur Ausschreibung von Fördermitteln aufmerksam. Insgesamt stehen für das Programm, das das MWK eingerichtet hat, 7,5 Mio. DM zur Verfügung. Es werden solche Vorhaben finanziell unterstützt, die sich mit Aspekten der Frauen-/Geschlechter- bzw. der feministischen Forschung befassen. Das Programm richtet sich an qualifizierte Wissenschaftlerinnen. Letzter Termin für Anträge ist der 29. April 2000. Vorbereitend findet am 4. Februar 2000 ein Workshop zu feministischer Methodik statt. Informationen unter Tel.: 0511/762-4023 oder unter www.nffg.de.

Sexualität im Ancien Règime

Intime Machtverhältnisse - Moralstrafrecht und administrative Kontrolle der Sexualität im ausgehenden Ancien Régime" lautet der Titel der Habilitationsschrift der Historikerin und Privatdozentin Dr. Angela Taeger (Historisches Seminar), die jetzt als Buch erschienen ist (Verlag Oldenbourg). Die Drucklegung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft gefördert. Ausgehend von den Beobachtungen Michel Foucaults über "die produktive Effizienz, den strategischen Reichtum und die Positivität der Macht" in Auseinandersetzung mit sexueller Devianz sucht die Arbeit ein Stück der bislang ausgeblendeten Geschichte der Sexualität im Paris des 18. Jahrhunderts auf. Dabei zeigte sich, dass der Umgang der Zentralgewalt mit sexuell abweichendem Verhalten mehr von Machtpolitik


(Stand: 19.01.2024)  | 
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