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Hochschulpolitik

Großer und schneller Schritt in die Zukunft

Senat entscheidet sich für Einrichtung von Juniorprofessuren

Als „einen großen und schnellen Schritt in die Zukunft der Universität Oldenburg“ hat Präsident Prof. Dr. Siegfried Grubitzsch die Entscheidung des Senats bezeichnet, noch in diesem Jahr zehn Juniorprofessuren einzurichten und auch zu besetzen. Damit hofft die Universität, sich über zwei Millionen Mark Fördermittel zu sichern, die erheblich dazu beitragen würden, die Forschungsschwerpunkte der Universität weiter zu profilieren. Bei der Besetzung der Stellen soll der Anteil der Frauen mindestens 40 Prozent betragen.

Pro eingerichteter Juniorprofessur kann die Universität Mittel in Höhe von 225.000 Mark beantragen, 75.000 Mark davon stellt das Land bereit, 150.000 Mark der Bund. Von dem neuen Professorentyp, den das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) schuf und der bald im Hochschulrahmengesetz (HRG) verankert werden soll, versprechen sich die Experten einen guten Einstieg für junge promovierte AkademikerInnen, die eine Karriere im Universitätsbetrieb anstreben.

Die JuniorprofessorInnen sollen in der Regel nicht älter als Anfang 30 sein. Sie werden vornehmlich für die Forschung eingesetzt und haben nur vier Stunden Lehrverpflichtung. Ihr Vertrag läuft maximal über sechs Jahre, dann sollen sie soweit sein, sich auf andere Professuren zu bewerben - auch ohne Habilitation. Dabei sind Hausberufungen ausdrücklich vorgesehen - allerdings nur dann, wenn die JuniorofessInnen nicht auch dort schon promoviert wurden.

Der neue ProfesssorInnentyp sei wichtiger Bestandteil der Umstrukturierung der Universitäten in Deutschland und gebe jungen talentierten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern die Möglichkeit, ihre Qualitäten freier zu entfalten als das bisher möglich sei, erlärte Grubitzsch.

Insgesamt sollen an der Universität mittelfristig bis 2004 26 Juniorprofessuren eingerichtet werden, langfristig sogar 52. Dafür werden Stellen für wissenschaftliche Assistenten (C1 und C2-Stellen), aber auch traditionelle Professuren (C3 und C4) ) verwendet. Die ersten noch in diesem Jahr auszuschreibenden Stellen werden in folgenden Forschungsschwerpunkten angesiedelt: Meeresforschung, Umweltforschung, Akustik, DFG-Sonderforschungsbereich Neurokognition, Informatik, Energie- und Halbleiterforschung, Frauen- und Geschlechterforschung und Lehr- und Lernforschung.

Übergangsweise werden die neuen JuniorprofessorInnen allerdings noch als Assistenten eingestellt. Denn vor ihrer Hebung in die Statusgruppe der ProfessorInnen bedarf es noch einer Änderung des Hochschulrahmengesetzes (HRG) und des Niedersächischen Hochschulgesetzes (NHG). Das soll in Kürze geschehen.

Ansturm wie noch nie

Über 2500 StudienanfängerInnen - Eröffnung des Akademsichen Jahres mit HRK-Präsident Landfried

Noch nie war der Andrang so groß: Bei der Begrüßungsveranstaltung für die Neuimmatrikulierten am 8. Oktober platzte das Audimax aus allen Nähten und der große Saal verwandelte sich zeitweise in eine Sauna, weil die Klimaanlage nicht mehr mitmachte. Kein Wunder, denn in diesem Jahr schrieben sich mehr als 2.600 StudentInnen an der Universität Oldenburg ein. Das sind nochmals über 10 Prozent mehr als im vergangenen Jahr, in dem Oldenburg mit einem Zuwachs von 25 Prozent deutlich an erster Stelle der niedersächsischen Universitäten lag. Einen besonderen Schub erfuhr der Lehramtsbereich mit annähernd 1000 neuen StudentInnen. Besonders erfreulich ist, dass die in den vergangenen Jahren wenig nachgefragten Fächer Physik und Chemie einen deutlichen Trend nach oben zeigen.

Eher beschaulich ging es bei der Eröffnung des Akademischen Jahres zu, die am 15. Oktober zum 2. Mal feierlich begangen wurde. Während viele Repräsentanten der Region der Einladung gefolgt waren, hielten sich die Angehörigen der Universität mit ihrer Teilnahme eher zurück.

Gastredner war der Präsident der Hochschulrektorenkonferenz, Prof. Dr. Klaus Landfried, der über das Verhältnis zwischen Universität und Wirtschaft referierte. Er plädierte für langerfristige Kooperationen, betonte aber, die Hochschulen müssten frei sein vom unmittelbaren Einwirken der Wirtschaft. Wörtlich sagte er: „Wir reden gern mit Euch, aber Euer Rat kann uns nicht binden.“ (Auszüge aus seinem Vortrag auf Seite 6).
In der Feierstunde zeichnete Präsident Prof. Dr. Siegfried Grubitzsch die ehemalige niedersächsische Wissenschaftsministerin Helga Schuchardt und den ehemaligen Vorstandsprecher der Oldenburgischen Landesbank (OLB), Hans-Dieter Geller, mit der Universitätsmedaille aus. Schuchardt habe als Ministerin die regionalen Disparitäten im Bereich Bildung aufgenommen und die Universität Oldenburg in ihrer Amtszeit gefördert, sagte Grubitzsch. Geller habe die wirtschaftliche und kulturelle Bedeutung der Universität für die Region erkannt und engagiert Kunst und Wissenschaft unterstützt.

Der 24-jährigen Doktorandin Johana Nešlehová (Fachbereich 6 Mathematik) überreichte Grubitzsch den diesjährigen DAAD-Preis. Sie erhielt ihn nicht nur für ihre herausragenden Studienleistungen, sondern auch für ihren großen Einsatz bei der Betreuung von Studierenden. Ihr Mentor Prof. Dr. Dietmar Pfeifer nannte sie eine „außergewöhnliche Angehörige“ der Universität.

Beide Veranstaltungen zur Semestereröffnung wurden von der Landessparkasse zu Oldenburg (LzO) unterstützt.

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Erfolg soll belohnt werden

Senat beschließt Konzept zur Verbesserung der Forschungsförderung

Kürzlich hat der Senat ein Konzept zur Verbesserung der Forschungsförderung beschlossen. Das Konzept stammt von einer Arbeitsgruppe unter Vorsitz von Vizepräsident Prof. Dr. Wolfgang Nebel. Ihr gehörten außerdem an die ProfessorInnen Dr. Kristina Reiss (FB 6 Mathematik), Dr. Jürgen Parisi (FB 8 Physik), Dr. Uwe Schneidewind (FB 4 Wirtschafts- und Rechtswissenschaften, Dr. Walter Siebel (FB 3 Sozialwissenschaften) und Dr. Wolf-Dieter Scholz (FB 1 Pädagogik) sowie Dr. Rita Kurth (Dezernat 5) und Thorsten Schulz (Präsidialamt). Nachfolgend einige Auszüge:

Die Universität Oldenburg sieht die einzelnen Wissenschaftsdisziplinen grundsätzlich als ebenbürtig an und fördert sie entsprechend. Gleichzeitig bekennt sie sich zum Prinzip der Schwerpunktbildung, die sich an der wissenschaftlichen Qualität, der gesellschaftlichen Bedeutung, aber auch am regionalen Bezug orientiert. Dabei ist sie insbesondere dem Gedanken der intergenerativen Verantwortung im Sinne der sozial verträglichen dauerhaften Sicherung der menschlichen Existenzgrundlage und Lebensqualität verbunden.

Die Universität zieht ihre Stärke in der Forschung aus ihrer strukturellen Eigenständigkeit. Ihre Fächerlandschaft ist breit gefächert und bietet insbesondere jungen ForscherInnen zahlreiche unbesetzte Nischen, vornehmlich in der inter- oder transdisziplinären Forschung, die auch ohne den Hintergrund einer Großforschungseinrichtung erfolgreich bearbeitet werden können.

Die Universität bewertet die Leistungen ihrer ForscherInnen anhand ihrer Außenwirksamkeit, z.B. durch erteilte Rufe an ProfessorInnen und NachwuchswissenschaftlerInnen, den Bekanntheitsgrad von Publikationen, die Promotionen und die Drittmitteleinwerbungen.

Konkrete Maßnahmen

• Berufungen sollten gezielt auch zur Forschungsförderung eingesetzt werden. Dabei soll besonders stark auf die Person und das Potenzial der Neuzuberufenden geachtet werden und weniger auf ihre/seine Spezialisierung.
• Die Erfolgsquote Oldenburger AntragstellerInnen, insbesondere bei der DFG, liegt unter dem Bundesdurchschnitt. Es wird empfohlen, ein Beratungssystem zu etablieren, in dem antragserfahrene WissenschaftlerInnen als BeraterInnen und ProbegutachterInnen fungieren.
• Erfolgreiche WissenschaftlerInnen werden durch Freiheiten und Zeit belohnt. Zu diesen Freiheiten gehören insbesondere die Gewährung von Forschungssemestern sowie in Einzelfällen Deputatsreduzierungen. Die Gewährung von Forschungssemestern wird konsequenterweise wesentlich restriktiver gewährt als bisher. Eine erfolgreiche Antragstellung setzt entweder belegbare geleistete Forschungserfolge oder einen Antrag mit detailliertem Arbeitsprogramm und überprüfbaren Zielen voraus. Nicht erreichte Ziele disqualifizieren beim nächsten Antrag.
• NachwuchswissenschaftlerInnen in der (Post-) Doc Phase können Anträge auf eine Überbrückungsfinanzierung ihrer Stelle stellen mit dem Ziel, in dieser Zeit einen Drittmittelantrag zur Anschlussfinanzierung zu erarbeiten. Diese Überbrückungsfinanzierung ist mit der Teilnahme an dem Beratungssystem verbunden.
• ProfessorInnen können in begründeten Fällen für (in der Regel) bewilligte Drittmittelanträge eine Zusatzfinanzierung beantragen.

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Kollegen vom Kap

Brückenschlag zwischen Nord und Süd

Die Kooperation des Fachbereichs Erziehungswissenschaft mit der University of Port Elizabeth, Südafrika, gestaltet sich ausgesprochen lebendig, vielseitig und fruchtbar für beide Seiten. Besuche und Gegenbesuche zwischen den Kooperationspartnern auf fast allen Ebenen des Bildungssystems gehören schon fast zum wissenschaftlichen Alltag.

Zur Zeit sind Prof. Dr. William Holderness, Hochschullehrer für Didaktik an der University of Port Elizabeth, Logan Athiemoolam, Dozent an der Vista University, und Ms. Leona Hugo für ein Aufbau-Studium als Deutsch- und Sonderschullehrerin Gäste der Oldenburger Universität. Das vom Land Niedersachsen unterstützte Kooperationsprogramm “Inservice Training for Teachers of Disadvantaged Learners and Communities” führt PädagogInnen von der Farmschul-Lehrerin bis hin zum Bildungsforscher zusammen.

Das vom verstorbenen Erziehungswissenschaftler Gottfried Mergner begründete Zentrum für erziehungswissenschaftliche Studien (ZES) im Nord-Süd-Verbund versteht sich dabei als wissenschaftlicher Berater und organisatorischer Vermittler für vielfältige Projekte und Teilvorhaben. Es will den Austausch von HochschullehrerInnen und DoktorandInnen fördern, die pädagogische Strategien zur Förderung von Lernenden mit indigenen Muttersprachen und ihre Integration in multilinguale desegregierte Schulen erarbeiten. Der Austausch von Lehrkräften an Wirtschaftsfachschulen und Berufsbildungszentren soll dem Aufbau eines praxisnahen beruflichen Bildungssystems dienen, das vor allem auf die unterprivilegierten nicht-weißen Auszubildenden zielt. Der Austausch von Sozial- und KulturpädagogInnen, die an Jugendzentren und Kulturtourismuseinrichtungen arbeiten, wird ebenso unterstützt wie der zwischen LehrerInnenteams oder –tandems an Schulen in Eastern Cape und Niedersachsen. (Weitere Informationen unter: www.uni-oldenburg.de/nordsued)

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Tag für den wissenschaftlichen Nachwuchs

Informationen rund um die wissenschaftliche Nachwuchsförderung bietet am 27. November 2001 der „Tag des wissenschaftlichen Nachwuchses“, der von 9.00 bis 16.00 Uhr im Vortragssaal der Bibliothek stattfindet. Vizepräsident Prof. Dr. Wolfgang Nebel führt in die Nachwuchsförderung an der Universität Oldenburg ein und Dr. Beate Scholz stellt zukünftige Förderungsmöglichkeiten des Nachwuchses seitens der DFG vor.

Anschließend berichten NachwuchswissenschaftlerInnen der Universität Oldenburg über ihre Erfahrungen und Karriereverläufe und stehen für Gespräche zur Verfügung. Am Nachmittag stellen die VW-Stiftung, die Deutsche Bundesstiftung Umwelt und andere Förderorganisationen aus der freien Wirtschaft ihre Angebote vor. Die Teilnahme an den Vorträgen ist kostenfrei, Anmeldungen sind noch bis zum 30. November bei Renate Gerdes, Tel.: 0441/798-2463, E-Mail: renate.gerdes@uni-oldenburg.de möglich.

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Zukunft der Lehrerausbildung

Auf große Resonanz stößt der am 9. und 10. November geplante Kongress über die Lehrerausbildung in Niedersachsen. Hier sollen ausgewählte Gutachten aus verschiedenen Bundesländern vorgestellt und diskutiert sowie Konsequenzen zur Gestaltung der inneruniversitären Ausbildung gezogen werden. Anmeldungen aus dem gesamten Bundesgebiet zeigen, dass die Diskussion über neue Strukturen und Inhalte der Lehramtsausbildung in vollem Gange ist. Der Generationenwechsel von LehrerInnen an den Schulen steht an, das zeigt sich auch an der großen Anzahl der neu eingeschriebenen Studierenden für das Lehramt. Informationen: www.uni-oldenburg.de/lb_kongress

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(Stand: 19.01.2024)  | 
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