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Jaspers-Jahr

"Wahrheit ist, was uns verbindet"

Großes Programm zum 125. Geburtstag von JasperS


"Wahrheit ist, was uns verbindet. Karl Jaspers KUNST zu PHILOSOPHIEren“: Unter diesem Motto veranstalten 2008 die „Karl Jaspers Vorlesungen zu Fragen der Zeit“ der Universität Oldenburg ein großes Ausstellungs-, Vortrags- und Tagungsprogramm zum 125. Geburtstag des in Oldenburg aufgewachsenen Philosophen, Mediziners und Psychologen. Zu den Referenten gehören Rolf Hochhuth und Jaspers letzter Assistent, Dr. Hans Saner (Basel). Für den künstlerischen Rahmen sorgt Ólafur Elíasson, ein Star der internationalen Kunstszene.
Den Auftakt macht am 23. Februar 2008, dem Geburtstag von Karl Jaspers, eine Festveranstaltung im Oldenburger Schloss, bei der Hans Saner über Leben und Werk des großen Oldenburgers spricht. Dabei werden unveröffentlichte Dokumente, wie die Geburtsrede des Vaters für seinen Sohn „Kalli“, erstmals einem größeren Publikum vorgestellt.

Die Aktivitäten verlagern sich mit Beginn des Sommersemesters in die Universität. Den Rahmen bildet eine Kunstausstellung mit einer Installation von Ólafur Elíasson im Foyer des Hörsaalzentrums. Neben dem dänisch-isländischen Installationskünstler nimmt eine Reihe bedeutender KünstlerInnen aus Deutschland und der Region mit ihren Werken zu Jaspers und seinem Denken Stellung. Ergänzt werden die Kunstpräsentationen durch eine biographische Ausstellung mit Zeugnissen und Bilddokumenten zu Karl Jaspers.

Das philosophisch-wissenschaftliche Programm mit acht Tagungen und einer Fülle von Abendvorträgen gliedert sich in drei Bereiche: Philosophie, Politik und Medizin. Erwartet werden Gäste aus aller Welt. Zu einer der Tagung, bei der es um die „Weltphilosophie“, um Jaspers Vermächtnis an die Zukunft geht, werden ExpertInnen aus Indien, Italien, Japan, Kanada, den USA und Polen anreisen. Bei anderen Veranstaltungen werden namhafte Philosophen wie Hermann Lübbe, der Jaspers-Preisträger der Stadt Heidelberg, Robert Spaemann, und der von Jaspers sehr geschätzte Dramatiker Rolf Hochhuth sprechen.

Das Ziel des umfangreichen Projekts ist die Wiederentdeckung eines der meist übersetzten deutschen Philosophen, des öffentlichen, kritischen Intellektuellen der frühen Bonner
Republik und des Psychiaters und Psychologen Jaspers, dessen wissenschaftliches Werk über die Psychopathologie noch heute seinen Platz in der Medizinerausbildung hat.
Karl Jaspers ist neben Martin Heidegger einer der international bedeutendsten Vertreter der Existenzphilosophie. Nach einer von ihm als schwierig empfundenen Schulzeit in seiner Heimatstadt Oldenburg studierte er Rechtswissenschaft und Medizin in Heidelberg. 1916 habilitierte er sich für Psychologie. Die Beschäftigung mit Søren Kierkegaard führte ihn zum philosophischen Denken. 1921 übernahm er den Lehrstuhl für Philosophie in Heidelberg, wo auch Hannah Arendt seine Schülerin war. Jaspers, der mit der Jüdin Gertrud Mayer verheiratet war, wurde 1937 entlassen und erhielt Publikationsverbot. 1948 nahm er den Ruf an die Universität Basel an. In der Nachkriegszeit kritisierte Jaspers das Verhalten der Deutschen unter der Naziherrschaft, und auch später bezog er zu politischen Entwicklungen in der Bundesrepublik kritisch Stellung. Jaspers starb 1969 in Basel.

Das Programm zum 125. Geburtstag von Karl Jaspers wird durch zahlreiche Sponsoren ermöglicht. Die Stiftung Niedersachsen, die EWE Stiftung, die Bremer und die Oldenburgische Landesbank, die Landessparkasse zu Oldenburg, die Volks- und Raiffeisenbanken sowie die Öffentliche Versicherung haben in einer konzertierten Aktion den finanziellen Rahmen für die Veranstaltungen und Ausstellungen geschaffen, die bis Juli 2008 in der Universität und anderen öffentlichen Einrichtungen der Stadt Oldenburg stattfinden.

www.uni-oldenburg.de/philosophie/18146.html

(Stand: 19.01.2024)  | 
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