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Hochschulpolitik

Uni beteiligt sich erstmals an einer Kapitalgesellschaft

Unter der Regie der HörTech wird ein neues Hörgerät entwickelt

Zum ersten Mal in ihrer Geschichte hat sich die Universität Oldenburg an einer Kapitalgesellschaft beteiligt, um sich in einem wichtigen Bereich ihrer Forschung, der Hörforschung, besser zu positionieren. Am 15. November unterzeichneten Kanzler Günter Scholz und Vorstandsmitglied des Evangelischen Krankenhauses Oldenburg, Thomas Kempe, als Gesellschafter des Hörzentrums Oldenburg die Urkunde zur Gründung des Kompetenzzentrums HörTech als gemeinnützige GmbH. Die Universität hält 51 Prozent der Anteile.

In die neue Gesellschaft werden 7,5 Millionen Mark Fördergelder fließen, die von Oldenburger Hörforschern unter Leitung von Prof. Dr. Dr. Birger Kollmeier im Rahmen eines Wettbewerbes beim Bundesministerium für Bildung und Forschung eingeworben wurden. Mit diesen Geldern soll u.a. ein neues HiFi-Hörgerät entwickelt werden, das immer mehr den Leistungen des menschlichen Ohrs entspricht.

Die Forschungsarbeiten, die in sechs Projekten gebündelt sind, werden aber nicht allein in der gGmbH durchgeführt, sondern von ihr auch an Partner im Wissenschaftsbereich (Universität Gießen, Akademie für Hörgeräteakustik, Evangelisches Krankenhaus Oldenburg) und der Industrie (Siemens Audiologische Technik, AudioService, KIND Hörgeräte) vergeben. Außerdem wird die HörTech gGmbH für die Hörgeräteindustrie, die HNO-Medizin und für Patienten selbst Produkte entwickeln und Dienstleistungen anbieten.

Universitätskanzler Scholz betonte, mit der Beteiligung an einer Kapitalgesellschaft schlage die Universität Oldenburg ein neues Kapitel in ihrer Geschichte auf. Wörtlich sagte er: „Wir machen damit deutlich, dass wir eng mit der Wirtschaft zusammen arbeiten wollen im Interesse der weiteren Entwicklung der Region.“

„Es ist ein großer Erfolg, dass das Hörzentrum Oldenburg fünf Jahre nach seiner Gründung zusammen mit der Universität Oldenburg eine gemeinsame Tochtergesellschaft gründen kann, in der dauerhafte Arbeitsplätze geschaffen werden“, erklärte der Geschäftsführer des Hörzentrums, Stephan Albani, der auch die Geschäftsführung der neuen Gesellschaft übernehmen wird. „HörTech wird sich zu einem weiteren starken Forschungsunternehmen an der Universität Oldenburg entwickeln.“
Die bereits vorhandene Kompetenz des HNO-Zentrums des evangelischen Krankenhauses im stationären und ambulanten Bereich werde durch die enge Zusammenarbeit mit dem Hörzentrum und der HörTech weiter ausgebaut, erklärte Thomas Kempe vom Ev. Krankenhaus. In der Praxis erfolge ein Wissenstransfer, der in die tägliche Klinikarbeit Eingang finde und Innovationen fördere. Damit könnten bereits frühzeitig Trends und Entwicklungen zugunsten der Behandlung von Patienten umgesetzt werden.

Die HörTech gGmbH wird wie das Hörzentrum Oldenburg in das „Haus des Hörens“ einziehen, das zur Zeit am Küpkersweg entsteht und Mitte 2002 fertig gestellt sein soll.

Kanzler geht nach Hannover

Nach gut drei Jahren seiner Tätigkeit wird Kanzler Günter Scholz die Universität am 1. April 2002 verlassen und an die Universität Hannover gehen, um dort zunächst als Kanzler und dann als Vizepräsident die Verwaltung zu leiten. Er selbst sagte dazu, er habe sich nicht von sich aus in Hannover beworben, sondern sei dazu aufgefordert worden. Er verlasse Oldenburg ungern, aber das Angebot aus Hannover sei eine Herausforderung, die er annehmen wolle.
Als verständlichen, aber für die Universität bedauerlichen Schritt bezeichnete Präsident Prof. Dr. Siegfried Grubitzsch die Entscheidung von Scholz. Der Kanzler habe als sehr kompetenter Verwaltungsmanager entscheidend dazu beigetragen, dass die Hochschulverwaltung heute ein anderes Bewusstsein habe und sich dienstleistungsorientierter verhalte. Dieser wichtige Prozess müsse unbedingt fortgesetzt werden. Deshalb werde die Stelle sofort neu ausgeschrieben.

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Späte Würdigung für Zivilcourage

Ehrenbürgerschaft für Fritz Heine / Laudatio von NRW-Ministerpräsident Wolfgang Clement

Anfang November 2001 wurde dem 96-jährigen Widerstandskämpfer und Verleger Fritz Heine die Ehrenbürgerschaft der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg verliehen. Heine, der am Festakt nicht teilnehmen konnte, aber in einer Reihe von Videoeinspielungen präsent war, ist nach der verstorbenen Rosalinde von Ossietzky-Palm, dem Gewerkschafter Erwin Fritzsche und dem ehemaligen Präsidenten des niedersächsischen Landtags, Hort Milde, der vierte Ehrenbürger.

Universitätspräsident Prof. Dr. Siegfried Grubitzsch (l.) übergibt Fritz Heine die Urkunde zur Ehrenbürgerschaft

Universitätspräsident Prof. Dr. Siegfried Grubitzsch, der Heine bei einem Besuch in der Eifel als Menschen kennen gelernt hat, „für den das, was er damals für andere Menschen getan hat, ganz selbstverständlich ist’“, stellte heraus: „Wenn es mehr Männer und Frauen von seinem Schlag gegeben hätte, wäre unsere deutsche Geschichte vielleicht anders verlaufen.“

Sowohl der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Wolfgang Clement als auch der israelische Gesandte Mordechay Lewy würdigten die Verdienste Heines. Clement hob hervor: „Männern wie Fritz Heine verdanken wir, dass wir in Deutschland nach dem Krieg überhaupt noch über moralisches Kapital verfügten, auf dem und mit dem eine demokratische, auf innere und äußere Entspannung gerichtete Gesellschaft entstehen konnte.“

Bundespräsident Johannes Rau, der seit über vierzig Jahren mit Fritz Heine befreundet ist, nahm die Verleihung der Ehrenbürgerschaft „mit großer Freude“ zur Kenntnis und beglückwünschte den Senat zu seiner Entscheidung. Den Glückwünschen haben sich auch Bundeskanzler Gerhard Schröder und der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Paul Spiegel, angeschlossen.

Inzwischen hat sich eine „Fritz Heine Stiftung“ konstituiert, die zukünftig Studierende und NachwuchswissenschaftlerInnen der Fachrichtung Sozialwissenschaften an der Universität fördern will. Den Vorsitz hat Oberbürgermeister Dietmar Schütz übernommen. Dem Vorstand gehören neben Fritz Heine (als Ehrenmitglied) Vizepräsident Prof. Dr. Wolfgang Nebel, Prof. Dr. Gerhard Kraiker und Dr. Stefan Appelius an. Die Geschäftsführung der neuen Stiftung, die auch die Exil-Korrespondenz Heines verwaltet, hat Natalia Schmidt. Am 100. Geburtstag des neuen Ehrenbürgers, dem 6. Dezember 2004, soll erstmals ein „Fritz Heine Preis“ für herausragende sozialwissenschaftliche Arbeiten an der Universität Oldenburg vergeben werden.

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Senat: Keine Studiengebühren

Gegen Pläne der Landesregierung zur Einführung von Studiengebühren für Langzeitstudierende hat der Senat der Universität Stellung bezogen. Die Initiative dazu war von den studentischen Vertretern im Senat ausgegangen. In dem einstimmig verabschiedeten Papier heißt es, dass damit das Ziel, das Hochschulstudium in Niedersachsen effektiver zu gestalten, nicht erreicht würde. Ressourcenmangel und Einsparauflagen seien Hindernisse für ein effektives Studium.

Der Senat verweist darauf, dass es sich bei den Langzeitstudierenden überwiegend um “Teilzeitstudierende” handele. Diese seien aus wirtschaftlichen Gründen häufig gezwungen, die Regelstudienzeit zu überschreiten. Überdies stehe der Verwaltungsaufwand in den Hochschulen in keinem vernünftigen Verhältnis zu dem zu erwartenden Effekt.

Nach dem Willen der Landesregierung sollen ab Sommersemester 2003 bei Überschreitung der Regelstudienzeit um mehr als vier Semester Studiengebühren erhoben werden, und zwar 500 Euro pro Semester. Das „Semesterguthaben“ soll u.a. durch Auslandssemester, Promotionsstudien und Tätigkeit in der studentischen Selbstverwaltung erhöht werden können.

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BA und MA machen noch keine Internationalität

Ina Grieb wurde offiziell als Vizepräsidentin verabschiedet

Als außerordentlich erfolgreich hat Präsident Prof. Dr. Siegfried Grubitzsch die Arbeit zur

Beifall für geleistete Arbeit: Präsident Prof. Dr. Siegfried Grubitzsch (l.) und Ina Grieb (r.).

Internationalisierung der Universität Oldenburg durch die bisherige Vizepräsidentin Ina Grieb bezeichnet. Bei einem Empfang zur offiziellen Verabschiedung aus ihrer sechjährigen Vizepräsidentschaft betonte er, Grieb habe durch ihre Kommunikationsfähigkeit viele internationale Kooperationen ermöglicht und gefestigt und auch national viele wichtige Kontakte hergestellt. Im Bereich Studium und Lehre habe sie eine gute Basis für weitere Veränderungen geschaffen.

Kritische Anmerkungen machte Grieb zur derzeitigen Situation der Universität. Bei allen Erfolgen, die sie in der letzten Jahren vorweisen könne, müsse man feststellen, dass immer weniger Universitätsangehörige sich mit der Gesamtinstitution identifizierten. Die Zahl derer, die nur den eigenen Bereich sähen und sich dahinter verschanzten, nähme leider zu. Von einer funktionierenden Corporate Identity in der Hochschule könne man immer weniger sprechen.

Folgen habe dies auch für die Internationalisierung, betonte Grieb. Die Hochschule habe in vielen Bereichen noch immer nicht einen angemessenen Stil gefunden, mit ihren ausländischen GastwissenschaftlerInnen umzugehen. Dieser wichtige Teil inneruniversitärer Kommunikationskultur bedürfe dringend der Verbesserung - auch gegenüber den ausländischen StudentInnen. „Wir sind nicht schon international, nur weil wir Bachelor- und Masterstudiengänge einführen“, sagte sie wörtlich.

Die Politologin kam 1976 als stellvertretende Leiterin des Zentrums für wissenschaftliche Weiterbildung an die Universität. Mitte der 80er Jahre übernahm sie die Leitung des ZWW und wurde 1995 vom damaligen Präsidenten Prof. Dr. Michael Daxner als erste Frau ohne Professur dem Konzil als Vizepräsidentin vorgeschlagen. Der zunächst zurückhaltenden Zustimmung des Gremiums folgten große Mehrheiten bei ihren erneuten Kandidaturen 1997 und 1999.

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Kooperation mit Neuseeland

Den ersten Kooperationsvertrag mit einer Universität Neuseelands haben Universitätspräsident Prof. Dr. Siegfried Grubitzsch und Dr. Ian Smith, Deputy Vice Chancellor (University of Otaga) in Dunedin unterzeichnet. Ziel der Vereinbarung ist die Förderung von Kooperationsbeziehungen in sämtlichen Studiendisziplinen, die an beiden Hochschulen unterrichtet werden.

Neben dem Austausch von Informationen und Materalien wollen die beiden Universitäten vor allem den Austausch von WissenschaftlerInnen, Universitätsangehörigen und Studierenden unterstützen.

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(Stand: 19.01.2024)  | 
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