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Jaspers Jahr 2008

Die Farben des Regenbogens

Jaspers-Jahr: Kunst- und Biografieausstellung eröffnet

Konkretes und Abstraktes in Öl, mittelalterlich anmutende Holzschnitte, scheinbar realistische Stillleben, Gemälde, Tafelbilder, Aquarelle, Skulpturen, Medienkunst, Installationen – vereint zu einer großen Ausstellung im Jahr des 125. Geburtstags von Karl Jaspers, Philosoph und Arzt aus Oldenburg. Noch bis zum 12. Juli sind die Werke der 15 KünstlerInnen im und um das Hörsaalzentrum zu sehen – Werke, die alle, wie Dr. Monica Meyer-Bohlen, Künstlerische Leiterin des Jaspers-Jahres, erläuterte, im Dialog mit dem Jaspers´schen Denken entstanden sind. Ergänzt werden sie um Kunstwerke psychiatrischer Patient-
Innen aus der Heidelberger Prinzhorn Sammlung sowie eine Biografieausstellung, die im Hörsaalzentrum und im Herbartgang in der Oldenburg Innenstadt zu sehen ist.

Eröffnet wurde die Ausstellung am 22. Mai vor großem Publikum im Hörsaalzentrum. Sie verbinde, lobte Präsident Prof. Dr. Uwe Schneidewind das Ausstellungskonzept, Jaspers’ Philosophie mit einem künstlerischen Zugang. Die Symbiose von Kunst und Philosophie bringe Oldenburg zum Leuchten, sagte er und spielte damit auf die Außeninstallation Ólafur Elíassons an. Zusammen mit Peter Weibel hat der isländisch-dänische Künstler einen fast fünf Meter großen Ring aus Leuchtdioden geschaffen, der an der Brücke zwischen dem Hörsaalzentrum und dem Gebäude A1 in den Farben des Regensbogens strahlt: „Rainbow Democracy“. Der Farbkreis, sagte Weibel, spiele auf die Brückenfunktion des Parlaments an, auf eine funktionierende Demokratie.

Kunst müsse sich in den öffentlichen Raum wagen, zitierte Niedersachsens Wissenschaftsminister Lutz Stratmann Elíasson. Indem die Ausstellungsmacher dies konsequent umgesetzt hätten, so der Schirmherr des Jaspers-Jahres, hätten sie auch im Geiste von Jaspers gehandelt, dem alles Elitäre fremd gewesen sei. Dr. Dominik Freiherr von König, Generalsekretär der Stiftung Niedersachsen, stellte das Staunen, das Kunst und Philosophie verbinde, in den Mittelpunkt seiner Rede. Und Prof. em. Dr. Rudolf zur Lippe legte sich in seinem Festvortrag die Frage vor, ob „die Kunst noch zu retten“ sei. Vor einer Vereinnahmung könne sie unmöglich gerettet werden, so die Antwort des Philosophen, der aber allen KünsterInnen dankte, die jenseits der Marktgesetze produzieren.


(Stand: 19.01.2024)  | 
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