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Ein bisschen mehr Anerkennung wäre nicht schlecht

Von positiven Überraschungen und kritischen Werten: Ergebnisse der Mitarbeiterbefragung in Technik und Verwaltung

Arbeitsplatz Universität - gesund sein - sich wohl fühlen!" - unter diesem Leitbild war im Herbst letzten Jahres die Projektgruppe Betriebliches Gesundheitsmanagement angetreten, um die vorhandenen gesundheitsbezogenen betrieblichen Initiativen zu bündeln und eine Gesamtkonzeption des betrieblichen Gesundheitsmanagements an der Universität Oldenburg zu entwickeln. Damit eine solche Gesamtkonzeption auf einem möglichst soliden Fundament fußt, bedarf es einer Datenbasis, die eine erste Einschätzung der gesundheitlichen Situation, der gesundheitsfördernden und -hemmenden Faktoren, der Belastungen und Unterstützungsfaktoren sowie der gesundheitlichen Beschwerden zulässt. Nach einer Phase der Information und Diskussion, u.a. im Rahmen von Personalversammlung und Mitarbeiterkonferenzen, stand eine solche Analyse der gesundheitlichen Lage der Beschäftigten im Mittelpunkt der im Frühjahr 2001 durchgeführten Mitarbeiterbefragung, aus Kapazitäts- und Kostengründen begrenzt auf die MitarbeiterInnen des technischen und Verwaltungsdienstes.

Die Ergebnisse dieser Befragung, konzipiert und durchgeführt durch die Projektgruppe Evaluation und Qualitätssicherung aus dem Fach Psychologie (Prof. Dr. Wilfried Belschner, Dipl.-Psych. Silke Gräser, Dr. Andreas Hellmann, Dr. Markus Meis, Dr. Petra Scheibler, Dr. Annette Schmitt), sollen nunmehr der internen Information und Diskussion zugänglich gemacht werden. In einem ersten Schritt werden an dieser Stelle die wichtigsten Ergebnisse der Mitarbeiterbefragung verkürzt vorgestellt.

Hierzu gehört eingangs ein Dankeschön an die Beschäftigten, die sich die Mühe gemacht haben, den umfangreichen Fragebogen auszufüllen und somit wesentlich zum Gelingen der Mitarbeiterbefragung beizutragen.

Erfreulich ist die Beteiligung an der Mitarbeiterbefragung. Bei insgesamt rund 860 befragten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aus dem technischen und Verwaltungsbereich gab es einen Rücklauf von 370 Beschäftigten und damit rund 44 % Beteiligung an der Befragung. Dieses mag auf den ersten Blick eher wenig erscheinen. Zu berücksichtigen sind aber die parallelen Diskussionen zur organisatorischen Neustrukturierung etc. sowie der mit 282 Fragen sehr umfangreiche Fragebogen.

Speziell angesichts dieser umfassenden Befragung ist der Rücklauf insgesamt befriedigend, denn andernorts vorgenommene Befragungen umfassen in der Regel deutlich weniger Aspekte. Wie sehen nun die Ergebnisse im Einzelnen aus?

 

Arbeit macht den meisten Freude

Insgesamt zeigt sich eine recht große Zufriedenheit mit zahlreichen Aspekten der Arbeit, z. B. den Inhalten der Aufgabe, der Selbständigkeit bei der Arbeit und der Arbeitstätigkeit selbst. Auch wird hohe Zufriedenheit mit der Arbeitszeitregelung berichtet: 84% der Befragten sind damit "eher" oder "sehr" zufrieden. Fast ebenso positiv beurteilt wird die Pausenregelung an der Universität; hier sind 80 % mit dieser Regelung "sehr" oder "eher" zufrieden.

Das allgemeine Betriebsklima an der Universität Oldenburg gehört mit 97 % ebenso wie das Verhältnis zu den Kollegen mit 95 % zu den von den Befragten als besonders wichtig eingeschätzten Aspekten. Äußerst positiv wird das Verhältnis zu den unmittelbaren Kolleginnen und Kollegen gesehen: 80 % äußern sich "sehr" oder "eher" zufrieden. Zum allgemeinen, universitären Betriebsklima dagegen äußern sich 58 % "eher zufrieden" und 27 % als „sehr“ oder "eher" unzufrieden. Die Ergebnisse zeigen also, dass es zwischen den einzelnen Organisationseinheiten deutliche Unterschiede in der Zufriedenheit mit dem Betriebsklima gibt. Hinsichtlich der Frage, in welchen Bereichen eher Unzufriedenheit besteht, können aufgrund der datenschutzrechtlichen Bestimmungen keine Rückschlüsse gezogen werden.

Grundsätzlich ist die Arbeitszufriedenheit an der Universität Oldenburg in vielen Bereichen recht hoch. "Meine Arbeit macht mir gegenwärtig Freude" - dieser Aussage mochten sich immerhin über die Hälfte der Befragten (57 %) anschließen.

Deutlich unzufrieden zeigen sich die Befragten mit der erfahrenen Anerkennung für die geleistete Arbeit, wobei diese mit hoher Wichtigkeit eingestuft wird. So beurteilen 90 % (!) der Befragten die "Anerkennung, die die eigene Arbeit findet" als "eher" oder "sehr" wichtig. Umso bedeutungsvoller wird so die Unzufriedenheit mit der mangelnden Anerkennung. 37 % der Befragten sind mit der praktizierten Anerkennung "sehr" oder "ziemlich unzufrieden".

Weitere wichtige Aspekte der Arbeitszufriedenheit sind der Verantwortungs- und Entscheidungsspielraum im Arbeitsbereich: über ein Drittel der Befragten (34,4 %) beurteilen ihren Verantwortungsspielraum und sogar 42 % ihre Entscheidungsmöglichkeiten als zu gering. Hinsichtlich der Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten äußerten sich nur 50 % als "sehr" oder "eher zufrieden".

Die größte soziale Unterstützung in bezug auf ihre Arbeit erfahren die Befragten von ihren Partnern, gefolgt von ihren Kollegen. Weitere Antworten zeigen: Je stärker die befragten Universitätsmitarbeiter sich unterstützt fühlten und je positiver sie das soziale Klima an ihrem Arbeitsplatz bewerteten, desto zufriedener äußerten sie sich auch über ihre Arbeit insgesamt, desto mehr Freude hatten sie an ihrer Arbeit, desto weniger berichteten sie Stresssymptome und desto besser schätzten sie ihr momentanes Wohlbefinden sowie ihren seelischen und körperlichen Gesundheitszustand ein.

Stress und Druck in der Verwaltung

Wichtig für Gesundheit und Wohlbefinden sind auch die konkreten Bedingungen am Arbeitsplatz. Hier wurde auf einer fünfstufigen Skala (1= "gar nicht zufrieden" bis 5= "sehr zufrieden") nach verschiedenen Bedingungen des Arbeitsplatzes in Hinblick auf die Zufriedenheit gefragt. Die niedrigsten Zufriedenheitswerte erreichten - soweit für die Befragten überhaupt relevant - die Klimaanlage und die Erste-Hilfe-Räume. Fast die Hälfte gaben an, dass sie mit dem Erste-Hilfe-Raum "gar nicht" oder "wenig" zufrieden sind, noch gravierender ist aber, dass 54 % der Befragten angaben, dass ein Erste-Hilfe-Raum nicht existiere oder nicht bekannt sei. Auch die Mensa Wechloy erreichte mit einer durchschnittlichen Bewertung von 2,69 nur einen niedrigen Zufriedenheitswert, während die Mensa Uhlhornsweg eher positiv beurteilt wird (durchschnittliche Beurteilung: 3,81). Ebenfalls eher negativ beurteilt wurden außerdem die Möglichkeit, sich zurückziehen zu können sowie die sanitären Einrichtungen und die Sauberkeit am Arbeitsplatz.

Hinsichtlich der Belastungen am Arbeitsplatz werden Stress und Zeitdruck als größte Belastungsfaktoren vor allem im Bereich der Verwaltung empfunden; 44 % dieser Tätigkeitsgruppe gaben an, dadurch "ziemlich" oder "sehr" belastet zu sein. Wenig bis mittelmäßig belastet fühlen sich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter durch Angst vor der Umstrukturierung; über ein Viertel der Befragten gaben jedoch an, "ziemlich" oder "sehr" durch die Umstrukturierung belastet zu sein. Insgesamt relativ gering belastet fühlen sich die Beschäftigten durch Angst vor Arbeitsplatzverlust; allerdings liegen die Belastungswerte für die Bürotätigen hier höher: rund 25 % dieser Gruppe gaben an, "ziemlich" oder "sehr" durch die Angst vor Arbeitsplatzverlust belastet zu sein.

Zu wenig Einflussmöglichkeiten

Gesundheit an der Universität wird nicht nur durch die Arbeitsbedingungen, sondern auch durch die Strukturen der Universität als Institution beeinflusst. Hier wurden die Beschäftigten um eine Einschätzung der Universität als Ganzes gebeten; gefragt wurde z.B. nach der Verständlichkeit universitärer Strukturen und dem Erleben von Sinn an der Hochschule. Besonders stark zeigt sich hier das Sinnerleben an der Universität. So erleben deutlich über die Hälfte der Befragten (58,2 %) die Universität als Bereicherung ihres Lebens und glauben an die Sinnhaftigkeit ihres Tuns an der Universität. "An der Universität zweifle ich oft am Sinn meines Tuns": diese negativ formulierte Aussage lehnten fast die Hälfte (49,5 %) entschieden ab.

Eher als Schwäche stellt sich dagegen die Verständlichkeit der Strukturen an der Universität Oldenburg dar. "Entscheidungen an der Universität kann ich gut nachvollziehen": Dieser Aussage mochten sich lediglich 13,8 % anschließen. Deutliche Ergebnisse zeigen sich auch bei der Einschätzung der Aussage "Ich glaube, dass ich auf den Verlauf der Dinge an der Universität Einfluss nehmen kann." Beinahe dreiviertel der Befragten (71,4 %) lehnten diese Aussage für sich eher ab und glauben kaum an Partizipationsmöglichkeiten.

Gesundheit und Wohlbefinden

Der eigene Gesundheitszustand wird von der überwiegenden Mehrzahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (70,3 %) als "eher gut" oder sogar "sehr gut" eingeschätzt. Lediglich 6,8 % der Befragten bezeichnen ihn als "schlecht" oder "sehr schlecht".

Dennoch liegen eine Reihe von gesundheitlichen Beschwerden und Erkrankungen bei den Beschäftigten vor: Kreislaufstörungen werden von 23,5 % der Befragten am häufigsten genannt, gefolgt von allergiebedingten Erkrankungen wie Heuschnupfen bei 21,2 % und rheumatischen- /Gelenkserkrankungen mit 18,6 % der Befragten. 16,8 % der Beschäftigten leiden unter chronischen Schmerzen.

Insgesamt fällt auf, dass Frauen im Vergleich zu Männern deutlich häufiger von fast allen abgefragten Erkrankungen betroffen sind. Dieses gilt auch bezüglich der Beschwerden des Bewegungsapparates, der die Beschwerdeliste eindeutig anführt. So leiden ein Drittel der Befragten (33,6 %) nach eigenen Angaben "ziemlich" oder "sehr" unter Schmerzen im Nacken- und Schulterbereich, davon ca. dreiviertel Frauen. Insgesamt 31,2 % klagen über Kreuz- bzw. Rückenschmerzen; bei den Frauen sind es 22,5 %, bei den Männern 9 %.

Immerhin die Hälfte der Befragten nehmen zumindest gelegentlich oder regelmäßig Schmerzmittel, ca. 40 % Grippemittel, ca. 20 % Herz-/Kreislaufmittel bzw. Magenmittel und über 10 % Beruhigungs- und Schlaftabletten.

Dabei sind die hier befragten Beschäftigten eine gesundheitsbewusste Gruppe, die bereit ist, sich für ihre Gesundheit einzusetzen - ein guter Ausgangspunkt für Maßnahmen zur Gesundheitsförderung. "Um gesund zu bleiben, muss man einiges für sich tun." Enorme 84,5 % der Befragten stimmten dieser Aussage zu.

Gesundheitsbezogene Angebote des arbeitsmedizinischen Dienstes wie die Beratung am Arbeitsplatz und die Vorsorgeuntersuchungen werden als wichtig eingeschätzt. Auch eine schriftliche Information durch den Arbeitsmedizinischen Dienst wurde gewünscht. In einer ersten Reaktion hat der Arbeitsmedizinische Dienst nun ein Informationsblatt an neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verteilt.

Die nächsten Schritte

Selbstverständlich kann hier nur auf einige Ergebnisse der Mitarbeiterbefragung verwiesen werden. Es wird aber die Möglichkeit für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eröffnet, die Gesamtstudie zu den Befragungsergebnissen im Intra-Net der Universität einzusehen. Die Veröffentlichung erfolgt unter www.admin.uni-oldenburg.de/bssb/themen/cyperspace.html

Sie haben die Möglichkeit, sich an der weiteren Diskussion zu beteiligen, indem sie ihre Einschätzung der Projektgruppe Betriebliches Gesundheitsmanagement mitteilen. Darüber hinaus bietet die Projektgruppe wie auch schon im Vorlauf der Befragung an, Mitglieder der Projektgruppe zur Diskussion der Ergebnisse und der weiteren Arbeit in die Mitarbeiterkonferenzen einzuladen (Kontakte über den betrieblichen Sozial- und Suchtberater Günter Schumann, Tel. 798-3019; E-Mail: guenter.schumann@uni-olden-burg.de).

Auf der Basis der Auswertungsstudie wird die Projektgruppe Betriebliches Gesundheitsmanagement ihren Abschlussbericht erstellen und der Universitätsleitung sowie dem Personalrat einen Vorschlag für ein Gesamtkonzept Betriebliches Gesundheitsmanagement unterbreiten, um der Vision des Idealzustandes "Arbeitsplatz Universität - gesund sein - sich wohl fühlen!" ein Stück näher zu kommen.

Literaturhinweise:
Wilfried Belschner/Silke Gräser: Leitbild Gesundheit als Standortvorteil. BIS Verlag 2001.
Ute Sonntag/Silke Gräser/Christiane Stock/Alexander Krämer: Gesundheitsfördernde Hochschulen, Weinheim 2000.

AutorInnen:
Silke Gräser, Günter Schumann, Gerd Christian Wagner
(für die Arbeitsgruppe Betriebliches Gesundheitsmanagement)

"Predigten statt Informationen"

Erstsemester berichten über ihre ersten Tage und wochen in der Universität

Noch nie war der Andrang der Erstsemester so groß wie in diesem Wintersemester. Einige „Erstis“ an der Oldenburger Universität erzählen, wie es ihnen in der ersten Zeit ergangen ist.

Das Ganze war langweilig

Bei der Semestereröffnungsfeier habe ich auf dem Fußboden gesessen. Eine Frau hat langatmig 45 Minuten geredet. Ich fand das Ganze langweilig. In der Kürze liegt die Würze! Die Orientierungswoche war schon besser. Es gab Frühstück, die Fachschaft hatte Kaffee und Tee gekocht, war nett. Die Rallye durch die Uni hat viel gebracht. Alle waren sehr offen und auskunftsbereit. Prima fand ich auch die Freikarten für das Theater und die Museen.

Die Eröffnungsveranstaltung für die Erstsemester kam bei den Adressaten offenbar nicht gut an. Die befragten Studierenden fanden sie "langweilig" und "langatmig".

Die Dozenten, die ich bislang kennen gelernt habe, sind in Ordnung. Nur manche reden zu viel. Wenn eine kleine Frage gestellt wird, wird eine Viertelstunde lang geantwortet.
Einen Stundenplan zu erstellen, war nicht einfach. Ich bin mit einer Physikstudentin befreundet, die hat gleich einen fertigen Plan gekriegt. Das Studium könnte ruhig ein bisschen verschulter sein. Man ist jetzt so haltlos. Überall möchte man hingehen und hat einen zu vollen Stundenplan. Ich hatte erst 40 Semesterwochenstunden, jetzt habe ich noch 23. Ich wünschte mir von dem Fach mehr Orientierung. Und noch was. Ich habe gleich gemerkt, dass die Lehrenden in meinem Fach schon ziemlich alt sind. Da habe ich mir so meine Gedanken gemacht, dass das ein Problem werden kann. Denn wenn die alle in den Ruhestand gehen, was wird aus mir und bei wem kann ich meinen Studienabschluss machen?
(Antje, 1. Semester Dipl.-Pädagogik)

Freundliches Klima

Von der Eröffnungsveranstaltung im Audimax habe ich mehr erwartet. Es gab wenig Infos, stattdessen Predigten. Die Erwartung wurde angesprochen, dass wir die Uni nach außen repräsentieren müssen. Das kenne ich aus der Wirtschaft, wo ich eine Ausbildung als Speditionskauffrau gemacht habe. Ich fand das dogmatisch.

In den ersten beiden Tagen der O-Woche hatte ich totale Orientierungsschwierigkeiten. Das wurde erst bei den Info-Cafés der Fachschaften besser. Die haben mir selbst die simpelsten Fragen beantwortet. Das fand ich gut. Und die allgemeine Informationsveranstaltung für Lehrämter und die Studienberatung fand ich auch gut.

Eins ist mir an der Uni gleich aufgefallen. Hier herrscht ein sehr freundliches Klima. Es ist nicht so ein Konkurrenzkampf wie im Berufsleben. Wenn man zum Beispiel in der Mensa in der Schlange steht, bleiben alle nett und niemand wird aggressiv. Aber ich musste hier auch schon ganz schreckliche Erfahrungen machen. Die Studierenden wurden aus den Veranstaltungen rausgeschmissen, weil es zu voll war. Es gab auch Veranstaltungen, wo die Namen in den Topf kamen und gelost wurde. Das fand ich nicht gut. Man kann das doch erklären und darüber reden. Bei einem Professor aus der Anglistik war es auch voll, aber er hat sich sehr bemüht und gesagt, jeder soll sich selbst fragen, ob diese Veranstaltung jetzt unbedingt sein muss. Eine zweite Sache, die ich nicht gut fand, war die Lautstärke in einer VWL-Veranstaltung. Die Studis unterhalten sich total laut und stören den ganzen Ablauf. Das ist doch kein Sozialverhalten gegenüber den Mitstudierenden und auch nicht gegenüber den Lehrenden!
(Ursula, 1. Semester Lehramt Berufsbildende Schulen)

Zufrieden in Wechloy

Ich gehörte zu den Glücklichen, die bei der Eröffnungsveranstaltung reinkamen. An sich war die Veranstaltung nicht schlecht. Aber zu lang, zu voll und zu unruhig.

In Mathe waren zuerst in der Veranstaltung Algebra 1 über 120 Leute. Ich musste auf dem Boden sitzen. Aber dann hat die Dozentin sich bereit erklärt, ihre Veranstaltung für uns zweimal anzubieten. Das fand ich nett.

Meinen Entschluss, Diplom-Mathematik zu studieren, hatte ich nach dem Schnupperstudium gefasst, das von der Uni im April durchgeführt wurde. Aber als ich jetzt anfing, hieß es, dass ich noch zwei Nebenfächer studieren muss. Das hat mir vorher niemand gesagt. Jetzt habe ich Biowissenschaften als Schwerpunkt genommen. Mir konnte allerdings keiner sagen, was genau ich belegen muss. Die Infos der Professoren waren ziemlich vage. Die Tutoren haben uns gleich am Anfang gesagt, ihr müsst alles selbst regeln. Aber dann habe ich herausgefunden, dass doch vieles geregelt ist.
Inzwischen nach vier Wochen kann ich sagen, dass ich sehr zufrieden mit meinem Studium bin. Ich bin fast nur in Wechloy und fühl mich da sehr wohl. Es ist alles kleiner als am Uhlhornsweg und überschaubarer. Ich bin in einer Zehnergruppe, alles Erstis. Wir treffen uns jeden Tag. Jeder lernt für sich, aber wir sind zusammen.
(Rebekka, 1. Sem. Dipl.-Mathematik)

Hörsäle sind zu klein

Ich hab vorher zwei Semester an der Uni Kiel studiert. Schlecht war es da nicht, eigentlich sogar ziemlich gut. Vor allem im Sommer, in zehn Minuten war man am Strand. Aber ich komme aus Westerstede und mein Freundeskreis hat mir in Kiel gefehlt. Deswegen habe ich mich in Oldenburg im 3. Semester eingeschrieben. Auf der Semestereröffnungsveranstaltung war mir alles viel zu langatmig, zu lange Reden, schlechte Luft, komische Musik, hat nichts gebracht. Besser war die Unterstützung durch die Fachschaft, die hat echt geholfen. Die haben den Stundenplan erklärt, haben eine Rallye gemacht, damit man die Uni kennen lernt. Das war o.k. Zu den Lehrveranstaltungen kann ich noch nicht viel sagen. Manche sind interessant, manche langweilig. Eins ist mir noch aufgefallen. Das war in Kiel besser. Die Hörsäle sind hier zu klein. Das nervt total, man kriegt keinen vernünftigen Platz, versteht nichts und kann wieder gehen.
(Jan Karsten, 3. Semester BWL)

Außer Wetter alles gut

Ich bin 1998 als Au-pair-Mädchen nach Deutschland gekommen und habe in Visbek bei einer Familie gearbeitet. In der Ukraine habe ich mein Diplom in Deutscher Sprache und Literatur gemacht, aber ich konnte nicht deutsch sprechen. Das habe ich erst hier gelernt in den Kursen.

In der Orientierungswoche wurde alles gut erklärt, aber für mich ist das kompliziert, einen Stundenplan selbst zu machen. Das Einzige, was in Oldenburg nicht gut ist, ist das Wetter. Es regnet zu viel. Sonst ist alles gut. Wenn man positiv eingestellt ist und auf die Leute zugeht, bekommt man schnell Kontakt. Die Selbständigkeit, die man hier im Studium hat, gefällt mir besser als in der Ukraine. Da war alles vorgeschrieben. Ich will so schnell wie möglich fertig werden. Was später wird, weiß ich noch nicht. Vielleicht bleib ich hier, vielleicht gehe ich zurück nach Hause oder in ein anderes Land.
(Oksana, 1. Semester Dipl.-Pädagogik)

Überall Frontalunterricht

Die Reden bei der Eröffnungsveranstaltung haben mich stark an meine Schule erinnert. Die Ermahnungen und Belehrungen kenne ich noch von der Einschulung beim Gymnasium. Man soll alles schnell fertig kriegen, wurde gesagt. Warum gibt man uns nicht Zeit zur Orientierung und warum soll es nicht erlaubt sein, auch mal Fehler zu machen?

Die Einführungsveranstaltungen meiner Fächer in der O-Woche waren gut. Die Anglistikveranstaltung war informativ und unterhaltsam. In der Germanistik hat man die Vortragende schlecht verstanden; wieso es kein Mikrofon gab, weiß ich nicht. Bei der Stundenplanerstellung fühlte ich mich ein bisschen überfordert. Mir ist auch aufgefallen, dass überall der Frontalunterricht herrscht. Ich finde, die Studierenden sollten mehr mit einbezogen werden.
(Aurelius, 1. Semester Magister Anglistik und Germanistik)

Die Interviews führte Helga Wilhelmer.

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(Stand: 19.01.2024)  | 
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