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Inhalt 2/2010

Hochschulpolitik

"Verantwortung liegt bei jedem Einzelnen unserer Universität"

Wissenschaftsminister überreichte Babette Simon Ernennungsurkunde

Freude über den Amtsantritt: Wissenschaftsminister Lutz Stratmann ernennt die neue Präsidentin Babette Simon.
Foto: Peter Duddek

Die Universität Oldenburg hat eine neue Präsidentin: Am 1. Februar überreichte Niedersachsens Wissenschaftsminister Lutz Stratmann der 49-jährigen Medizinerin Prof. Dr. Babette Simon die Ernennungsurkunde zur Präsidentin. Der Senat hatte am 4. November 2009 die bisherige Vizepräsidentin der Universität Marburg – und damit erstmals eine Frau – in das höchste Amt der Universität Oldenburg gewählt. Stratmann sagte, er freue sich über die Neubesetzung. „Frau Professor Simon bringt viele Kompetenzen mit, die für die Universität Oldenburg von hoher Bedeutung sind. In ihrer Person liegt für die Universität eine sehr gute Chance, Stärken weiter auszubauen und auch aktiv zu neuen Ufern aufzubrechen“, so Stratmann.

„Ich freue mich auf meine neue Aufgabe. Ich bin mir der daraus erwachsenden Verantwortung bewusst und werde mich den anstehenden Herausforderungen gerne und engagiert stellen“, sagte Simon zu ihrem Amtsantritt. „Die Verantwortung für die zukünftige Entwicklung der Carl von Ossietzky Universität liegt dabei nicht allein bei mir als Präsidentin, sondern bei jedem Einzelnen unserer Universität. Ich möchte, dass sich jeder für das Ganze verantwortlich fühlt und initiativ ist. Lassen Sie uns gemeinsam Zukunftsweisendes auf den Weg bringen.“

Die Universität Oldenburg sei gut positioniert, betonte Simon. Das habe nicht nur die Ernennung Oldenburgs zur „Stadt der Wissenschaft 2009“ gezeigt, an der die Hochschule entscheidenden Anteil gehabt habe, sondern werde auch an den jüngsten Erfolgen wie dem von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderten Sonderforschungsbereich in der Meeresforschung sichtbar.
Als eine große Herausforderung bezeichnete Simon die Gründung der European Medical School, deren Bewertung durch den Wissenschaftsrat im zweiten Quartal des Jahres erwartet wird. Dies könne von großer Bedeutung für die Universität und das Land sein. Sie werde allerdings darauf achten, dass die anderen Bereiche der Universität durch diesen Prozess nicht beeinträchtigt, sondern gefördert würden.

Es gehe nicht nur darum, neue Projekte auf den Weg zu bringen, betonte Simon, sondern auch darum, zu sehen, wie das bereits Vorhandene weiterentwickelt werden könne. Dies gelte beispielsweise auch für den Bereich Studium und Lehre, der nicht nur in Oldenburg seit der Umsetzung der Bologna-Reform einer Reihe von Nachsteuerungen und Nachbesserungen bedürfe, wie die jüngsten Ereignisse an vielen deutschen Hochschulen gezeigt hätten. „Hier hat die Universität bereits wichtige Schritte unternommen, und wir sollten den Weg konsequent weitergehen“, sagte sie. Ein besonderes Augenmerk werde sie dabei auch auf das Lehramtsstudium legen.

Die nächsten Wochen und Monate werde sie nutzen, Gespräche in der Universität, der Stadt und der Region zu führen, um sich einen persönlichen Eindruck über die Situation der Hochschule und ihre Verankerung im Nordwesten zu machen, sagte Simon. Die große Zahl der Mitglieder der Universitätsgesellschaft sei ein deutliches Indiz dafür, dass die Universität in der Region sehr präsent sei.

Die neue Präsidentin dankte dem kommissarisch eingesetzten Präsidium mit Dr. Heide Ahrens an der Spitze für die hervorragende Arbeit in der schwierigen Übergangszeit der letzten eineinhalb Jahre. Sie sei sicher, dass sie auch hier – wie in der gesamten Universität – die notwendige Unterstützung finden werde.

Simon studierte Humanmedizin in Freiburg und Basel und promovierte an der Universität Freiburg. Nach Forschungs-aufenthalten an der Harvard Medical School/Massachusetts General Hospital in Boston (USA) setzte sie 1990 ihre klinische und wissenschaftliche Karriere am Universitätsklinikum der Universität Marburg fort. Sie habilitierte sich 1998 an der Universität Marburg, ist Internistin und Gastroenterologin und seit 2003 Außerplanmäßige Professorin am dortigen Fachbereich Medizin. Seit 2006 war Simon Vizepräsidentin der Universität Marburg und wurde vor einem Jahr vom Bundespräsidenten in die Wissenschaftliche Kommission des Wissenschaftsrats berufen. Jüngst erfolgte die Berufung in den Gesundheitsforschungsrat des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF).

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Universität kooperiert mit Bildungsträgern der Region

Größere Durchlässigkeit zwischen beruflicher Bildung und Hochschulbildung wird angetrebt

Die Universität arbeitet künftig noch enger mit Trägern der beruflichen Weiterbildung bei der Gestaltung berufsbegleitender Angebote zusammen. Ein Kooperationsvertrag zwischen der Universität, der Oldenburgischen IHK, der IHK für Ostfriesland und Papenburg, dem Industriemeisterverband Deutschland und der Wirtschafts- und Sozialakademie der Arbeitnehmerkammer Bremen wurde zu Jahresbeginn unterschrieben. Angestrebt wird eine noch größere Durchlässigkeit zwischen beruflicher Bildung und Hochschulbildung. „Wir freuen uns, dass es gelungen ist, die wichtigen Bildungsanbieter der Region langfristig an einen Tisch zu bekommen und gemeinsam konkrete Schritte zu vereinbaren“, so Prof. Dr. Anke Hanft, Direktorin des Centers für Lebenslanges Lernen (C3L).

Interessenten des berufsbegleitenden Bachelorstudiengangs „Business Administration“ für Führungskräfte in mittelständischen Unternehmen profitieren direkt von der Vernetzung der Kooperationspartner: Sie können ihre Vorqualifikationen anrechnen lassen und erhalten bessere Informationen darüber, welche Angebote beruflicher und hochschulischer Weiterbildung kombiniert werden können. Der Studiengang bietet als bundesweiter Vorreiter garantierte Anrechnungsmöglichkeiten von sechs beruflichen Weiterbildungsabschlüssen, die in Zusammenarbeit mit den Kooperationspartnern auf den Weg gebracht wurden. Leistungen aus anderen Qualifikationen können nach einer individuellen Gleichwertigkeitsprüfung angerechnet werden.

In dem internetgestützten Studiengang „Business Administration“ studieren derzeit rund 70 Personen aus ganz Deutschland. Davon haben 25 Prozent die Hochschulzugangsberechtigung aufgrund beruflicher Weiterbildung erworben. Bei rund 30 Prozent wurden Leistungen aus beruflicher Weiterbildung angerechnet.

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(Stand: 19.01.2024)  | 
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