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Inhalt 9/2009

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Bibliothek von Jaspers in Oldenburg angekommen

50-bändige Jaspers-Gesamtausgabe geplant

Die vollständig erhaltene Arbeitsbibliothek des Arztes, Philosophen und politischen Schriftstellers Karl Jaspers (1883–1969) ist von Basel in seine Geburtsstadt Oldenburg umgezogen. Derzeit werden die rund 11.000 Bände in der Universitätsbibliothek katalogisiert, bevor sie ihren endgültigen Standort im künftigen Karl Jaspers-Haus, einer Villa im Oldenburger Dobbenviertel, erhalten werden. Damit sei ein lang gehegter Wunsch für die Universität und die Stadt Oldenburg in Erfüllung gegangen, sagte Vizepräsident Prof. Dr. Mathias Wickleder. Die Hochschule habe in der Vergangenheit viel dafür getan, die Bedeutung des großen Oldenburgers sichtbar zu machen.

Der Ankauf wurde der Universität durch das finanzielle Engagement der Stiftung Niedersachsen und der EWE Stiftung ermöglicht; die Erschließung der Bibliothek wird durch das Land Niedersachsen gefördert.
Dr. Dr. h. c. Hans Saner, Jaspers’ letzter persönlicher Assistent und Herausgeber der Schriften aus seinem Nachlass, hatte die Bibliothek 1974 aus dem Hause Jaspers durch Erbschaft übernommen. Ausschlaggebend für den Verkauf an die Universität Oldenburg waren für Saner vor allem deren Veranstaltungen zum Jaspers-Jahr 2008 mit ca. 100 WissenschaftlerInnen und KünstlerInnen aus der ganzen Welt sowie die national wie international viel beachteten „Karl Jaspers-Vorlesungen zu Fragen der Zeit“, die die Universität seit 1990 organisiert. Schließlich überzeugte Saner auch die Zusicherung, dass Jaspers´ Bibliothek in Oldenburg als Einheit für die Forschung leicht zugänglich bleiben werde. Für ihn sei die Privatbibliothek ein Spiegel der Lebensarbeit eines großen Philosophen und zugleich, durch die Fülle der Widmungen, ein Spiegel seines Ansehens in der gelehrten Welt. „Ich hatte das Glück, während 35 Jahren mit diesem kostbaren Instrument arbeiten zu dürfen. Nun bin ich dankbar, dass es langfristig erhalten bleibt, und doch auch wehmütig, dass ich mich von ihm trennen muss“, sagte Saner.
Inhaltlich ist die Bibliothek von Jaspers breit gefächert. Die Philosophie ist mit wichtigen Primärausgaben und der relevanten Sekundärliteratur vertreten, angefangen mit frühen Texten aus Indien und China, Autoren der griechischen und römischen Antike über Mittelalter und Neuzeit bis zum Anfang der 60er Jahre des letzten Jahrhunderts. Daneben finden sich Werke der Naturwissenschaften, Theologie, Geschichte, Psychiatrie und Psychologie, Weltliteratur und Kunstgeschichte. Natürlich enthält die Bibliothek die Schriften von Jaspers in fast allen Auflagen und Ausgaben sowie ihre Übersetzungen und die dazugehörige Sekundärliteratur. Nach dem Tode von Jaspers (1969) und seiner Frau Gertrud (1974) wurde die Sammlung durch Saner um Neuauflagen und Übersetzungen der Werke von Jaspers sowie um Sekundärliteratur weiter ergänzt.

Niedersachsens Wissenschaftsminister Lutz Stratmann zeigte sich erfreut über den Erwerb der Bibliothek und darüber, dass sie nun in der Geburtsstadt von Jaspers bewahrt und an der Universität Oldenburg weiter erforscht wird. Die Grundlage für diese Arbeit sei eine fundierte, bibliothekarische Erschließung der Bestände. „Aus diesem Grund“, so Stratmann, „beteiligt sich das Land gern an dem wichtigen, kooperativen Vorhaben, dessen Bedeutung für die philosophische Forschung sicherlich weit über Niedersachsen hinausstrahlen wird.“

Die Bibliothek ist für die Jaspers-Forschung und die geplante „Kommentierte Gesamtausgabe der Werke, des Nachlasses und der Briefe von Karl Jaspers“ von unschätzbarem Wert, weil dieser laut Saner „grundsätzlich mit dem Bleistift gelesen“ hat und in den Büchern eine Fülle von Anstreichungen, handschriftlichen Anmerkungen und Kommentaren hinterlassen habe. So betonte Joachim Werren, Generalsekretär der Stiftung Niedersachsen, die den Ankauf zu drei Fünfteln finanziert hat und ihren Anteil der Universitätsbibliothek als Dauerleihgabe zur Verfügung stellt: „Die Jaspers-Bibliothek ist die Werkstatt des Philosophen. Seine authentischen Gebrauchsspuren erklären uns sein Denken.”

Als künftiger Mitherausgeber der Gesamtausgabe freut sich der Oldenburger Philosoph und Geschäftsführer der Karl Jaspers-Vorlesungen, Prof. Dr. Reinhard Schulz, auf den optimalen Zugang zu Jaspers’ Arbeitsbibliothek in Oldenburg. Die Voraussetzungen für die Beteiligung von Oldenburger WissenschaftlerInnen an der Editionsarbeit würden so deutlich verbessert und die Beschäftigung mit Jaspers’ Werk in Stadt und Region dauerhaft gewährleistet. Neben Schulz und Saner sind Prof. Dr. Anton Hügli (Basel), Prof. Dr. Kurt Salamun (Graz) und Prof. Dr. Reiner Wiehl (Heidelberg) als Hauptherausgeber an der Kommentierten Edition beteiligt, die auf über 50 Bände projektiert ist und im Schweizer Verlag Schwalbe & Co. erscheinen wird.

Die Jaspers-Bibliothek solle, so Hans-Joachim Wätjen, Direktor der Oldenburger Universitätsbibliothek, als ein Ort der nationalen und internationalen Jaspers-Forschung optimale Arbeitsbedingungen bieten und bald zudem für virtuelle Besuche im Internet präsent sein: „Konkret wollen wir in den nächsten Jahren die künftigen Editoren der Kritischen Gesamtausgabe unterstützen, wie wir es bereits erfolgreich bei den Gesamtausgaben der Werke Ossietzkys und Tucholskys getan haben. Wir werden dabei auch mit dem Deutschen Literaturarchiv in Marbach kooperieren.“

Die Bibliothek soll im Erdgeschoss eines noch zu renovierenden Hauses so aufgestellt werden, wie sie seinerzeit von Jaspers genutzt wurde. Das Haus wird auch die im Jaspers-Jahr entstandene Biographieausstellung zu Leben und Werk des Oldenburger Denkers beherbergen. Gezeigt werden eine Reihe von Gegenständen aus dem Arbeitszimmer von Jaspers, die Saner der Universität als Schenkung vermacht hat: sein Schreibtisch, die Schreibmaschine seiner Frau, einige Aquarelle des Vaters und andere persönliche Gegenstände – darunter auch die Zyankali-Kapseln, die Jaspers für den Fall der Verhaftung durch die Gestapo bereithielt.

Mit einem spontanen Flashmob ...


... begannen die Studierendenproteste an der Universität. Am 19. November blockierten rund 300 Studierende die Ammerländer Heerstraße, nachdem beschlossen worden war das Hörsaalzentrum zu besetzen. Es folgte eine Spontandemonstration in die Innenstadt. Die Proteste der Studierenden richten sich gegen die aus ihrer Sicht unzumutbaren Studienbedingungen im Bachelor- und Mastersystem sowie gegen Studienbeiträge. Um die Forderungen zu diskutieren, bildeten die Studierenden zahlreiche Arbeitsgruppen im besetzten Hörsaalzentrum.

www.oldenburg-brennt.de

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Neujahrsempfang: "La Fête"

Im Mittelpunkt des Neujahrsempfangs der Universität und der Universitätsgesellschaft Oldenburg am Dienstag, 12. Januar, steht die Opern- und Tanzproduktion „La Fête“. Die Veranstaltung im Oldenburgischen Staatstheater beginnt um 18.15 Uhr mit einem Sektempfang. Die Kartenreservierung (Preiskategorien: 29,-/23,-/10,- €) ist ab 1. Dezember ausschließlich über das Internet unter www.presse.uni-oldenburg.de/neujahrs-empfang möglich. Reservierte Tickets können an der Theaterkasse abgeholt werden. Auf Wunsch werden die Karten auch vom Theater zugeschickt.
Die Inszenierung „La Fête“ wurde eigens für das Oldenburger Publikum aus Jean-Philippe Rameaus beiden Werken „Pigmalion“ (1748) und „Les Fêtes d’Hébé“ (1739) vom Choreographer in Residence Jan Pusch und Regisseur Hans-Jörg Kapp kreiert.
Beim traditionellen „Plausch danach“ sorgt das Oldenburger Salonorchester für den musikalischen Rahmen. Die Gastronomie ist geöffnet.

www.presse.uni-oldenburg.de/neujahrsempfang

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Klimagespräche

Herausfordernde Themen brauchen eine besondere Herangehensweise und einen ungewöhnlichen Ort“, so Prof. Dr. Reinhard Pfriem, Vorsitzender von CENTOS, dem Oldenburg Center for Sustainability Economics and Management. Die Herausforderung, von der er spricht, ist der Klimawandel, der ungewöhnliche Ort die Nordseeinsel Spiekeroog. Pfriem hatte in Kooperation mit dem Galerie- und Künstlerhaus Spiekeroog rund 30 nahmhafte VertreterInnen der Sozial-, Geistes- und Kulturwissenschaften zum ersten Spiekerooger Klimagespräch eingeladen, das von der Reederei Beluga Shipping und der Metropolregion Bremen-Oldenburg gefördert wurde. Thema war der gesellschaftliche Umgang mit dem Klimawandel.

Auf fünf Essentials konnten sich die ExpertInnen einigen: 1. Die Bewältigung des Klimawandels kann nur gelingen, wenn weltweit ein größeres Maß an Gerechtigkeit hergestellt wird. 2. Eine klimafreundliche Gesellschaft braucht Formen der Bedürfnisbefriedigung, die nicht von Konsum und Produktion abhängen. Gefordert ist eine Ökonomie des Teilens. 3. Technische Innovation ist hilfreich, aber nur ein Element im Umgang mit dem Klimawandel. 4. Zur Bewältigung des Klimawandels sind klare Rahmenbedingungen und Sanktionen nötig. Unser Wissen zum Klimawandel braucht klare Bezüge zu unserem Alltag. 5. Der enorme Handlungsdruck durch den Klimawandel fordert eine inter- und transdisziplinäre wissenschaftliche Arbeit, eine rein naturwissenschaftliche Betrachtung reicht nicht aus. Die Spiekerooger Klimagespräche sollten künftig jeweils im Herbst stattfinden.

www.spiekerooger-klimagespraeche.de

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Windenergie mit Potenzial

Die Windenergie habe auf absehbare Zeit in Deutschland von allen erneuerbaren Energien das größte Potenzial, betonte die Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesumweltministerium (BMU), Katherina Reiche, anlässlich der Eröffnung der 3. Offshore-Wissenschaftstage in Oldenburg. Die Veranstaltung, an der Mitte November rund 400 ExpertInnen aus Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und Verwaltung teilnahmen, war vom Windenergiezentrum ForWind im Auftrag des BMU organisiert worden. Im Mittelpunkt stand die Vorstellung von Forschungsprojekten, die das BMU im Bereich der Offshore-Windenergie fördert.

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(Stand: 19.01.2024)  | 
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